In Watte packen - die "Eulenautoren"?

  • Zitat

    Original von Feele
    Auch wenn es jetzt off Topic ist, das mit Sarah Lark würde mich interessieren.
    Ich bin momentan sehr "heiß" auf "Das Gold der Maori".
    Wenn ich es jetzt auch erstmal als WB bekomme, wollte ich es mir dann dennoch kaufen.


    Und die Geschichte mit Leser hinter's Licht führen macht mich schon neugierig, zumal ihr da ja wirklich sehr negativ gewesen zu sein scheint, wenn ihr ihre Bücher boykottiert. Ich kann mir grade so schlecht vorstellen, was ein Autor da angestellt haben muss, um solche Reaktionen zu erlangen.


    Ich fände es sehr nett, wenn mir jemand ne PN schicken würde und mich aufklärt.


    Mich interessiert das auch gerade sehr, vor allen da ich zu Hause noch ein Buch von ihr liegen habe.


    /Dankeschön!

  • Zitat

    Original von Leia
    Mich interessiert das auch gerade sehr, vor allen da ich zu Hause noch ein Buch von ihr liegen habe.


    < Hier > im ersten Post des Rezi-Thread hat Wolke eine Bemerkung geschrieben.


    Und < hier > ist der Allerlei-Buch-Thread dazu. :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Kurz: Sarah Lark hat sich hier mit einem anderen Nick angemeldet und ihre Bücher sehr positiv rezensiert und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen auch noch mit sixh selbst über die Bücher diskutiert.

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Danke für diese Bemerkung. Ich schätze, damit beziehst Du Dich auf eine der beiden von mir anderweitig genannten autorenbegleiteten Leserunden, die ich abgebrochen habe. Zum Einen war ich mit dem Buch nicht klargekommen, zum Anderen hatte ich mich sehr über die ... irritierende Reaktion der Autorin gewundert, konnte das aber überhaupt nicht einordnen und habe, teilweise bis heute, an mir selbst gezweifelt. Ich habe damals sogar einen Allerlei-Buch-Thread eröffnet.


    Deine Bemerkung bestätigt mir jetzt, nach rund eineinhalb Jahren, meine damalige gefühlsmäßige Einschätzung.


    Dann meldet sich hier noch jemand Drittes mit der gleichen Einschätzung. Diese Runde ist hier bei den Eulen mein persönliches Trauma und ich weiß bis heute nicht, warum diese Runde so schief gelaufen ist. Ich habe für dieses Buch übrigens keine Rezension geschrieben, weil ich mir dachte, dass das die ganze Sache nur noch schlimmer macht. Dabei wäre es nicht mal ein Verriss gewesen. Mir fehlte schlicht und einfach die Motivation.
    Das zweite Buch aus der Trilogie liegt übrigens auch auf meinem SUB und wird demnächst gelesen.


    Ich äußere auch bei Eulen-Autoren meine Kritik, wenn vielleicht auch vorsichtiger formuliert, das gebe ich zu. Nichts desto trotz schreibe ich, was mir nicht gefallen hat, auch in meine Rezis.


    Mir geht es aber wie Beo, dessen Aussagen meine Empfindungen zu fast 100 % decken. Ich melde mich zu Runden an von Autoren, deren Bücher mir mit aller Wahrscheinlichkeit gefallen werden, weil auch die bisherigen Bücher meinen Geschmack getroffen haben. Und so ist es generell mit meiner Buchauswahl. Vielleicht ist das eindimensional für den ein oder anderen, aber ich lese selten über meinen Tellerrand hinaus. Ich kann gut einschätzen, ob Bücher etwas für mich sind oder nicht und habe somit auch so gut wie nie einen Griff ins Klo.


    Wenn ich für das Buch eines Eulen-Autoren eine begeisterte Rezension schreibe, dann nicht aus Wohlwollen sondern einzig und allein aus dem Grund, dass mir das Buch gefallen hat, mich angesprochen und bewegt hat. Daran lasse ich andere Leser gerne teilhaben.

