Engelsnacht [Fallen] - Lauren Kate [ab 15 Jahren]

  • Nach den Vampiren scheinen nun die Engel die Bücherwelt zu erobern, und die amerikanische Autorin Lauren Kate springt mit ihrem Erstlingswerk auf diesen Zug auf. „Engelsnacht“ ist der erste Teil einer Trilogie um die junge Lucinda, genannt Luce, die seit ihrer Kindheit von unheimlichen Wesen verfolgt wird und nach einem tragischen Unfall in einer Besserungsanstalt landet. Dort begegnet sie dem mysteriösen Daniel, den sie von irgendwo her zu kennen glaubt und zu dem sie sich stark hingezogen fühlt. Dies scheint jedoch nicht auf Gegenseitigkeit zu beruhen, denn Daniel scheint aus unerklärlichen Gründen eine große Abneigung gegen Luce zu hegen. Er behandelt sie schlecht, geht ihr aus dem Weg und demütigt sie mehrfach. Doch das hält Luce nicht davon ab, ihn anzuhimmeln und Nachforschungen über ihn anzustellen. Von außen scheint dieses Verhalten wenig nachvollziehbar, aber da immer wieder betont wird, dass Luce und Daniel sich von irgendwo her zu kennen scheinen und das Mädchen sich sicher ist, Daniel zu lieben, ist ihre Standhaftigkeit beinahe schon bewundernswert – zumal Daniel (zumindest zu Beginn des Buches) wenig Liebenswertes zeigt. Sowieso ist Luce eine Figur die man einfach gernhaben muss. Das Leben hat ihr übel mitgespielt, seit ihrer Kindheit sieht die die unheimlichen Schatten und bleibt völlig allein mit dieser großen Bürde. Man empfindet Mitleid für sie, auch, weil man sehr gut nachvollziehen kann wie sie sich fühlt. Denn der Leser kommt selber kaum dahinter, was es mit den rätselhaften Schatten auf sich hat. Man stellt zwar Vermutungen an, aber eine wirkliche Lösung findet man nicht. Die Geschichte bleibt die ganze Zeit über ziemlich mysteriös und undurchsichtig und leider werden auch zum Ende hin nicht alle Fragen geklärt. Es bleibt zu hoffen, dass dies in einem der Folgebände noch passieren wird.


    Für die Spannung ist diese Undurchsichtigkeit jedoch sehr förderlich. Obwohl die „Vorgeschichte“ sehr lang ist und es eigentlich nach 250 Seiten erst richtig losgeht ist „Engelsnacht“ auf keiner Seite langweilig! Der Spannungsbogen baut sich langsam, aber kontinuierlich auf, endet dann allerdings in einem ziemlich kleinen Showdown, von dem ich mehr erwartet hatte. Etwas Größeres, Fulminanteres, irgendwie… Bombastischeres. Der große Knall, DAS Ende blieb aus, allerdings ist es ja durchaus möglich, dass die Autorin es sich für das Ende dieser Reihe aufgespart hat.
    Durch die vielen übriggebliebenen Fragen und das relativ offen gehaltene Ende lässt „Engelsnacht“ den Leser ein kleines bisschen unbefriedigt zurück.


    Mit ihrem leichten, sehr angenehm zu lesenden Schreibstil kann Lauren Kate überzeugen. Doch trotzdem sollte man ihr Buch nicht unterschätzen oder als seichte Kost abtun. Durch den manchmal etwas verworrenen Plot muss man sich beim Lesen konzentrieren um alles mitzubekommen.


    Es bleibt abzuwarten, wie sich die Geschichte um Lauren und Daniel in den nachfolgenden Büchern entwickelt und ob sie zu einem befriedigenden Ende kommt. Der zweite Band „Torment“ ist Ende September bereits auf Englisch erschienen, da dürfte die deutsche Übersetzung nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Ich bin gespannt!

