In Watte packen - die "Eulenautoren"?

  • Zitat

    Original von Ex libris
    Lt. WIKIPEDIA ist ein "Verriss" destruktive Kritik. In der Literatur als Beispiel angeführt ist MRRs Rezension "Ein weites Feld" von Günter Grass.
    Negative Kritik kann ja durchaus auch konstruktiv sein. Für mich ist das also nicht dasselbe. Die Grenzen auszumachen ist aber in vielen Fällen wohl auch eine Gratwanderung.


    Veriss ist für mich nichts anderes als umgangssprachlich für "negative Kritik" - egal was man bei Wikipedia dazu lesen kann. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Da gibt's aber schon graduelle Unterschiede, wie ich etwas kritisiere, Voltaire.
    Selbst harte Kritik muss noch kein Verriss sein. Um etwas zu verreissen, muss man noch ein Schäufelchen nachlegen, hätte ich mal rein subjektiv gesagt.

  • Zitat

    Original von hef


    Was kann ich an Kritik vertragen? Eigentlich jede, wenn sie nicht destruktiv ist. Nur sind leider viele "selbsternannte" Kritiker nur darauf aus, überhaupt Kritk zu üben. Siehe den Kampf Ranitzki mit den Autoren...Tod eines Kriktikers (weiß noch nich einmal, von wem das ist)



    Das Buch ist von Martin Walser..... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire



    Veriss ist für mich nichts anderes als umgangssprachlich für "negative Kritik" - egal was man bei Wikipedia dazu lesen kann. :wave


    Mag sein, dass es "für dich" nichts anderes ist - aber die Konnotation von "Verriss" ist ganz eindeutig destruktiv und hetzerisch.


    Er sprach nicht Wikipedia, sondern Wiebke, die Germanistin :grin

  • Zitat

    Original von Wiebke


    Mag sein, dass es "für dich" nichts anderes ist - aber die Konnotation von "Verriss" ist ganz eindeutig destruktiv und hetzerisch.


    Er sprach nicht Wikipedia, sondern Wiebke, die Germanistin :grin



    .....und es bleibt für mich auch dabei. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich will noch mal an einem Beispiel verdeutlichen wie mir das geht. Lese ich ein Buch von Anne Sievers, das mir überhaupt nicht gefällt schreibe ich anders über dieses Buch, wenn ich alle Bücher von Charlotte Thomas gelesen habe, auch einge von Eva Völler und was von Paula Renzi und das hat mir alles sehr gut bis gut gefallen, wenn ich jetzt weiß das ist alles die selbe Autorin und sie ist eine mir auch aus kurzen Gesprächen bei Lesungen oder beim Signieren persönlich sympatische Person, als wenn ich von dieser Autorin Sievers noch nie etwas gehört habe- das hat aber mit Eulenautorin in Watte packen nichts zu tun, sondern mit- bisher war alles gut, das ist es nicht.


    Das ist wie in der Schule früher, ein Einserkandidat, der mal einen schlechten Tag hat bekommt für eine Leistung für die ein anderer eine fünf bekäme immer noch eine drei.


    Und zu den Leserunden gilt das oben gesagte- da findet eine Vorauswahl statt. Gäbe es eine Leserunde mit Andreas Franz, gäbe es von mir keine negative Beurteilung seiner Bücher- ich würde einfach nicht mitlesen und die, die seine Bücher lieben würden sich vor Freude überschlagen.


    Edith meint ich sollte zum eulen besser die Brille aufsetzen.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von Voltaire



    .....und es bleibt für mich auch dabei. :wave


    Nun denn, schreiben wir eine Mail ans Institut für deutsche Sprache in Mannheim, man möge die Duden-Redaktion dazu bewegen, eine Voltaire-Ausgabe auf den Markt zu bringen. Macht ja nüscht, gab in den letzten Jahren eh soooo viele neue Ausgaben, da kommt's auf eine mehr auch nicht drauf an, gell? :lache Dann steht da statt "vernichtende Kritik" einfach nur "negative Kritik" :wave

  • Zitat

    Original von beowulf
    Wir wollten aber schon beim Thema bleiben und nicht in einen Veriss über Voltaires germanistische Interpretationen abgleiten...