  • Zitat

    Original von claudiatoman
    Ich habe mich im anderen Thread eh schon genügend geäußert, aber hier noch kurz mein Standpunkt. Von Watte hat niemand gesprochen und das ist in einem Bücherforum auch Unsinn. Im konkreten Fall hat mich die spezifische Verallgemeinerung gestört. Bei positiven Rezensionen ist es gut und löblich, wenn jemand gut begründet, aber bei negativen ist es essenziell. Es gibt nichts Schlimmeres für einen Autor als "Alles Mist" Rezensionen. Nein, Voltaire meine ich damit nicht. Aber dennoch war seine Rezension mir persönlich zu allgemein, so allgemein dass ich - und das tut mir leid - im ersten Moment gedacht habe, er hat sich gar nicht richtig damit beschäftigt und mehr Aufwand in seine eigenen gelungenen Formulierungen gesteckt als in die echte kritische Auseinandersetzung mit dem Buch. Wie gesagt, das war wahrscheinlich falsch von mir. Aber ich bin ein direkter Mensch, sage, was ich denke und stehe dazu, dass ich so bin. Das ist kein Grund für Watte, aber hinterfragen darf man schon. Es sollte bitte nie die Kompetenz hinterfragen, aber bei Lesern, die definitiv einen anderen Geschmack haben, hat man halt Fragezeichen im Kopf.


    Lg :-) Claudia, Diskussionsauslöserin


    Hallo Claudia, ich habe die Rezension von Voltaire gelesen und fand sie (edit: "sehr höflich" wäre doch übertrieben ;-) ) einigermaßen höflich, ausgewogen und keineswegs irgendwie selbstverliebt (bezogen auf das, was Du zu seinen Formulierungen schreibst). Und es kann nicht sein, dass man, wenn man sich negativ äußert, plötzlich haarklein begründen muss, warum man sich an gewissen Aspekten stört. Bei positiven Meinungsäußerungen werden oft viele Allgemeinheiten abgegeben, aber bei negativer Kritik heißt es dann: wo genau, was genau, ließ bitte den 400-Seiten-Roman nochmal und zeig mir mit Seitenzahl die Stellen, die Dich stören. (Jetzt mal überspitzt formuliert.)


    Du sagst dann zwar selbst, es war wahrscheinlich falsch von Dir, aber nur wenige Zeilen später sprichst Du Voltaire schon wieder die Kompetenz ab, Dein Buch angemessen zu bewerten.


    Für mich kann ich nur sagen: ich lese auch ziemlich querbeet. Obwohl ich "Freche Frauen"-Romane von der Sache her eher abschreckend finde, gefielen mir zwei Bücher von Kerstin Gier sehr gut. Dennoch wird es etliche Bücher in dem Genre geben, die ich nicht mögen werde, weil sie mir zu wenig selbstironisch, zu platt oder was auch immer sind (merkt man ja beim Reinlesen oft sehr schnell, ob es einem zusagt oder nicht). Heißt das jetzt, dass man meine Rezensionen zu den Gier-Büchern nicht ernst nehmen kann? Ich bin durchaus in der Lage, Bücher in ihrem Genre-Kontext zu beurteilen. Ich werde an "Die Mütter-Mafia" ganz andere Maßstäbe anlegen, als an einen Roman von Milan Kundera, zum Beispiel. Diese Fähigkeit solltest Du uns Lesern nicht absprechen, schon gar nicht denen, die sehr breit gefächerte Leseinteressen und -erfahrungen haben.

  • Ihr könnt einen ja schon neugierig machen.


    Bouquineur, wäre es Dir denn möglich, mir einen Link zu dieser Diskussion per PN zu schicken?


    Wenn Du nicht magst, dann ist das aber auch in Ordnung, gäll. :wave


    *****


    Im Uebrigen: Es ist zwar eine Binsenwahrheit, aber ich muss sie doch loswerden:
    Auch Autoren sind NUR Menschen, keine Halbgötter, sie haben auch die eine und andere "Leiche im Keller" (die Krimi-Autoren noch einige mehr... :grin) sie haben ihre Befindlichkeiten und Empfindsamkeiten, menschliche Schwächen, menschliche Stärken....ganz genauso wie sie alle ihre Leser auch haben.
    Ich gehe in meinen Anforderungen an einen Roman-Autor sogar soweit, dass ich behaupte, er müsse ganz besonders empfindsam sein, ich merke das nämlich schnell, wenn er/sie über etwas schreibt, wovon er/sie keine Ahnung hat.....


