Buddhismus - Nicht-Existenz erstrebenswert?

  • Was Du scheibst Bell, das kann ich alles sehr gut nachvollziehen.


    Mir gefallen vor allem die indianischen Weisheiten....die verstehe ich auch am besten, kommen meiner Denkweise am ehesten entgegen.


    Hatten die Indianer eigentlich auch eine Religion?

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Zitat

    Original von Joan
    Hatten die Indianer eigentlich auch eine Religion?


    Wer seinen Karl May gelesen hat kennt den "großen Manitu" und wikipefia meint Indinaer und Religion


    Zitat

    Schamanistische Vorstellungen herrschten vor und verbanden sich in den Hochkulturen mit einer Priesterherrschaft, die sich zwischen Mississippi und Anden in riesigen Bauwerken manifestierte. Hier entstanden auch Priesterschulen, während die Schamanenausbildung durch Ältere geschah, aber auch in Geheimgesellschaften, die ihr Wissen an die Mitglieder weitergaben.


    In weiten Teilen basierte dies auf einem engen Verhältnis zur natürlichen Umgebung, so dass Wetter, Pflanzen und Tiere, Erde und Himmel, aber auch Sterne und die Berechnung von Ereignissen des Jahreslaufs im Mittelpunkt standen (vgl. die heftig umstrittenen Begriffe Animismus, Naturreligion). Schöpfungsmythen und die kollektive Erinnerung an einen häufig aus dem Tierreich stammenden gemeinsamen Vorfahren sowie der Glaube an einen Großen Schöpfer verbanden die Religionen. Er wurde als Lebensenergie verehrt und verband sich mit der Sonne, als Fruchtbarkeit und Stärke, um mit der Erde verbunden zu werden, als Weisheit oder Stärke, die mit Bären, Wölfen, Raben, Schlangen oder dem Quetzalcoatl verbunden waren.


    Die religiösen Inhalte waren orts- und verwandtschaftsspezifisch und besaßen keinen universellen Geltungsanspruch. Die Heiligkeit von Orten, Ritualen, von Wissen und Geschichten, Tänzen und Musik sowie Personen stand im Mittelpunkt. Die Hochkulturen entwickelten komplexe öffentliche Rituale, an denen Tausende von Menschen teilnahmen.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • für mich ist die Frage "to be or not to be?" rein hypothetisch.


    Ich halte es damit: Ich denke, also bin ich.


    Ob irgend etwas erstrebenswert ist, weiß ich nicht. Ob etwas danach kommt, auch nicht.


    Ich weiß nur, dass meine Zeit begrenzt ist, inzwischen sogar greifbar begrenzt. Aber, ich weiß eines gewiß, dass ich alles getan habe, um meinen Kindern eine professionelle Ausbildung zu garantieren und meine Erfahrungen erfolgreich weiter gegeben habe.


    Somit bin ich in ihnen doch jetzt schon wiedergeboren. Gibt es etwas Schöneres, als das schon zu Lebzeiten zu wissen?


    Was danach kommt, ist mir egal


    euer hef

  • Danke Dyke für den informativen Text, den Du über die Indiander und ihre religösen Riten rausgesucht hast.


    Jaja, vom <Grossen Manitu> habe ich einstens auch was mitbekommen, der Pierre Brice....ähm.... der Winnetou hat mir von ihm erzählt. Von Karl May habe ich kein einziges Buch gelesen *schäm*


    :wave

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  • Zitat

    Original von Glass


    Warum hängt für dich der Sinn des Lebens davon ab, ob es eine Seele gibt? Macht die Existenz der Seele an sich das Leben denn schon lebenswert? Warum?


    So erschreckend finde ich diesen Gedanken, wie dyke in beschrieben hat, eigentlich gar nicht. Auch wenn ich ihn nicht ganz glauben kann - denn auch wenn ich mich in hohem Maß verändere, irgendwas bleibt, denke ich.