    Nein, wollen wir nicht :grin Aber wenn er sich fragt, ob man hier Eulenautoren in "Watte packt", spielt es doch schon eine Rolle, wie Voltaire das Wort Verriss definiert. Wenn das für ihn nur eine negative Kritik ist, ist es ja in Ordnung :-)

  • Hallo,


    dass die Eulenautoren vielleicht etwas besser wegkommen, finde ich verständlich, und es wurde auch schon erwähnt, warum das wohl so ist. Die meisten Menschen (v.a. die Netteren) scheuen sich davor, jemandem etwas weniger Nettes "ins Gesicht" zu sagen. Das mag man doof finden, harmoniesüchtig oder gar feige, ich persönlich lebe lieber in einer Welt, in der die Menschen etwas harmoniesüchtig sind als in einer der Streitsüchtigen.


    Fast jeder Autor fände es schön, wenn alle Menschen seine Bücher nur klasse finden, wenn er Bestsellerautor wird und sich goldene Wasserhähne leisten kann. Nur hat das mit der Realität nicht viel zu tun. Sobald man sein erstes Buch veröffentlicht hat, wird man unweigerlich die Erfahrung machen, dass nicht jeder es toll findet. Hätte man sich schon vorher denken können. Kennt schließlich jeder, dass das Buch, das man gerade gelesen hat, von dem man total begeistert ist und das man jedem empfehlen möchte, manchen überhaupt nicht gefällt. Damit müssen wir Autoren leben.


    Es ist wichtig, zu seinen Meinungen stehen zu können. Viel, viel schlimmer als Kritik finde ich sowas wie: Ich hätt ja gern was Negatives gesagt, aber ich hab mich nicht getraut, da kriegt man gleich Haue. Diese Haltung finde ich äußerst schwierig. Entweder ich stehe zu meiner Meinung oder ich lasse es bleiben, aber ich kann den anderen nicht vorwerfen, dass sie sie mir keine Rosen streuen, wenn ich nicht ihrer Meinung bin. Vorgetäuschte Orgasmen will niemand, und wenn man dahinterkommt, gibt's Ärger. Natürlich ist das nicht einfach mit der fundierten Kritik, und jeder Autor bekommt Kritiken, über die er sich einfach nur ärgert.
    Wenn auf einem Cover beispielsweise stehen würde: Mal keine Liebesgeschichte, und die Leser sich reihenweise darüber aufregen, dass keine drin vorkommt, wäre das ziemlich dämlich, würde aber höchstwahrscheinlich passieren.
    Fundierte Kritik setzt voraus, das der Kritiker sich nicht für den Nabel der Welt hält und dass er aus einer Meinung keine Weltanschauung macht.


    Noch mal zu einem speziellen Thema: Kritik von Autoren an Autoren. Es gibt nichtöffentliche Leserunden in Autorenforen, in denen es durchaus recht heftig zur Sache geht. Öffentlich liest man nur positive Kritiken von Autoren, und das ist auch okay so. Wenn ein Autor den anderen verreißt, hat das ein "Geschmäckle". Also hält man den Schnabel, wenn man ein Buch nicht gemocht hat oder handwerklich nicht gelungen findet, und freut sich, wenn man eins findet, mit dem man rundum glücklich war. (Auch ich werde demnächst eine Rezi einstellen, wo ich mit dem Buch einfach rundherum zufrieden war.)


    Es wurde (von uert?) angeregt, dass Autoren in den Rezithreads den Schnabel halten sollen. Ich habe das lange getan, weil ich dachte, das gehört sich, aber als ich dann sah, dass andere Autoren sich äußern, wollte ich nicht unhöflich zu den Rezensenten sein. :-) Ich fände es aber auch eher gut, wenn es zur Forenregel würde, dass die Autoren sich aus den Rezithreads draußen halten.

