Und verführe uns nicht zum Bösen - Claus Cornelius Fischer

  • Der 2. Fall für Commissaris Bruno van Leeuwen


    Lübbe Audio 2008, bearbeitete Fassung, 6 CDs, 435 Min.


    Über den Inhalt:
    Auf einem Amsterdamer Hausboot wird die grässlich zugerichtete Leiche eines jungen Inders gefunden. Die Ermittlungen führen Commissaris Bruno van Leeuwen in die farbenprächtige Welt indischer Einwanderer und zum Clan der Sharmas, der einen florierenden Gewürzhandel betreibt. Doch eine konkrete Spur ergibt sich nicht. Erst der gewaltsame Tod der schwangeren Lebensgefährtin des Mordopfers bringt die entscheidende Wendung ...


    Über den Autor:
    Claus Cornelius Fischer wurde 1951 in erline geboren und lebt heute in München. Er schrieb unter anderem für Die Welt und Die Zeit und ist seit 1976 freier Schriftsteller, Übersetzer und Drehbuchautor. Seit 1989 hat er zahlreiche Romane und Drehbücher für Film und Fernsehen geschrieben.


    Über den Sprecher:
    Stephan Benson, geboren 1964, spielt an renommierten Theatern wie dem Schauspielhaus Zürich und dem Thalia Theater Hamburg. Außerdem ist er ein gefragter Film- und Fernsehschauspieler sowie ein mitreißender Interpret atmosphärisch dichter Spannungsliteratur.


    Meine Meinung:
    Nach dem Tod eines indischen Einwanderers führen Commissaris van Leeuwens Ermittlungen zu einer Sikh-Familie, die einen Gewürzhandel betreibt.
    Claus C. Fischer ist auch mit seiner Fortsetzung von „Und vergib uns unsere Schuld“ ein atmosphärisch unglaublich dichter, sehr spannender Krimi gelungen. Dank Fischers eindringlicher Schilderung erwachen seine Figuren wie von selbst zum Leben. Tragisch ist an diesem Fall vieles und das bringt der Autor dem Leser fast greifbar nahe.


    Wieder nimmt das Privatleben van Leeuwens einen Teil der Handlung ein, nicht so viel allerdings wie im Vorgänger. Die Alzheimererkrankung seiner Frau Simone läßt ihn ohnmächtig dastehen und das wird einfühlsam erzählt.

    Benson liest großartig, in sehr angenehmem Tempo, fängt die Stimmung perfekt ein.
    Beachtlich auch, wie er die niederländischen Begriffe ausspricht.


    Zur Rezension der Buchausgabe.


    Ach ja: Lt. Auskunft von Lübbe Audio werden die beiden Fortsetzungen nicht als Hörbuch erscheinen, was ich sehr sehr schade finde.

  • Zitat

    [i]Original von JaneDoe[/i
    Ach ja: Lt. Auskunft von Lübbe Audio werden die beiden Fortsetzungen nicht als Hörbuch erscheinen, was ich sehr sehr schade finde.


    Dem schließe ich mich an. Habe dieses Hörbuch vor einiger Zeit gehört und bekam durch die Leserunde hier dazu mit, was fehlte - hatte beim Hören allerdings nicht den Eindruck, dass etwas fehlen würde.


    Schade, die Folgebände hätte ich mir auch gerne vorlesen lassen, trotz Kürzungen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Die Reihe ist wohl generell leider nicht so erfolgreich, wie man sich das erhofft hat. Das wirkt sich dann wohl auch auf die Hörbuch-Reihe aus.
    Es wird aber bei den Buchausgaben weitere Bücher geben, wie ich aus sicherer Quelle weiß. Da kann das Erscheinen aber auch noch ein wenig auf sich warten lassen.

  • Ich hab das Hörbuch jetzt auch fertig und finde es ebenfalls sehr schade, daß die nächsten Fälle von Bruno van Leeuwen nicht mehr als Hörbuch erhältlich sein werden. Da werde ich mich wohl bequemen und lesen müssen, führt kein Weg drum herum.


    Aber zur Rezension:


    Text:
    Auch in diesem zweiten Fall von Bruno van Leeuwen geht es wieder hoch her, die Spannung ist durchweg vorhanden, die Charaktere fein und gefühlvoll gezeichnet. Die Handlung eine anspruchsvolle und keineswegs handelt es sich hier um einen 08/15 Krimi. Trotzdem kommt er hier nicht ganz an den Vorgänger heran, da es sich bei der Aufklärung um ein ähnliches Schema, wie im ersten Teil handelt und ich somit bereits ab dem ersten Auftritt des (Haupt-)Täters ahnte, wie das alles gelaufen ist. Trotzdem nahm das dem Hörbuch keineswegs die Spannung, sondern verstimmte lediglich mich ein wenig, da ich mir da doch ein wenig mehr Kreativität gewünscht hätte.


    Sprecher:
    Wow, wie schon im ersten Band spricht Stephan Benson diesen Krimi ganz großartig, seine Stimme ist immer passend, immer angenehm und ich habe nicht einen einzigen Versprecher wahrgenommen. Ruhig und an das Geschehen angepaßt, trägt er den Text vor und spricht dabei die niederländischen Begriffe und Namen für mein Ohr sehr richtig und gut aus.
    Bin begeistert und traurig, weil die nächsten Beände augenscheinlich nicht als Hörbuch erhältlich sind.
    Schade!

  • Ich habe jetzt auch beide Hörbücher gehört, eben den 2. Fall beendet und kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Die Fälle sind sehr realistisch, richtig lebensnah, trotzdem spannend und der Charakter van Leeuwen gefällt mir sehr, sehr gut. Den Sprecher kann ich ebenfalls nur zu seiner Leistung beglückwünschen, so einfühlsam und gekonnt liest er, findet das richtige Tempo und Betonung.
    Wirklich sehr schade, das es keine vertonte Fortsetzung wegen mangelndem Interesse oder Erfolg geben soll, ich habe schon sehr viel schlechtere Werke und diese auch in Serie erlebt.

  • Ich habe das Hörbuch nun auch beendet.
    Von der Story her hat es mir, wie das Buch, richtig gut gefallen.
    Der Sprecher Stephan Benson liest fesselnd und kurzweilig. Im Gegensatz zu euch, hat mich jedoch die Aussprache der niederländischen Worte grössenteils genervt. Besonders bei dem Wort "Simone" hat es mich jedes Mal gegruselt............ ;-)Das hat sich so fruchtbar angehört.
    Aber das ist mein ganz persönliches Empfinden und das Hörbuch bekommt von mir trotzdem 8 von 10 Punkten.
    Und ja, schade, dass es die weiteren Fälle nicht als Hörbuch geben wird.