  • KLAPPENTEXT:
    Lucinda Price, genannt Luce, ist siebzehn und den ersten Tag auf dem Internat, als sie ihn sieht: Daniel Grigori, den unglaublich attraktiven, aber auch unglaublich distanzierten Jungen, von dem sie sicher ist, dass sie ihm schon einmal begegnet ist. Daniel jedoch behauptet, sie nicht zu kennen – er scheint sie sogar zu hassen und weicht ihr aus, wo immer er kann.
    Doch immer, wenn Luce etwas Schlimmes widerfährt, sobald die bedrohlichen Schatten sie wieder umtanzen, die sie seit ihrer Kindheit umgeben, ist Daniel zur Stelle. Mehrfach rettet er ihr Leben. Allmählich kommen die beiden sich näher, und da erst erfährt Luce, welches dunkle Geheimnis sie beide umgibt….
    ZUR AUTORIN:
    Lauren Kate wuchs in Dallas auf. Ihr Jugendbuch „Engelsnacht“ stürmte weltweit gleich nach Erscheinen die Bestsellerliste.
    EIGENE MEINUNG:
    „Engelsnacht“ hat mir so gut gefallen, dass ich auf meiner Zugfahrt fast den Ausstieg verpasst hätte, da Autorin Kate Lauren es sehr gut schafft, den Leser in die Geheimnisse des Buches hineinzuziehen und eine mystische Atmosphäre zu kreieren, der man sich nur schwer entziehen kann.
    Als Luce ihren ersten Tag in der sogenannten „Besserungsanstalt“ hat, begegnet ihr Daniel, dessen Anblick sie einfach nicht loslässt und ihr das Gefühl gibt, ihn irgendwo schon mal gesehen zu haben. Etwas, das sich jedes Mädchen wünscht. Den Seelenpartner finden und auf den ersten Blick verlieben. Eine wunderbare Idee, die von der Autorin im gesamten Verlauf der Geschichte gefühlvoll, emotional mitreißend dargestellt wird, ohne dabei dem Kitsch zu verfallen, oder Klischees aufzureißen. Dass Daniel dann jedoch behauptet, dass es ihm keinesfalls so gehe, gibt der Geschichte die nötige Dramatik, die einfach zu einer Liebesgeschichte dazu gehört. Voller Mitleid mit Luce verfolgte ichgespannt jeden Schritt, den Daniel tat, um herauszufinden, warum er sich ihr gegenüber so verhält. Und dann gibt es ja auch noch Cam, den perfekten Charmeur und Gentleman, der sich wirklich für Luce interessiert und dazu auch noch umwerfend gut aussieht.
    Auch die Nebenfiguren der Geschichte haben wunderbar unterschiedliche Charakter und können mit ihrer individuellen Art und Weise, egal ob Gut oder Böse, hervorragend neben den Protagonisten bestehen.
    Die Autorin schafft es die Spannung bis zum Ende zu halten. Ich denke normalerweise immer die Geheimnisse auf, die in Büchern vorkommen, aber bei „Engelsnacht“ ist es mir absolut nicht gelungen und ich musste das Buch an einem Tag durchlesen.
    Da ich schon immer eher Fan von Engeln, als von Vampiren war, hab ich mich sehr über Engelsnacht gefreut und war wirklich begeistert, dass die Story so genial umgesetzt wurde. Umso mehr begeistert mich, dass „Engelsnacht“ der Auftakt einer Serie ist und der zweite Teil „Tornament“ bereits im Herbst in Englisch erschienen ist, so dass wir wohl hoffentlich nicht mehr lange auf die deutsche Ausgabe warten müssen 

  • ~ Inhalt:~


    Der Inhalt lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen. Luce ist 17 und kommt auf ein neues Internat. Dieses Internat unterscheidet sich jedoch von anderen Internaten, denn hier sind ausschließlich Jugendliche, die man allgemeinhin wohl als Schwererziehbar und Kriminell bezeichnen würde. Zudem gibt es dort strenge Sicherheitsmaßnahmen und alles erinnert schon ein wenig an ein Gefängnis. Bereits an ihrem ersten Tag fällt ihr ein Mitschüler auf, Daniel, von dem sie sich sehr angezogen fühlt. Er jedoch weist sie ab. Denn was Luce nicht weiß ist, dass Daniel und sie dazu verdammt sind, sich immer wieder aufs Neue zu verlieben. Doch sobald sie sich näher kommen, stirbt Luce. Alle 17 Jahre, immer wieder aufs Neue…


    Natürlich passiert zwischen den Zeilen noch viel mehr, aber ich möchte euch ja auch nicht alles vorwegnehmen und halte die inhaltliche Zusammenfassung deswegen bewusst kurz.


