Thementhread: Geschichtliche Abhandlungen eines Landes in Romanform

  • Ein Hallo ins Nest :wave


    Ich lese zur Zeit "Das Jahrhundert meines Vaters" von Geert Mak und bin wirklich begeistert, wie der Autor es schafft, geschichtliche Daten mit seiner Familie zu verknüpfen und das Ganze trotz vieler Fakten interessant zu erzählen. (Nochmal danke an die empfehlende Eule, ich glaube, es war damals Voltaire!)


    Meine Frage an Euch: Kennt jemand ähnliche Bücher über andere Länder? Im Prinzip interessiert mich alles, speziell aber Osteuropa oder Lateinamerika? Einen Roman, der auch mit viel Wissen und anspruchsvoll daherkommt und einen längeren Zeitraum umspannt?`


    Bin gespannt auf Eure Vorschläge!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • vermutlich kennst du es schon oder hast den film mit paulnewman gesehen
    aber für alle fälle:
    in "exodus" wird viel über die gründung des staates israel erzählt.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Chile 1944 bis 1970 (beginnend mit Einwanderung der Protagonistin als kleines Mädchen und endend mit Salvador Allendes Wahlsieg)

    Das Mädchen mit der Posaune - Antonio Skarmeta



    Kurzbeschreibung
    Der neue Skarmeta: ein Feuerwerk der Poesie
    Das neue Buch des großen lateinamerikanischen Romanciers - die poetische Geschichte über die kleine Magdalena, die in den 40er Jahren in ein chilenisches Städtchen gelangt, fern der Heimat, und sich nichts sehnlicher wünscht, als ins glitzernde, reiche Amerika auszuwandern. "Das erste, was dich die Leute fragen, ist, wie deine Eltern heißen. Und wenn du ihre Namen nicht weißt, dann sagen sie, du Ärmste, so ein reizendes Ding, und so blaue Augen, und alles." Magdalena ist Vollwaise, denn ihre Eltern sind von den Nazis umgebracht worden. Irgendwie landet sie an einem Dezembertag im Jahre 1944 in Begleitung eines Posaunisten in der chilenischen Stadt Antofagasta. Hier wird sie liebevoll aufgenommen von Stefano Coppeta, dem Besitzer eines kleinen Gemischtwarenladens. Sie wächst zu einer schönen, aufgeweckten jungen Frau heran, voller Träume und Phantasie. Und ihr größter Traum, der heißt: Amerika. Dort will sie hin, nach New York, wo die Menschen ihr Glück finden. Und dann lernt sie in Santiago Pedro Pablo kennen, der von demselben Wunsch beseelt ist. Zusammen planen sie, in das Land ihrer Zukunft zu reisen. Wie schon in "Mit brennender Geduld" und "Die Hochzeit des Dichters" lockt Antonio Skarmeta den Leser in eine wunderbare Welt voller Sinnlichkeit und magischer Fügungen.

  • Spanien von 1930 bis nach Francos Tod.


    Das Herz der Tänzerin – Victoria Hislop


    Kurzbeschreibung
    Eine Liebe in Zeiten des Krieges, ein dunkles Geheimnis, das Generationen überdauert


    Als Sonia nach Spanien reist, ahnt sie nicht, wie sehr die Geschichte des Landes auch das Schicksal ihrer Familie geprägt hat. Immer tiefer taucht Sonia ein in die Vergangenheit der Familie Ramírez, eine Vergangenheit, die auch für Sonia Folgen hat …


    Spanien in den frühen dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts: Die vier Kinder der Familie Ramírez aus Granada sind dabei, ihre Träume zu verwirklichen. Mercedes, die jüngste Tochter, liebt den Tanz über alles. Aber erst als sie den Gitarristen Javier Montero trifft, wird sie durch seine Musik zur erfolgreichsten Flamencotänzerin des Landes. Jede Bewegung zeugt von ihrer Zuneigung füreinander, jede Note besingt ihre große Liebe. Doch nach der Machtübernahme Francos bleibt nichts, wie es war. Die Familie droht an den politischen Konflikten zu zerbrechen, Mercedes und Javier verlieren sich in den Wirren des Spanischen Bürgerkrieges. Fieberhaft begibt sich die Tänzerin auf die gefährliche Suche nach dem Geliebten …


