Islam-Feiertag

  • Hallo Ihr,


    Das die Einführung eines muslimischen Feiertages der richtige Weg zur Integration ist - wer glaubt denn das wirklich?


    Habe gestern eine interressante Diskussion zu diesem Thema auf Antenne Bayern gehört.


    Ich denke, es ist wichtiger, den Glauben dieser Menschen aus den Hinterhöfen herauszuholen. Es ist in der BRD fast unmöglich, die Erlaubnis zum Bau einer Moschee zu bekommen. Also sind sie gezwungen, sich andere Möglichkeiten zu suchen, ihren Glauben auszuüben, und treffen sich notgedrungen in Hinterhöfen und ähnlichem.


    Das gibt natürlich "Futter" für Spekulationen, wenn mann die "Ausländer" so der Reihe nach ins gleiche Haus verschwinden sieht, und sie erst nach einiger Zeit wieder rauskommen...


    Wer weiß denn schon, das der 3. Oktober nicht nur der Tag der Deutschen Einheit, sondern auch der "Tag der offenen Moschee" ist? (wußte ich bis gestern auch nicht zugeb)


    Ist es denn so schwer, ihren Glauben einfach zu respektieren?


    Allerdings finde ich, das Integration bei jedem einzelnen selbst anfängt.


    Nachdenkliche Grüße

  • Es gibt schon die eine oder andere Moschee in Deutschland. Allerdings suche mal im Iran eine Kirche.
    Mit der Integration ist das so eine Sache. Meine Tochter hatte auch Mitschülerinnen, die Moslems waren. Bei Geburtstagsfeten begann das Problem schon damit, daß sie nicht mitessen durften, obwohl wir mit Rücksicht darauf "koscher" gekocht hatten. Und als die Mädchen dann erst mal so 12 oder 13 Jahre alt waren, durften sie zu keiner deutschen Freundin mehr gehen. Du siehst, das Angebot war zwar da, wurde aber abgewiesen. Sucht also nicht immer die Probleme auf deutscher Seite, damit kommt ihr nicht weit.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Hallo Demosthenes,


    Zitat

    Es gibt schon die eine oder andere Moschee in Deutschland. Allerdings suche mal im Iran eine Kirche.


    Dieses Argument zählt nicht. Wir haben eine Demokratie, und die Möglichkeit, in Freiheit und Frieden mit allen in uns eingegliederten Ethnien zu leben. Der Iran ist so gut wie eine religiöse Diktatur: Was willst du denn da erwarten? Deutschland mit dem Iran zu vergleichen, ist deshalb schon ein starkes Stück.


    Wir müssen uns bewegen, wir müssen den Moslems Moscheen anbieten, wir müssen auf sie zugehen, indem wir ihnen Möglichkeiten geben ihren Glauben zu leben. Das tun wir aber noch immer viel zu wenig, und weil so viele Nichts über diesen Glauben wissen, gibt es dümmliche Pauschalierungen en masse ...


    Der Islam ist genauso eine friedliche Religion wie das Christentum - beide Religionen wurden und werden von den Menschen missbraucht. Sowohl man nicht alle Christen in den Topf werfen konnte, weil einige Freibeuter im Namen des Christentums Kreuzüge unternehmen mussten, um die "Ungläubigen" mit Gewalt zu bekehren.. Genauso kann man den Islam und die Moslems nicht pauschal schlecht machen, nur weil einige Irre den Islam missbrauchen (das nennt man "radikale Islamisten") und im Namen dieser Religion Angst und Schrecken - Terror genannt - verbreiten.


    Ob du es glaubst oder nicht - mancher Oberterrorist ist alles andere als ein gläubiger Muslim. Diese tun nur so, um den Effekt des Fanatismus auszunutzen. Ihnen geht es gar nicht so um die Religion. Vielmehr geht es um Machtstreben, Rache und Wahnsinn.


    Zitat

    Mit der Integration ist das so eine Sache. Meine Tochter hatte auch Mitschülerinnen, die Moslems waren. Bei Geburtstagsfeten begann das Problem schon damit, daß sie nicht mitessen durften, obwohl wir mit Rücksicht darauf "koscher" gekocht hatten.


    Warum durften sie denn nicht mitessen?


    Zitat

    Und als die Mädchen dann erst mal so 12 oder 13 Jahre alt waren, durften sie zu keiner deutschen Freundin mehr gehen.


    Weißt du vielleicht, warum?


    Zitat

    Du siehst, das Angebot war zwar da, wurde aber abgewiesen. Sucht also nicht immer die Probleme auf deutscher Seite, damit kommt ihr nicht weit.


    Natürlich sind die Probleme auf beiden Seiten. Aber die Scheintoleranz, oder auch Intoleranz auf unserer Seite ist mittlerweile so groß, dass sich Moslems schon kaum mehr integrieren können.


