Die Hälfte des Himmels
ReBecca Béguin
Piper Verlag
TB, 329 Seiten
3492233414
ReBecca Béguin ist Lektorin im amerikanischen Frauenverlag New Victoria. Sie hat sich auf Frauengeschichte spezialisiert. Auf deutsch erschien 1999 ihr Krimi "Im roten Bereich".
Das war mal wieder so ein Spontan-Kaufbuch. Queedin sieht Flugzeug auf Cover und muss das Buch haben
Naja, ein Fehler war es nicht, sondern eigentlich sogar recht spannend. Aber von vorn:
1929 findet in Amerika das "First National Woman's Air Derby" statt. 20 Frauen starten in ihren Maschinen zu einer neuntägigen Tour von West nach Ost. Sie haben es wirklich nicht leicht: die Maschinen sind alles andere als sich, viele sind noch nicht einmal zugelassen sondern befinden sich noch im Experimentier-Status. Es gibt etliche - vor allem männliche Gegener - einer solchen Veranstaltung: Männer, die sogar gegen das Frauenwahlrecht kämpfen haben natürlich erst recht etwas dagegen, dass Frauen beweisen, dass sie genauso gute Pilottinnen sind. Regen und Sturm sind damals eine viel größere Gefahr als heute. Und nicht zuletzt der Konkurrenzkampf untereinander, vor allem der Hersteller, stellt eine Gefahr da.
Zu Beginn des Rennens wirkt es eher wie eine große Familie, bis es zum ersten Unfall kommt und das Gerücht der Sabotage laut wird. Können die Frauen das Rennen überhaupt sicher beenden?
Die Autorin hat sich da wirklich ein tolles Thema gesucht und auch gut beschrieben (wobei es von mir aus ruhig noch etwas flugtechnischer hätte sein können...), zumal es dieses Rennen eben tatsächlich gab. Lediglich die Namen der Pilotinnen hat sie sich ausgedacht (aber deren Erfolge und Erlebnisse stark an die tatsächlichen Begebenheiten angelehnt). Ein paar Infos und vor allem tolle Bilder findet man hier.
Gestört hat mich aber die immer wieder eingeflochtende Liebesbeziehung der Hauptfigur zu ihren Mitstreiterinnen. Das sie mit nicht weniger als drei verschiedenen Frauen ins Bett geht und die Sexszenen auch noch recht deutlich beschrieben sind, ging mir dann doch etwas zu weit. Ich glaube, da war eher der Wunsch der Autorin der Vater des Gedanken...