'Der König der Komödianten' - Seiten 527 - 626

  • Wie fühlt sich das beim Schreiben an so ein Satz: Tintoretto ist letzte Woche gestorben? Als Leser haut der mir in den Magen und holt mich zu Gedanken über das heute aus dem Kopfkino zurück.

  • Hallo und guten Morgen,


    wie sich das beim Schreiben anfühlt? Es werden eine Menge Gefühle wach. Man denkt nicht nur an den Maler, sondern auch daran, wie er wohl als Mensch gewesen ist. Wer um ihn trauerte, welche Lücke er in seiner Familie hinterließ. Dass jemand wie Tintoretto gerade zu der Zeit starb, in der meine Geschichte spielt, konnte deswegen nicht unerwähnt bleiben.


    Herzlich,
    Charlotte T.

  • Von der Liebe und den Wünschen einer Frau hat Marco wirklich noch keine Ahnung. Mit dem unausgegorenen Heiratsantrag und seinem vermeintlichen Anstand hat er Elena ziemlich vor den Kopf gestoßen!


    Die beiden Zwillingsbrüder scheinen bestens zu harmonieren. Sie sind einander sympathisch und verbünden sich, um ihre Herkunft zu ergründen und ihre Gegner auszuschalten.


    Zitat

    Original von sapperlot
    Dramatik sowie Auflösungserscheinungen an allen Ecken und Enden


    Ja, jetzt ist erst mal Schluss mit lustig. Die Incomparabili sind zerstritten und auseinandergebrochen :-(.


    Aber es bleiben noch ein paar Seite, um alles in Ordnung zu bringen und aufzulösen - wie es sich für eine ordentliche Komödie gehört ;-).

  • Jetzt kracht es überall. Bernardo ist schwer verletzt im Krankenhaus, Franseschina ist abgehauen, genauso Caterina, Razzi landet als Leiche im Kanal, Cipriano will nach England, Bernardo im Dauersuff, Baldassarre schwer krank und Marco muss flüchten. Da bleibt ja keiner mehr übrig außer Elena. So verfahren wie das alles ist fragt man sich doch, wie sich das auf den wenigen Seiten noch zum Guten weden soll.


    Immerhin entdeckt Marco große Sympathien für seinen Bruder und erfährt, dass Celsi der jenige ist, der ihm Böses will. Da kennt er nun endlich seinen Feind.


    Neben weiterer Schmunzel-Szenen wie Marcos Wurf mit dem vollen Nachttopf wird es nun auch noch mächtig spannend.

  • Ich bin sehr froh, dass sich die Brüder so ähnlich sind und das nicht nur optisch. Selbst die Tatsache, dass Marco wohl durch sein Erbe wesentlich reicher wird als er, weckt in Giovanni keinen Neid. Hier zeigt sich ganz stark das unsichtbare Band, das die meisten Zwillingspaare verbindet.


    Als ich las, dass Marco Giovanni zu Elena schickt, hat mich das an Cyrano de Bergerac erinnert *g*
    Ich vermute aber, dass es so eine Szene auch bei Shakespeare gibt, oder?
    Ehrlich gesagt dachte ich in dem Moment: och nö, nicht nun auch noch hier eine Verwechslungsszene und war froh, als Elena ihn kurz und knapp abgefertigt hat.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich vermute aber, dass es so eine Szene auch bei Shakespeare gibt, oder?
    Ehrlich gesagt dachte ich in dem Moment: och nö, nicht nun auch noch hier eine Verwechslungsszene und war froh, als Elena ihn kurz und knapp abgefertigt hat.


    Hallo Bouquineur,


    ja, in Shakespeares "Was ihr wollt" wird auch gerne mal verwechselt.
    Aber Elena lässt sich eben nicht so schnell reinlegen :-)


    Herzlich,
    Charlotte T.

  • Zitat

    Original von Eliza08
    Die Spannung steigt und steigt......werden alle Probleme noch gelöst????
    Wird Marcos Stück noch uraufgeführt und wenn, von wem?? Werden Marco und Elena doch noch ein Paar?? Löst Marco das Geheimnis seiner Herkunft??? usw.
    Fragen über Fragen und ich muss ganz schnell den letzten Teil lesen :-)


    Die beiden letzten Teile habe ich heute auch ganz schnell gelesen. Alles scheint zu Ende zu sein. Keine Chance, dass Marcos Stück noch zu Ende geschrieben wird, geschweige denn aufgeführt wird.
    Sein Zwillingsbruder will ihm anscheinend nichts böses, im Gegenteil er macht die Verwechselspiel gerne mit.
    Nun bin ich ja gespannt, wie sich alles auflöst und alle wieder zueinander finden.
    Ute

  • Zitat

    Original von Lumos


    Ja, jetzt ist erst mal Schluss mit lustig. Die Incomparabili sind zerstritten und auseinandergebrochen :-(.