    Gruß

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Es gibt schon die eine oder andere Moschee in Deutschland. Allerdings suche mal im Iran eine Kirche.
    Mit der Integration ist das so eine Sache. Meine Tochter hatte auch Mitschülerinnen, die Moslems waren. Bei Geburtstagsfeten begann das Problem schon damit, daß sie nicht mitessen durften, obwohl wir mit Rücksicht darauf "koscher" gekocht hatten. Und als die Mädchen dann erst mal so 12 oder 13 Jahre alt waren, durften sie zu keiner deutschen Freundin mehr gehen. Du siehst, das Angebot war zwar da, wurde aber abgewiesen. Sucht also nicht immer die Probleme auf deutscher Seite, damit kommt ihr nicht weit.


    Kann ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen, Demo...:-(


    Mein Sohn war sehr lange mit einem moslemischen Jungen befreundet, dessen Schwester uns auch gern besuchte, oder mal etwas früher kam, um den Kleinen abzuholen. Der Vater war oft auf Montage und NUR dann durften die beiden zu uns.
    War der Vater zuhause, durften die Kinder keinerlei Kontakt mit uns Deutschen haben.


    Es war sehr enervierend und die Kinder taten uns deswegen leid, aber jeder Versuch, miteinander zu reden, wurde leider abgeblockt...:-(


    Sicher, das sind nur Einzelfälle, aber mich hat es geschockt.


    LG
    Baumbart

  • Hallo Baumbart
    Wie ich damals aus Gesprächen mit anderen Eltern erfuhr (ich war Elternsprecher), handelte es sich keineswegs um Einzelfälle. Freundschaften unter den Kindern wurden rigoros unterbunden und das war ein Problem, das auch an anderen Schulen bekannt war. Seitens der Schule konnte natürlich nichts unternommen werden (wie denn auch, es waren ja private Dinge) und die Elternschaft stand der Situation auch ratlos gegenüber. Bereits damals war klar, daß seitens der Moslems so etwas wie Integration gar nicht gewollt war.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Historikus


    Dieses Argument zählt nicht. Wir haben eine Demokratie, und die Möglichkeit, in Freiheit und Frieden mit allen in uns eingegliederten Ethnien zu leben. Der Iran ist so gut wie eine religiöse Diktatur: Was willst du denn da erwarten?


    Einspruch, meine Herren!
    Es gibt mehrere christliche Religionsgemeinschaften im Iran, die auch nicht an der Religionsausübung gehindert werden. Das weiß ich von einem Franziskanerpater, der dort tätig ist. Der sollte es wissen.
    Offen missionieren dürfen sie nicht; sonst gibt es keine Einschränkungen, da in diesen Regionen Glocken ohnehin keine Rolle gespielt haben. Christliche Frauen sind auch keineswegs verpflichtet, Schleier zu tragen!
    Er sagte mal, daß der Iran, Libyen und Syrien weitaus liberalere Länder sind als z.B. Ägypten, Algerien und natürlich Saudi-Arabien. In den drei ersteren gibt es etliche Kirchen und Klöster, die weniger Nachwuchssorgen haben als die Kirchen und Klöster in Europa.


    Zitat

    Ob du es glaubst oder nicht - mancher Oberterrorist ist alles andere als ein gläubiger Muslim. Diese tun nur so, um den Effekt des Fanatismus auszunutzen. Ihnen geht es gar nicht so um die Religion. Vielmehr geht es um Machtstreben, Rache und Wahnsinn.


    Da du Q (Luther Blissett) gelesen hast, sollte dir klar sein, His, das der Grat zwischen Frömmigkeit und religiösem Wahn, zwischen Prediger und Gotteskrieger, sehr, sehr dünn ist.
    Aber das ist hier eigentlich nicht das Thema!

  • Zitat

    Original von Iris
    Es gibt mehrere christliche Religionsgemeinschaften im Iran, die auch nicht an der Religionsausübung gehindert werden.


    Das mußt du mal der persischen Familie erzählen, mit der ich befreundet bin. Die sind evangelisch und mußten Fersengeld geben, damit sie nicht hingerichtet wurden. Nur so nebenbei mal bemerkt.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Das mußt du mal der persischen Familie erzählen, mit der ich befreundet bin. Die sind evangelisch und mußten Fersengeld geben, damit sie nicht hingerichtet wurden. Nur so nebenbei mal bemerkt.


    Wie kommt es eigentlich daß du und nur du die Wahrheit, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit kennst.


    Mich würde das stutzig machen.

  • Zitat

    Original von Iris
    Wie kommt es eigentlich daß du und nur du die Wahrheit, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit kennst.

