Peter O. Chotjewitz - Der Fall Hypatia

  • Anlässlich dem aktuellen Anlass (war gestern im Film) http://www.agora-derfilm.de/ habe ich aus den Untiefen meines SUB's ein Buch gewühlt, und vorgestern Nacht auf Informationen quergelesen und bin jetzt beim Detail-lesen:


    Der Fall Hypatia - Eine Verfolgung


    Der Autor beginnt mit einer persönlichen Geschichte, wie er auf das Thema kam, wie er sich durch die Literaturgeschichte und die gelehrten Aufsätze und teils widersprüchlichen Abhandlungen wälzt.


    Der Hauptteil nimmt danach ein, was er über das Alexandria Hypatias, die politischen und religiösen Fraktionen einer Stadt des beständigen Bügerkriegs zur Zeit der Reichsspaltung herausgefunden hat.
    Den Höhepunkt hat das ganze in einem kurzen Versuch zu einem Drama einer Rekonstruktion der letzten Stunden im Leben der 'heidnischen Märtyrerin'


    Das Ende, ist der mir etwas zu lange geratenen dritten Teil, der Lokalaugenschein im heutigen Alexandria, welcher die Heldin des Buches greifbarer machen sollte; einer Reise, die für den Autor jedoch zum Alptraum wurde, und ausser einem Sandglas für seine Zähne wenige Ergebnisse gebracht hat - ausser der Erkenntnis, dass das Alexandria Hypatias - das spätantike wie auch antike Alexandria - heute nahezu verloren ist.


    Für den Autor Peter O. Chotjewitz
    geboren 1934 in Berlin, Rechtsanwalt, Übersetzer Dario Fó's im Rotbuchverlag, Und Romanschriftsteller 'Die Herren des Morgengrauens', 'Das Wespennest', 'Als würdet ihr leben'
    weiteres geh ich bei Voltaire klauen (der Eule, nicht dem Alten):
    Peter O. Chotjewitz - Mein Freund Klaus
    Peter O. Chotjewitz - Fast letzte Erzählungen


    Facit:
    Man wird beim Lesen dieses Buches um sehr viel klüger, was die politische, religiöse und philosophische Geschichte des Ausgehenden 4. und den Anfang des 5. Jhds betrifft, und man erfährt auch amüsante Fußnoten in der Geschichte, etwa dass das Konzil von Nicäa auch Vegetarier zu Herätikern erklärte...
    :wow :gruebel
    dass der Sprichwörtliche streit ums I-tüpfelchen, bzw ums Iota ebenfalls aus dieser Zeit stammt, von wegen homousios und homoisius (das eine wesensgleich und das andere wesensähnlich) ein I, das im Nachhinein vielen tausend arianisch-gläubigen Leuten das Leben kostete, und was einen als Agnostiker, der sich bewusst ist, dass man keines von beidem beweisen kann, dazu bringt, dem homo sapiens selbige Bezeichnung abzuerkennen, es handelte sich bei den Streitparteien eindeutig um nicht nur körperlich sondern auch geistig nackte Affen... :rolleyes


    EDIT DES EDIT DES EDIT DES EDIT DES EDIT DES EDIT DES EDIT... sind endlich alle Buchstaben in der richtigen Reihenfolge und Grösse?


    EDIT: hab vergessen: lest das, es bildet ungemein!!!

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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