Sandra Brown: Ewige Treue

  • Originaltitel: Play Dirty


    Über die Autorin:


    Sandra Brown wurde 1948 in Waco geboren und arbeitete vor ihrer Karriere als Autorin als Model, Schauspielerin und TV-Journalistin. Sie veröffentlichte auch unter den Namen Rachel Ryan, Laura Jordan und Erin St. Claire Bücher.
    Mit dem Thriller “Trügerischer Spiegel” gelang ihr 1990 den Durchbruch und seither ist sie Stammgast in den Bestsellerlisten.
    Sandra Brown lebt mit ihrer Familie abwechselnd in Texas und South Carolina.


    Kurzbeschreibung:


    Kein Geld, kein Job, keine Fans. Und keine Chance, dass sich das ändert. Als der ehemalige Topstar der Football-Liga, Griff Burkett, seine Gefängnisstrafe abgesessen hat, ist ihm nichts geblieben außer einem Polizisten, der ihm unbedingt einen Mord anhängen will.
    Da kommt das Angebot des exzentrischen Millionärs Forster Speakman wie gerufen: Griff soll Forsters Frau schwängern. Was könnte einfacher und profitabler sein? In seiner Not akzeptiert Griff und ahnt nicht, wie heiß dieses Spiel wird. Denn Forster stirbt, und bald steht Griff unter Mordverdacht. Er muss erkennen, dass Gewinnen ihn diesmal die Frau kosten kann, die er liebt, und Verlieren – sein Leben …


    Meine Meinung:


    Für mich war dieses der erste Thriller von Sandra Brown, den ich gelesen habe. Sie erzählt die Geschichte von Griff Burkett, einem ehemaligen Topstar der Football-Liga, der 5 Jahre im Gefängnis gesessen hat, da er wissentlich Spiele seines Teams manipuliert hat, um seine Schulden bei der Wettmafia zu begleichen. Des Mordverdachts an seinem Buchmacher war er freigesprochen wurden.
    Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis muss Griff erkennen, dass ihm nichts von seinem früheren Leben geblieben ist. Er hat kein Geld und die Leute, die ihm einst in den Stadien zugejubelt haben, verachten ihn. Zudem wird er von dem Polizisten Stanley Rodarte auf Schritt und Tritt verfolgt, der davon ausgeht, dass Griff den verstorbenen Buchmacher vor dessen Tod beklaut hat.
    Foster Speakman, millionenschwerer Besitzer einer Fluglinie, sitzt seit einem schweren Verkehrunfall querschnittgelähmt im Rollstuhl. Das Auto an jenem Abend fuhr seine Ehefrau Laura, die seither von Schuldgefühlen geplagt wird. Da Foster keine Kinder mehr zeugen kann, sich aber einen Erben wünscht, hat er seine Frau zu einem aberwitzigen Plan überredet: Laura soll mit einem fremden Mann ein Kind bekommen - und dieser Mann soll Griff sein...
    Ihm wird ein millionenschweres Angebot unterbreitet, auf das sich Griff notgedrungen einlässt, da er anderweitig keinen Job findet. Zwischen Laura und Griff beginnt es zu knistern, doch dann wird Foster ermordet aufgefunden und auf der Tatwaffe sind Griffs Fingerabdrücke zu finden...


    Obwohl einiges in der Geschichte vorhersehbar ist, konnte ich das Buch kaum aus den Händen legen. Mir hat vor allem die Hauptfigur Griff gefallen (*seufz*) und das er am Ende etwas offenbarte, mit dem ich wirklich nicht gerechnet habe.
    Wie in den Büchern von Sandra Brown allgemein üblich, kommen erotische Szenen nicht zu kurz.


    Ich vergebe 9 von 10 Punkten :-)

    "Denn dann hätte ich wohl Hoffnung haben dürfen, eines Tages doch noch deine Liebe zu erringen. Aber auf Unglück und einem gebrochenen Herzen lässt sich selten ein dauerhaftes Glück gründen, wie ich mir gesagt habe."

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  • Damit ihr was zum Vergleichen habt, hier meine Rezi - ich fand das Buch ja sowas von hirnrissig und ihr Schlechtestes überhaupt. Beim Lesen habe ich mich permanent über die Charaktere und ihr Verhalten geärgert, die Frau heult eigentlich nur und wird absolut nicht nachvollziehbar von ihren Schuldgefühlen gesteuert, was überhaupt nicht zu der durchsetzungsfähigen Geschäftsfrau gepasst hat.


