Andreas Franz "Jung, blond, tot"

  • Andreas Franz hat auf der Lesung in Hannover den Hintergrund zu diesem Roman erzählt, daraufhin hab ich es mir bei Buchticket ertauscht. Und es liegt sehr weit oben im SUB, bin doch auf die Anfänge von Julia Durant gespannt.

  • So, ich hab es nun doch erst beenden müssen, bevor ich in die Leserunde zum "Pfaffenkönig" starte.


    Es war sehr spannend, ich hatte nur eine kleine Ahnung und wurde erst auf die falsche Fährte geführt. Das Ende, gerade mit dem Epilog, der das Interview des Psychologen mit dem Täter aufführt. Die Taten waren sehr brutal, unfassbar, dass das real war. :wow


    Allerdings auch von mir Kritik: Das Buch ist aufgebläht, teilweise habe ich über die Essenszubereitung und die x-te Beschreibung des Wohnungszustands von Julia Durant nur noch hinweggelesen. Auch die Kleidung der Personen war zu oft mit den gleichen Worten beschrieben. So ein Absatz wie: "...zog sich bis auf die Unterwäsche aus" 2 Sätze weiter: "Nur mit Slip und BH bekleidet..." *gäähn*


    Von mir gibt es 6 von 10 Punkten.


    Irgendwie mag ich Peter Brand lieber :-)

  • Zitat

    Original von geli73
    Irgendwie mag ich Peter Brand lieber :-)


    Huhu geli,
    kannst du irgendwie beschreiben, worin die Unterschiede bestehen? Also nur in der Figur oder auch im Schreibstil? Ich kenne nur die Julia-Durant-Bücher aus den beiden Leserunden (die mir sehr gut gefallen haben, so dass ich mir nach und nach auch die anderen Durant-Bücher zulege, dies hier SUBt schon ;-)) und ich mag sie ja - sie ist so schnoddrig *g*

  • Was ich an ihr nicht mag, ist, dass sie schlampig ist, dass sie sehr viel raucht und trinkt. Bei Julia Durant fiel mir auf, dass sie schnell persönlich zu ihren Zeugen wird, hier hat sie z.B. bei der Frau des Täters übernachtet, nachdem sie ihr das mitgeteilt hat. Fand ich unprofessionell.


    Bei Peter Brandt habe ich den Eindruck, dass er "seriöser" ist.


    Allerdings hat Julia Durant einen Instinkt, ein Bauchgefühl, dass ihr weiterhilft. Peter Brandt kriegt so etwas über Gespräche mit seinem Vater oder seiner Freundin mit, ihm selbst fällt manches nicht so direkt auf.


    Um sie direkt zu vergleichen, müsste ich es wohl besser rausarbeiten, aber die Gründe im 1. Satz sprechen für mich gegen Julia Durant, sie ist teilweise so überzogen "männlich".


    Schreibstil? Fällt mir gerade nichts ein, vielleicht, dass Peter Brandt nicht ganz so aufgebläht war. (Jung, blond, tot hatte über 500 Seiten.) Aber Essen und Trinken spielt bei beiden eine große Rolle, auch wenn Peter Wein bevorzugt.


    Kannst Du es nachvollziehen? Hast Du von beiden schon etwas gelesen?

  • Nein, bisher hab ich nur Durant-Krimis gelesen. Ihre Schlampigkeit und ihr Rauchen bzw. ihr Bierkonsum hat mich (zumindest bislang) nicht gestört - ein Persönlichwerden wie du es beschreibst, hmmm, ja das fände ich auch etwas merkwürdig, aber wirklich stören - ich werde berichten *g*


    Aber ich glaube ich weiß ungefähr, was du meinst, deshalb danke!! :knuddel1


    Auf jeden Fall ein Grund mehr, sich auch nach Peter Brand-Krimis umzusehen - aber jetzt noch nicht *auf SUB schiel* - ist aber notiert! :write

  • Ich fand das Buch ziemlich heftig.. allein diese genauen Beschreibungen..


    aber ich mag sowas ja.. es kann mir schon gar nicht mehr heftig genug sein..


    hab gelesen das man die Durant-Krimis in bestimmer Reihenfolge lesen soll..Hab mit Kaltes Blut angefang, dann jung,blond,tod und dann der Jäger.. ich glaub es ist nicht so wichtig.. man kommt immer gut rein..

