Tanja Pleva: Gottesopfer

  • Inhalt (Klappentext)


    Auf dem Campo dei Fiori in Rom wird eine junge Frau verbrannt wie eine Hexe. Die Tat eines Besessenen? Er schlägt wieder zu, und auch dieser Ritualmord trägt seine Handschrift. Profiler Sam O Connor findet nach und nach heraus, dass der Täter im Bann eines religiösen Wahns zu stehen scheint. Doch seine Identität bleibt lange im Dunkeln so lange, bis es für sein nächstes Opfer fast zu spät ist


    Autoreninfo (im Buch enthalten)


    Tanja Pleva wurde 1965 als Tochter des Schauspielers Jörg Pleva geboren. Bedingt durch den Beruf ihres Vaters, war sie schon als Kind an ständige Ortswechsel gewöhnt. Als Erwachsene führte sie ihre "ruhelose Seele", wie sie selbst sagt, durch Europa, Asien - und schließlich auf den Spuren ihrer Vorfahren bis nach Südamerika. Dort, in Kolumbien, lebt sie heute mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern, zwei Hunden und sechs Katzen. Auf die Frage, warum sie sich einen männlichen Protagonisten ausgesucht hat, gab sie zu, einen Helden schaffen zu wollen, in den sie sich auch verlieben könne. Das hat sie wohl, denn sie schreibt bereits an ihrem zweiten Fall für den Europol-Ermittler Sam O'Connor.


    Eigene Beurteilung


    Im Januar 2007 wird in Hamburg in einer eisigen Nacht eine nackte, bis zum Skelett abgemagerte, kahlgeschorene und völlig verwirrte Frau aufgegriffen. Da sie nicht ansprechbar ist und pausenlos Bibelpassagen rezitiert, wird sie in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen.


    Ein Jahr später wird der Münchner Polizist und Profiler Sam O´Connor in der Ermittlung einer grässlichen Mordserie um Hilfe gebeten: an verschiedenen Orten in Europa (Hamburg, Rom, Amsterdam, Salzburg) wurden weibliche Leichen aufgefunden. Die Frauen wurden nach mittelalterlichen Ritualen der Inquisition gefoltert und ermordet. Sam, der mobilste Ermittler, der mir bisher untergekommen ist, reist umtriebig zwischen Hamburg, Rom, Salzburg, Amsterdam, Genf und Burghausen hin und her und gewinnt allmählich Einblick in die Zusammenhänge zwischen den Mordfällen: alle Mordopfer waren im esoterischen Bereich (Kartenlegen, Wahrsagerei) tätig und bei jedem Opfer wurde eine Bibel gefinden, die aus einer bestimmten Hamburger Kirchengemeinde stammt. So gerät zunächst der zuständige Priester, Pater Dominik, ins Visier der Polizei...


    Sam wird jedoch nicht nur als Polizist, sondern auch als Privatmensch dargestellt, er kümmert sich liebevoll um seine Schwester Lily, die aufgrund langjährigen Drogenkonsums ein psychisches Wrack ist und immer wieder in der Psychiatrie untergebracht werden muss. Außerdem verliebt sich Sam in die junge Lina, die er in der Kirche von Pater Dominik kennenlernt und die ihm nicht aus dem Kopf geht, obwohl ihre Auffassungen über Gott und die Kirche sehr entgegengesetzt sind: sie ist eine gläubige Katholikin mit einem Faible für Übersinnliches, er ist überzeugter Atheist. Natürlich handelt es sich hier nicht nur um eine Liebesgeschichte, Lina wird auch in die Ermittlungen verwickelt.


    In die fortlaufende Erzählung sind kursivgedruckte Kapitel mit Rückblenden in die Jahre 1985, 1990, 1995 und 2005 eingestreut. Hier wird der Leser Zeuge des bedauernswerten Schicksals eines kleinen Jungen, der von seiner Mutter so misshandelt wird, dass der Vater den Jungen schließlich (auf Nimmerwiedersehen) in einem Kloster abgibt, um dessen Leben zu retten.