    :write


    ich glaub gar nicht, dass ich eine seele habe... ich habe mich in meinem leben schon zu sehr verändert, und ich spiele im alltag auch etliche rollen, und was früher absolut gültig war, ist längst fraglich, was früher gefallen hat, ist uninteressant.
    tatsächlich ist der 'kern' meines 'seins' wenn ich das so sagen kann, und es überhaupt einen 'kern' gibt, um den sich das ganze karussell schnell veränderlicher situationen dreht, ein nicht wertender, neutraler beobachter, aber ich habe schwierigkeiten, ihn zu greifen, er macht sich ausser seiner beobachter-funktion die ich als meditierende nur erahne, nicht bemerkbar, er ist tatsächlich 'nicht-sein' im eigentlichen sinn.
    Seltsamerweise kommen die 'profanen' ablenkungen in der meditation eher von dem, was ich randbereiche des geistes nenne - 'mir schlaft gleich der haxen ein', 'eigentlich hab ich hunger, was könnt ich essen', 'auf dem fensterbrett liegt ziemlich viel staub' nicht aus dem 'wesenskern' da ist nämlich von vorn herein nix, zumindest nix wahrnehmbares. (Ich mein, mal davon abgesehen, dass man sich gelegentlich weit ins universum ausdehnt, vermeint alles und nichts gleichzeitig zu sein... aber das hat nichts mit meditation zu tun, das passiert gelegentlich auch ohne meditation, wie acryl sagte, beim waldspaziergang, oder wenn man sich langweilt und auf das laden der seite wartet, nur die interpretation der... hm... 'pantheistischen epiphanie' nenn ich's mal, ist im buddhismus anders.)


    Von wegen geistiger leerlauf... ich hab damit begonnen, musik abzuschalten, sie stört mich beim geniessen des geistigen leerlaufs... stille ist wesentlich besser...


    bin selbst nur meditierender dilletant, hab darob kürzlich das gekauft, vielleicht werd ich davon klüger:

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Hm... war ich denn klar?
    ich verstehe meditation so:
    man muss sich mit dem ewigen fluss, dem ewigen wandel, der ewigen veränderung und vergänglichkeit um sich herum bewusst werden, und sich damit anfreunden, und die gefühlsmässigen berührungspunkte, die man selbst mit den wirbelnden strömungen der welt drumherum fühlt, und die einen im lauf des tages mit sich mitreissen, der reihe nach analysieren, und wenn sie der aufregung nicht wert sind oder sogar verstörung und ärger bringen, kappen.
    Was mich heute bewegt, aufgeregt hat, begierlich, traurig, wütend gemacht hat, ist abends schon wieder vergessen, es war eigentlich unwichtig, denn nichts von alldem hat bestand, auch man selbst als wahrnehmender nicht.


    Man (zumindest dieses man) selbst ist in der meditation der ruhende pol in der mitte, den nichts bewegt, nichts berührt, der selbst nicht - weil nicht fassbar - ist. Wenn man die umgebung aus der warte des nichts, der nichtigkeit betrachtet, kann man dann freier entscheiden, ob etwas es wert ist, sich dafür aus dem ungleichgewicht zu bringen, also engagement verdient, oder nicht.


    Den zustand seelenruhe zu nennen, wenn nix greifbares da ist, was sich rühren könnt, ist nicht hilfreich, sagt aber vielleicht vom sinn her dasselbe aus.
    :unverstanden
    Aber wie gesagt, ich weiss nicht, ob das buddhismus, taoismus, pantheismus oder auch nur interpretatio claudiana der antiken stoa.


    :chen ich hoff es ist fruchtbar, mich macht nachdenken über inexistentes immer wirr...


    manchmal sitz ich und denk ich,
    und manchmal sitz ich nur so...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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  • Meditation ist nicht auf eine Glaubensrichtung begrenzt. Bitte nicht verwechseln.


    Die gibt es in der Philosophie, im Religiösen, eigentlich unter allen Naturvölkern.


    Wirklich "hipp" wurde sie durch den Hinduismus, Ghandi und die Beatles.


    Dann erst schwappte die Welle des Buddhistischen "Nachdenken über das Nichts" zu uns.


    Was wirkliche Meditation ist... :pille, weiß nur der, der sie einige Monate unter Anleitung selbst macht. Abgeschlossen von der Außenwelt. Aus Büchern kann man sie nicht lernen. Das ist reine Geschäftemacherei, so als würde man Fußballprofi durch Bücher.


    Ich habe 6 Monate in einem ZEN-Kloster versucht das zu erlernen!!!! Betonung auf VERSUCH.


    Es ist wie bei allem. Beim einen schlägt die Medizin an, beim anderen nicht.
    Das kann man sich nicht erlesen. Selbst probieren ist der Weg ans Ziel führt.


    euer hef