  • 'Jung Blond Tot' ist der erste der Durant Reihe. Der 2. wäre dann 'Das achte Opfer'


    Ob man sie gut durcheinander lesen kann weiß ich nicht. Ich bin da eher ein Fan der chronologischen Reihenfolge. Vor allem dann, wenn es die gleichen Protagonisten sind.

  • ich wusste vorher ja nicht das es davon mehrere gibt.. bin nur auf zufall auf kaltes blut gestoßen.. aber die reihenfolge hat mir jetzt geholfen..


    ich dachte nämlich der JÄger wäre das letzte, weil da ja die rede ist von einer Auszeit.. und ich unsichtbare spuren gelesen hab, wo ja nun wieder ganz andere am Werk sind.. oder gibts davon auch schon mehrere?

  • Immer wieder, wenn ich einen Thriller lese, denke ich mir, abartiger kanns nicht werden....Oh, doch.


    Ich fand das Buch, obwohl ich ziemlich bald ahnte, wer der Mörder ist, super spannend. Besonders das ausführliche Ende hat mir gut gefallen.


    Das war meine zweiter Julia Durant-Krimi und ich muss sagen, besonders sympathisch ist sie mir nicht. Auch der Rest vom Team sagt mir nicht unbedingt zu. Ich fand sie ein wenig arg vom Unglück gebeutelt.


    Zitat

    Warum bei der Beschreibung der Damen soviel Wert auf Slip, BH und erigierte Brustwarzen wert gelegt wird, hat sich mir nicht erschlossen.


    :write


    Zitat

    Das Buch ist aufgebläht, teilweise habe ich über die Essenszubereitung und die x-te Beschreibung des Wohnungszustands von Julia Durant nur noch hinweggelesen. Auch die Kleidung der Personen war zu oft mit den gleichen Worten beschrieben. So ein Absatz wie: "...zog sich bis auf die Unterwäsche aus" 2 Sätze weiter: "Nur mit Slip und BH bekleidet..." *gäähn*


    :write



    Ich probier es jetzt mal mit Peter Brand, aber Julia Durant kommt sicher auch noch mal dran.

  • so, habs jetzt eben zu ende gelesen...
    ich fand es echt gut - ich fand julia durant allerdings sehr sympathisch...
    entgegen mancher anderer meinungen hier ;-)


    dass die zigarettenmarken und automarken so oft erwähnt wurden, find ich nicht schlimm... mir kommts auf den inhalt an..


    ich fands gut, dass am ende alles weiter geführt wurde... meistens ist bei krimis ja schluss, wenn der täter gefasst wurde...


    ich denke, ich werde mir bei gelegenheit mal den 2. teil der serie kaufen...

  • Das Buch war meine Urlaubslektüre....für mich ein Plot mit 'Licht und Schatten'. Die Geschichte wird recht spannend erzählt und hielt mich bis zum Ende gefangen. Zum anderen waren da aber ein paar sprachliche Merkmale, die mir nicht so gut gefallen haben, wie sie auch hier schon genannt wurden.
    Die oft wiederholende Beschreibung der Bekleidung von Durant (Slip, BH), die z.T. vulgäre Ausdrucksweise, sowie die Flucherei haben mir das Lesevergnügen doch etwas geschmälert.
    Ich hatte das Gefühl, der Autor versuche damit krampfhaft, mich als Leser stärker mit seinen Protagonisten zu identifizieren. Das Gegenteil war leider der Fall, ich war dadurch mehr irritiert und kann mir einfach nicht vorstellen, dass solche Dialoge im realen Polizeidienst gesprochen werden.


    Trotz der Kritik ein beachtliches Debüt, ich vergebe mal vorsichtige 6 Punkte und werde sicher auch noch irgendwann mit dem 2. Band beginnen.

  • Ich sag nur: mal wieder superspannend aufgebaut...


    Da ich die Bücher alle kreuz und quer lese, also NICHT nach Reihenfolge, kann ich behaupten, dass man sie nicht der Reihenfolge nach lesen muss und sich trotzdem gut zurechtfindet :-).