    Aber es bleiben noch ein paar Seite, um alles in Ordnung zu bringen und aufzulösen - wie es sich für eine ordentliche Komödie gehört ;-).


    Es geht rasant auf das Ende zu.
    Ich weiss jetzt schon, dass mir Marco und die Incomparabili fehlen werden........ :-(

  • Jetzt haben wir Giovanni zwar kennengelernt, aber wie er ist - keine Ahnung. Das bleibt erstmal geheimnisvoll. Uns wird nicht nahegelegt, wie wir Giovanni zu finden haben, sondern wir teilen Marcos Verwirrung und seine ambivalenten Gefühle dem Zwilling gegenüber. Ich liebe ja solche strikt durchgehaltenen personalen Perspektiven, wo der Leser vielleicht auch mal in die Irre geführt wird, wenn der Perspektivträger irrt.
    Gerade das macht für mich in diesem Buch einen großen Teil des Komödiantischen und damit des Genusses aus.
    Beispiel (S.537): "Es ging nicht an, sie diesem Anblick auszusetzen."
    Hier besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen dem, was Marco uns (und sich) glauben machen möchte und dem, was wir tatsächlich dahinter vermuten: Das Mädel soll bloß nicht anfangen, die Ausstattung von Männern zu vergleichen. :lache


    Alles, was mit dem Schreiben zu tun hat, finde ich natürlich herzallerliebst, z.B. die Schilderung von Marcos Schreibblockaden.


    Ich glaub ja nicht so recht, dass der Prior und der Notar Marcos wahre Feinde sind. Vielleicht sind die wahren Feinde welche, denen er jetzt noch vertraut? Vielleicht Contarini?
    Der Prior und der Notar beschuldigen sich gegenseitig. Bei diesen Szenen sehe ich das Ganze jedesmal als Theaterstück vor mir.
    Morosini und Celsi sind also wohl verfeindet, und einer von beiden ist wohl der zentrale Übelbär. Aber welcher? Ich tippe eher auf Morosini.


    Marcos Busenfixiertheit wurde schon einmal erwähnt. Mir hat die ausgesprochene Testikelverliebtheit des Buches aber auch sehr gut gefallen. :lache


    Die Incomparabili existieren nicht mehr? Nein, nie und nimmer glaub ich das! :fetch
    Ist Komödie! Muss gut ausgehen!

  • Nun kommt es aber Schlag auf Schlag!
    Atemlos eile ich durch das Kapitel und verfolge mit steigendem Entsetzen, wie sich meine geliebte Franceschina als erste von dannen macht und damit quasi den Untergang der Incomparabili einläutet. :cry
    Was für ein Glück das eine Komödie stets ein Happy End aus dem Hut zaubert, obwohl ich im Augenblick noch nicht sagen könnte, wie das wohl aussehen mag.


    Niedlich, wie Prior und Notar sich gegenseitig etwas vorspielen und beide gleichzeitig glauben, den wahren Übeltäter im jeweils anderen ausgemacht zu haben!


    Welches Spiel Celsi spielt, ist mir noch nicht klar - und ich kann mich auch nicht entscheiden, ob die Tatsache, dass er der geheimnisvolle Fremde ist, eher für eine Üble Absicht oder für einen (gut verborgenen) "edlen Plan" spricht. :gruebel


    Ebenfalls offen bleibt bisher für mich, was denn nun wirklich hinter dieser Zwillingsgeschichte steckt - will sagen, wie sind die beiden denn nun auf getrennte Wege gesetzt worden und warum?


    Sehr sympathisch übrigens, der Giovanni, obwohl wir ihn ja nur aus Marcos Perspektive erleben dürfen. Noch sympathischer, dass Elena sich nicht von Giovanni betören läßt. Ein wahres Goldstück, das Mädel!


    Ich liebe es, wenn mich eine Geschichte ständig über die Motive der Figuren grübeln läßt! Meine Begeisterung hält ungebrochen und ich muss jetzt unbedingt noch den Rest fertig lesen. Muss doch wissen, warum Franceschina sich dem armen Rodolfo entzieht ...