  • Zitat

    Original von Katerina
    Ich fände es aber auch eher gut, wenn es zur Forenregel würde, dass die Autoren sich aus den Rezithreads draußen halten.


    Ich nicht- ich mag es durchaus, wen ich merke, dass der Autor auch gelesen hat, was ich mir zu seinem Buch für eine Meinung habe.

  • Weil mir der Name gerade ins Auge fällt- Eulen können auch rachsüchtig sein. Ich bin nict allein mit der Auffassung nie wieder ein Buch von Sarah LArk oder wie auch immer sie sich jeweils nennt- obwohl mir (uns) die ersten beiden Bücher durchaus gefallen haben- nur verarscht zu werden gefällt gar nicht. Aber bei den Eulen ist die "Dame" auch nicht (mehr), zumindest nicht unter einem Namen, den jemand kennt...

  • Zitat

    Original von beowulf
    Weil mir der Name gerade ins Auge fällt- Eulen können auch rachsüchtig sein. Ich bin nict allein mit der Auffassung nie wieder ein Buch von Sarah LArk oder wie auch immer sie sich jeweils nennt- obwohl mir (uns) die ersten beiden Bücher durchaus gefallen haben- nur verarscht zu werden gefällt gar nicht. Aber bei den Eulen ist die "Dame" auch nicht (mehr), zumindest nicht unter einem Namen, den jemand kennt...


    Och, ich fand die Geschichte damals eher amüsant als ärgerlich, sowas würde mich nicht stören. Ich höre ja auch Musik von Bands, die vermutlich Hotelzimmer auseinander nehmen oder sonstwas machen. Wenn mir etwas gefällt, ist mir Wurscht, ob ich den Künstler persönlich mag oder nicht.

  • Was mich manchmal wundert sind die Pflichten, die hier teilweise Rezensionsschreibern auferlegt werden. Da ist von konstruktiver Kritik die Rede, davon dass Autoren doch nachfragen können sollen damit sie was daraus lernen etc. etc. Für mich ist eine Rezension erst einmal nur ein veröffentlichter persönlicher Leseeindruck. Daraus entstehen für mich keine Pflichten, ausser solchen die auch für alle anderen Forenbeiträge gelten (Einhaltung der Etikette). Weil veröffentlicht, kann die Rezension natürlich Basis für weitere Diskussion sein, aber genauso wenig wie ein Autor sich für sein Buch rechtfertigen muss (zu oft, zu peinlich. Da ist mehr Souveränität gefragt), sollte sich der Kritiker rechtfertigen müssen. Kommunikationstechnologien ändern für mich daran nichts (die Existenz eines Antwort-Buttons bedeutet nicht, dass man selbigen benutzen muss). Eine Rezension ist für mich keine Anregung einer Diskussion mit einem Autor, zumindest sollte man das keinem Rezensenten aufzwingen. Daher: Detail-Diskussion zwischen Autor und Rezensent finde ich immer schwierig, die entsprechenden Threads werden sich immer wieder schnell zu "Train wrecks" entwickeln.

  • Ich denke es ist wie immer mit Kritik.


    Zum einen kommt es einfach auf den Tonfall drauf an. Natürlich ist das in schriftlicher Form ohne große Gesten und untertönen sehr schwierig. Gerade deswegen muß man mehr auf die Wortwahl achten.


    Auch Autoren sind Menschen aus Fleisch und Blut. Der eine hat keine Probleme mit Kritik, der andere verträgt sie weniger. Aber das ist doch im normalen Leben auch so.


    Das andere ist: auch in Realität ist es oft schwieriger jemand etwas negatives direkt zu sagen, wenn man ihn persönlich kennt, egal wie gut oder wie schlecht. Natürlich gibts diejenigen, denen ist es egal was der andere über einen denkt oder ob der die Gefühle verletzt und der sagt ungeschönt die Meinung.
    Doch der Großteil denkt doch darüber nach, sagt entweder gar nichts bzw. die leichtere Version vielleicht.


