Klappentext
"Krieg. Vierzehnter März 1945. Frühmorgens um Viertel nach drei. Trotz des Ausgangsverbots trat mein Vater in die Pedalen seines Fahrrads mit Hartgummireifen. Hinten auf dem Gepäckträger hoppelte meine Mutter im Damensitz, ihren Arm um seine Taille gedrückt. Ein Auto hielt an. Eine Tür schwang auf. Ein deutscher Soldat stieg aus. "Wo fahren Sie hin? Sie wissen doch..." "Meine Frau ist schwanger. Sie kann jede Sekunde niederkommen." Der Deutsche lachte. "Schwanger? Fahren Sie weiter!"
Zum ersten Mal blickt Herman van Veen, Geiger, Sänger, Komponist, Artist, auf sein Leben zurück. Im März 1945 als Sohn eines Druckers in Utrecht geboren, ist er ein Kind der Nachkriegszeit - und einer der ersten, der die Sprachlosigkeit zwischen Holländern und Deutschen überwindet. Mit acht Jahren erhielt er Geigenunterricht, und mit zwanzig stand er zum ersten Mal auf der Bühne. Er hat über 150 CDs herausgebracht und auf fast allen großen Bühnen der Welt gespielt. Mit Liedern wie "Ich hab ein zärtliches Gefühl" hat er auch in Deutschland ein Millionenpublikum erobert. Doch neben dem begnadeten Entertainer gibt es auch den politischen Menschen van Veen, der als Unicef-Botschafter durch die Welt reist und sich für Kinderrechte einsetzt.
Autor
Herman van Veen, am 14. März 1945 in Utrecht geboren, trat 1965 zum ersten Mal mit einem Soloprogramm auf. Sein erstes deutschsprachiges Programm erschien 1973. Seither hat er auch in Deutschland ein Millionenpublikum. Im Jahr 2005 erhielt er die Martin-Buber-Plakette für siene besonderen Verdienste um die Menschlichkeit.
Thomas Woitkewitsch war Redakteur beim WDR in Köln und war u.a. für die großen Produktionen von Alfred Biolek und Rudi Carrell verantwortlich. Er hat fast alle Texte von Herman van Veen ins Deutsche übertragen.
Meine Meinung
Vorab muss ich sagen, dass ich ein großer Herman van Veen Fan bin und deshalb auch nicht ganz so objektiv.
Herman van Veen erzählt sein Leben. Das Vorwort ist so geschrieben, als wäre er auf der Bühne, ich lausche wie immer fasziniert seinen Worten. Man erfährt Geschichten und Anekdoten aus seiner Kindheit und von seiner Familie. Weiter geht es, nicht immer chronologisch, wie er zum anerkannten und berühmten Künstler wird und seinen weiteren Werdegang. Sein politisches Engagement sowie sein besonderer Einsatz für Kinder beschreibt er sehr ausführlich. Er sagt, was er denkt.
Die eingestreuten Pressemitteilungen irritierten mich am Anfang, da sie nicht besonders gekennzeichnet waren. Dann gewöhnte ich mich dran.
Er schreibt so, wie man ihn kennt, lächelnd, traurig, melancholisch und mit viel Humor. Für mich eine gelungene und sehr schöne Autobiographie von einem Ausnahmekünstler. Ich freue mich schon sehr, ihn bald sehen und hören zu können.
Für Menschen, die Herman van Veen mögen, ein absolutes MUSS.