The Book of Ruth - Journey of Faith / Das Buch Ruth

  • I’m going to tell you a story about hope, about trust, about faith when we don’t understand God’s plan. *


    Originaltitel: The Book of Ruth - Journey of Faith
    Regisseur: Stephen Patrick Walker
    Darsteller: Lana Wood, Dan Haggerty, Rebecca Holden, DJ Perry, Kera O'Bryon, Carman, Eleese Lester, Gretchen Becker, Fred Griffith, Nicholas X. Parsons, Sherry Morris, Robert Shepherd, Ray Nikolaison, u. v. a.
    Sprachen: Englisch (englische Untertitel, ausblendbar)
    Laufzeit: ca. 91 Minuten
    Altersangabe: für alle Altersstufen (DOVE-Family approved)
    Erschienen: Film (TV): 2009 / DVD: 2010
    Amazon.co.uk-Nr.: B002Y5FKRW (Produktseite)
    Amazon.com-Nr.: B002T7X4UK (Produktseite)
    Regionalcode: Anders als bei Amazon angegeben hat meine DVD den Regionalcode 0, läuft also einwandfrei auch in europäischen DVD-Playern („weltweit“ ist auch auf dem Cover als Symbol angegeben)
    EAN: 893261001288 (Firma: PureFlix)




    Zum Inhalt (Quelle: DVD-Cover, eigene sinngemäße Übersetzung, sowie eigene Ergänzung)


    Das Buch Rut ist eine Liebesgeschichte im Angesicht von Not und Verzweiflung.


    Die selbstlose Reise von Liebe und Hingabe wird durch die Augen einer jungen Witwe gesehen. Sie entscheidet sich, nach dem Tod ihres Mannes ihre Heimat Moab zu verlassen und ihrer Schwiegermutter Naomi zurück nach Israel zu folgen. Nachdem sie Betlehem erreicht haben, trifft sie Boas, der der königlichen Linie von Judah entstammt, und welchen sie schließlich heiratet. Beiden wird der Sohn Obed, der Großvater des späteren König Davids, geboren.


    Rut ist eine der fünf im Stammbaum Jesu bei Matthäus genannten Frauen.



    Weitere Angaben im Internet:
    - < Klick > - die Website zum Film der Produktionsfirma (in englischer Sprache)
    - < Klick > - der Eintrag bei imdb.com mit komplettem Cast und Credit (in englischer Sprache)
    - < Klick > - die Beurteilung und Freigabe als familienfreundlicher Film durch die Dove-Foundation (in englischer Sprache)
    - < Klick > - die Seite zum Film im englischen Wikipedia
    - < Klick > - hier noch der deutsche Wikipedia-Eintrag zum biblischen Buch Rut
    - < Klick > - und hier noch der vollständige Text des Buches Rut




    Meine Meinung


    Ich erinnere mich noch genau daran, da ich das erste Mal vom Buch Rut hörte. Als „guter Katholik“ hat man „natürlich“ recht wenig in der Bibel gelesen. Zumindest bei mir war es in der Kindheit weder zuhause noch in der Schule üblich, solches zu tun. Auch gab es im Elternhaus so gut wie keine biblischen Geschichtenerzählungen. Die „Standard“-ereignisse und Texte hatte ich, auch durch die Gottesdienstlesungen, so oft gehört, daß die ausreichend bekannt waren. Das AT gehörte jedoch nie zum Lernstoff. Und dann kam da jenes Gespräch beim Pastor, während dem er nach dem Trauspruch fragte. Trauspruch - auch das kannte ich überhaupt nicht. „Ich könnte Ihnen etwas vorschlagen“ - sprachs, und dann kam eben jene Stelle 1.16b aus dem Buch Rut, die wohl viele Brautpaare kennen. Ich kannte sie zugegebenermaßen nicht, weder die Stelle noch das Buch. Doch beides sollte sich mir ab dieser Stunde unauslöschlich einprägen. Sooft ich aus mancherlei Gründen in den seither vergangenen Jahren daran dachte, so wenig hatte ich seltsamerweise den Wunsch verspürt, das Buch Rut zu lesen. Bis ich beim Stöbern auf diesen neuen Film gestoßen bin. Als er dann zu, ähm, christlichem Preis zu haben war, konnte ich nicht mehr widerstehen. Und bedaure, mich nicht schon früher mit dem Buch Rut beschäftigt zu haben.


    Um mit den Kritikpunkten anzufangen: zwar ist es keine RHI-Hallmark-Produktion, dennoch hat es vor dem Einschalten der Kamera fast immer noch zum Händewaschen, Schweiß abtupfen und perfektionieren des Make Ups gereicht. Will sagen, auch wenn die Sonne vom Himmel brennt, sind die Darsteller sauber wie frisch geduscht. An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, daß die Protagonisten etwas, hm, hölzern agierten. Da es sich jedoch eher um eine Low-Budget Produktion handelt, hat mich das nicht zu sehr gestört; ersteres sowieso nicht.