    Ameeeeen.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

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  • Zitat

    Original von Babyjane


    Ich werde auch weiterhin jede negative Kritik Verriß nennen, weil ich das Wort sehr viel schmissiger finde, als das trockene "negative Kritik" und ich denke, daß sehe viele dieses Wort auf die Art gebrauchen. Der Duden ist mir da gänzlich schnuppe!


    Schätzeleiiiin (bitte in Horst-Schlämmer-Manier vorstellen), dass das Wort "schmissiger" klingt, ist im das Konnotat, von dem ich hier rede. Und wenn wir Autoren nicht ganz genau auf unsere Wortwahl achten, wer soll es denn sonst tun? Du schreibst doch auch, Liebelein :wave


    P.S.: Randalierte Hotelzimmer waren nur ein Beispiel, da passieren noch ganz andere Dinge. Und es soll ja auch Sänger gegen, die selbst gar nicht, äh, singen ...

  • Wie gesagt, mir war der Unterschied nicht bewußt und einmal angewöhnter Sprachgebrauch legt sich schlecht ab.
    Ich schreibe und lese weiterhin gerne gelungene Verrisse, ob nun konstruktive oder böse.



    Jetzt rückt schon raus von welcher Leserunde ihr sprecht, sonst muß ich alle durchforsten, dann rastet mein Dozent aus, der versucht grad meine Aufmerksamkeit auf Drogenkonsumräume und weg vom Iphone zu lenken...

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Dann meldet sich hier noch jemand Drittes mit der gleichen Einschätzung. Diese Runde ist hier bei den Eulen mein persönliches Trauma und ich weiß bis heute nicht, warum diese Runde so schief gelaufen ist.


    Danke, jetzt bin ich endgültig beruhigt. Diese LR war für mich auch so etwas wie ein "Trauma" .


    @ Joan
    Ich bin zwar nicht Bouquineur, aber darum ging es:


    - < Hier > der Link zur Leserunde
    - < Hier > der Link zu meiner Rezi, nach der sich noch eine Diskussion entspann
    - < Hier > noch der Allerlei-Buch-Thread, den ich damals aus lauter "Verzweiflung" eröffnet habe.


    Ich habe das Buch übrigens zwischenzeitlich verkauft und nicht vor, von der Autorin etwas zu lesen. Ihr Schreibstil ist anscheinend nicht mit meinen Lesevorlieben kompatibel.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Ich habe das Buch übrigens zwischenzeitlich verkauft und nicht vor, von der Autorin etwas zu lesen. Ihr Schreibstil ist anscheinend nicht mit meinen Lesevorlieben kompatibel.
    .


    Ich würde glatt behaupten, das Dir die ersten beiden von ihr sogar sehr gefallen könnten. Die sind vom Stil und von der Thematik her nicht nicht mit der Bronze-Trilogie vergleichbar.

  • Danke SiCollier....per PN wärs mir zwar lieber gewesen, weil ich nicht unbedingt möchte, dass alte Sachen mit dem Namen der Betreffenden an die Oeffentlichkeit gezogen werden müssten, somit diese Menschen nach einem Fauxpas auch wieder die Chance für einen Neubeginn haben....


    :wave


    Edit: man soll keine Fremdwörter gebrauchen, wenn man nicht sicher ist, wie man sie schreibt.... :rolleyes

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  • Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber hier nur meine kurze Antwort auf Voltaires Frage:


    Ich bin hier bereits einige Male nicht so positiv bewertet worden, aber das ist für mich kein Grund, sauer zu sein.
    Über positive Rezis freue ich mich, negative Rezis geben mir zu denken, was ich besser machen könnte.
    Gerade erst vor Kurzem hatte ich ein Gespräch mit einer Lektorin, in dem ich mich auf eine hier in einer Leserunde geäußerte Kritik bezogen habe. Ich lerne aus dem, was bemängelt wird.
    Was ich allerdings nicht ausstehen kann (an keiner Stelle) sind offensichtliche Hassrezis, in denen nicht ein bisschen auf den Inhalt eingegangen wird und Dinge absichtlich verdreht dargestellt werden.
    Aber so etwas bekommt man in diesem Forum nicht, Eulen sagen einem Autor schon, was sie nicht mochten. ;-)


