We all fall down - Eric Walters [ab 14 Jahren]

  • Titel: We all fall down
    Autor: Eric Walters
    Alter: ab 14 Jahren


    Kurzbeschreibung:
    Es ist der 10. September 2001. Morgen soll Will wegen eines berufsorientierenden Projekts der Schule einen ganzen Tag im Büro mit seinem Vater verbringen – im Südturm der Twin Towers, downtown Manhattan. Will hatte noch nie eine besonders gute Beziehung zu seinem Vater, der sich die meiste Zeit im Geschäft, fern von der Familie aufgehalten hat.


    Doch der nächste Tag wird seinen Blick auf den Vater gänzlich verändern …


    Über den Autor:
    Eric Walters ist vor seiner Schriftstellerkarriere Lehrer gewesen. Mittlerweile sind seine Jugendbücher Bestseller in Kanada. Viele wurden für diverse Preise nominiert.


    Meine Meinung:
    Das Buch „We all fall down“ handelt vom Terroranschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001.
    Es ist aus der Sicht von Will geschrieben, man erlebt die Geschehnisse diesmal aus dem Gebäude heraus. Damals haben es viele Leute im Fernsehen und im Radio mitverfolgen können.
    Zu erfahren, wie es ungefähr im Innern des Südturmes abgelaufen ist bzw. abgelaufen sein könnte, war für mich ziemlich heftig. Ich hatte damals schon Probleme, mit den Bildern aus dem Fernsehen zurecht zu kommen. Immer wieder habe ich mich gefragt, warum jemand so etwas tut. Genau diese Fragen kamen auch während des Lesens auf.
    Wills Beschreibungen haben sich immer wieder mit den Bildern von damals zusammengefügt.
    Zum Schluss habe ich nur noch geweint. Dieses Buch ist einfach zu … "Real" ist wahrscheinlich das falsche Wort, es handelt sich schließlich nicht um eine Geschichte, die vielleicht mal passieren könnte. Es ist passiert!


    Diese Fragen: „Was habe ich meiner Frau heute morgen zum Abschied gesagt? Habe ich ihr gesagt, dass ich sie liebe?“ stellt sich wohl jeder in so einem Moment.
    Als ich diese Fragen gelesen habe, ist mir klar geworden, dass ich mich viel zu oft ohne ein Wort der Liebe von meiner Familie trenne. Man weiß nie, wann es zu Ende sein kann.


    „We all fall down“ ist gut geschrieben, mir fallen leider keine anderen Worte als spannend, interessant und mitreißend geschrieben dazu ein. Es ist ein ziemlich bedrückendes Buch, ich kann es nur weiterempfehlen.


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


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  • Im großen und ganzen war das Buch toll. Man fühlte sich mit den Hauptfiguren im WTC. ABER was mir das Buch am Ende regelrecht versaut hat war das Ende:



    Und wegen dem was mich am Ende störte gebe ich auch nur 6 von den 10 Punkten (und einen hab ich dann noch aus gutem Willen dazugegeben, eigentlich hats nur noch zu Fünfen gereicht!! Ernsthaft mich hat das Ende sauer gemacht....)

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Will geht in die neunte Klasse an der Highschool. Zuhause läuft es nicht immer reibungslos. Sein Vater verbringt viel Zeit im Büro und vernachlässigt seine Familie.
    In der Schule hat er ein Mädchen entdeckt, dass ihm gefällt. Sein bester Freund James hält immer zu ihm. Will ist ein ganz normaler Junge.
    An diesem Tag soll Will seinen Vater zur Arbeit begleiten, um sich beruflich zu orientieren. Er entdeckt Seiten an seinem Vater, die er so noch nicht gesehen hat. Er fährt mit ihm in der U-Bahn nach Manhattan, wo sein Vater in einem der Büros im World Trade Center arbeitet.
    Als Wills Vater gerade Aufgaben für den Tag verteilt, huscht ein Schatten am Fenster vorbei. Will hat ihn nur aus dem Augenwinkel wahrgenommen. Was kann das gewesen sein?
    Kurz darauf bricht beängstigende Stille aus.
    Die Nachrichten übermitteln Bilder vom World Trade Center, in den Nordturm ist vor wenigen Minuten ein Flugzeug gestürzt....