    Der Film folgt recht getreu der biblischen Vorlage. Da PureFlix - Filme auch zum Einsatz in Gemeinden gedacht sind, ist dies allerdings zu erwarten. Beeindruckt haben mich immer wieder die Landschaftsaufnahmen. Obwohl ich vermute, daß nicht im Heiligen Land gedreht wurde, fühlte ich mich dennoch in jene Zeit vor vielen, vielen Jahrhunderten versetzt. Auch die Szenen in der Stadt taten ihr übriges, die Zeit für mich lebendig werden zu lassen.


    Ein Glanzpunkt ist die Szene, in der Boas den Neb vor der Ältestenversammlung auflaufen läßt (ist ein bißchen anders bzw. ausführlicher gestaltet als im biblischen Buch). Ich wußte zum Zeitpunkt des Filmsehens nur vom Ausgang, nicht jedoch, wie Boas das erreicht. Vom bösartigen Triumph zur völligen Niederlage ist es bisweilen nur ein kleiner Schritt. Hier tat er besonders wohl.


    Alles in allem eine mMn sehr gelungene Umsetzung des biblischen Buches Rut in einen Film, übrigens mit einer Rahmenhandlung. Der junge David hat Probleme bei der Benutzung seiner Schleuder. So nimmt ihn sein Großvater Obed zur Seite und erzählt ihm eine Geschichte. Eine Geschichte über Hoffnung, Vertrauen und Glauben zu Zeiten, da wir Gottes Plan so gar nicht verstehen wollen.



    Kurzfassung:


    Eine gekonnte Umsetzung des biblischen Buches Rut in einen Film.




    * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *


    Sinngemäße Übersetzung:
    * = Ich werde Dir eine Geschichte über Hoffnung, über Vertrauen, über Glauben zu Zeiten, da wir Gottes Plan nicht verstehen, erzählen.


    Hier noch die oben erwähnte Stelle aus dem Buch Rut 1.16b:
    Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich.


    Keine Amazon-Verlinkung möglich, da bei Amazon.de nicht gelistet.

  • Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. *


    Originaltitel: The Story of Ruth
    Regisseur: Henry Koster
    Darsteller: Elana Eden, Stuart Whitman, Thomas Tryon, Peggy Wood, u. v. a.
    Sprachen: Englisch (stereo); Deutsch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Polnisch (alle mono). Zahlreiche Untertitelspuren, u. a. Englisch und Deutsch
    Laufzeit: ca. 126 Minuten
    FSK: ab 12 Jahren (UK: suitable for all)
    Bonus: Kinotrailer, Vorschau mit Besuch am Set (ca. 6 Minuten), 2 amerikanische „Wochenschau“-Beiträge zum Filmstart
    Erschienen: Film: 1960 / DVD: 2007
    Amazon-Nr.: B000JUB3DO
    EAN (UK): 5039036030823 (Firma: Twentieth Century Fox Home Entert.)
    Anmerkung: Da mir die Angebote der deutschen Ausgabe (Amazon-Marketplace) zu teuer waren, habe ich direkt bei Amazon.co.uk bestellt. Es handelt sich um die gleiche DVD, wie sie in Deutschland vertrieben wird (also auch mit deutschem Menü), jedoch lediglich mit englischsprachigem Cover.


    Weitere Angaben im Internet:
    - < Klick > - die Seite bei imdb.com (mit kompletten Cast und Credit)
    - < Klick > - eine Übersichtsseite zum Lebem der Darstellerin der Ruth Elana Eden
    - < Klick > - hier noch die Seite zum Regisseur Henry Koster, der mit „Das Gewand“ den ersten Cinemascope-Film drehte, im deutschen Wikipedia




    Zum Inhalt (Eigene Angabe)


    In jenen längst entschwundenen Tagen begab es sich, daß die Familie des Elimelech wegen einer großen Hungersnot die Heimat Betlehem verlassen und sich in Moab niedergelassen hatte. Dort wird der grausame Gott Chemosch verehrt, dessen Priesterin Ruth ist. Zu ihr muß Mahlon, der Sohn des Elimelech, eine Goldkrone bringen, die das als Opfer ausersehene Kind tragen soll. Mahlon verliebt sich in Ruth - und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Elimelech und seine beiden Söhne werden gefangen genommen, nur Mahlon überlebt und muß in die Steinbrüche. Ruth kommt für ein halbes Jahr in Einzelhaft. Am Tage, bevor sie zum Hofe des Königs gebracht werden soll, verhilft sie Mahlon zur Flucht. Der wird schwer verletzt und stirbt auf dem Weg, nachdem er und Ruth geheiratet haben. So machen sich Naomi, die Mutter Mahlons, und Ruth gemeinsam auf den Weg zurück nach Betlehem.