    ,
    Auf so eine dämliche Frage erwartest du doch im Ernst keine Antwort? Aber einen Tip kann ich dir schon geben: versuchs mal mit Zuhören, wenn andere etwas sagen, und weniger mit Interpretieren.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Zitat

    Original von Demosthenes
    Hallo Baumbart
    Wie ich damals aus Gesprächen mit anderen Eltern erfuhr (ich war Elternsprecher), handelte es sich keineswegs um Einzelfälle. Freundschaften unter den Kindern wurden rigoros unterbunden und das war ein Problem, das auch an anderen Schulen bekannt war. Seitens der Schule konnte natürlich nichts unternommen werden (wie denn auch, es waren ja private Dinge) und die Elternschaft stand der Situation auch ratlos gegenüber. Bereits damals war klar, daß seitens der Moslems so etwas wie Integration gar nicht gewollt war.


    Hallo Demo,


    ich glaub, ich hatte mich gewiß auch nur verkehrt oder ungenau ausgedrückt.


    Kennen tu ich das auch - moslemische Kinder durften nicht mit auf Klassenfahrten, das Mädchen, von dem ich weiter oben sprach, mußte nur immer, wenn der Papa zuhause war, mit Kopftuch usw. herumlaufen.


    Wir hätten sehr gerne besseren Kontakt gehabt und mehr über die Lebensweise und Ansichten der Familie erfahren. Nur zu dieser Familie hatten wir ja damals Kontakt. Daher meinte ich, ich könne nicht so verallgemeinern.


    Ich hoffte und hoffe, die Situation habe sich mittlerweile gebessert.


    LG
    Baumbart

  • Demosthenes,


    dies sind einzelne Beispiele. Ich kann dir auch einige liefern, egal welcher Religion, Ethnie oder sonst noch was. Überall gibt es solche Sachen, und NIE, absolut nie darf man daraus schließen, dass die Integration gescheitert ist oder gar bald ein Heiliger Krieg ausbricht oder alle Menschen einer Religion bzw. Ethnie so sind ...


    Zur Abwechslung einmal ein Bericht, der nachdenklich stimmen sollte:


    http://www.spiegel.de/politik/…and/0,1518,328990,00.html


    Bravo!


    mfg

  • Zitat

    Original von Delfin
    "koscher" ist ja auch "den jüdischen Speisegesetzen entsprechend". ;-)


    Ist richtig. Wollte damit auch nur ausdrücken, daß ich auf die Essgewohnheiten von Moslems Rücksicht genommen hatte. Eigentlich von allen Kindern, es gab dem Wunsch der Mehrheit entsprechend Spaghetti mit Tomatensoße. :lache

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Negativ-Beispiele kann ich auch aus persönlicher Erfahrung heraus aufzählen, nur würde ich mich davor hüten aus solchen subjektiven Erlebnissen auf den tatsächlichen Zustand gelungener bzw. nichtgelungener Integration in Deutschland zu schliessen. Das ist recht gefährlich für die Meinungsbildung.


    Man sollte sich halt immer wieder erneut bemühen und nicht das Handtuch werfen. Selbst wenn man schon einige Male gescheitert ist, so sind doch die Begegnungen, die dann gelingen um so höher einzuschätzen und wertvoller für einen selbst.


    Gruss,


    Doc


  • :write :write <unterschreibinvollemumfang> :write :write


    Schönen Abend ALLEN!!!


    (Hört mal auf zu streiten! Und fangt an zu reden!)

  • Es ist nur auffallend, Doc, dass es keine Probleme gibt, mit allen möglichen Zuwanderern in Kontakt zu kommen, außer mit Moslems. Das fiel mir sogar an der Uni auf, denn dort hatten wir einige aus dem Kulturkreis als Studenten. Die zogen sich immer in ihre eigene Clique zurück. Ich hatte gute Kontakte zu den Leuten Ghana, Obervolta, Zaire, Kameroun etc, auch zu den Asiaten, nur nicht zu den Moslems. Irre, was?

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Demosthenes
    Ja, das ist erstaunlich....aber eben nicht repräsentativ. Das Einzige, was das aussagt ist, daß eben DU andere subjektive Erfahrungen gemacht hast, als zig andere Menschen in Deutschland.
    Nur ist es eben recht gefährlich und m. E. auch nicht "zulässig" aus solchen persönlichen Erlebnissen auf den Allgemeinzustand zu schliessen.


    Gruss,


    Doc

  • Naja, wenn auch andere in der Region die selben Erfahrungen gemacht haben, wenn es da eigentlich keine andere Erfahrungen gibt, dann frage ich mich, wo du da die Gefährlichkeit des Erlebens hernehmen willst. Als Elternsprecher hatte ich schon den Einblick - immerhin tauschten wir uns mit allen weiterführenden Schulen der Stadt aus. Und da hieß es immer wieder - "kein Kontakt möglich". Und wenn dann auch noch an der einzigen Uni des Landes die selben Erfahrungen nochmal auftauchen, dann sollte man schon eine solide Grundlage haben.
    Übrigens, mit den Christen unter den Persern gab es diese Probs nicht. Auch das war auffallend. Aber die bezeichneten sich selbst ja auch nicht als "Iraner", sondern als "Perser".

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.