    Dass ich mich in diesem Forum außer an Leserunden etwas rar mache, hat mit meinem Arbeitspensum zu tun, nichts weiter. Und so springe ich jetzt auch gleich wieder an eine Überarbeitung eines Jugendromans und ans Schreiben eines Urban Fantasy.


    Schönen Tag euch allen! :wave

    Neu 2011:
    Sephira - Ritter der Zeit Band 2: Das Blut der Ketzer HC, September


    Das Krähenweib TB, November


    Aktuelle Bücher:
    Der Lilienpakt
    Sephira - Ritter der Zeit Band1: Die Bruderschaft der Schatten

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich würde glatt behaupten, das Dir die ersten beiden von ihr sogar sehr gefallen könnten. Die sind vom Stil und von der Thematik her nicht nicht mit der Bronze-Trilogie vergleichbar.


    Mag sein, aber ich habe keine Lust auf einen weiteren Versuch. * Schielt in sein ZuB mit einer ausreichend großen Anzahl lesenswerter vorhandener Bücher. *



    @ Joan


    Wieso, eine Leserunde ist eine öffentliche Angelegenheit. Ich stehe zu meinen damaligen Kommentaren (habe meine Rezi jetzt nochmals gelesen und würde die genau so wieder schreiben. Mindestens.) Das braucht man nicht hinter PNs oder anderer Geheimniskrämerei zu verstecken.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ja gut SiCollier, Du sprichst für Dich...aber es waren ja noch andere Personen daran beteiligt, u.a. die/der Autor (hab noch nicht reingeguckt in den Link, muss ich auf heute Abend verschieben) der/die in den vorhergehenden Statements nicht besonders gut wegkommt....


    Oder bin ich mal wieder auf irgendeinem Holzweg?

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    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Ein Veriss ist doch nichts anderes als negative Kritik. Wenn man also etwas negativ beurteilt, dann ist man böse, arrogant, sarkastisch und beleidigend. Es gibt Beiträge da komme ich aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus.... :wave


    Und was ist da zum Kopfschütteln?
    Was habe ich dir eigentlich getan, das diese schnippische Antwort rechtfertigt?


    Wenn du mit mir ein Problem hast, dann bitte direkt an meine Adresse, aber nicht auf die passiv-aggressive Tour.

  • Zitat

    Original von Joan
    Ja gut SiCollier, Du sprichst für Dich...aber es waren ja noch andere Personen daran beteiligt, u.a. die/der Autor (...)


    Ja, und? Hier im Thread geht es doch um das eben "nicht in Watte packen". :grin ... ;-)


    Im Übrigen hatten mehrere danach gefragt. Ich finde nichts Schlimmes dabei, das dann auch zu nennen bzw. zu verlinken. :wave

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Negative Rezi = Verriss??
    Aber mitnichten!! Ich habe in meiner Rezi-Karriere beides geschrieben, ich kenne den Unterschied. Den Verriss erkenne ich daran, dass er mir weit mehr Spaß bereitet.
    Das ist wohl der größte Unterschied: Eine negative Bewertung hat das Buch im Mittelpunkt. Bei einem Verriss steht der Kritiker im Mittelpunkt und nutzt das Buch, um sich selbst zu profilieren, um zu zeigen, wie zynisch, sarkastisch, wortgewand usw. er doch ist.
    Verrisse sind selten kontruktiv (können es aber sein!) aber idR sehr unterhaltsam .


    Wie schon gesagt, mir wäre es sehr unangenehm, in Watte gepackt zu werden. Gerade weil ich in meinen ersten beiden Büchern ein paar ... provokante Themen drin habe, bin ich mehr oder weniger darauf angewiesen, dass die Leser mir die Wahrheit dazu sagen. Ich möchte lieber hören: "Nee Mulle, das geht gar nicht!", als höflichen Applaus zu ernten und unter diesem fröhlich in eine Richtung zu schippern, in die mir kein Leser folgen mag.


