In Watte packen - die "Eulenautoren"?

  • @ Tom


    Ein qualifiziertes Leser-Feedback kann meiner Meinung nach sehr wohl dazu beitragen, dass ein Autor sich weiterentwickelt und ggf. sogar verbessert.
    Da ich kein Autor bin, kann ich insoweit nicht aus Erfahrung sprechen, stelle mir jedoch vor, dass ein Autor aufgrund von Leserresonanz im optimalen Fall wertvolle Inputs für künftige Projekte erhalten kann.
    Wie Wiebke sagt: Man kann daran wachsen.


    Ob der Autor hingegen qualifiziertes Feedback erwarten darf, ist in der Tat fraglich.


    Ein Song ist mit einem Buch nicht vergleichbar, finde ich. Außerdem bekommt der Musikus ja auch sein Feedback durch die Reaktionen bei seinen Live-Auftritten, Fanpost, Musikmagazine, etc.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alice Thierry ()

  • Vandam : Aus diesem Grund nehme ich anonyme Rezensionen eigentlich auch nicht zur Kenntnis, aber auf die oben genannte hatte mich jemand aufmerksam gemacht.


    Ich zitiere die österreichische Autorin Andrea Winkler:


    Vergebliche Liebesmüh’ nämlich, sich von Worten kränken zu lassen, für die keiner einsteht.


    (aus "DATUM", Seiten der Zeit, Ausgabe 03/10)


  • :write :write :write :write :write

  • Hallo, Alice.


    Zitat

    Ein qualifiziertes Leser-Feedback kann meiner Meinung nach sehr wohl dazu beitragen, dass ein Autor sich weiterentwickelt und ggf. sogar verbessert.


    Jein. Feedback ist immer geschmäcklerisch, und manchmal muss man sich einfach entscheiden, wem man gefallen will und wem nicht unbedingt. Und nicht jeder hat recht, auch wenn er sich "qualifiziert" äußert, zudem gibt es etwas wie Rechthaben in diesem Bereich überhaupt nicht. Man sollte aufmerksam zur Kenntnis nehmen, was gesagt wird, schließlich ist ja schon die Mühe, überhaupt etwas zu sagen, ungewöhnlich. Aber der Versuch, allen zu gefallen, muss scheitern. Immer.

  • Zitat

    Original von Wiebke
    Heitere Anekdote drei: Eines meiner ersten Bücher wurde Ende der 90-er von der "Zeit" verrissen. Ich habe Rotz und Wasser geheult, da nahm mich meine Schwester beiseite und sagte:
    1. Wenn du nicht mit Kritik leben kannst, darfst du nichts Öffentliches machen.
    2. Sei froh, dass die Zeit dich überhaupt wahrnimmt.
    3. Hauptsache, der Name ist richtig geschrieben.


    :lache
    Wiebke, vielen Dank für diese Tipps! Und auch dank an Frauke. ;-) Das werde ich mir ausdrucken. Vor allem die Nummer 3, ganz groß! :lache

  • Hallo Tom,


    dass nicht jede qualifizierte Leserkritik auch hilfreich ist und man nicht allen gefallen kann, unterschreibe ich sofort. Der Autor muss letztlich selbst beurteilen, welche Aussagen ihm dienlich sind und welche nicht.


    Im Übrigen finde ich schwarze Jeans überhaupt nicht uncool – auch wenn sie von Armani sind. :grin

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  • Ehrlich gesagt, ich könnte mit einem verletzenden, persönlichen Verriss vermutlich besser umgehen, als mit einer sehr sachlichen, sehr freundlichen und im schlimmsten Fall dann auch sehr ehrlichen Negativrezension, die mir sorgsam sortiert alles vorlegt, was ich falsch gemacht habe.
    Ich glaube, ein sarkastischer Verriss täte weniger weh.


    Im Grunde genommen will ich auch keinesfalls in Watte gepackt werden. Gerade mit dem Debütroman redet man sich zwar gerne schön, dass man jetzt natürlich das Genre revoluzzern wird und den Lesern endlich mal zeigt, wo der Frosch die Locken hat ... aber wenn man dann wieder nüchtern ist, weiß man selbst, dass man noch ein kleines Lichtlein ist, das irgendwann mal funkeln will. Dabei hilft Kritik - gerade die negative - ungemein.
    Natürlich kann man nicht alles umsetzen, oft wird die Kritik auch so vorgebracht, dass man leider nichts rausziehen kann, weil man nicht versteht, was der Kritiker meint oder weil er keine Gründe nennt. Womöglich weil er eben das kritisiert, was 10 andere toll fanden.
    Ja, Junge, was soll ich dann besser machen?
    - Vielleicht nicht nur wissen, dass Geschmäcker unterschiedlich sind, sondern es *glauben*.
    Natürlich ist eine begründete Rezension wertvoller - auch für die anderen Leser, denn von einer Aussage "Hat mir nicht gefallen. - Ende" hat niemand was, auch die anderen Leser nicht, die anhand der Rezis entscheiden wollten, ob das Buch etwas für sie ist.