    ~ Leseprobe ~


    Unter dem folgenden Link gibt es eine kostenlose Leseprobe:
    http://www.randomhouse.de/book/edition.jsp?mid=4&serviceAvailable=true&showpdf=false&edi=328262#tabbox


    ~ die Autorin ~


    Bei Interesse an der Autorin empfehle ich die Lektüre ihrer (englischsprachigen) Homepage:
    http://laurenkatebooks.net/


    ~ Meine Meinung*


    Die Zeichnung der einzelnen Charaktere ist der Autorin, Lauren Kate, sehr gut gelungen. Luce war mir auf Anhieb sympathisch und ich hatte gleich ein Bild von ihr vor Augen. Aber auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet. Einzig die Figur des Daniels, der zweiten Hauptperson, hat mir nicht so gut gefallen. Ich fand ihn als zu glatt und in seinen Handlungen als zu vorhersehbar. Da hätte ich mir einfach ein paar Ecken und Kanten mehr gewünscht, das wäre m.E. realistischer gewesen.


    Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig. Bei mir ist sehr schnell ein Lesefluss entstanden. Die verwendete Sprache ist stellenweise etwas derb. In Anbetracht des Umfeldes, in welchem die Story stattfindet, ist dies jedoch durchaus angemessen. Ich habe oft den Eindruck, dass Autoren sich vor derber Sprache oder derben Ausdrücken scheuen. Deswegen erachte ich es als Pluspunkt, das Lauren Kate nicht davor gescheut hat, denn dadurch wird der sprachliche Ausdruck der einzelnen Charaktere einfach glaubhafter.


    Bereits nach den ersten Seiten hat sich eine Spannungskurve aufgebaut. Zum einen wollte ich wissen, was in Luces Vergangenheit passiert ist, damit sie auf so eine Schule kommt, zum anderen wollte ich aber auch wissen, was es mit den Schatten auf sich hat. Es gab einige kurze Lesemomente, da hat mich diese Geheimniskrämerei genervt. Dies war jedoch immer nur von kurzer Dauer und schnell hat die Neugierde dann auch wieder Überhand genommen.


    Leider gab es immer wieder kleine Zeitsprünge, welche ich als unlogisch empfunden habe. Da sind Dinge dann zu schnell oder in einer merkwürdigen Reihenfolge passiert, und der zeitliche Ablauf war nicht so ganz nachvollziehbar.


    Die Idee, eine solche Geschichte, nicht an einer gewöhnlichen Schule, sondern an einem Internat für Schwererziehbare spielen zu lassen, hat mir von Anfang an gut gefallen. Ich habe mir davon beim Lesen auch etwas anderes versprochen, als die üblichen High School Storys. Auf ihre eigene Art sind alle Schüler dieser Schule ausgestoßene oder nicht akzeptierte Menschen in der Gesellschaft. Dadurch herrscht eben nicht Friede-Freude-Eierkuchen und die Jugendlichen haben auch einen anderen Umgang unter- bzw. miteinander. Mir hat dieser Aspekt sehr gut gefallen.


    Dadurch, dass Luce neu an der Schule ist, setzt das Buch sich auch sehr mit den Themen des ankommen wollens, ein zu Hause finden wollen sowie der Integration in eine bestehende Gruppe, auseinander. Die Sehnsucht des Hauptcharakters, Luce, danach akzeptiert zu werden ist groß und auch dies bringt die Autorin gut rüber. Die Gefühle werden sehr gut geschildert. Da vermutlich jeder schon einmal in der Situation war, sich in eine bestehende Gruppe (sei es im Sportverein, beim neuen Job oder der Freundeskreis eines neuen Partners – Beispiele gibt es hier sicherlich genügend) integrieren zu müssen, kann denke ich jeder auch die geschilderten Gefühle und Wünsche nachempfinden. Dadurch bekommt das Buch eine gewisse emotionale Note, welche mir gut gefallen hat.


    Die Figuren gehen aus meiner Sicht sehr leicht mit dem Begriff „Freundschaft“ um, und nach wenigen Tagen schon von engen Freunden zu reden, ist mir irgendwie negativ aufgefallen. Vielleicht liegt dies daran, dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre und den Begriff Freundschaft anders interpretiere. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass besondere Situationen – und eine solche Schule und solche Erlebnisse, wie sie die Protagonisten erleben, sind sicherlich etwas Besonderes – auch besonders zusammenschweißen.