    Wie schon in Warnschuss hat man wieder das Gefühl, das hier ein Mann zumindest mit geschrieben haben muss. Schrieb Sandra Brown früher gefühlvolle Ladythriller, mit interessanten Plots und mitreißenden Charakteren, so zielt sie hier eindeutig auf die männliche Klientel ab. Griff Burkett, ein Ausnahme Quarterback im Football, hat ein Spiel manipuliert und dadurch Wettbetrug begangen. Dafür wird er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, die er auch brav absitzt. Nach seiner Entlassung bekommt er kein Bein mehr auf die Erde, ganz im Gegenteil, er wird erkannt und von allen gemieden und wie ein Aussätziger behandelt. Denn er hat das größte und abscheulichste Verbrechen der Männer begangen – beim Sport betrogen. Da kommt ihm das Angebot von Foster Speakman gerade recht, der ihm viel Geld bietet, wenn seine Frau Laura ein Baby von ihm bekommt. Gezeugt auf natürlichem Wege, damit so wenig Leute wie möglich wissen, dass das Kind nicht von ihm ist. Griff lässt sich aus lauter Verzweiflung auf das Angebot ein und spielt fortan den Zuchthengst für Laura Speakman.


    Hier fängt dann das ganze Dilemma an. Griff ist ein untypischer Held für einen Thriller von Sandra Brown. Er hatte eine schwere Kindheit und nichts aus sich gemacht. Ständig versinkt er in Selbstmitleid und schafft es nicht, emotionale Beziehungen aufzubauen. Er hat nie seine Schuld bestritten und wirkt anfangs sehr oberflächlich, seine Ausdrucksweise ist einfach und teilweise vulgär. Dann gibt es noch das Ehepaar Speakman, Foster, ein Zwangsneurotiker und seine Frau Laura, die sich die Schuld an dem Autounfall gibt, nach dem Foster im Rollstuhl landet. Obwohl es wirklich nur ein Unfall war, der jedem hätte passieren können, kommt sie von dem Gedanken nicht los, was gewesen wäre, wenn Foster am Steuer gesessen hätte, obwohl er damals Alkohol getrunken hatte. Wahrscheinlich hätte er als Mann einfach besser reagiert und so den Unfall vermeiden können. Gezwungen durch diese Schuldgefühle stimmt sie allem zu und macht sich emotional völlig erpressbar. Foster leidet unter Zwangsstörungen, ein Abweichen seiner üblichen Routine zieht für ihn zwanghaft Katastrophen nach sich – wenn man lange genug sucht, findet man immer irgendetwas, was für normale Menschen einfach ein Zufall ist, für ihn aber Bestätigung seiner Theorie. Laura gibt sich anfangs als Eiskönigin, sie macht es nur ihrem Mann und ihren Schuldgefühlen zuliebe. Sie wird als taffe und kluge Geschäftsfrau geschildert, kann sich im Privatleben aber überhaupt nicht durchsetzen. Eigentlich heult sie ständig und lässt sich von allen Männern unterbuttern – welche selbstbewusste Frau würde denn auf so ein Agreement eingehen?


    Eine ständige Bedrohung ist der Polizist der Mordkommission Stanley Rodarte. Auf Schritt und Tritt überwacht er Griff, ist brutal und korrupt und würde Griff am liebsten für immer hinter Gittern sehen – oder tot am Boden. Ohne Pause sucht er nach Möglichkeiten, Griff oder ihm nahe stehende Personen zu verletzen oder zusammenzuschlagen, seine sadistische Ader ist das ganze Buch über permanent zu spüren. Insgeheim wundert man sich, wie so ein Mensch so lange frei schalten kann und immer noch bei der Polizei ist, denn er verstößt ständig gegen geltende Regeln.


    Und so zieht sich eine Spur von Schlägereien, Vergewaltigung, Korruption, Schießereien, Mord und Verfolgungsfahrten durch das Buch, Schlag auf Schlag passiert wieder irgendetwas. Griff wird verletzt, verfolgt und des Mordes beschuldigt, keiner will ihm mehr glauben, selbst sich langsam wieder angenäherte Freunde lassen ihn im Stich. Nur Laura hält zu ihm, warum ausgerechnet die beiden sich verlieben, ist nicht nachzuvollziehen, viel geredet haben sie bisher nicht miteinander. Starke Gefühle und emotionale Tiefe fehlen dem Buch völlig, es ist eher ein Actionthriller, der sich bestimmt gut verfilmen lässt. Der Plot ist einfach hirnrissig, auch wenn sich am Schluß alles relativ plausibel erklären lässt, so bleibt die Grundidee trotzdem haarsträubend. Die letzten Seiten versöhnen noch ein wenig, aber sie kommen viel zu spät und retten das Buch auch nicht mehr. Der Großteil der Charaktere bleibt unglaubwürdig, sie handeln nicht rational und versagen ständig an wichtigen Stellen. Diese Unausgewogenheit untereinander ist dann das größte Manko der Geschichte, man kann nicht wirklich glauben, warum das alles so passiert. Aber man kann ja auch nicht in die Köpfe der Menschen schauen, und Psychopathen sind ja an sich undurchschaubar.