    Natürlich ist es blöd, wenn jemand ein Buch verreisst, wenn dieser Jemand einfach niemand ist, der Bücher dieses Genres liest. Wenn jemand meine Romanze verreisst, der fett im Profil stehen hat *hates Romance* würde mich das auch zunächst ärgern. Aber hey, allein dass er es gelesen hat, muss ja einen Grund haben. Und hin und wieder passiert es ja auch, dass jemand schreibt: "Also eeiigentlich hasse ich Romanzen - aber die hier war doch schön!" dann ist das ein literarischer Orgasmus für einen Autor. Auf sowas würde ich im Testleserkreis nie drauf verzichten wollen - es birgt aber Risiken, das Werk jemandem zu geben, der es schon mit spitzen Fingern anfasst, weil Romanze drauf steht.
    (Komme ich vom Kurs ab? Ähm. Ja.)


    Worauf ich eigentlich hinaus wollte: Wie reagiert man denn nun konkret hier im Forum (!) auf negative Rezis?
    Ich habe schon oft gesehen, dass Autoren allen Positivrezensisten gedankt haben, die negativen Stimmen wurden aber einfach ignoriert oder der Autor meldete sich im Thread gar nicht mehr.
    Hm. Das hat dann schon irgendwie ... Aussagekraft. Wirkt auf mich persönlich nicht so gut.
    Andererseits erweckt man mit Reaktionen natürlich auch schnell den Eindruck, sich rauszureden.
    Ich fürchte fast, das ist ein Drahtseilakt.
    Ich für meinen Teil hätte - so bescheuert das ist!! - das Bedürfnis, mich zu entschuldigen. Da traut mir jemand eine tolle Geschichte zu, zahlt viel Geld dafür - und wird dann enttäuscht. Ehrlich, das täte mir dann schon leid. Dies allerdings kundzutun würde dann dazu führen, dass man wieder mit Samthandschuhen angefasst wird.
    Und manche "Antworten" klingen auch einfach mies.


    Fiktives Beispiel:
    Leser: "Ich finde die Vergangenheit des Protas viel zu wenig ausgeleuchtet, dadurch wird nicht nachvollziehbar, wie er handelt."
    Autor: "Hm ja, haste recht. Aber der Lektor wollte kürzen( ich hatte nur xxx Zeichen."
    Kann ja sogar der Wahreit entsprechen. Sieht trotzdem sch...lecht aus.


    Ich habe den Eindruck, dass es sehr schwer ist, souverän auf direkte Kritik zu reagieren. Wie seht ihr das?

  • Habe noch nie eine Leserunde mitgemacht und nehme nicht mal wahr wer hier im Forum "echter" Autor ist und wer nicht. Wiebke dich z.b. kannte ich bisher nicht und kenn auch die Bücher alle nicht, sorry hihi. edit_: lach, eben seh ich, dass das Buch Allerliebste Schwester auf meiner Wunschliste steht, grinz. Naja ok, merk mir Autoren auch selten^^, außer ich hab mehr als ein Buch von ihnen.


    Wenn ich nun z.b. eine Leserunde mit meinem Lieblingsautor mitmachen würde würde ich vielleicht auch bissle Angst haben demjenigen zu sagen was mir nicht gefällt und hätte eine kleine Ehrfurchtsstarre :-). Aber wie gesagt, mache keine mit.
    Ich wär ne schlechte Autorin, macht mich Kritik doch immer fix und fertig :grin.
    Aber wenn ich eine wär fänd ichs sicher auch seltsam wenn nur positives kommt, da würd ich denken, ok die Bauchpinseln mich nur, es gibt es nicht dass alle ein buch gut finden.

  • MissKazumi


    hab ich das jetzt richtig verstanden: Für Dich sind nur diejenigen Autoren "echte" Autoren, deren Namen Dir selber geläufig sind?