    Das Buch ist in relativ kurzen Kapiteln gehalten und durch die ständige Abwechslung im Hinblick auf die örtlichen und zeitlichen Ebenen äußerst kurzweilig und spannend zu lesen. Die Autorin versteht es, die verschiedenen Handlungsfäden im Griff zu behalten und zum Ende hin zusammenzuführen. Dabei werden geschickt falsche Spuren gelegt: der Leser ist zwar immer einen kleinen Schritt weiter als Sam und sein Kollege Juri, muss sich aber dennoch auf einige Überraschungen einstellen. Die Darstellung gegensätzlicher Einstellungen zur Thematik des Glaubens ohne Wertung der Autorin hat mir gefallen, ebenso die in diesem Buch vermittelten Informationen über die Hexenprozesse.


    Der Schreibstil der Autorin ist nicht nur spannend, sondern auch erfrischend humorvoll, da kann man über ein paar kleinere Ungereimtheiten und Zufälle leicht hinwegsehen.


    Dieses Buch hat mich sehr fesselnd unterhalten und ich freue mich auf den zweiten Krimi mit Sam O´Connor.

  • Vielen Dank für die Rezi. Dachte zwar, das Buch wäre nichts für mich, aber was du darüber schreibst, klingt überzeugt mich fast vom Gegenteil. Hmm... Wird es doch ein neues Wunschbuch?! :-]

  • Ich lese es zur Zeit auch. So ganz bin ich bis jetzt, 150 Seiten, noch nicht überzeugt. Leider. Medizinische Details, die für mich schlecht recherchiert sind und für meinen Geschmack viel zu viele Zufälle. Aber ich hoffe auf die zweite Hälfte :-)


    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

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  • Sam O'Connor arbeitet als Profiler für Europol und wird zu einem Fall nach Rom gerufen, der alle Anzeichen eines Serientäters mit sich bringt, denn die Frau, die auf dem Campo dei Fiori verbrannt wurde ist nicht die einzige, die diesem grausamen Tod erlegen ist. Bereits ein Jahr zuvor wurde in Hamburg eine Frau gefunden, die offensichtlich gefoltert wurde,so sehr, dass sie wahnsinnig wurde.
    Als Sam sich des Falls annimmt deckt er noch weitere Fälle in Salzburg und Amsterdam auf und schnell ist auch ein Tatverdächtiger gefunden: Pater Dominik, der in Hamburg als Geistlicher in einer Kirche arbeitet. Da die Opfer alle auf die ein oder andere Weise mit Esoterik verbunden waren wird schnell klar, dass der Täter „im Auftrag der Kirche“ handelt, indem er die Frauen als Hexen bestraft und verbrennt und Sam ist bewusst, dass es bald noch mehr Opfer geben wird, wenn er den Täter nicht bald dingfest macht...


    Mit „Gottesopfer“ ist Tanja Pleva ein solides Debüt gelungen, dass durch eine durchgängig hohe Spannungskurve mit einer überraschenden Wende am Schluss überzeugt. Zwar ist es besonders zum Ende hin auffällig wie Sams Ermittlungen durch Zufälle geprägt sind, darüber kann man aber meiner Meinung nach auch hinweg sehen, denn die Story an sich ist dennoch recht gut durchdacht und -zumindest was die Hexenprozesse und die damit zusammenhängenden Foltermethoden angeht- auch gut recherchiert.


    Mit Sam O'Connor erfindet die Autorin einen Charakter mit Ecken und Kanten, er ist nicht einfach, eher einzelgängerisch ohne echte Freunde, wenn man von einem älteren Ermittlerkollegen absieht. Auch über sein Privatleben erfährt man einiges, seine Schwester Lily ist in psychiatrischer Behandlung und er kümmert sich(zumindest versucht er es)aufopferungsvoll um sie. Auf jeden Fall wurde Sam mir im Verlauf des Buches sehr sympathisch und ich bin auch nicht abgeneigt, ihm in weiteren Fällen wieder zu begegnen. Auch die anderen Charaktere sind gut durchdacht und authentisch dargestellt und jeweils mit einem eigenen Schicksal dargestellt.