    Jahrzehnte später erfährt die zweiunddreißigjährige Sonia bei einem Spanienaufenthalt von der berührenden Liebe in Zeiten des Krieges. Fasziniert nimmt sie die Spuren der Vergangenheit auf, ohne zu wissen, wie sehr Mercedes’ Schicksal mit ihrem eigenen verwoben ist …


    Nach ihrem internationalen Bestseller „Insel der Vergessenen” erzählt Victoria Hislop erneut voller Intensität und Poesie von einer großen Liebe, die vom Unheil überschattet wird.



    Victoria Hislop unterrichtet Englisch an einem College in Oxford und schreibt unter anderem Reiseberichte für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Ihr Debütroman Insel der Vergessenen (Diana 2007) hat sich allein in Großbritannien eine Million Mal verkauft, er wurde in zwanzig Sprachen übersetzt und auch international zu einem großen Bestseller. Victoria Hislop lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Sissinghurst, Kent.

  • Edward Rutherford schreibt Bücher, die sich um einen Ort drehen.
    Er hat auch eines über Russland geschrieben (Russka), das scheint es aber auch nur noch gebraucht zu geben.
    Aufgebaut sind sie eigentlich alle gleich, die Geschichte wird über mehrere Jahrunderte erzält anhand von Familiengeschichten.
    Ich fand Sarum damals (vor bestimmt 18 Jahren :-)) ganz toll.


    Kurzbeschreibung
    Der Klassiker, der Bestseller, der große Roman einer Stadt 7500 v. Christus: Der Jäger Hwll macht sich mit seiner Frau Akun und ihren Kindern auf den Weg Richtung Süden. Zusammen mit einer anderen Familie gründen sie eine Siedlung - damals Sarum, heute Salisbury genannt. Rutherfurd inszeniert anhand von fünf spannenden Familienschicksalen markante Ereignisse in der Geschichte einer geschichtsträchtigen und sagenumwobenen Gegend: den Bau von Stonehenge, die Eroberung Britanniens durch die Römer und vor allem die Errichtung der berühmten Kathedrale.

  • "Die Mücke im Bernstein" von E. G. Stahl macht das mit Ostpreußen, verfolgt eine Familie über den titelgebenden Stein über viele Generationen. Wunderschönes Buch.


    Ansonsten fällt mir da vor allem James A. Michener ein, der eine ganze Reihe solche Bücher geschrieben hat, Geschichte eines Landes oder Landesteils über mehrere Generationen anhand einiger Familien. Über Polen zB hat er auch ein solches Buch geschrieben, "Mazurka".
    Ich selber habe nur "Texas" und "Colorado Saga" gelesen und beide für gut befunden.

  • Die Bücher von Edward Rutherfurd kamen mir auch zuerst in den Sinn. :-)


    Dieses hier von Isabel Allende ist mir in guter Erinnerung geblieben:


    Von Amazon:
    Charmant und schwungvoll erzählt Isabel Allende von ihrer Heimat, jenem langgestreckten Land am Rand der Welt, das sie nach dem Militärputsch 1973 verlassen mußte. Ausgehend von ihrer eigenen Geschichte und der ihrer Familie schreibt sie vom Stolz, von der Großzügigkeit und der Borniertheit ihrer Landsleute, von Machos und mutigen Frauen, von all dem, was ihr Chile liebenswert und unausstehlich macht - vor allem aber davon, was es bedeutet, ein Land zu verlieren und ein Zuhause zu finden.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • James E. Michener hat auch zu anderen Ländern noch solche Romane geschrieben (Alaska, Hawaii, Texas... allerdings weiß ich nicht, ob davon noch welche auf deutsch erschienen sind).


    Dies hier ist die Geschichte Polens in belletristischer Form.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Zitat

    Original von Grisel
    "Die Mücke im Bernstein" von E. G. Stahl macht das mit Ostpreußen, verfolgt eine Familie über den titelgebenden Stein über viele Generationen. Wunderschönes Buch.