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Zitat

    Original von Mulle
    Ich habe den Eindruck, dass es sehr schwer ist, souverän auf direkte Kritik zu reagieren.


    Ja, das ist es.


    Meiner Meinung nach, liegt das daran, dass jede Reaktion auf (negative) Kritik nicht nur den Beigeschmack von Rechtfertigung hat, sondern auch wie ein Versuch wirken kann, dem jeweiligen Rezensenten seine eigene Meinung absprechen zu wollen.
    Deshalb äußere mich nicht zu Kritiken.
    Auch bei Leserunden äußere ich mich zu den Postings nur, wenn sie eine konkrete Frage enthalten. Also z.B. "mir hat nicht gefallen, dass xy dieses oder jenes getan hat. Warum hat er das gemacht, hat das mit z zu tun?"
    Alles ohne Fragezeichen dahinter ist für mich ein Statement des Lesers, das ich auch so stehen lasse - egal, ob positiv oder negativ.


    Schwerer fällt mir das Schweigen, wenn ein Leser eine negative Kritik verfasst, weil er etwas nicht logisch oder nicht nachvollziehbar fand, obwohl die nötigen Infos im Text stehen und von demjenigen schlicht überlesen wurden. Warum ich trotzdem auf meinen Händen sitze und nicht antworte, dass das aber auf Seite xy steht? Weil ich nicht glaube, dass dem Leser das Buch besser gefallen würde, wenn ich den Klugscheißer raus kehre und ihn auch noch mit der Nase darauf stoße, dass es ja seine eigene Unaufmerksamkeit war...


    Dass Kritiken nicht unter die Gürtellinie gehen und persönlich beleidigend sein sollen, darüber sind wir uns ja alle einig. Das Problem an der Sache ist wohl, dass bei jedem die Schwelle eine andere ist, ab der er Dinge persönlich nimmt.


    In Watte packen sollte man deshalb niemanden. Solange der Ton vernünftig ist, hat meiner Ansicht nach jeder das Recht, seine eigene Meinung auszudrücken.


    Liebe Grüße
    Brigitte

  • @ Joan, ja bevor ich editiert habe konnt man das so verstehen^^. Aber lach, ja eigentlich ists ja so, wenn ich den Autor nicht kenne ist er auch kein Autor für mich, kicher^^.
    Ich kenn mich unheimlich wenig bei Autoren aus, ich bin eine bestimmte Zielgruppe und mache nie groß Ausflüge in andere Genres. Kenne Autoren nur durchs Forum hier, durchs Stöbern im Buchladen oder Amazon oder von der Spiegel Bestseller Liste. Gehe auf keine Verlaghomepages oder lese Bücherzeitschriften.
    Das ich nicht weiß wer hier echter Autor ist und wenn nicht kommt daher, dass ich keine Leserunden mitmache wahscheinlich. Wenn ich aber seh,da schreibt einer in nem posting davon dass er auch Autor ist, guck ich manchmal was er so rausgebracht hat. Hab ich davon noch nie gehört denk cih zwar, ok, nich sehr bekannt, schelte mich aber dann, weil ich ja echt niemand groß kenne^^.

  • Achso, Du meintest das aufs Forum bezogen.


    Ja, da geht es mir ähnlich wie Dir, ich weiss auch nicht, hinter wievielen Nicks sich Autoren "verstecken" (nur grad von ganz vereinzelten weiss ich es) ....und ich habe auch noch nie ein Buch von einem/einer AutorIn gelesen, die bei den Eulen mit dabei ist....zumindest nicht mit Wissen.

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    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Eine Rezension, die nicht ehrlich ist, nützt mir überhaupt nichts. Aus konstruktiver Kritik kann ein Autor nur lernen, natürlich muss sie sachlich formuliert sein und nicht unter die Gürtellinie gehen.
    Klar tut es weh, wenn man verrissen wird, aber jeder, der sich der Öffentlichkeit stellt, geht nun mal das Risiko ein, dass er nicht jedermanns Geschmack trifft und sollte lernen, damit umzugehen.
    Mit sachlich formulierter Kritik habe ich im Großen und Ganzen kein Problem (außer dass es vielleicht ein bisschen am Ego kratzt, aber da muss ich durch ;-) ) - und unsachliche Kritik nehme ich einfach nicht ernst. :grin


    Zitat

    Anfangs habe ich zweimal den Fehler gemacht eine „Gefälligkeitsrezi“ zu schreiben – darüber ärgere ich mich noch heute.