    Sprachlich lässt sich das Buch schnell und flüssig lesen, kurze Kapitel erhöhen die Spannung und lassen einen das Buch nur ungern aus der Hand legen. Unterbrochen wird die Haupthandlung durch Rückblenden in die Jahre 1985,1990, 1995 und 2005, in denen der Leser vom Schicksal eines kleinen Jungen erfährt, der von seinem Vater im Kloster zurückgelassen wird um ihn vor seiner Mutter zu beschützen.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, gerade die Kirchenthematik und Hexenprozesse gefallen mir in Thrillern immer gut,besonders wenn sie, wie auch in diesem Fall, ein wenig mystisch angehaucht ist. Wenn man von einigen Kleinigkeiten wie den auffallen häufigen Zufällen absieht, bekommt man kurzweilige, spannende Unterhaltung, die man mal eben in ein paar Stunden weglesen kann. Dafür gibt es von mir 7,5 von 10 Punkte.

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    Inhalt


    Auf dem Campo dei Fiori in Rom wird eine junge Frau verbrannt wie eine Hexe. Die Tat eines Besessenen? Er schlägt wieder zu, und auch dieser Ritualmord trägt seine Handschrift. Profiler Sam O Connor findet nach und nach heraus, dass der Täter im Bann eines religiösen Wahns zu stehen scheint. Doch seine Identität bleibt lange im Dunkeln so lange, bis es für sein nächstes Opfer fast zu spät ist


    Meine Meinung:


    Ein sympathischer Ermittler betritt die Krimibühne. Mit Sam O`Connor hat Tanjy Pleva einen eigenwilligen Charakter geschaffen, der auch privat interessante Seiten hat. Die Idee, einen Ermittler europaweit agieren zu lassen, hat mir gefallen. Leider kam das Europa für mich doch dann etwas kurz und die Handlung konzentrierte sich auf Hamburg.


    Vieles an Thematik versuchte die Autorin in die Geschichte zu packen. Hexenverfolgung, Esoterik, eine Liebesgeschichte, einige Morde. Auch hier wurde alles ziemlich kurz gehalten und ich hätte mir als Leserin mehr Informationen/Handlung gewünscht. Durch die doch sehr kurzen Kapitel las sich das Buch flüssig und schnell. Aber es hätte der Geschichte gut getan etwas ausführlicher geschildert zu werden.


    Die Ermittlungsarbeit wurde all zu oft vom Zufall bestimmt und wirkte auf mich dann stellenweise unglaubwürdig. Auch waren die medizinischen Details fragwürdig, was ich auf schlechte Recherche zurückführe.


    Der Leser verfolgt viele Spuren, wird in die Irre geleitet und rätselt lange bis der richtige Täter entlarvt wird. Eine geschickte Spurensuche, die im Handlungsverlauf immer wieder Rückblenden auf die Entwicklung des Täters wirft und wo der Leser dem Ermittler eine Nasenlänge vorraus bleibt.


    Dieses Debüt hatte für mich einige Schwachstellen, die man sicher besser machen kann. Gelesen habe ich nichts desto trotz einen unterhaltsamen Krimi. Eine neue Reihe, in der Potential steckt sich zu entwickeln.



    Vin mir gibt es sechs Punkte


    LG :wave

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    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Zusammenfassund/amazon.de:

    Zitat

    Auf dem Campo dei Fiori in Rom wird eine junge Frau verbrannt wie eine Hexe. Die Tat eines Besessenen? Er schlägt wieder zu, und auch dieser Ritualmord trägt seine Handschrift. Profiler Sam O'Connor findet nach und nach heraus, dass der Täter im Bann eines religiösen Wahns zu stehen scheint. Doch seine Identität bleibt lange im Dunkeln − so lange, bis es für sein nächstes Opfer fast zu spät ist ...


