Hier ist meine Rezension zum Buch nach der Leserunde. Vielleicht bringt es die ein oder andere Horror-Eule auf den Geschmack!
Kurzbeschreibung
Endlich das große Epos um die geheimnisvollsten Geschöpfe der Nacht - die Zombies! Die lebenden Toten gelten als unheimlich, feindselig und dumm. Doch die junge Lily ist davon überzeugt, dass dies nicht die ganze Wahrheit ist. Seit jeher fasziniert sie der Zombie-Mythos, und sie ist geradezu besessen davon, mehr über die Geschöpfe zu erfahren. Als Lily den attraktiven Victor kennenlernt, kommt sie einem erschreckenden Geheimnis auf die Spur: Zombies existieren wirklich, die unheimlichen Geschöpfe sind mitten unter uns - und Lily erfährt am eigenen Leib, was es bedeutet, lebendig und tot zugleich zu sein ...
Über den Autor
Thomas Plischke, 1975 in Ludwigshafen am Rhein geboren, absolvierte in Mannheim eine Ausbildung zum Verlagskaufmann. Danach studierte er Amerikanistik, Anglistik und Medienkultur in Hamburg. Dort ist er nun als Dozent tätig und arbeitet außerdem als Übersetzer, Lektor und Autor. Er hat bereits mehrere Rollenspiel-Romane veröffentlicht; zuletzt erschienen bei Piper die Romane »Kalte Krieger« und »Die Zombies«. Thomas Plischke lebt in Hamburg.
Meine Meinung
Thomas Plischke nähert sich in "Die Zombies" einem bisher etwas vernachlässigtem Thema des Horror-Genres an. Die junge Lily schreibt an ihrer Studienarbeit in Oxford über den Zombiemythos und lernt durch Zufall den mysteriösen Victor kennen. Ihr Studienfreund Gottlieb, der heimlich in Lily verliebt ist, muss eines Tages Hals über Kopf abreisen und versteckt mehr als ein Geheimnis vor ihr, wie sie langsam ahnt. So nähert sie sich Victor, der sie auf eine merkwürdige Verabredung einlädt, nach der nichts mehr so ist, wie vorher. Lily verändert sich und wird Victor ähnlicher, als ihr bald lieb ist. Zur gleichen Zeit muss Gottlieb nach dem Tod seines Vaters das Familiengeschäft weiterführen, wovon er anfangs nicht sehr begeistert ist. Dabei haben er und seine Familie bald mehr mit Victor und Lily zu tun, als ihm lieb ist. Derweil geht es auch im beschaulichen Ort namens Manger geheimnisvoll zu - der junge Ben und seine Freundin Alice sollen in die Gemeinschaft der Erwachsenen aufgenommen werden. Hinter dem Aufnahmeritual steckt allerdings eine Wahrheit, die alles auf den Kopf stellt - und von der offenbar alle Bewohner besser Bescheid wissen, als sie zugeben.
Im Verlauf des Buches werden die einzelnen Erzählerperspektiven sehr gut zusammengeführt und man fiebert mit der jeweiligen Partei, wie es nun weitergeht. Die Spannung bleibt so über das gesamte Buch sehr gut erhalten.
Weniger gut hat mir die Entwicklung des Themas gefallen - anfangs schien Thomas Plischke den Mythos der Zombies von einer ganz anderen Seite, die tiefer in die Beweggründe und in die Seele der Betroffenen reicht, zu beleuchten. Doch im Verlauf des Buches dominiert der Horror-Aspekt: es wird gebissen, zerfleischt, gemordet und das nicht zu knapp. Meinen Geschmack hat es nicht ganz getroffen und auch die Beziehungen der einzelnen Protagonisten untereinander hätten für mich noch etwas ausführlicher beschrieben sein können. Alles in allem ist es ein solider Horror-Roman, der Fans des Genres ganz bestimmt nicht enttäuschen wird.