    Voltaire
    Jetzt hoffe ich aber schwer, da war kein Buch von mir dabei. :gruebel

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von Melzi
    Meiner Meinung nach, liegt das daran, dass jede Reaktion auf (negative) Kritik nicht nur den Beigeschmack von Rechtfertigung hat, sondern auch wie ein Versuch wirken kann, dem jeweiligen Rezensenten seine eigene Meinung absprechen zu wollen.
    Deshalb äußere mich nicht zu Kritiken.


    Also sagst du komplett nichts, auch nicht zu positiven Rückmeldungen?
    Hm, die Vorstellung fühlt sich (für mich selbst jetzt) seltsam an. Mag daran liegen, dass ich aus der Fanfiktion komme, und da sind wir alle so verrückt auf Rückmeldungen, dass wir uns sogar für Verrisse gegenseitig die Füße küssen :grin (Aber in der Online-Veröffentlichung kann man Patzer eben auch im Nullkommanix eleminieren.)


    Zitat

    Original von Melzi
    Schwerer fällt mir das Schweigen, wenn ein Leser eine negative Kritik verfasst, weil er etwas nicht logisch oder nicht nachvollziehbar fand, obwohl die nötigen Infos im Text stehen und von demjenigen schlicht überlesen wurden. Warum ich trotzdem auf meinen Händen sitze und nicht antworte, dass das aber auf Seite xy steht? Weil ich nicht glaube, dass dem Leser das Buch besser gefallen würde, wenn ich den Klugscheißer raus kehre und ihn auch noch mit der Nase darauf stoße, dass es ja seine eigene Unaufmerksamkeit war...


    Autsch.
    Nein, den einen Leser bekommt man vielleicht nicht dazu, das Buch besser zu finden, vermutlich im Gegenteil.
    Aber dauerhaft in der Rezi stehen zu haben(die ja eine gewisse Werbewirksamkeit hat), man hätte etwas falsch gemacht, obwohl es nicht stimmt ... auch nicht so erbaulich.
    Mist, das ist ne fiese Situation.

  • Ich erinnere mich hier an zwei Leserunden mit Eulenautoren, die mir wirklich überhaupt nicht gefallen haben, das eine war Projekt Babylon, das andere war das unsägliche Paul-Buch


    In beiden Fällen habe ich PNs von anderen Eulen erhalten, die mir in meiner Meinung zu stimmten, diese aber nicht öffentlich vertreten wollten, eben weil es sich bei beiden Autoren um Personen handelt, die hier im Forum aktiv sind. So daß ich von mindestens (flitzt zum Postfach gucken) 6 Rezis weiß, die weichgespülter sind oder gar nicht geschrieben wurden, als der Leser es eigentlich empfunden hat.
    Nun liegen diese beiden Leserunden ein wenig zurück, vielleicht hat sich da in letzter Zeit ein bißchen was getan und die Eulen wurden kritikfreudiger oder ehrlicher, das weiß ich nicht.


    Ich weiß nur, daß ich eine Rezension schreibe unabhängig davon, wer das Buch geschrieben hat. Ich bin mit Laila recht eng befreundet und Wiebke mag ich ausgesprochen gerne, trotzdem würde ich beiden ganz sicher bei einem Buch, daß mir nicht gefällt, eben auch einen Verriß schreiben. Da haben beide doch viel mehr von, als wenn ich hier lobhudelnd in ihren Hintern krieche und sage, wie eieieiefein das alles ist, was sie da fabriziert haben, nur um mich mit ihnen gut zu halten?


    Jeder der irgendwas veröffentlicht muß mit Kritik leben. Ich selbst auch.
    Es gibt die Kritik, die ich nickend zur Kenntnis nehme und die mich zum Nachdenken anregt.
    Die Kritik, die mich rasend werden läßt und die ich am Liebsten aus dem Netz tilgen würde.
    Die Kritik, die mich tatsächlich erheitert, weil ich mir denke, Mist erwischt, genauso war das. :lache
    Mit jeder dieser Kritikformen muß man umgehen lernen. Ich finde es allerdings dem ernsthaften Kritiker (damit schließe ich solche Beispiele wie Wiebke und Tom sie nannten aus) gegenüber einfach nur unverschämt, wenn der Autor dann behauptet, man habe das Buch nicht verstanden, nicht gelesen, man gehöre ja sowieso nicht zur Zielgruppe, solle differenzierter seine Kritik äußern, habe keine Ahnung vom Thema und wenn gar nichts mehr geht, wird man gefragt, warum man das Buch überhaupt gelesen hat, wenn es doch soooo schlecht war....