    Profiler Sam O`Connor wirdmit einem Fall betraut, der ihn in verschiedene deutsche und europäische Städte führt.Vermutlich ein Serienkiller mordet nach dem Muster des "Hexenhammers" brutal und foltert vorher seine Opfer bestialisch. Der sympatische Sam bekommt bei der Polizei in Hamburg ein kleines "Kellerverlies" als Büro und denjungen Halbrussen "Juri" als Assistenten zugewiesen und findet ziemlich bald heraus dass der Fall irgendwie im Zusammenhang mit der Kirche zu stehen scheint. Als Hauptverdächtiger erweist sich zuerst der Gemeindepfarrer, in dessen Kirche Sam die Arzthelferin Lina kennen lernt.


    Mit Sam O`Connor hat die Autorin einen sympatisch-einzelgängerischen Charakter, dessen Hauptaugenmerk auf dem Wohlergehen seiner psychisch gestörten Schwester liegt und dessen einziger Freund ein älterer, kranker Kollege ist.Sam ist ein Typ mit Ecken und Kanten, dem neben seiner Arbeit bei der Polizei nicht viel Zeit für eigene Interessen bleiben. Im Laufe des Buches habe ich ihn in`s Herz geschlossen und würde mich freuen, nochmal von ihm zu lesen. Könnte ihn mir ganz gut als "Nachfolger" für den meiner Meinung nach in letzter Zeit etwas schwächelnden Commissario Brunetti vorstellen.


    Mein einziger Kritikpunkt wäre dann die Organspende am Schluss ! Das ist mir persönlich etwas zuviel des Zufalls :-)

  • n der Geschichte "Gottesopfer" werden an verschiedenen Orten Europas verstümmelte Frauenleichen gefunden. Schon bald ist klar: Hier handelt es sich um einen Serientäter. Zur Aufklärung der Fälle wird der kirchenfeindliche Polizist Sam O`Connor herangezogen. Durch private tragische Ereignisse in seinem Leben kommt er dem Täter immer näher. Die Hauptfigur Sam als Ermittler ist als etwas spröde beschrieben, dennoch ein Protagonist, der das Zeug zum Serienhelden hat. Die Beschreibung der Foltermethoden ließ etwas Bezug zum Mittelalter, Hexenverfolgung ("Hexenhammer") erahnen, hier hätte ich mir etwas mehr gewünscht.


    Gegen Ende des Buches geht es dann rasant auf Mördersuche, die beiden ersten Drittel erschienen mir plastischer beschrieben.


    Leider hatte ich in den letzten Tagen wenig Zeit, so dass dies vermutlich meine Meinung zu diesem Buch etwas negativ beeinflusst hat. Nett zu lesen, hat aber kleine Schwächen.



    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Kurzbeschreibung:
    Auf dem Campo die Fiori in Rom wird eine junge Frau verbrannt wie eine Hexe. Die Tat eines Besessenen? Er schlägt wieder zu, und auch dieser Mord trägt dieselbe Handschrift. Der Täter scheint im Bann eines religiösen Wahns zu stehen - so lange, bis es für sein nächstes Opfer fast zu spät ist…



    Ein bisschen mystisch, esoterisch angehaucht und spannend bis zur letzten Seite.


    In einer eisigen Nacht wird eine nackte, vollkommen abgemagerte und verwirrte Frau aufgegriffen. Um den Hals trägt sie eine dicke Kette, an welche ein Stein gebunden ist. Sie rezitiert pausenlos Bibelpassagen und ist nicht ansprechbar. Sie wird in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen.