    Zwischendurch ahnt man zwar immer wieder, wohin die Reise geht und was wohl als nächstes passieren könnte, aber insgesamt hält sich dies noch in Grenzen. Auf den letzten Seiten ist die Handlung sehr vorhersehbar. Da es sich wirklich nur auf die letzten Seiten beschränkt, tut dies dem Lesefluss jedoch keinen Abbruch.


    Das Ende des Buches hat mich wirklich verärgert. Es war völlig aprupt, Dinge wie Luces Vergangenheit oder die geheimnisvollen Schatten, die sie umgeben, wurden nicht aufgeklärt und ich habe mich schon geärgert, ein Buch ohne richtiges Ende gelesen zu haben. Dann habe ich allerdings das Nachwort der Autorin gelesen und habe erfahren, dass Engelsnacht der erste Teil einer Serie ist. Dadurch hat sich dann für mich auch dieses völlig offene Ende erklärt und es hat mich auch nicht mehr verärgert. Wann der zweite Teil der Serie auf Deutsch erscheint weiß ich leider nicht. Auf Englisch ist er bereits unter der ISBN Nummer 0385739141 erschienen. Bei meiner nächsten Amazon oder bücher.de Bestellung wird dieser Teil wohl auch in meinem Einkaufskorb landen, denn ich möchte auf jeden Fall wissen, wie es weiter geht.


    ~ Mein Fazit ~


    Die Story hat mir gut gefallen, die Charaktere waren mir bis auf Daniel sympathisch und die Autorin hatte einige für mich Neue Ideen. Trotz einiger Makel wie unlogischen Zeitsprüngen hatte ich eine schöne Lesezeit mit dem Buch und empfehle es allen, die sich für dieses Genre interessieren, gerne weiter.

  • Mir hat das Buch gut gefallen. Man kam als Leser schnell in die Geschichte rein. Da die Autorin die Hauptfigur Luce gut beschrieben hat. Man konnte ihre Ängste und Gedankengänge gut verstehen. Die anderen Figuren in der Geschichte bleiben eher schwammig zurück. Die Geschichte wird über mehrere Bücher erzählt und ich glaube, dass diese Figuren erst später mehr tiefgang bekommen. Die Idee um die Engel herum hat bei mir spuren hinterlassen. Und zwar hat die Autorin im ersten Teil nicht zuviel von der Geschichte um Luce und Daniel erzählt. Ich habe den Eindruck, dass hinter dem Thema Engel eine neue Idee steckt. Daher ist meine Neugier geweckt worden und ich bin gespannt wie es weiter geht.

  • Hey
    Für alle die gerne Bücher mit Engeln, Dämonen usw. lesen kann ich dieses Buch wirklich nur empfelen!!!!
    Es ist super spannend, nichts bestialisches sondern einfach Romantisch und aufregend! ich fand das Buch super und kann euch nur sagen lest es, ihr werdet es nicht bereuen!
    Ja teuer ist es schon mit fast 18€ aber es lohnt sich wirklich!
    - Findet ihr das eigentlich auch so blöd das viele Bücher einfach total teuer sind? Vor allem die guten!?

    viel spaß wenn ihrs lest! :D
    sagt eure meinung wenn ihrs gelesen habt!

  • Ich hab es auch schon gelesen, ich fands gut und toll, aber es gibt trotzdem noch bessere Bücher. Luce gefiel mir zum Beispiel als Charakter überhaupt nicht, aber Daniel fand ich richtig toll. Ich mochte nicht alles, aber das meiste.

  • Ich denke das die Bücher so teuer ist weil sie Hardcover sind, wie gesagt Taschenbücher sind einfach billiger. Habe mir heute auch ein Buch gekauft das 18.99 Euro gekostet hat, habe mir heute einfach mal gegönnt. Sonst kaufe ich nicht so teuere Bücher.


