Good Girls - Laura Ruby

  • empfohlenes Alter: 14 - 15 Jahre


    OT: Good Girls


    Über den Autor
    Laura Ruby ist in New Jersey aufgewachsen, bevor es Handys gab. Sie hat einen Großteil ihrer unglücklichen Jugend damit zugebracht, traurige Gedichte zu schreiben und ihre Haare in allen möglichen Farbtönen zu färben, die in der Natur nicht vorkommen. Sie lebt mit ihrer Familie in Chicago.


    Kurzbeschreibung
    Seit Audrey den coolen Luke auf einer Party geküsst hat, kann sie an nichts anderes mehr denken als an: Luke, Luke, Luke ... Aber dann passiert es: Am nächsten Tag in der Schule erntet sie hämische Blicke, Getuschel und Gekicher. Der Grund: Jemand hat heimlich ein Foto von Luke und ihr im Bett gemacht. Und dieses Foto wird von Handy zu Handy und von Computer zu Computer weitergeschickt. Bis alle, aber auch wirklich alle, an der Schule es gesehen haben. Auch der Direktor. Auch ihre Eltern. Audrey hat nur noch einen Gedanken: Allen zu beweisen, dass sie keine Schlampe ist ...


    Meine Rezension
    Audrey schwärmt für Luke, doch der scheint mit der halben Stadt herumzumachen und nicht an einer festeren Beziehung mit ihr interessiert zu sein. Daher beschließt sie wütend, Luke auf spektakuläre Art erst heiß zu machen und dann abzuschießen. Doch während sie sich auf einer Party im stillen Kämmerlein an ihm zu schaffen macht, werden die beiden fotografiert und es scheint so, als ob anschließend wirklich jeder in der Stadt, Audreys Eltern und Lehrer inklusive, dieses höchst kompromittierende Bild per MMS oder Mail zugesandt bekommen haben.


    Die Folgen sind verheerend: Wo Audrey geht und steht folgen ihr die Blicke, hämisches Gelächter und miese Sprüche. Ihre Eltern sind entsetzt und ihr Vater benimmt sich über Wochen komisch.


    Das ist übrigens ein Part des Buches, über den ich mich sehr geärgert habe, über diese typisch amerikanische, spießbürgerliche Prüderie. Sicher will niemand Bilder seiner fast 17-jährigen Tochter beim Oralsex sehen. Aber Eltern sollten den Tatsachen ins Auge sehen, dass ihre Kinder in diesem Alter oft schon sexuell aktiv sind! Auch das Verhalten der Schule finde ich mies: Anstatt sich Gedanken zu machen, wie man das Schwein findet und bestraft, das derlei private Dinge an die breite Öffentlichkeit bringt, überlegt man, ob man Audrey nicht für ihre „Tat“ (die wohlgemerkt in ihrem Privatleben stattfand!) bestrafen soll. Dies ist aber auch der einzige Störpunkt für mich in diesem sehr kurzweiligen Jugendbuch. Das Furchtbare an der Sache für mich ist ja dabei, dass in den USA solche Reaktionen tatsächlich sehr wahrscheinlich sind.


    Lest selbst, wie es Audrey gelingt, wieder Fuß in ihrem eigenen Leben zu fassen, welche Auswirkungen die vermaledeite MMS auf ihren Freundeskreis hat und ob es mit Luke und ihr irgendwie weitergeht. Ich hatte das Buch ratzfatz durch und es hat mir sehr gut gefallen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)