    Ein Jahr später wird Profiler-Experte Sam O´Conner um Mithilfe in einem brisanten Fall gebeten. An den verschiedensten Orten Europas weibliche Leichen aufgefunden. Die Frauen hatte man nach mittelalterlichen Riten zu Tode gefoltert. Undurchschaubar scheint die Wahl des Täters auf seine Opfer zu fallen. Die Spuren an den Tatorten geben nicht viel her. Doch immer wird eine Bibel gefunden, eine Bibel aus einer bestimmten Kirche. Der dort tätige Pfarrer gerät unter Verdacht…


    Spannend und mitreißend erzählt ist dies ein gelungener Auftakt einer neuen Serie. Sam hat auch eigene Probleme, die geschickt in den fall eingebunden werden. Er muss viel über sich selbst nachdenken, auch über den Glauben an Gott. Das bringt auch den Leser dazu, seine grauen Zellen anzustrengen.


    Gut proportioniert wurden verschiedene Rückblenden in das Buch eingebunden. Der kleine Junge wurde von seiner Mutter terrorisiert, bis er von seinem Vater schließlich im Kloster abgegeben wird. Hier wird er nicht glücklicher, er wird sogar noch auf die Spur der Ursache gebracht: Das Weib ist die Mutter aller Sünde…


    Die kurzen Kapitel sind abwechslungsreich, durch die ständigen Orts- und Zeitwechsel. Die verschiedenen Handlungsstränge werden geschickt miteinander verwoben und erst zum Schluss lässt sie den Leser Blicke auf das Ergebnis werfen. Geschickt wird der Leser verwirrt, bekommt neue Informationen und fingierte Tatsachen.


    Geschrieben ist das Buch nicht nur mit fast durchgängiger Spannung, es ist auch immer vom Wortwitz der Autorin durchwoben. Die grundsätzlichen Fragen nach dem Glauben, geben dem Buch aber auch eine etwas ernste Note.
    Ich empfehle das Buch weiter und bin schon auf den zweiten Teil gespannt.

  • 332 Seiten



    1.Fall, Sam O'Connor



    Meine Meinung:
    Nachdem Profiler Sam O’Connor von Europol in Rom eingesetzt wird, wo eine junge Frau auf dem Campo dei Fiori gefesselt und verbrannt wurde, stößt er bei seinen Ermittlungen auf einen zwei Jahre zurückliegenden Fall in Hamburg und dann passiert auch noch ein weiterer Mord in Salzburg.


    Sam findet bei den ermordeten Frauen keine Gemeinsamkeiten, außer, dass jeder die Haare abgeschnitten wurde und man eine Bibel, Salz und Kräuter vorgefunden hat, womit früher die Seelen von Hexen gebannt wurden. Er vermutet hinter dem Serientäter einen religiösen Psychopathen, den er nicht wirklich zuordnen kann.


    Die Story findet im Jahr 2008 statt, wobei zwischendurch immer wieder in kursiver Schrift eine Geschichte eingeflochten wird, die 1985 beginnt und von einem kleinen Jungen und seinem Schicksal erzählt. Es ist eine tolle Geschichte, die sehr gut aufgebaut ist, mit Ermittlungsarbeiten, die in viele Richtungen gehen und immer wieder interessante Details zu Tage fördern. Im Grunde genommen erfährt man sehr rasch von dem Mörder, aber trotzdem weiß man nicht wer er ist und es bleibt durchgehend spannend.


    Die Personen finde ich auch gut gezeichnet, und man erfährt auch einiges aus ihrem Privatleben, vor allem von Sam O’Connor, der sehr sympathisch dargestellt wird und der sich große Sorgen um seine todkranke Schwester macht. Auch die Freundschaft zu seinem französischen Kollegen Phillippe Argault wird schön beschrieben. Außerdem bekommt er Juri Pompetzki zur Unterstützung zugeteilt, mit dem er sich sehr gut versteht.