    Zu deinem Buch kann ich leider nicht viel sagen, aber meine Freundin hat es und war auch sehr begeistert. Vielleicht leihe ich mir das mal aus :-)

  • Naja aber auch Vampire Acedemy kostet auch ziemlich viel! genauso wie alee etwas größeren bücher, sie sind auch meistens gar nicht so dick was ich dann immer wieder schade finde!
    Das buch solltest du auf jeden fall lesen auch wenn diese Luce wirklich nicht so toll ist, denn dafür sind die meisten anderen richtig lustig...
    - mein problem ist das ich mal mit taschenbüchern angefangen habe und die nächsten bände immer nur gebunden kommen und ich nicht so lange warten möchte bis sie als taschenbuch rauskommen...
    :D bin daher dauerpleite! :D

  • "Engelsnacht" ist ein Buch, welches nicht gänzlich an die Seiten zu fesseln weiß. Besonders die erste Hälfte, bei der die Handlung nur schleppend vorangeht und der Leser mehr über Luces Haare erfährt, als von den geheimnisvollen und unheimlichen Schatten, die sie bereits ihr Leben lang begleiten, wird zu einer Geduldsprobe für manchen Leser. Erst zum Ende hin, wo sich die Lage sowohl für Luce, als auch für andere Charaktere immer mehr zuspitzt, beginnt die Geschichte leise zu offenbaren, was in ihr steckt.
    Der Schauplatz für eine Geschichte voller mysteriöser Geschehnisse ist mit der Besserungsanstalt gut gewählt, doch leider hat die Autorin die hier gebotenen Möglichkeiten nicht ausgeschöpft. Während man nach dem Beginn der Geschichte und dem damit verbundenen ersten Tag von Luce in der Besserungsanstalt kontrollierte Tagesabläufe erwartet, wird schnell klar, dass die Autorin ihr Augenmerk nicht auf die Atmosphäre der Umgebung gelegt hat. Werden auf den ersten Seiten noch Regeln und Bestrafungen erklärt und demonstriert, verlieren sie bald an Glaubwürdigkeit und die sogenannte Besserungsanstalt beginnt eher den Eindruck eines drittklassigen Internats zu machen.


    Auch die Hauptcharakterin selbst kann nicht ganz überzeugen. Luce macht durch ihre Gedanken oft einen naiven Eindruck und ihre Handlungen, die nicht selten auch mal im Widerspruch zu ihren Gedanken stehen, lassen sie hier und da unglaubwürdig erscheinen. Wenngleich der Leser von Luce durch die Geschichte geführt wird und das Mädchen dadurch am besten kennenlernt, sind es die Nebencharaktere, die die Neugier erwecken. Egal ob es die Mädchen oder die Jungen sind, egal ob sie Luce gegenüber offen oder distanziert auftreten, der Leser spürt von Beginn an, dass sie etwas zu verbergen haben und ist gespannt auf das Rätsels Lösung.


    Der Schreibstil der Autorin ist einfach und macht es dem Leser damit leicht, sich bald in die Handlung einzufinden. Ein paar kleine Holpersteine, bei denen ich nicht weiß, ob sie durch die Übersetzung entstanden sind, stören hier und da den Lesefluß und haben mich ein paar Mal zum Stutzen gebracht. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte angenehm zu lesen und führt den Leser ohne übermäßige Jugendsprache in die Mitte der Teenager und lässt sie an ihrem Leben, ihren Abenteuern und an Luces Gefühlen, Ängsten und Zweifeln teilhaben.


    Fazit "Egelsnacht" gehört zu jenen Büchern, von denen ich mir eindeutig mehr erwartet hatte. Dass die Geschichte Potential hat und dass die Autorin dieses auch umzusetzen weiß, hat sich zum Ende hin gezeigt und ich hoffe, dass Band 2 auf eben dieser Schiene weiterfährt und den doch recht schwachen Anfang damit wieder wett macht.


    3 von 5 Punkten

  • Schon ihr ganzes Leben lang wird Luce von merkwürdigen Schatten verfolgt. Da sie jedoch scheinbar die einzige ist, die diese Schatten sehen kann, zweifeln ihre Eltern an ihrem Geisteszustand, sodass sie als Kind so lange von Therapeut zu Therapeut geschickt wurde, bis sie schließlich einfach behauptet hat, dass sie sie nicht mehr sehen könne um diesem Teufelskreis endlich zu entkommen.


    Bei einer Party tauchen die Schatten erneut auf und es geschieht etwas Furchtbares. Trevor, der Junge, in den Luce verliebt war und mit dem sie sich allein zurückgezogen hatte, geht in Flammen auf und stirbt. Alle glauben, dass Luce etwas damit zu tun hat, ihn vielleicht sogar getötet hat, aber sie selbst kann sich nicht genau an die Ereignisse an jenem Abend erinnern.


