Pamela Freeman- Das Land der Seher - Die Prophezeiung der Steine

  • Die Prophezeiung der Steine


    Das Volk der Wanderer waren einst die stolzen Bewohner der heutigen elf Domänen. Aber vor rund 1000 Jahren wurden sie von dem Kriegsherren Acton aus ihren geliebten Landen verbannt. Heute sind die Angehörigen der Wanderer Verbannte und Geächtete und kein ehrbarer Mensch will etwas mit ihnen zu tun haben. Wer einen Wanderer sieht,
    bespuckt und verflucht ihn höchstens. Doch trotz aller Verwünschungen und Ächtungen gegen das Volk der Wanderer sind drei unter ihnen,
    die wichtig für das Überleben der elf Domänen und ihrer Menschen sind.
    Ash der als musizierender Wanderer nichts taugt, kommt als Teenager bei Doronit unter, einer Geschäftsfrau die Schutzwachen ausbildet. Ash hat endlich das Gefühl der Heimat und einen ehrbaren Beruf. Jahre des Glückes vergehen, doch eines Tages ruft ihn seine Bestimmung.


    Bramble ist eine junge Frau die nichts mehr liebt als in der freien Natur zu leben und sich so ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Seit langem träumt sie von der Wanderschaft, doch so recht mag sie ihre Tiere und Lieben nicht verlassen. Als Bramble eines Tages ausversehen einen Mann des Kriegsherren tötet, muss sie sich zwangsweise auf Wanderschaft begeben und flieht fern ihrer Heimat.


    Saker ist ein junger Mann,der über hohe magische Fähigkeiten verfügt. Nichts ist ihm wichtiger als Rache für sein getötetes Volk zu nehmen. Saker ist nicht nur ein Magier, sondern versteht sich auch auf Nekromantie. Nur die Nekromantie kann ihm helfen seine Rache zu beginnen und sie hoffentlich auch zu beenden. Saker begibt sich auf eine lange Reise, während der er immer wieder die Toten für seine Rache anruft und diese folgen ihm willig.


    Jeder der drei erlebt über die Jahre hinweg seine Abenteuer, doch an der Quelle der Geheimnisse treffen sie schließlich aufeinander.
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    Das Buch hat eine sehr schöne Aufteilung. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu verfolgen.
    Alle drei Hauptcharaktere haben ihre eigenen Abschnitte, in denen es nur um sie selber geht. Die Charaktere werden ausführlich beleuchtet und umschrieben. Zwischendurch tauchen immer wieder Randfiguren oder vielleicht auch spätere Hauptfiguren auf, die ebenfalls ihre eigenen Abschnitte haben und in denen sie etwas näher beleuchtet werden. Einige Charaktere die diese Nebenbeleuchtung erhalten, sterben und haben mit dem ganzen Buch irgendwie nichts zu tun und es ergibt leider keine Sinn warum sie überhaupt ein eigenes Kapitel erhalten haben. Das hat mich schon etwas an dem Buch gestört, aber es nimmt der ganzen Geschichte sicherlich nicht die Spannung. Die Nebenfiguren sind quasi so kleine Abkühlungsmanöver, damit man beim Lesen das Atmen nicht vergisst.


    Schön an diesem Buch ist auch, dass es kaum Sex gibt, eine Liebesromanze noch nicht in Sicht ist und es keine sinnlosen Schlachten und Gemetzel gibt. Sicherlich wird ständig über die Schlacht von Acton gesprochen und wie er in das Land eingefallen ist,
    aber dennoch gibt es dankenswerterweise mal keinen permanenten Mord und Totschlag.
    Also von den drei Charakteren sind mir Ash und Bramble schon die liebsten, wobei wir von Saker sicherlich noch viel Böses erwarten können.
    Was sehr spannend und beachtlich ist, ist die Tatsache,
    dass dieses Buch eigentlich eine Version einer Doktorarbeit ist. Wenn man bedenkt,wo die Autorin herkommt und wie das Wanderervolk beschrieben wird, dann könnten sogar Vermutungen aufkommen,
    wer die Wanderer und die elf Domänen wirklich sind und man könnte zu dem Schluß kommen, dass auch heute noch einige Wanderer unter uns leben.
    Das Buch ist einfach von der ersten bis zur letzten Seiten spannend und man versinkt regelrecht in der Welt der elf Domänen. Ich freue mich schon sehr auf de Fortsetzung.

  • Erinnert vom Umfang her ein bisschen an "Das Lied von Eis und Feuer" kommt aber mit deutlich weniger Mord und Totschlag aus - man nimmt der Autorin ab, dass diese Gesellschaft so überlebensfähig ist. (Da hatte ich bei der permanenten Gewalt in ASOIAF immer so meine Zweifel ...)


    Genial fand ich die in dieser Welt selbstverständliche Tatsache, dass Ermordete nach ihrem Tod als Geister zurückkehren. Und zwar grundsätzlich. Sie können zwar nicht sprechen, aber anklagend auf jemanden zeigen, das können sie schon.