    Andererseits - und jetzt kommt die widersprüchliche Lesersicht - muss ich zugeben, dass ich auch etwas softer reagiere, wenn ich weiß, dass der Autor/ die Autorin mitliest. Meine Meinung ändert sich dadurch nicht, und ich würde auch meine Kritikpunkte ansprechen, aber sie etwas anders verpacken, als ich das für gewöhnlich tue.
    Um einen namenhaften Autor scharren sich oft sehr viele "Fans" und inmitten denen fällt es schwer, Kritik zu äußern. Das fällt ja schon in den normalen Rezi-Threads auf. Jubel und Begeisterung, irgendwann traut sich einer, etwas Konträres zu schreiben und dann ziehen ein paar nach, die sich vorher "nicht getraut" haben.
    Etwas zu kritisieren fällt den meisten Leuten schwer - wenn dann noch der Urheber mit am Tisch sitzt, wird es echt zur Herausforderung.
    Sollte man es dann vielleicht besser lassen? Nicht Sinn der Sache. Die Rezensionen sollen ja unentschlossenen Lesern helfen, abzuschätzen, ob das Buch etwas für sie ist. Nur mit Positiv-Rezis geht das kaum.

  • Ich habe lange überlegt, ob und was ich hier im Thread schreiben soll. Letztendlich setzt sich meine Meinung aus verschiedenen Dingen zusammen, die bereits gesagt wurden:


    Ich lese zwar relativ flexibel über Genregrenzen hinweg, es aber doch bestimmte Geschichten, die mich anziehen. Und da ich meinen Lesegeschmack ziemlich genau kenne, hatte ich in den letzten Jahren so gut wie keine schlechten Bücher. Und auch bei den Leserunden melde ich mich eigentlich nur an, wenn mir das Thema auch zusagt. Das führt dazu, daß ich jeden Monat des Gefühl habe, ich mache mich evtl unglaubwürdig, weil ich meine Bücher als so gut bewerte und rezensiere.


    Ich äußere durchaus auch Kritik- unabhhängig davon, ob es sich dabei um einen Eulenautor oder einen anderen Autoren handelt. Ich kann mich leider nicht davon frei machen, daß diese Kritik evtl bei Eulenautoren differenzierter und vorsichtiger ausfällt- aber äußern tu ich sie deshalb trotzdem. Keine meiner Rezis ist eine Gefälligkeitsbesprechung- was hätte ich auch davon.
    Manchmal ist es so, daß ich Bücher, die handwerklich evtl nicht ganz so toll sind, deren Geschicht mich aber begeistert hat, dennoch als gut bewerte. Und es kann auch vorkommen, daß ich Bücher, bei denen ich das Gefühl habe, daß es der Autor besser kann oder ich Potential sehe (auch wenn ich weiß, wie eingebildet das jetzt klingt), stärker oder genauer kritisere als besonders tolle oder schlechte Bücher- das sind dann oft nur Zwei-Wort Rezis.
    Will heißen: mein Leseeindruck ist immer subjektiv, aber immer auch authentisch.


    An der Leserunde zu Viola Alvarez´Buch hatte ich auch teilgenommen. Ich war nicht rundum zufrieden, habe meine Kritikpunkte auch in der Leserunde angemerkt (und auch in der Abschlußrezi). Beim Überfliegen meiner Beiträge habe ich jetzt gesehen, daß ich genau das gemacht habe, was Claudia Toman nach Voltaires Rezi gemacht hat: als ein anderer Teilnehmer Kritik geäußert hat, habe ich vehement nach Gründen dafür geforscht und das obwohl mir das Ende selbst nicht zugesagt hat und ich auch nicht die Autorin bin. Wie peinlich :wow


    Ich denke, man kann sich zwar vornehmen andere Meinungen gelten zu lassen, jedwede Kritik (egal ob Eulenautor oder nicht) auf die gleiche konstruktive Art zu schreiben bzw überhaupt erst einmal zu äußern, aber keiner wird das immer einhalten können.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Zitat

    Eine negative Bewertung hat das Buch im Mittelpunkt. Bei einem Verriss steht der Kritiker im Mittelpunkt und nutzt das Buch, um sich selbst zu profilieren, um zu zeigen, wie zynisch, sarkastisch, wortgewand usw. er doch ist.