    Ein tolles Debüt, welches mir sehr gut gefallen hat und obwohl die Opfer sehr detailliert dargestellt werden, habe ich es trotzdem nicht so extrem empfunden. Ich finde, es hat alles gut zusammengepasst, auch wie im Verlauf der Ermittlungen nach und nach das Geheimnis um den Mörder gelüftet wird, wobei es auch noch zu einigen Überraschungen kommt. Freue mich auf jeden Fall, dass dies eine Serie wird und Tanja Pleva bereits am zweiten Fall schreibt.

  • Ja es gibt vielleicht einige Zufälle zuviel; trotzdem ist es ein spannender Krimi der sich sehr gut liest. Es gibt keine ellenlangen Beschreibungen und doch werden die Personen so dargestellt, dass sie keineswegs farblos wirken. Mir gefällt, dass auch Figuren die nachher dann doch nicht in den Fall verwickelt sind detailliert und auf interssante Weise dargestellt werden. Auch das trägt zur Spannung bei, da man nie weiss wer den nun "wichtig" ist und wer nicht. Trotzdem dass die Handlung aus Sicht verschiedener Personen gezeigt wird, wird es nie verwirrend.


    Alles in allem hat dieses Buch mich sehr positiv überrascht und ich bin gespannt auf weitere Bücher dieser Autorin.

  • Also, ich fand diesen Krimi ganz okay, das war es aber auch schon. Eher langweilig, deshalb habe ich das letzte Drittel quer-gelesen. Es gibt viele Erklärungswiederholungen, was mich ein wenig genervt hat. Und viel zu viele Zufälle. Sehr unwahrscheinlich. Aber gut. Für so zwischendurch ganz okay. Aber kein großer Wurf.

  • Ich habe die letzten Seiten des Buches heute morgen noch schnell fertig gelesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht.
    Mich hat die Geschichte wirklich gefesselt, mal abgesehen von den


    Ich würde mich über weitere Geschichten von und mit Sam O'Connor freuen :-)


    8 Punkte von mir!

  • Am Anfang war ich von dem Buch richtig gefesselt, denn der Beginn ist spannend und man will unbedingt wissen, wie es weitergeht in Tanja Plevas Debütroman "Gottesopfer". Zumal ich diese Art von Roman sehr mag, freute ich mich daher umso mehr, als ich es endlich lesen konnte. Leider verfolg die anfängliche Begeisterung sehr schnell.


    Tanja Pleva schafft es nämlich leider nicht, die Spannung aufrecht zu erhalten. Nach dem tollen Beginn dümpelt die Geschichte bis kurz vor Schluss eher so vor sich hin. Vielleicht liegt es daran, dass trotz aller Bemühung kein rechtes Interesse bei mir an dem Ermittler Sam o'Connor aufkommen wollte. Aber nicht nur er, auch die anderen Charaktere wirken irgendwie blass. Es wird zwar versucht, ihnen Tiefe zu gehen, aber das scheitert dann an Beschreibungen, die austauschbar und langweilig sind. Den Höhepunkt bildet hier Lina. Immer wieder werden Passagen mit ihr eingestreut und der geneigte Leser fragt sich die ganze Zeit, warum ihn die Autorin mit solchen Banalitäten langweilt. Am Ende löst sich das zwar auf, aber bis es erst soweit ist. Puh, da muss man irgendwie durch. (Und die Sache mit Linas Vaters, also das war dann auch mir eine Spur zu abgedroschen!)


    Gestört haben mich gar nicht mal die vielen Zufälle in diesem Buch. Was ärgerlich war, ist, dass das Buch unheimlich vorhersehbar und durchschaubar ist. Schon seit mindestens der Hälfte war eigentlich klar, worauf es hinauslaufen wird. Schade. Für mich einfach nicht gut genug durchdacht das ganze. Denn die Thematik bzw. die Idee des Buches war nicht schlecht. Nur leider irgendwie langweilig ausgearbeitet. Vielleicht sind 332 Seiten auch schlicht zu wenig für gute Charaktere und eine gute Geschichte.