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Ein toller, deutscher Krimi! Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
    Besonders, dass am Anfang die Hauptpersonen bei der Polizei kurz vorgestellt und beschrieben worden sind. Ein kurzer Abriss, wie es aktuell im Privatleben dieser Person aussieht.


    Die Geschichte selbst, also die Mordserie, hat mich teilweise sehr erschreckt. Erst recht, als die Hintergründe für diese Taten deutlich wurden.


    Es ist spannend, zu lesen, wie Mordfälle ohne DNA-Auswertungen gelöst werden. Bei neueren Krimis bekomme ich immer den Eindruck, ohne ginge es nicht mehr.


    Ob es vorhersehbar ist, kann ich nicht sagen. Ich lese zum Vergnügen und rätsel nie, wer der Täter ist. Und wenn doch, so liege ich falsch.


    Dieses Buch kann ich nur empfehlen!


    Den zweiten Band habe ich mir schon gekauft und freue mich schon darauf! :-)

  • Ich muss ehrlich sagen, dass mein Leben schon genug Rätsel hat, da muss ich nicht noch bei den Bücher rätseln. Und wenn ich doch rate, wer der Täter ist, liege ich immer falsch. :-( Selbst, wenn es offensichtlich sein soll.
    Darum: lieber gar nicht erst versuchen. :grin

  • So, nun habe ich meinen ersten Andreas Franz auch hinter mir. Bewertet habe ich ihn für mich mit einer wohlgemeinten 2,5.


    Ich mag es zwar bei Krimis, wenn die Sprache nicht so verschnörkelt ist, aber manches derbe Wort war mir hier doch fast schon ein bißchen zu viel. Ebenso -wie es anderen auch ergangen ist- die ein wenig arg klischeehaften Beschreibungen der Frauen (Rock, BH, Minislip etc.). Aber es war jetzt nicht so schlimm, dass es mich richtig gestört hätte.


    Auch wenn die Kollegen allesamt vom Schicksal arg gebeutelt scheinen, mag ich es doch, wenn es neben dem Fall an sich auch noch andere Geschichten gibt.
    Und Julia Durant finde ich eigentlich ganz gut. Für mich kommt sie ein wenig ruppig rüber, nicht ganz so perfekt - und das gefällt mir.


    Die Story an sich fand ich fast ein wenig fade. Serienmorde mit einem Erscheinungsbild, das nicht gerade neu ist. Und was den Täter betrifft, hätte er sich noch etwas länger bedeckt halten können.


    Trotz der kleineren Kritikpunkte werde ich auf alle Fälle noch weitere Bücher von Andreas Franz lesen, vorzugsweise natürlich aus der Julia-Durant-Reihe. Vielleicht steigert er sich Buch für Buch ja auch noch etwas.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Ich habe das Buch auch vor kurzem gelesen, das erste von diesem Autor. Ich habe zugegebenermassen massive Vorurteile gegenüber deutschen Krimis/Thriller. Aber eine Chance hatte es sich verdient. Die derbe Sprache hat mich überhaupt nicht gestört, wenn sie auch ungewohnt war. Es kam mir so einfach realitätsnäher vor. Als rasant würde ich das Buch auch nicht beschreiben, trotzdem hat es mir gut gefallen. Vor allem der Charakter von Schulz, den fand ich unheimlich sympathisch.


    [sp] Ich fand das so schlimm, dass er sich dann umgebracht hat. :-(
    [/sp]


    Werde auf jeden Fall das nächste Buch der Durant-Reihe auch lesen.

    LG, Uhu :katze


    Bücher bergen mehr Schätze als jede Piratenbeute auf einer Schatzinsel... und das Beste daran ist, daß man diese Reichtümer an jedem Tag im Leben aufs neue genießen kann. (Disney, Walt)

  • :wave


    Ich habe es zwischenzeitlich auch gelesen und fand es gut!
    Mir haben die "Hauptdarsteller" gut gefallen, dieses private "Drumherum" gefiel mir ... auch die Handlung und die Morde waren gut, auch wenn ich jmd anders in Verdacht hatte ... :gruebel


    Das Frau Durant viel trinkt und raucht fand ich nicht wirklich störend, kam mir nur irgendwie sehr klischeehaft vor. Aber mein Gott ... sie war mir im Großen und Ganzen recht sympathisch!


    Das war jedenfalls nicht mein letzter Durant-Krimi.