    Am Anfang als ich angefangen habe Rezensionen zu schreiben, habe ich mir null Gedanken über den Autor gemacht. Doch mittlerweile "kenne" ich einige Autoren (nicht nur über die Eulen) per Email oder Twitter und natürlich macht man sich etwas mehr gedanken darüber. Aber deswegen schreibe ich keine begeisterete Rezension, wenn ich nicht der selben Meinung bin.


    Das bei Leserunden oft mehr begeisterte statt negative Stimmen kommen sehe ich auch logisch. Würde mich nicht in eine Leserunde eintragen, wo mich das Buch gar nicht interessiert. Doch hatte ich es bei TEstleserunden auch schonmal, das ich - das meist positiv aufgenommene Buch - abgebrochen habe, weils mir nicht gefallen hat. Das habe ich dann an jemand anderes aus der Runde weitergegeben. Aber meine Meinung habe ich dazu kundgetan.


    Zum Wortlaut Verriss: ich habe keine Ahnung wie er offiziell deklariert wird, nur für mich persönlich hat dieses Wort einen sehr negativen Beigeschmack.

  • Ich definiere Verriß übrigens genauso wie Voltaire und war im Rahmen dieser Diskussion über die Unterscheidung Verriß/negative Kritik überrascht.
    Ich werde auch weiterhin jede negative Kritik Verriß nennen, weil ich das Wort sehr viel schmissiger finde, als das trockene "negative Kritik" und ich denke, daß sehe viele dieses Wort auf die Art gebrauchen. Der Duden ist mir da gänzlich schnuppe!


    Auch finde ich, daß der Vergleich zwischen einer Autorin, die wissentlich ihre Leser hinters Licht führt und einem im Hotel randalierenden Musiker hinkt. Von der Autorin würde ich kein Buch mehr in die Hand nehmen, was der Musiker mit seinem Hotelzimmer treibt ist mir hingegen latte!
    Das hat nichts mit Sympathie zu tun, sondern damit, daß ich nicht gerne verarscht werde und nichts anderes hat Sarah Lark mit ihren Lesern getan.

  • Auch wenn es jetzt off Topic ist, das mit Sarah Lark würde mich interessieren.
    Ich bin momentan sehr "heiß" auf "Das Gold der Maori".
    Wenn ich es jetzt auch erstmal als WB bekomme, wollte ich es mir dann dennoch kaufen.


    Und die Geschichte mit Leser hinter's Licht führen macht mich schon neugierig, zumal ihr da ja wirklich sehr negativ gewesen zu sein scheint, wenn ihr ihre Bücher boykottiert. Ich kann mir grade so schlecht vorstellen, was ein Autor da angestellt haben muss, um solche Reaktionen zu erlangen.


    Ich fände es sehr nett, wenn mir jemand ne PN schicken würde und mich aufklärt.

  • Zitat

    Ich nicht- ich mag es durchaus, wen ich merke, dass der Autor auch gelesen hat, was ich mir zu seinem Buch für eine Meinung habe.


    Wenn der Autor sich aber nach jeder neuen Rezi sofort meldet und ein "Danke, danke. Dass Dir mein Buch gefällt, freut mich aber sehr." postet, finde ich das etwas übertrieben.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von beowulf (14.04.2010, 22.20 Uhr)
    Es gibt natürlich auch AutorInnen, die auf negative Kritik an einem Buch, nachdem sie vorher Lob über Lob erhalten haben höchst heftig reagieren. Die Autorin, die mein Highlight der letzten fünf Jahre geschrieben hat gehört dazu. Als bei der letzten Leserunde zum ersten Band einer Trilogie die Mehrheit der Eulenleser das Buch als nicht gelungen wertete reagierte sie heftig.


    Danke für diese Bemerkung. Ich schätze, damit beziehst Du Dich auf eine der beiden von mir anderweitig genannten autorenbegleiteten Leserunden, die ich abgebrochen habe. Zum Einen war ich mit dem Buch nicht klargekommen, zum Anderen hatte ich mich sehr über die ... irritierende Reaktion der Autorin gewundert, konnte das aber überhaupt nicht einordnen und habe, teilweise bis heute, an mir selbst gezweifelt. Ich habe damals sogar einen Allerlei-Buch-Thread eröffnet.