    In "We all fall down" verarbeitet der Autor die Geschehnisse des Anschlags auf das World Trade Center vom 11.September.2001.
    Diese Ereignisse sind nun schon 14 Jahre her und doch sind die Bilder in meinem Kopf so präsent, als wäre es erst gestern gewesen. Ich muss sagen, dass ich mir nicht sicher war, ob ich das Buch lesen soll. Ich war mir nicht sicher, was mich erwarten würde.
    Die Geschichte rund um Will und seinen Vater, die mitten in dieser Tragödie stecken, die hautnah dabei sind, sie hat mich tief bewegt. Es fühlte sich beim Lesen stets so an, als wäre ich ebenfalls dabei. Als würde ich die beiden begleiten, als würde ich ebenfalls auf den Bildschirm starren und nicht glauben können was ich dort sehe. Als würde ich aus dem Fenster schauen und den Nordturm in Flammen stehen sehen.
    Es war ein beklemmendes Gefühl und so real, dass ich das Buch an vielen Stellen zuschlagen musste um Luft zu holen.
    Die Geschichte war beeindruckend real geschrieben und hat in mir viele Gefühle ausgelöst.
    Die Figuren wirkten authentisch und der Situation angepasst. Und doch konnten mich die Figuren weniger erreichen, als es die Beschreibung der Geschehnisse tat.
    Wills Vater hat die Vereinigten Staaten auf eine Weise dargestellt, dass es mir aufgesetzt und künstlich erschien. Will selbst hingegen war mir stellenweise zu kindlich für sein Alter.
    Doch das sind Kleinigkeiten, die der Tiefe der Geschichte nicht schaden sollen.
    Die tiefe Betroffenheit, die dieses Buch in mir zurück gelassen hat kann ich kaum in Worte fassen.


    Ein Buch das für Jugendliche, die diese Ereignisse nicht miterlebt haben, sehr authentisch geschrieben ist und durchaus lesenswert.
    Für diejenigen die es damals miterlebt haben, ist es eine bedrückende Reise in die Vergangenheit.

  • Zitat

    Original von RickyundMolly
    Im großen und ganzen war das Buch toll. Man fühlte sich mit den Hauptfiguren im WTC. ABER was mir das Buch am Ende regelrecht versaut hat war das Ende:





    Witzig, ich habe das Buch gestern gelesen und genau Dein Kritikpunkt hat mich versöhnlich gestimmt.
    So verschiedenen sind die Sichtweisen.


    Dadurch, daß es ein Jugenbuch ist, finde ich es in Ordnung.
    Für mich persönlich sowieso -

    :grin



    Ich fand das Buch doch sehr beeindruckend und auch gerade die Erzählweise, bzw. Darstellung aus dem WTC heraus aus Sicht eines Jugendlichen, der eher duch Zufall gerade an dem Tag dort ist und somit alles sozusagen "live" erzählen kann.


    Die Gedanken, die ihm und seinem Vater durch den Kopf gehen, als sie feststellen, daß gerade auch der Südturm, in dem sie sich befinden, getroffen wurde, wie kommen sie noch aus dem Gebäude, kommen sie überhaupt heraus?


    Auch der Wandel im Verhältnis von Vater und Sohn, der hier besonders zu Tage tritt, fand ich gut erzählt.
    Anfangs haben die beiden ein eher distanziertes Verhältnis zueinander, da der Vater so gut wie nie Zeit für seinen Sohn hat, da er eben seiner Arbeit scheinbar wesentlich größere Priorität einräumt.
    Dann die Veränderung in einer absoluten Notsituation, im Angesicht der Katastrophe, in der sich beide wieder näher kommen.



    Mir hat das Buch gut gefallen, ok, sonst hätt ich auch nicht gestern in einem Rutsch schnell durchgelesen :grin