    Fazit


    Sandra Brown sollte schnellstens wieder zurück zu ihren Wurzeln, gefühlvolle Thriller aus Frauensicht liegen ihr einfach mehr. Die männliche Komponente überwiegt zwar diesmal, aber sie kann nicht überzeugen. Eigentlich ärgert man sich während des Lesens ständig über die irrational handelnden Protagonisten, die irrsinnige Handlung und den Verlauf, den die Handlung und die Charaktere nehmen. Action ist genügend vorhanden, für Emotionen war leider nicht mehr genügend Platz vorhanden. Alleine durch den gekonnten Erzählstil von Sandra Brown fliegen die Seiten nur so dahin, inklusive ständigen Kopfschüttelns.


    LG
    Patty

  • Fünf Jahre saß Griff Burkett im Gefängnis. Einst ein gefeierter Football-Star, jetzt ganz unten angekommen. Sein Vermögen ist weg, er hat keinen Job mehr, keine Freunde, keine Familie - einfach niemanden, der ihm zur Seite steht. Lediglich sein Anwalt Wyatt Turner holt ihn bei seiner Entlassung ab, jedoch nur, um ihn in ein schäbiges Apartment zu bringen und sicher zu stellen, dass Griff "sauber" bleibt. Stanley Rodarte jedoch hat schon auf Griff gewartet. Vor fünf Jahren brachte er ihn ins Gefängnis, doch was er eigentlich wollte, bekam er von Griff nicht.


    Griff, der noch nicht wirklich realisiert hat, wie sein neues Leben aussieht, erhält unverhofft eine Einladung von Forster Speakman, einem Selfmade-Millionär, der ihm ein unmoralisches Angebot macht. Forster, der seit einem Unfall querschnittsgelähmt ist, will, dass Griff seine Frau Laura schwängert. Dafür erhält Griff ein fürstliches Honorar und Forster seinen erhofften Erben. Laura, die sich am Unfall, der ihren Mann an den Rollstuhl fesselte, schuldig fühlt, ist damit einverstanden. Schnell werden sich die Parteien handelseinig und Griff erklärt sich bereit, sich einmal im Monat mit Laura zu treffen, um mit ihr ein Kind zu zeugen, denn Forster besteht darauf, dass sein Erbe auf natürliche Weise gezeugt wird.


    Was sich jedoch in der Theorie so einfach anhört, entwickelt sich in kürzester Zeit zu einer moralischen Zwickmühle, denn Griff beginnt, sich in Laura zu verlieben und auch Laura entwickelt langsam aber sicher Gefühle für Griff, steht jedoch nach wie vor zu ihrem Ehemann und würde diesen, auch auf Grund ihrer Schuldgefühle, niemals verlassen. Nicht lange nach dem Beginn der Treffen, wird Laura tatsächlich schwanger und von nun an werden sich, so ist es geplant, die Wege von Griff und Laura nie wieder kreuzen. Dann jedoch wird Forster ermordet - und Griff ist der Hauptverdächtige. Ausgerechnet Stanley Rodarte übernimmt die Ermittlungen in dem Fall, doch von Ermittlungen kann hier nicht die Rede sein. Eine Hetzjagd auf Griff beginnt und auch Laura steht bald in der Schusslinie Rodarte ...



    Ein Buch für angenehme Lesestunden. Der Plot wurde detailliert und abwechslungsreich erarbeitet, jedoch war das Ende wenig überraschend, was ich jedoch bei diesem Buch auch nicht wirklich anders erwartet habe. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, sodass sich das Buch förmlich von selbst gelesen hat. Die Figuren, allen voran Protagonist Griff, wurden tiefgründig und facettenreich erarbeitet. Sehr gut hat mir die Figur des Griff an sich gefallen, seine Vergangenheit und wie er sich von einem Sozialfall in seiner Kindheit zu einem gefeierten Star gemausert hat und auch später, als er den tiefen Fall überstand, dass er charakterlich nicht klein zu kriegen war und schlussendlich bereit war, für das zu kämpfen, was ihm wichtig ist. Jeder der mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich eine ausgeprägte Schwäche für Sandra-Brown-Bücher habe. Zwar habe ich seit meiner Kindheit immer irgendwas gelesen, Sandra-Brown-Bücher jedoch waren meine Wegbegleiter in die Welt der Erwachsenen-Bücher, sodass diese auch heute noch einen festen Platz in meinem Herzen haben.