    Das hat ewig bei mir gesubbt, aber ich bin nie richtig reingekommen. Ich glaube, ich habe es aussortiert oder sogar weggegeben...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Dieses Buch von Geert Mak hat mir sehr gut gefallen.


    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Nach Das Jahrhundert meines Vaters unternimmt Geert Mak mit In Europa noch einmal eine Forschungs- und Entdeckungsreise in das 20. Jahrhundert. Und dies im wahrsten Sinne des Wortes: Das knapp tausendseitige Buch ist nämlich tatsächlich das Ergebnis einer Reise, die Mak während des gesamten Jahres 1999 unternommen hat, und die ihn quer durch Europa an die historischen Orte unserer jüngeren und jüngsten Geschichte geführt hat. Herausgekommen ist ein abermals sehr persönliches, unbedingt lesenswertes Geschichtsbuch ganz eigener Prägung.
    In Paris, London, Berlin und Wien, den Städten also, deren Puls das beginnende 20.Jahrhundert bestimmte, beginnt Mak seine mit stets überaus wachen Sinnen unternommene Erkundungsfahrt. Hier wurden die Fanfaren des Aufbruchs in die neue Zeit geblasen. Dem freilich folgte allzu bald das Geheul der Kriegssirenen. Den beiden Weltkriegen und ihren Schauplätzen in Europa spürt Mak denn auch während eines Großteils seiner Reise nach: Auf den ehemaligen Schlachtfeldern Verdun und Dünkirchen hat er sich ebenso umgesehen, wie in Auschwitz und Birkenau, das sich dem Besucher heute "von Margeriten und blühendem Klee bunt gefärbt" präsentiert. Das Lager Birkenau selbst verfällt zusehends. "Nach einem halben Jahrhundert zerbröselt der morsche Stacheldraht zwischen den Fingern, die Schuhberge sind nur noch grau und schwarz, die meisten hölzernen Gebäude sind morsch." Und für die Menschen, die aus den Fenstern ihres gerade einmal 100 Meter vor den Toren des KZ neu errichteten Wohnblocks auf "das Museum", wie sie sagen, blicken, ist Birkenau nur noch "eine Art Park, der viele Touristen anzieht, mehr nicht"…


    Auch nach Danzig dürfen wir Mak begleiten, nach Dublin und Belfast, dem Brennpunkt des Nordirlandkonflikts, nach Tschernobyl und Sebrenica, um nur einige der europäischen Erinnerungsorte des 20. Jahrhunderts herauszugreifen. Kurzum: Eine lange, nicht immer fröhliche, bisweilen auch anstrengende Reise kreuz und quer durch unseren Kontinent. Aber dank der kundigen und ausgesprochen inspirierten Führung eine äußerst lohnenswerte! --

  • Vielleicht könnte Dir das gefallen, es geht um die dominikanische Republik:



    Eine Familie zwischen den Welten und zwischen den Zeiten: Junot Díaz erzählt von dem liebenswürdigen Nerd Oscar und seiner toughen Schwester Lola. Beide sind in New Jersey groß geworden, aber ihre Wurzeln liegen in der Karibik. Und dorthin verschlägt es sie immer wieder, wenn das Leben ihr mühsam zusammengekratztes Glück gerade wieder einmal wegwischt. Hier finden sie im Haus der Großtante Zuflucht - genauso wie ihre Mutter vor vielen Jahren, von deren düsterer Vergangenheit sie allerdings nichts ahnen. Dabei wirkt die Vergangenheit wie ein Fluch. In einem letzten, verzweifelten Akt riskiert Oscar eines Tages alles für sein Glück. Den Fluch zu bannen wird sein letztes Abenteuer.

  • Mir hat dieses Buch von Wibke Bruns damals gut gefallen. Eine Mischung aus (ihrer) Familengeschichte und Daten rund um den ersten und zweiten Weltkrieg. Ich fand es relativ leicht und spannend zu lesen.


    Edit: Ich sehe gerade, das ich vor einiger Zeit geschrieben habe, das es stellenweise schwer zu lesen war :gruebel tja, mit dem Alter ist die Erinnerung etwas... lückenhaft. Gut war es aber auf jeden Fall.