Titel: Blutiges Erwachen
OT: Wake Up Dead
Autor: Roger Smith Übersetzt aus dem Englischen von: Jürgen Bürger und Peter Torberg
Verlag: Klett Cotta Verlag
Erschienen: Februar 2010
Seitenzahl: 355
ISBN-10: 3608502068
ISBN-13: 978-3608502060
Preis: 19.90 EUR
Das sagt der Klappentext zu diesem Buch:
Ein höllisch heißer Sommer in Kapstadt. Das amerikanische Ex-Model Roxy und ihr Mann Joe, ein zwielichtiger Waffenhändler, werden überfallen. Joe wird verwundet, und als die schwarzen Gangster mit seinem Wagen verschwunden sind, handelt Roxy kurz entschlossen und erschießt ihren Mann. Die beiden Gangster, die plötzlich unter Mordverdacht stehen, schwören auf Rache. Doch unverhofft findet Roxy einen Beschützer, den farbigen Billy Afrika, der allerdings seine ganz eigenen Ziele verfolgt. Und sie alle haben Piper im Nacken, einen liebesbesessenen Psychopathen, der brutal entschlossen ist, sich das zu holen, was er für sein Eigentum hält ... An dem Abend, als sie ausgeraubt wurden, speisten Roxy Palmer und ihr Mann Joe mit einem afrikanischen Kannibalen und seiner ukrainischen Hure.
Der Autor:
Roger Smith, 1960 in Johannesburg geboren, ist Drehbuchautor, Regisseur und Produzent. Während der südafrikanischen Apartheidjahre hat er das erste hautfarbenübergreifende Filmkollektiv gegründet. Daraus ist eine Reihe von wichtigen, international erfolgreichen Protestfilmen hervorgegangen.Peter Torberg, geboren 1958 in Dortmund. Er übersetzte u.a. Oscar Wilde, Mark Twain, Raymond Federman, Michael Ondaate, Rudyard Kipling und für DuMont James Coltrane und James Buchan.
Meine Meinung:
Hart, brutal und völlig gefühlskalt – genau das ist es, was den besonderen Reiz dieses Buches ausmacht. Ohne irgendwelche Sentimentalitäten beschreibt Roger Smith die Gangster und ihre Handlungen in der südafrikanischen Stadt Kapstadt. Das Buch ist geprägt vom gnadenlosen Realismus mit welchem Roger Smith diese Geschichte erzählt. Es ist harte Kost, sicher nicht für jedefrau/jedermann geeignet, aber diese Geschichte könnte ganz einfach nicht anders erzählt werden. Es ist eine Orgie der Gewalt ohne dass die Gewalt hier nur als Selbstzweck agiert. Und bei jedem Satz merkt man, dass Roger Smith genau weiß worüber er schreibt. Gnadenlos zieht er seine erzählerische Linie durch und nimmt wohl auch keine Rücksicht auf irgendwelche Befindlichkeiten seiner Leser. Die handelnden Personen sind weit ab von irgendwelchen Glorifizierungen, ihre Schwächen überwiegen ihre Stärken, wenn denn einige von ihnen überhaupt irgendwelche Stärken haben.
Es ist schon erstaunlich, dass Roger Smith von seiner erzählerischen Kälte während der gesamte Geschichte nicht abweicht.
Ein Thriller der nichts beschönigt, der nichts vernebelt und der ohne irgendwelche Supertypen auskommt. Ein Thriller so hart und kompromisslos wie das reale Leben.
Sehr lesenswert – wenn sicher auch nicht für jeden.