Die Weite des Himmels - Susan Meissner

  • Gerth Medien, 2009
    Originaltitel: Why the sky is blue


    Kurzbeschreibung:
    Ein dunkler Schatten fällt auf Claire Hollands geregeltes Leben, als sie eines Abends Opfer eines sexuellen Übergriffs wird. Die daraus resultierende Schwangerschaft stellt sie und ihre Familie vor einer tief greifenden Entscheidung. Was soll mit dem Kind geschehen? Vor allem die klare Ablehnung ihres Mannes führt zu dem Entschluß, das Kind zur Adoption freizugeben. Doch noch Jahre später kann Claire ihre ungewollte Tochter nicht vergessen. Einmal mehr stellt Susan Meissner unter Beweis, dass sie zu den besten Autoren des christlichen Roman-Genres gehört.


    Über den Autor:
    Susan Meissner ist eine vielfach ausgezeichnete Zeitungskolumnistin und lehrt Journalismus. Sie lebt mit ihrer Familie in Minnesota.


    Meine Meinung:
    Die Weite des Himmels ist ein gut lesbarer amerikanischer Familienroman mit christlich gesinnter Prägung.
    Die Protagonistin ist eine verheiratete Frau mit 2 Kindern, die eines Abends überfallen, niedergeschlagen und vergewaltigt wird. Sie wird schwanger. Als gläubige Christin ist eine Abtreibung keine Option für sie.
    Das Thema Abtreibung wird daher in diesem Buch nicht weiter behandelt.
    Sie gibt das Kind schweren Herzens zur Addoption an ein sympathisches, gläubiges Paar, die in Ecuador als Missionare tätig sind.


    Susan Meissner beschreibt einfühlsam und ausführlich die Zweifel und die Krise, in die die Familie geraten ist. Ihre These ist es, dass eine Familie durch gefestigten Glauben und einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl es schafft, diese Situation zu meistern. Es wird aber auch deutlich, dass der Vorfall nicht vergessen ist, er hat seine Spuren hinterlassen. Die weggegebene Tochter verschwindet nicht aus ihren Gedanken. Besonders die älteste Tochter Kate, die nicht damit einverstanden war, dass das Kind weggegeben wird, kann sie nicht vergessen. Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende. Die Familie zieht um, um den Vorfall vergessen zu können. Das gelingt jedoch nur an der Oberfläche. Jahre vergehen. Kate wird den zweiten Teil des Romans bestimmen, da Susan Meissner hier einen Perspektivwechsel vornimmt.
    Ein spannend zu lesendes Buch, das den Leser überlegen lässt, was dazu gehört, so eine Krise zu überstehen.

  • Mir persönlich hat das Buch gut gefallen.
    Ich würde es weiter empfehlen, allerdings nur an Leute, die sich an der starken christlichen Ausrichtung nicht stören.
    Das Buch ist außerdem relativ ruhig und unspektakulär. Die Erwartungshaltung des potentiellen Lesres sollte das mit einbeziehen.


    Die Figuren sind sympathisch gezeichnet, doch verhalten sie sich nicht immer wie man vielleicht erwartet. Kate z.B. ist auch mal auf ihre Halbschwester eifersüchtig. Wenn die Personen auch mal Schwächen zeigen, sind sie mir lieber.

  • Danke für die Rezi! :wave
    Ich habe darauf gewartet, dass das Buch jemand bespricht, weil es mich sehr interessiert.


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Das Buch ist außerdem relativ ruhig und unspektakulär. Die Erwartungshaltung des potentiellen Lesres sollte das mit einbeziehen.


    Die Figuren sind sympathisch gezeichnet, doch verhalten sie sich nicht immer wie man vielleicht erwartet.


    Ich habe so das Gefühl, beides ist Programm bei Susan Meissner. Mir gefällt ihr Erzählstil sehr gut.

  • Ich habe es abgebrochen - für mich war es einfach zu langweilig und zuviel über den Glauben. Es wurde ständig über Gott geredet und mit den Personen bin ich auch nicht warm geworden.


    Und ja, ich weiß, dass Susan Meissner christlich schreibt, ich lese ja auch gerne Bücher über die Amish. Aber hier war der subtile Unterton doch zu deprimierend, und dieses ständige Hadern mit dem Geschehen hat sie irgendwie vergessen lassen zu leben.


    LG
    Patty

  • Zitat

    Original von Lipperin
    Freu Dich drauf - es ist einfach nur wunderwunderschön.
    (Ich hab es nämlich gerade beendet - und würd am liebsten noch einmal von vorne anfangen!)


    Lipperin, meinst Du Die Farben des Lebens? Die Titel sind immer so inhaltslos, dass ich die Bücher ständig verwechsle.

  • „Habe keine Angst zu lieben!“ Selten ist ein Satz so einschneidend und eindrucksvoll bei mir hängengeblieben.
    Claire, verheiratete Mutter von zwei Kindern, wird vergewaltigt und stellt kurze Zeit später fest, dass sie schwanger ist. Claire beschließt, ihr Baby nach der Geburt zur Adoption freizugeben und findet mit Hilfe von bekannten liebevolle Adoptiveltern. 17 Jahre später kontaktiert die Adoptivmutter Claire: Sie liegt im Sterben und bittet Claire, ihrer Tochter eine Familie zu geben.
    Der erste Teil des Buches ist aus der Sicht von Claire erzählt. Nach dem Zeitsprung wechselt die Perspektive: Nun beschreibt Kate, die Tochter von Claire und ihrem Mann, das Geschehen.
    Susan Meissner ist eine bekannte Autorin in der christlichen Literatur. In dem Roman „Die Weite des Himmels“ schreibt sie einfühlsam und sensibel über das Thema „Folgen einer Vergewaltigung“. Sie vermittelt durch ihre Geschichte Mut zu Lieben und Vertrauen an Gott, so dass man sich beim Lesen regelrecht geborgen fühlt.
    Mir wird dieses Buch aufgrund des Themas „Angst vor der Liebe“ bzw. „Angst vor Verlust“ sehr lange in Erinnerung bleiben.