    Daraufhin wird Luce auf die Sword & Cross verbannt, eine Besserungsanstalt für schwererziehbare Jugendliche. Dort wird sie Unterricht haben und auch wohnen, da sie das Gelände nicht verlassen darf. Dabei hat sie keinerlei Kontakt zur Außenwelt - mal abgesehen von den 15 Minuten, die sie einmal wöchentlich telefonieren darf - und steht unter ständiger Beobachtung, denn in der Schule und auf dem gesamten Gelände sind Videokameras angebracht. Luce fühlt sich dort mehr als unwohl. Es kommt ihr vor wie ein Gefängnis, in das sie aber einfach nicht gehört. Im Gegensatz zu den meisten anderen Schülern hat sie nichts Schlimmes getan, zumindest sagt ihr das ihr Buchgefühl.


    Der Unterricht ist genauso furchtbar und dann wird sie in der Kantine auch noch grundlos von einer anderen Schülerin attackiert und vor der ganzen Schule gedemütigt.


    Dadurch lernt sie jedoch die schüchterne Penn kennen und zwischen beiden entwickelt sich schnell eine Freundschaft. Penn ist auch diejenige, die Luce dabei hilft mehr über den geheimnisvollen Daniel Grigori herauszubekommen. Luce fühlt sich wie auf magische Weise zu ihm hingezogen und hat das Gefühl ihn schon von früher zu kennen.
    Er hingegen verhält sich Luce gegenüber völlig widersprüchlich: Mal geht er auf sie zu und dann ist er wieder kühl und abweisend ...



    Engelsnacht folgt dem Trend und ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Engel nach den Vampiren nun den Markt erobern, und das nicht nur bei den Jugendbüchern.


    Durch den Titel weiß man als Leser zwar von Anfang an, dass sie die Handlung in irgendeiner Form um Engel drehen wird. Trotzdem bleibt die ganze Geschichte bis zum Ende hin sehr geheimnisvoll. Nach und nach gibt es ein paar kleine Andeutungen. Diese gelten jedoch ausschließlich einer Person, sodass man am Ende äußerst überrascht ist, wenn man schließlich erfährt, wer tatsächlich ein Engel ist.


    Die Handlung beginnt relativ ruhig. Zunächst geht es erst einmal nur um Luce und wie sie sich an der neuen Schule zu Recht findet. Man erfährt, was sie in ihrer Kindheit wegen der Schatten alles durchgemacht hat und warum sie an der Sword & Cross gelandet ist.
    Bis auf die schüchterne Penn ist nämlich keiner der Schüler freiwillig dort. Alle sind aus einem bestimmten Grund in der Besserungsanstalt und für einige von ihnen gelten sogar noch strengere Regeln als für Luce. Diese Gründe erfährt man jedoch nur von wenigen Schülern und auch von ihnen erst ganz zum Schluss, sodass man sich während des Lesens mehr als einmal fragt, was die einzelnen Schüler verbrochen haben und ob manche von ihnen vielleicht sogar richtig gefährlich sind.


    Neben dem Unterricht muss Luce sich vor allem mit dem anderen Geschlecht herum schlagen, obwohl sie nach der Sache mit Trevor eigentlich auf keinen Fall eine neue Beziehung eingehen wollte.


    Einerseits gibt es Cam, den coolen und beliebten Jungen, der Luce vom ersten Tag an umschwärmt. Er bemüht sich sehr um sie und macht ihr sogar Geschenke. Luce findet das sehr schmeichelhaft und fühlt sich auch ein wenig zu ihm hingezogen.
    Andererseits ist da aber auch noch Daniel, zu dem sie sich noch weit mehr hingezogen fühlt und der ihr so vertraut ist, als würde sie ihn schon lange kennen. Obwohl er sich ihr gegenüber sehr abweisend und auch widersprüchlich verhält, zieht es sie immer wieder zu ihm hin und auch er taucht immer wieder in ihrer Nähe auf. Sie ist zwischen den Beiden hin und her gerissen und erkennt erst, wem ihr Herz wirklich gehört, als es zwischen ihnen sogar zu einer Prügelei kommt.


