Gebundene Ausgabe mit 416 Seiten
Verlag: Delacorte Books (März 2010)
Sprache: Englisch
Kurzbeschreibung
Gabry lives a quiet life. As safe a life as is possible in a town trapped between a forest and the ocean, in a world teeming with the dead, who constantly hunger for those still living. She’s content on her side of the Barrier, happy to let her friends dream of the Dark City up the coast while she watches from the top of her lighthouse. But there are threats the Barrier cannot hold back. Threats like the secrets Gabry’s mother thought she left behind when she escaped from the Sisterhood and the Forest of Hands and Teeth. Like the cult of religious zealots who worship the dead. Like the stranger from the forest who seems to know Gabry. And suddenly, everything is changing. One reckless moment, and half of Gabry’s generation is dead, the other half imprisoned. Now Gabry only knows one thing: she must face the forest of her mother’s past in order to save herself and the one she loves.
Zur Autorin
Carrie Ryan lives in Charlotte, North Carolina. You can visit her at www.carrieryan.com.
Meine Meinung
Ein einziger Tag verändert das Leben von Gabrielle, genannt Gabry, von Grund auf. Es ist eine Art Mutprobe, bei der sie und ihre Freunde den stillgelegten Rummelplatz am Rande der Küstenstadt aufsuchen, obwohl sie genau wissen, dass jenseits der schützenden Mauer die Untoten auf Beute warten. Die Katastrophe ist vorprogrammiert: Gabrys bester Freund wird gebissen, ihre Freundin Cira von den Militärs gefangen genommen und zu einer schweren Strafe verurteilt. Gabry kommt mit dem Schrecken davon … doch was hat sie davon? Alle Menschen, die ihr wichtig sind, können plötzlich keinen Halt mehr geben. Auch ihre Mutter Mary verhält sich diesbezüglich nicht anders. Sie weiß keinen besseren Zeitpunkt, um Gabry zu offenbaren, dass sie nicht ihre leibliche Tochter ist. Gabry muss wichtige Entscheidungen treffen, die den Lauf ihres weiteren Lebens bestimmen werden.
Diese knappe Zusammenfassung der ersten Kapitel von „The Dead-Tossed Waves“ zeigt bereits, dass dieser Roman nicht da weitermacht, wo „The Forest of Hands and Teeth“ (Dt.: „The Forest - Der Wald der tausend Augen“) aufgehört hat. Etwa mit einem zeitlichen Abstand von fünfzehn, sechzehn Jahren geht es weiter. Mary ist erwachsen und bis auf einen einzigen Ausflug in den Wald in der Küstenstadt geblieben und hat sich dort eine Existenz aufgebaut. Die Stadt gilt als relativ sicher, durch eine starke Mauer und das Wasser sind die Menschen weitgehend vor den Zombies geschützt. Das Überleben in dieser menschenfeindlichen Welt steht allerdings noch immer im Mittelpunkt und bestimmt diesen rasanten Roman. Mir hat „The Forest of Hands and Teeth“ sehr gut gefallen, das muss hier erwähnt werden, „The Dead-Tossed Waves“ bleibt allerdings hinter dem Vorgänger leicht zurück. Im Mittelteil kann man glatt davon sprechen, dass Längen vorhanden sind, wenn die Handlung auch nie auf der Stelle tritt, die Figuren selbst drehen sich hier eine Weile im Kreis.
Wer hofft, etwas über Marys weiteres Leben zu erfahren, wird weitgehend enttäuscht werden. Erst nach gut 50 Seiten wird es zumindest im Ansatz angerissen, bleibt aber im Großen und Ganzen nur eine blasse Nebenerscheinung. Gabry, das Mädchen, welches Mary im Alter von etwa vier Jahren im Wald gefunden hat, steht im Mittelpunkt. Und mit ihr Themen, die stark jugendtypisch sind. Ja, Gabry ist mehr Jugendliche, als Mary es im ersten Band jemals war. Sie fühlt sich hingezogen zu Catcher, aber gerade als die beiden erste Schritte in eine gemeinsame Zukunft wagen, wird er gebissen und eine unüberwindbare Wand entsteht zwischen den beiden. Auch trifft sie im späteren Verlauf auf einen Jungen namens Elias, der ähnliche Anliegen an sie heranträgt. Die Themenvielfalt dieses Romans ist deshalb etwas eingeschränkt: Das nackte Überleben und erste Liebe trifft es ziemlich genau. Wie das zusammenpasst? Fast gar nicht.
„The Forest of Hands and Teeth“ hat mich gefesselt von der ersten Seite an. Eine Geschichte, die mir neu war, die nicht schon etliche Male Erzähltes neu verpackt, die mit Spannung bis in die letzte Zeile durchdrungen war. „The Dead-Tossed Waves“ hat unheimlich lange gebraucht, bis ich mich nicht mehr losreißen konnte. Und das, obwohl es mir die vier wichtigsten Figuren – Gabry, Catcher, Cira und Elias – sofort angetan haben. Für mich war es interessant zu sehen, wie jugendliche Neugierde, Mut und Angst in einer Welt wie der umgesetzt werden, die Carrie Ryan im ersten Band entworfen hat. Aber das war nicht das, was ich von diesem Buch erwartet habe. Das sollte mehr Nervenkitzel sein, pure Spannung, Angst, die Seiten umzublättern. Es muss gesagt werden, dass dieses Gefühl noch kam – auf den letzten 60 Seiten, die einfach grandios waren. Da hatte ich Angst, ich könnte etwas verpassen, wenn ich blinzle und habe ganz vergessen, dass es „nur“ ein Buch ist. So sollte das auf der ganzen Länge sein, wenn es nach mir ging. Das ist Carrie Ryan nicht gelungen, aber dennoch bin ich insgesamt überzeugt und freue mich auf den nächsten Band.
Die Altersempfehlung bleibt für mich deutlich bei 15 Jahren. An Grausamkeit wird nicht gespart, was schlüssig ist. Eine Aussparung des Horrors dieses Szenarios würde das Buch um vieles seiner Kraft berauben.
Fazit
Nach etwas ruhigerem Mittelteil insgesamt doch noch sehr spannend und mitreißend. Aber „The Dead-Tossed Waves“ bleibt für mich leicht hinter dem Vorgänger zurück.
Bewertung
8/10 Punkten