    Deine Bemerkung bestätigt mir jetzt, nach rund eineinhalb Jahren, meine damalige gefühlsmäßige Einschätzung.


    Übrigens war die Leserunde seinerzeit durchaus ein Versuch, über meinen Tellerrand hinauszuschauen. Der ist mißlungen. Wenn ich bisher an Leserunden teilgenommen habe, so waren das i. d. R. Bücher, die ich lesen wollte, also von vorneherein mit einer positiven Einstellung herangegangen bin. Da ist es klar, daß dann auch - wenn das Buch nicht zu sehr enttäuscht - nur positive Rückmeldungen und „Streicheleinheiten“ in der Leserunde kommen. Das könnte auch eine Erklärung dafür sein, weswegen Leserunden oft so harmonisch verlaufen. Zumindest ich melde mich für solche, bei denen ich annehme, daß mir das Buch nicht gefallen könnte, gar nicht erst an.



    Zitat

    Original von beowulf (15.04.2010, 07.51 Uhr)
    Ich bin nict allein mit der Auffassung nie wieder ein Buch von Sarah LArk oder wie auch immer sie sich jeweils nennt- (...)


    :write Stimmt, da gehöre ich auch dazu. Ich bin heute noch froh darüber, die Leserunde damals abgebrochen zu haben. Das Buch besitze ich auch längst nicht mehr. Neue kommen nichts ins Haus.



    Zitat

    Original von Wiebke
    Mag sein, dass es "für dich" nichts anderes ist - aber die Konnotation von "Verriss" ist ganz eindeutig destruktiv und hetzerisch.


    Wenn ich mich recht entsinne, habe ich hier bisher nur einen „richtigen“ Verriss geschrieben. Ich habe mir das gerade nochmals angesehen. Ich muß damals wirklich ziemlich sauer gewesen sein - es ist wirklich destruktiv. Die Konnotation stimmt also. :grin



    Zum Thema selbst: wenn ich mich beobachte, stelle ich durchaus fest, daß ich über Bücher von Eulenautoren anders schreibe. Nicht verbogen und „aus Gefälligkeit loben“, sondern :gruebel vorsichtiger. Da ich fast nur Bücher lese, von denen ich annehme, daß sie mir gefallen werden, sind kaum Ausreißer nach unten dabei. Ich habe es eigentlich nur ein Mal erlebt, daß mir ein Buch einer von mir sonst sehr geschätzten Eulenautorin nicht so gut gefallen hat. Um die Rezi habe ich mich lange gedrückt, irgendwann aber doch eine - wenn auch (für mich) recht kurze - geschrieben. Damit (dem Äußern einer nicht begeisterten Meinung) habe ich mich zugegebenermaßen sehr schwer getan. Ich habe jetzt nochmals nachgelesen, was ich schrieb. Das erscheint zwar teilweise unlogisch, gibt aber meinen Eindruck vom Buch dennoch zutreffend wieder - also keine Gefälligkeitsrezi oder Bauchpinselei, sondern etwas „wattierte“ Kritik, mit der ich allerdings weitgehend alleine stand.



    Zur Frage im Eingangspost:


    Zitat

    Original von Voltaire
    Darf man das Buch einer Eulenautorin/eines Eulenautors auch negativ beurteilen. Darf man sagen, dass man dieses Buch einfach nicht gut findet?


    Ja, darf man mMn. Auch wenn es bei mir selten vorkommt, einfach weil ich (fast) nur Bücher beginne zu lesen, von denen ich annehme, daß sie mir auch gefallen werden. Alles andere bleibt weitestgehend außen vor. Insofern ist die Wahrscheinlichkeit, daß ich eine Buch „verreiße“, relativ gering, und daß ich von einem Buch begeistert bin, relativ hoch. Bei Eulen- wie auch bei Nichteulenautoren.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")