Inhaltsangabe (dem Buchrücken entnommen)
Bereits als Kind hatte Catherine immer davon geträumt, einen liebevollen, mutigen Feuerwehrmann zu heiraten, so wie ihr Vater einer war. Aber jetzt, nach sieben Ehejahren, fragt sie sich, wann sie wohl aufgehört hat „zu genügen“. Unendliche Streitereien und zahlloser Ärger bewirkten bei beiden den Wunsch nach Veränderung. Nach mehr Feuer...
Mitten in den Vorbereitungen für die Scheidung fordert Calebs Vater ihn auf, 40 Tage lang ein Experiment zu wagen. Obwohl er bezweifelt, dass sich der Aufwand überhaupt noch lohnt, willigt Caleb ein – mehr um seines Vaters willen als um seiner Ehe willen.
Caleb ist erstaunt, was er über die Bedeutung des Wortes „Liebe“ entdeckt und erkennt, dass seine Frau und seine Ehe es wert sind, für sie zu kämpfen. In seinem Beruf rettet er andere Menschen. Jetzt aber ist Captain Holt bereit, sich seiner schwersten Aufgabe zu stellen ... das Herz seiner Frau zu retten.
Über den Autor
Eric Wilson habe ich keine weiteren Informationen gefunden.
Meine Meinung
Das Buch „Liebe braucht Helden“ wurde nach dem Film „Fireproof“ geschrieben. Sonderlich viel Erfahrung mit Filmen habe ich nicht, die wenigen, die ich kenne, basieren auf einem Buch. Hier also nun der umgekehrte Weg und ich würde mir gerne vorstellen wollen, dass die – wenigen – Vorbehalte, die ich gegen diesen Roman habe, auf dieser Tatsache beruhen. Ich hatte zum Beispiel kein klares Bild von Catherine, wohingegen mir Caleb in einer Eindeutigkeit vor Augen stand, die verblüffend war.
„Die Ehe war weder ein Kinderspiel noch ein Wettkampf, bei dem der Sieger die Beute bekam. Es sollte ein gemeinsames Unternehmen sein, oder? Eine Partnerschaft.“
(Seite 55)
Über das, was die Inhaltsangabe schon andeutet, muss nichts weiter gesagt werden; wie der Ausgang des Buches ist, ist im Grunde vorherzusagen. Was „Liebe braucht Helden“ für mich spannend gemacht hat, war die Entwicklung Calebs. Von bloßen Einsehen, dass er etwas bzw. eine ganze Menge in seinem Verhalten, auch in seinem Denken und erst recht an seinen Ansprüchen zu ändern hat über die ersten Schritte, die er anhand des Ratgebers, den sein Vater ihm in die Hand drückt, bis hin zur wirklichen, quasi verinnerlichten Einsicht in den Leitsatz der Feuerwehrleute „Lass deinen Partner nie im Stich“, der auch eine so hohe Bedeutung für eine Lebenspartnerschaft haben sollte, ist es ein weiter, nicht immer leichter und vor allen Dingen auch schmerzhafter Weg. Rückfälle in altes Denken sind bei ihm nicht ausgeschlossen bzw. vorprogrammiert, aber seine Bereitschaft, sich zu ändern, auf sein eheliches Gegenüber einzugehen, dafür sorgen zu wollen, dass seine Frau nicht nur zufrieden, sondern auch glücklich ist, haben Caleb für mich eindeutig zu einem Sympathieträger gemacht.
Mit Catherine hatte ich meine Probleme. Sie war für mich in ihrem Handeln, manchmal auch in ihrem (Wunsch-)Denken nicht immer nachvollziehbar,
- Obacht, hier wird eine ... Pointe verraten -
Ihre Verletztheit, ihr Sichzurückgesetzfühlen sind verständlich, allerdings blieb sie für mich oberflächlicher gezeichnet als Caleb.
In dem Buch wird viel über die Arbeit eines Feuerwehrmannes erzählt, über die Sorgfalt, mit der er seine Geräte pflegen muss, über das Training, über das Aufeinanderverlassenmüssen während eines Einsatzes – Parabeln letztlich auch und nicht nur für die Ehe von Caleb und Catherine.
Die Nebenfiguren, ganz besonders Michael Simmons, Calebs Freund und Mitarbeiter, und der unglaubliche Wayne, den ich so gerne einmal einen der Tänze aufführen sehen würde, von denen zu lesen ist, bereichern das Buch auf eine charmante und für meine Begriffe auch notwendige Weise.
„Wie soll ich jemandem immer wieder Liebe zeigen, der mich ständig zurückweist?“
(Seite 145)
„Liebe braucht Helden“ ist auch ein Roman darüber, wie jemand in einer Krisensituation zum Glauben findet. Es mag Leser geben, denen der Bezug auf Gott und Jesus ein wenig arg aufgetragen vorkommt, vor allen Dingen auch, mit welcher Geschwindigkeit jemand vom skeptischen Atheisten, der der Meinung ist, Glaube brauche nun wirklich niemand mehr, sich zu einem Menschen entwickelt, der die Bibel liest, der betet und die Kirche besucht. Ob man sich nun daran stört oder nicht, es bleibt vor allen Dingen auch jene Botschaft, von der wir wohl alle schon einmal gehört haben: Eine Partnerschaft ist nicht nur Glückseligkeit, sie ist auch – und manchmal sogar vor allen Dingen harte – Arbeit. Die kleinen Schritte, die nötig sind, um vom „wir“ wieder zum „ich“, und die großen, die diesen Weg umkehren, sie sind in dem Buch beschrieben. Ebenso übrigens, dass es zu diesen Schritten auch eine Bereitschaft geben muss, und zwar eine, die von Herzen kommt.
„Liebe braucht Partner“ ist ein Buch, das ich im Rahmen eines Lesekreises mit anderen, unter andrem einem männlichen Teilnehmer, gelesen habe. Die Meinungen gingen vom „genau so ist es“ bis hin zum „haben wir Männer denn immer Schuld?“. Dieses Buch gelesen zu haben, hat allerdings niemand bereut; es hat uns alle in einer Weise zum Nachdenken angeregt, die vielleicht und hoffentlich einen Niederschlag im alltäglichen Miteinander findet und es (ich bin so optimistisch zu sagen:) verbessert, zumindest aber bereichert.
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Die Rezi zum Film bedeutet mir, dass sich Buch und Film nicht wesentlich unterscheiden. Ihn zu sehen, wäre sicherlich interessant, allerdings gibt es die englische Version nur mit deutschen Untertiteln und ich bin mir in meinem Fall nicht sicher, ob ich, wenn ich ständig Untertitel lesen muss, überhaupt noch viel von dem Film mitbekomme.
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