Fragen an Charlotte Thomas

  • Guten Nachmittag :wave


    Zu zwei Sachen haben sich im ersten Lesebaschnitt bei mir Fragen aufgedrängt und zwar folgende:


    Thema "Grossjährigkeit" Was bedeutete dies genau! Volljährig? Mündig? Handlungsfähig?


    Thema Homosexualität im Kloster und das im 16 Jahrhundert und dazu im streng gläubigen Italien? Könnte das Charlotte Thomas mal etwas genauer erklären. Ok, das die Kirche das nicht Toll fand ist mir klar aber vielleicht gibts ja dazu eine geschichtliche Anekdote zu erzählen.

  • Hallo Sapperlot,


    "großjährig" (ebenso wie "mündig") ist ein anderer Ausdruck für volljährig, also das Alter, in dem eine Person juristisch als erwachsen gilt.


    Zur Homosexualität im Kloster: Natürlich durfte man sich dazu nicht bekennen, es war streng verboten und galt als widernatürlich. Die katholische Kirche heißt das ja immer noch nicht gut.


    Viele junge Männer wurden in früheren Jahrhunderten einfach ins Kloster gesteckt, ob sie wollten oder nicht. Von denen waren - rein statistisch betrachtet - eine entsprechende Menge schwul. Dasselbe galt von den Mädchen in Nonnenklöstern. Da haben sich die einen oder anderen ganz einfach gefunden, in heimlicher Liebe natürlich. Liebe findet immer Mittel und Wege, gegen alle Widrigkeiten.


    Anekdoten fallen mir momentan nicht dazu ein, ich muss bei Gelegenheit mal schauen, ob mir dazu was über den Weg läuft!


    Herzlich,
    Charlotte T.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Mich wundert eigentlich, dass noch niemand gefragt hat, was uns bei Deinem nächsten Buch erwartet (oder habe ich im Blog wieder was verpasst? :lache )


    Charlotte hat erwähnt, dass sie schon am Nächsten schreibt - aber weitere Details hätte ich jetzt auch überlesen. Klar interessiert mich das auch und ich hoffe, es ist bald wieder etwas Komödiantisches dabei. Da hat Charlotte echt Talent! (was nicht heisst, dass sie kein dramatisches Talent hätte, das kann ich nur - noch - nicht beurteilen)

  • Hallo Bouquineur,


    ich hab's glaube ich irgendwo in meinem Blog schon mal kurz erwähnt, ist aber sicher schon eine Weile her: Das nächste Buch spielt in Padua und handelt vom (nicht immer lustigen :-)) Studentenleben. Natürlich kommen wieder reichlich Intrigen und alte Familiengeheimnisse drin vor, außerdem dreht sich - klarer Fall - vieles um die Liebe und alle möglichen Probleme, die man (und frau) damit haben können.


    Es ist ein bisschen "ernster" als der König, aber nicht ganz so dramatisch-ernst wie die Vorgängerbücher - von daher hoffentlich eine schöne Mischung aus beidem. :-)


    Herzlich,
    Charlotte T.

  • Weiß nicht, ob es hier hin passt, aber mich würde ganz generell mal interessieren, wie du, liebe Charlotte, auf diese Idee gekommen bist, eine Komödie in der Komödie zu schreiben?
    Commedia dell' Arte bzw. fahrende Schauspielertrupps kann ich mir gut als gängiges Sujet im historischen Roman vorstellen, aber dann doch eher im üblichen tragischen, Mord- und Totschlagsgeladenen Rahmen... Ich wär' im Leben nicht darauf gekommen, dass das ganze Buch eine Komödie ist!


    LG,
    Monika

  • Hallo Monika,


    ich wollte von Anfang an eine historische Komödie schreiben, das war quasi die Ausgangslage. Zum einen, um mal auf fröhliche Weise von den ansonsten eher dramatisch erzählten Geschichten im Historischen Roman abzuweichen, zum anderen, weil ich ursprünglich sowieso aus dem Komödienfach komme. Es bot sich also an, die Komödie und den Historischen Roman zu verbinden, diese Idee hatte ich schon lange. Dabei schwebte mir als Form die Verwechslungskomödie vor.


    Das übergeordnete Thema „Theater“ folgte sozusagen aus der geographischen und geschichtlichen Ausgangsposition: Italien, 16. Jahrhundert – da passte nur die Commedia dell’arte :-)


    Die Stück-im-Stück-Variante ergab sich aus der Verbindung zu Shakespeare. Bei den Stichworten Komödie – Theater – 16. Jahrhundert kommt man an Shakespeare nicht vorbei. Schließlich lebte der just zur damaligen Zeit und schrieb bald darauf sein berühmtes Stück „Was ihr wollt“ – seine - für mich schönste - Verwechslungskomödie :-). Er musste in dem Roman also mindestens eine Nebenrolle spielen, und sein Stück erst recht. Und weil es in dem Roman auch um die große Liebe gehen sollte, lässt natürlich zwangsläufig „Shakespeare in Love“ grüßen. Wer sich an den Film erinnert: Auch hier entstand ein Stück (im Stück, bzw. Film), nämlich „Was ihr wollt“. Aus der Realität wurde Fiktion und umgekehrt, bis sich beides vermischt - ein zeitloses Thema.


    So ergab sich praktisch nahtlos eins aus dem anderen.



    Herzlich,
    Charlotte T.

  • Zitat

    Original von Charlotte T.
    ich wollte von Anfang an eine historische Komödie schreiben, das war quasi die Ausgangslage. Zum einen, um mal auf fröhliche Weise von den ansonsten eher dramatisch erzählten Geschichten im Historischen Roman abzuweichen, zum anderen, weil ich ursprünglich sowieso aus dem Komödienfach komme.


    Heißt das, es könnte mehr "historische Komödie" von dir kommen? Mir hat deine Verbindung von Humor und historischer Roman so gut gefallen, ich glaube, du hast da eine Marktlücke aufgetan ...


    Liebe Grüße,
    Monika