    Kritik bedeutet mehr oder weniger "Infragestellung". Kritik ist also immer negativ konnotiert! Es gibt insofern keine "negativen Kritiken" und deshalb auch keine positiven. Es mag Besprechungen oder Rezensionen geben, die überwiegend negativ oder positiv ausfallen, aber wenn jemand kritisiert, hat er immer etwas auszusetzen. Als noch blöder empfinde ich übrigens den Terminus "konstruktive Kritik", eine Unwortkombination, die mich schon seit Anbeginn der Zeit ärgert. Etwas konstruktiv infrage zu stellen, dass unveränderbar existiert, ist schlichtweg unmöglich. "Konstruktiv" bedeutet: aufbauend. Es mag mir gerne irgendwer erklären, wie das bitteschön gehen soll. Im Rahmen von Textarbeit vielleicht, aber bei Buchrezensionen - nein.


    Ein Verriss ist eine Sonderform der Kritik, aber es ist schlichtweg Unsinn, zu behaupten, dass beim Verriss der Kritiker im Vordergrund steht und bei Kritik der Gegenstand der Auseinandersetzung. Ein Verriss lässt kaum etwas Gutes am besprochenen Kulturgut, ist eine Steigerung, aber auch das kann - im Rahmen der Möglichkeiten - relativ gesittet stattfinden, also ohne schmissige Bonmots, sprachliche Albernheiten oder überzogene Metaphorik. Ein Verriss im Deutschunterricht besteht aus einer Zahl und einem Suffix: Fünf minus.


    Und dann noch etwas zum häufig kolportierten Ton, der angeblich die Musik macht. Ich glaube, Ihr verwechselt da was. Ein fundierter Verriss, der präzise den Finger in die blutenden Wunden einer künstlerischen Arbeit legt, funktioniert umso besser - vernichtender in diesem Fall -, je sachlicher er vorgetragen wird. Wenn jemand "musiziert", also sich sprachlich dergestalt gebärdet, dass er versucht, auch über die Wortwahl seine Meinung zu verstärken, geht das so gut wie immer nach hinten los. Nichts schmerzt mehr, intensiver und langanhaltender, als eine nüchterne und punktgenaue Vernichtung mit einfachsten Waffen.


    Dies nur zur Klarstellung. ;-)

  • Zitat

    Original von Tom
    Als noch blöder empfinde ich übrigens den Terminus "konstruktive Kritik", eine Unwortkombination, die mich schon seit Anbeginn der Zeit ärgert. Etwas konstruktiv infrage zu stellen, dass unveränderbar existiert, ist schlichtweg unmöglich. "Konstruktiv" bedeutet: aufbauend. Es mag mir gerne irgendwer erklären, wie das bitteschön gehen soll. Im Rahmen von Textarbeit vielleicht, aber bei Buchrezensionen - nein.


    Das stimmt schon, in einem Schreibforum z.B. ist diese Formulierung sicher angebrachter, aber auch beim fertigen Roman kann man sie doch anwenden, finde ich, wenn der Autor nämlich vorhat, weitere Bücher zu schreiben. Nicht umsonst schreibt ja auch Claudia Toman: sagt mir, was ich "falsch" mache oder was Euch missfällt, dann kann ich das beim nächsten Buch vielleicht verbessern.


    grottenolm :

    Zitat

    Keine meiner Rezis ist eine Gefälligkeitsbesprechung- was hätte ich auch davon.


    Was Du davon hättest? Die Sicherheit (und sei es nur eine fiktive), dass man Dir wohlgesonnen ist, zum Beispiel. Die Freude darüber, einem anderen eine Freude gemacht zu haben, z.B. Da gibt es sicher noch mehr Beweggründe, die aber halt eher unbewusst ablaufen. (edit: was nicht heißt, dass ich DIR ebendiese Beweggründe unterstelle.)