Wie schon im Threat "Soloalbum" angekündigt, wollte ich versuchen, dieses Buch in der nächstgelegenen Bibliothek zu bekommen. Nebenbei bemerkt habe ich, dass ich mich darauf freue, unsere werte Bibliothekarin zu ärgern. Heute war es so weit. Das Gespräch lief folgendermaßen ab:
Hinterwäldlerin: Guten Tag. Haben Sie das Buch "Soloalbum" von Benjamin von Stuckrad-Barre?
Bibliotheks-Tante: (mürrisch) Das ist doch kein Buch!
H: (belehrend) Doch, das ist ein Buch.
B: Hm! Hast du schon in unserem [Name vergessen] geguckt? (Computer)
H: Nein.
B: Hast du das schonmal gemacht?
H:Nein, ich versuchs aber mal.
B: Gut, musst nur schreien, wenn des net hinkriegst, ich komm dann schon.
H: Gut.
Finde das Buch in unserem antiquierten Bücherabstellplatz natürlich nicht. Prüfe Funktionstüchtigkeit des Computerprogramms mit den Begriffen "Stolz" und "Steppenwolf". Funktioniert. Aber auch nach mehrmaligen Versuchen zeigt das Ding bei "Stuckrad-Barre" bzw. "Soloalbum" keine und bei "Benjamin" unerwünschte Treffer. Gehe wieder zum Empfang, so weit man das so nennen kann.
H: (bedauernd) Nix gefunden.
B: (triumphierend) Ja, das hat mir nämlisch och nix gesagt. Was ist das denn?
H: (bereitwillig) Das ist ein Buch der Popliteratur, einer neuen Generation von Literatur, die das Leben der Zwanziger...
B: (leicht genervt) In den Zwanziger oder der heute Zwanzigjährigen?
H: Der heute Zwanzigjährigen...
B: Mit Zwanzigern meint man nämlich eigentlich 1920.
H: Ja.
B: Heute Zwanzigjährige sind Zwanzigjährige.
H: Ja. Oder Twens.
B: (sehr genervt) Oder Twens.
H: (sehr nett) Gut. Dann auf Wiedersehen!
B: (Überfreundlich-triumphierend) Auf Wiiieder-Sehenn!!!
Mein Gott. Und da soll man Freude am Lesen finden?