    Kurz:
    ICH packe hier niemanden in Watte.
    Ich weiß, daß es passiert und das finde ich schade... denn wer hätte nicht mehr Anrecht auf ehrliche Kritik, als die Eulenautoren.

  • Zitat

    Original von Britt



    Voltaire
    Jetzt hoffe ich aber schwer, da war kein Buch von mir dabei. :gruebel


    Nein, definitiv nicht. Deine Bücher habe ich sehr gern gelesen. :wave
    Um welche Bücher es sich gehandelt werde ich nicht sagen. Das wäre nicht sehr fair.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.



  • Hallo Magali,


    zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich ein wenig mit mir gerungen habe, ob ich dazu etwas schreibe oder eben nicht. Irgendwie liegt es in der Natur des Menschen sich angesprochen und vielleicht sogar angegriffen zu fühlen.
    Dennoch habe ich mich ein wenig an deinen beiden Äußerungen, die ich hervorgehoben habe, gestoßen.


    Ich fühle mich eben deshalb angesprochen, weil aktuell eine Leserunde mit Autor stattfindet und ich von dem Buch einfach restlos begeistert bin. Darf ich das in meiner Rezension nicht wiedergeben? Wird es mir dann als heucheln dargelegt, wenn ich nur allzu euphorisch über dieses Buch schreibe? Bin ich deshalb unehrlich oder unehrlicher als andere, die ihre Rezension vorher verfasst haben? Was ist, wenn ich an dem Buch einfach nichts zu kritisieren habe, wenn ich einfach rundum zufrieden bin, weil es in sich schlüssig und logisch aufgebaut ist, ich es einfach gut finde? Schreibe ich das in meiner Rezension, weil ich besonders höflich zu dem Autor sein möchte? Übertreibe ich es mit der Höflichkeit in der Leserunde, weil ich mir etwas davon verspreche...?
    Ich würde es schade finden, wenn meine Meinung einfach so mit einer wegwerfenden Handbewegung abgetan werden würde, weil ich nichts zu kritisieren habe, natürlich höflich bin und das Buch vielleicht in den Himmeln lobe. Doch heucheln? Was hätte ich denn davon? Zum einen kenn ich den Autor nicht persönlich und zum anderen: Selbst wenn, würde ich demjenigen doch nicht aus Höflichkeit(!) sagen, wie toll sein Buch ist, wenn ich das überhaupt nicht so empfinde.
    Wenn ich jemanden persönlich kenne, dann schätze ich denjenigen eben wegen seiner Meinung, die er auch vertreten kann und nicht deswegen, weil er von mir ausschließlich getätschelt werden will und nach Komplimenten angelt.


    Ich wüsste einfach nicht, was heucheln bringen sollte und vor allem wem damit geholfen ist.


    Vielleicht mangelt es auch an beispielen, ich weiß es nicht *schulterzuck*


    edit: Ich hoffe, ich habe hier niemanden auf den Fuß getreten.


    You're like a splinter to my mind
    Like a nail to my wrist
    A dagger to my heart
    Like needles through my soul

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von bleeding ()

  • Ich habe mich im anderen Thread eh schon genügend geäußert, aber hier noch kurz mein Standpunkt. Von Watte hat niemand gesprochen und das ist in einem Bücherforum auch Unsinn. Im konkreten Fall hat mich die spezifische Verallgemeinerung gestört. Bei positiven Rezensionen ist es gut und löblich, wenn jemand gut begründet, aber bei negativen ist es essenziell. Es gibt nichts Schlimmeres für einen Autor als "Alles Mist" Rezensionen. Nein, Voltaire meine ich damit nicht. Aber dennoch war seine Rezension mir persönlich zu allgemein, so allgemein dass ich - und das tut mir leid - im ersten Moment gedacht habe, er hat sich gar nicht richtig damit beschäftigt und mehr Aufwand in seine eigenen gelungenen Formulierungen gesteckt als in die echte kritische Auseinandersetzung mit dem Buch. Wie gesagt, das war wahrscheinlich falsch von mir. Aber ich bin ein direkter Mensch, sage, was ich denke und stehe dazu, dass ich so bin. Das ist kein Grund für Watte, aber hinterfragen darf man schon. Es sollte bitte nie die Kompetenz hinterfragen, aber bei Lesern, die definitiv einen anderen Geschmack haben, hat man halt Fragezeichen im Kopf.


    Lg :-) Claudia, Diskussionsauslöserin