    Dort angekommen, erwartet die beiden ein hartes Leben. Tob, der nächste Verwandte Naomis, tut sich schließlich dabei hervor, den beiden zu helfen. Nicht ohne Hintergedanken, versteht sich. Boaz, der zweite Verwandte, scheint der Kühlere, Ablehnendere zu sein. Dennoch - oder deshalb - verlieben er und Ruth sich ineinander. Doch Tob will auf seine Rechte auf Ruth nicht verzichten, und so scheint es nicht gut auszugehen für die beiden. Aber bisweilen geschieht es, daß das Gesetz für die Liebenden arbeitet. Dies muß auch Tob schließlich einsehen, und Ruth und Boaz heiraten. Und wenn sie nicht gestorben sind...


    Aber wie wir wissen, sind sie irgendwann gestorben und hatten einen Sohn Obed - den Großvater Davids. So wurde Ruth, die Moabiterin, zu einer der Vorfahrinnen Jesu und eine der fünf in seinem Stammbaum genannten Frauen.




    Meine Meinung


    Nach „The Book of Ruth“ (s. o.) wollte ich mir auch die zweite große Verfilmung aus dem Jahre 1960 ansehen. Daß es sich dabei um einen „richtigen Hollywood-Schinken“ handelt, wußte ich zuvor und war demgemäß darauf eingestellt. Hatte in weiten Teilen zwar nichts mit dem biblischen Buch Rut zu tun, aber hach, schön wars. Fast hätte ich geschrieben, bunt wie ein Märchen aus Tausendundeine Nacht.


    Wie dem Bonusmaterial zu entnehmen ist, war der israelische Botschafter bei der Filmpremiere anwesend. Es würde mich interessieren, was er zum Film gesagt hat, denn wie erwähnt, es wurde sehr frei mit der biblischen Vorlage umgegangen. Das fängt damit an, daß Ruth als kleines Kind von ihrem Vater an die Priester des moabitischen Gottes Chemosch verkauft wird. Die wählen jährlich ein Kind als Opfer für den steinernen Gott aus; Ruth wird nur darum verschont, weil genau im Moment ihrer Wahl ein Ausschlag auf ihrem Arm erscheint, der verschwindet, nachdem ein anderes Kind bestimmt wurde.


    Später ist sie Priesterin des Chemosch und steht kurz vor dem Ende ihrer Ausbildung, als sie Mahlon begegnet. Der ist Goldschmied und soll die Krone für das diesjährige Opferkind schmieden. Es bleibt nicht aus, daß er ihr von seinem Gott erzählt, daß die beiden sich verlieben. Was in der Bibel wenige Sätze sind, ist hier eine ganze Geschichte, die schließlich mit dem Tode Mahlons und der Rückkehr der beiden Frauen nach Betlehem ihr Ende findet.


    Dort angekommen, beginnt eine neue Geschichte. Inhaltlich etwas näher an der Vorlage als der erste Teil des Filmes, kommt er schließlich am vorbestimmten Ende an. Nicht ohne einige der damals typischen (beim Erntefest etwa) einzubauen. Vermutlich nicht sehr historisch korrekt, aber sehr farbenfroh anzusehen.


    Im Vergleich zu der oben besprochenen Fassung weiß ich selbst nicht so recht, welche mir besser gefällt. Wenn ich eine getreuliche Bibelverfilmung will, so ist die Wahl sicherlich „The Book of Ruth“, wenn es ausholender und farbenprächtiger sein soll, dann dieser Film. Ich habe mir auch diesen Film in der Originalsprache angesehen; auch hier hatte ich bisweilen das Gefühl eines etwas, hm, hölzernen Agierens mancher Darsteller. Die zwanzigjährige Elana Eden, eigentlich Elana Lani Cooper, sehen wir hier in ihrer ersten von anscheinend nur sehr wenigen Filmrollen. Beim Suchen nach biographischen Informationen stieß ich darauf, daß sie in Israel geboren wurde; was erklärt, warum ich immer das Gefühl hatte, Englisch sei eine Fremdsprache für sie.


    Wenn der Film nach rund zwei Stunden auf das Happy End zusteuert, ist ein farbenprächtiges, märchenhaftes Spektakel zu Ende gegangen, was mich trotz der tragischen Elemente des ersten Teiles in hohem Maße ruhig und zufrieden zurückgelassen hat. Zum Glück gehört auch diese DVD mir, und ich kann mich jederzeit wieder entführen lassen in jene längst entschwunden Tage, als es sich begab ...



    Kurzfassung:


    Eine farbenprächtige und weit ausholende, dabei die Vorlage teils erheblich erweiternde, Verfilmung des Buches Rut. Auch hier darf natürlich die bekannte Stelle 1.16b in wörtlichem Zitat nicht fehlen.



    Edit hat die vorläufige Anmerkung durch die Filmrezi ersetzt.
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Hier noch die Verlinkung zu meiner UK-Ausgabe, die ich allerdings direkt bei Amazon.co.uk bestellt habe.
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")