    Im Gegensatz zu Cam, der Luce offen seine Gefühle zeigt, ist Daniel sehr schwer zu durchschauen. Immer, wenn er sich Luce ein wenig genähert hat, stößt er sie wieder von sich, was ihn anfangs ziemlich unsympathisch macht. Trotzdem scheint auch er sich zu Luce hingezogen zu fühlen und sie scheinbar schon zu kennen.


    Der Mittelteil zieht sich etwas, zum Ende hin gewinnt die Geschichte aber an Tempo und die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen. Man erfährt endlich etwas mehr über die Beziehung, in der Luce und Daniel zueinander stehen und warum sich beide so vertraut sind. An diesem Punkt kommt zum ersten Mal richtig Spannung auf und spätestens ab dem Kampf zwischen Gut und Böse kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


    Trotzdem ist das Ende eher unbefriedigend. Man erfährt zwar etwas mehr über die Hintergründe und entdeckt auch, dass die ein oder andere Figur nicht das war, was sie zu sein vorgab. Man erhält aber viel zu wenig Informationen, um sich auch nur annähernd einen Reim darauf zu machen. Es wird lediglich angedeutet, dass Luce viel tiefer in diesen Kampf verstrickt ist als es ihr bisher bewusst ist und dass sie sich bald an ihre Vergangenheit erinnern wird. Mehr aber auch leider nicht.


    Im Endeffekt kann das Buch daher nicht halten, was der so interessante Prolog versprochen hat. Dafür erfährt man einfach viel zu wenig. Denn auch, wenn man im ersten Teil einer Reihe natürlich noch nicht alle Geheimnisse aufdecken kann, so sollte der Leser am Ende nicht mehr völlig im Dunkeln tappen.


    FAZIT
    Engelsnacht ist der Auftakt zu einer Serie, die viel Potenzial hat und durchaus noch sehr spannend werden kann. Leider kann der erste Band aber noch nicht das halten, was die ansonsten wirklich interessante Geschichte verspricht.
    Es ist auf keinen Fall ein schlechtes Buch, aber so ganz überzeugen kann es auch nicht. Am Anfang war es ganz gut, zum Ende hin wurde es dann sogar richtig viel versprechend.
    Leider stellt Lauren Kate den Leser aber vor zu viele offene Fragen. Es wäre besser gewesen, wenn sie wenigstens ein paar wenige Fragen beantwortet hätte um Raum für Spekulationen zu schaffen. Stattdessen bleibt alles so geheimnisvoll, dass dies nicht möglich ist und man nur weiß, dass Luce irgendetwas mit diesem Kampf zu tun hat, mehr nicht.


    Die Neugier des Lesers ist dennoch geweckt und der Epilog gibt einen interessanten kleinen Aufblick auf das, was noch kommen könnte.


    Wem die Handlung an sich gefällt und wer eine Schwäche für tragische Liebesgeschichten hat, wird der Fortsetzung daher wohl trotz des nicht ganz gelungenen Auftakts eine Chance geben. Das Interesse des Lesers wurde durch die unzähligen offenen Fragen und die vielen Geheimnisse definitiv geweckt und genügend Potenzial ist somit auf jeden Fall vorhanden!

  • Ich habe mir das Buch aus der Online-Bücherei als Ebook ausgeliehen, weil mir zurzeit nach Jugendbuch ist und mir das Cover sehr gut gefallen hat. Die Inhaltsangabe hat mich auch neugierig gemacht. Und, was soll ich sagen? Ich habe seit langem kein Buch mehr so verschlungen, wie dieses. Ich konnte es einfach nicht weglegen.


    Es ist großartig geschrieben, wobei man über Grammatik- und Rechtsschreibfehler hinwegsehen muss.


    Die Geschichte ist eigentlich nicht neu: Mädchen verliebt sich in einen Jungen, meint, diesen von irgendwoher zu kennen. Er behandelt sie aber wie den letzten Dreck. Doch sie kommen sich dann doch näher und sie entdeckt nach und nach sein Geheimnis.


    Ich konnte mir in Luce sehr gut reinversetzen und mit ihr fühlen. Ihren Willen und Mut habe ich bewundert.


    Das Ende lässt so viel Fragen offen, so dass man am liebsten gleich den nächsten Band lesen möchte.


    Mein Fazit: Ein gut gemachtes Fantasy-Jugendbuch mit einer schönen Lovestory, welches die Mädchen zum Träumen bringt mit etwas Aktion. Eine gute Unterhaltung!