    Letztlich konnte das Buch dann die letzten 70-80 Seiten noch retten. Auch wenn alles offensichtlich für mich war, es war dann doch irgendwie spannend. Obwohl es dann plötzlich husch, husch gehen musste.


    Fazit: Gute Idee, leider mangelhafte Ausführung. Ich bin trotzdem gespannt, ob Tanja Pleva bei ihrem 2. Fall für Sam o'Connor dazu gelernt hat und das Buch dann besser zu unterhalten weiß. Flüssig zu lesen war es nämlich, nur an der Spannung haperte es massiv.

  • Mir hat das Buch relativ gut gefallen. Ein netter Thriller für zwischendurch. Flüssig zu lesen mit einer sehr sympathischen Hauptfigur.


    Die Schwächen die ihr angesprochen wurden, sind mir nicht aufgefallen. Liegt aber wohl daran, dass ich mich einfach nur gut kurzweilig unterhalten wollte. Und das ist Frau Pleva gelungen.


    Einen weiteren Teil um die Figur "Sam O`Connor" würde ich sicherlich auch lesen wollen.


    Von mir gibt es 8 Punkte.

  • Inhalt:
    **********


    Sam O´Connor ist ein Profiler, der sich zurzeit mit Ritualmorden an Frauen auseinandersetzen muss. In Italien wurde eine Frau auf dem Campo dei Fiori verbrannt und auch in Österreich, den Niederlanden und Deutschland werden Frauen zuerst mittels mittelalterlichen Methoden gefoltert und dann getötet. Alle Frauen haben etwas gemeinsam: Ihnen wurde der Kopf rasiert. Sam beginnt in Hamburg zu ermitteln, da die Spuren in eine Kirche führen.
    Die Ermittlungen scheinen nicht einfach und es nur eine Frage der Zeit, bis der Killer wieder zuschlägt. Unterdessen hat Sam auch privat zu kämpfen, seine Schwester ist krank und immer wieder taucht eine Frau namens Lina auf.




    Meine Meinung:
    ******************


    Als Thriller würde ich das Buch ganz und gar nicht beschreiben, dazu fehlen mir einfach die spannenden Momente, die einen Thriller eben ausmachen. Vom Anfang bis zum Ende bleibt das Buch eher auf einem Level und plätschert vor sich hin. Zwar wird der Anfang noch gut gestaltet und man fragt sich wer diese Frau ist, jedoch kommt danach einfach keine Spannung mehr auf.


    Das Buch ist auch spirituell sehr angehaucht und driftet in den Bereich der Wahrsagerei, Vergangenheitsrückführung und Unterhaltungen mit Geistern ab. War ja ganz nett, aber so richtig hat es auch wieder nicht gepasst. Die einen erzählen Humbug und die anderen die Wahrheit. Ich wusste irgendwie nicht so recht, wo das Buch hin wollte. Ich würde das Buch als Urlaubslektüre einstufen und es als leichte Kost sehen. Das große Manko liegt für mich an der nicht vorhandenen Spannung. Mein Interesse wurde eben nicht so sehr geweckt und ich fand irgendwie keinen Bezug bzw. Zugang zu dem Buch.


    Manche Stellen hätte man weglassen können. Was, werde ich aber nicht verraten, da ich zukünftigen Lesern nicht die Lust nehmen möchte. Für mich war es ein laues Vergnügen und einen Thriller sehe ich in dem Buch schon gar nicht. Die Mordarten erscheinen brutal, jedoch konnte ich auch aus diesen keine Spannung herausholen. Ich bin zwar nicht abgestumpft aber es läuft so monoton dahin und ein Highlight muss ich schon suchen.


    Der Klappentext verspricht einfach mehr und auch die eingeschobenen Sequenzen über den Mörder machen mir das Buch nicht schmackhaft. Es lässt sich leicht lesen und besitzt den berühmten roten Faden aber es rüttelt bei mir einfach nicht an meinem Interesse.


    Es fehlt einfach an Dynamik und war für mich nicht so das Wahre.