Bei mir ist das ganz einfach: ich schreibe, wenn ich Zeit habe. Und da ich ständig unter (Schreib)Zeitmangel leide, kann ich es mir nicht leisten, auf gute oder schlechte Stimmung Rücksicht zu nehmen ... oder ob der Hund bellt, das Kind Musik hört, oder, oder, oder ... Je nach dem wird's dann halt mehr oder weniger. Und/oder besser - schlechter.
Welche Stimmung zum schreiben
-
-
...bei mir ist was seltsames passiert. Ich hätte nie gedacht, dass das, was mir mein Lektor mal vor Jahren sagte, wahr würde....ab dem Fünften Erfolg kannst du nicht mehr aufhören zu schreiben....
Du nicht....wenn du Blut geleckt hast wirst du süchtig. Da kommt der ewige Journalist bei dir raus....Und siehe da...mich interessiert keine Stimmung, keine Laune mehr. Wieviele Leute um mich sind...egal. Jetzt haben wir September 2010.
Seit Januar habe ich zwei 500er Thriller geschrieben und bin beim nächsten.Dafür geht mein Sozialleben langsam den Bach runter. Ich vergesse zu essen, zu schlafen, jeder Besuch ist mir lästig. Ich will nur noch eines...schreiben....
Die Klappse ruft
euer hef
-
Interessant!
Außerdem: Wie könnte denn auch die Welt des normalen Alltagslebens mit dem mithalten, was die spannende Welt Deines Buches zu bieten hat? In der Du beim Schreiben mittendrin steckst, und in der Du auch noch die Fäden ziehst
Und manchmal, finde ich, ist es umgekehrt:
Man braucht nicht die passende Stimmung zum Schreiben, sondern das Schreiben bringt einen in die passende Stimmung, sobald man damit begonnen hat. Ärger, Melancholie, das Gefühl, kreativ blockiert zu sein, etc. - wie weggewischt. Sie verfliegen einfach, wenn man sich schreibend in die Geschichte hineinbegibt.
Die aktuelle Szene fordert eine Reaktion von Dir, eine Antwort, Du musst einfach "weitermachen". Und Du bist ab diesem Moment nicht mehr die Person mit all den Gefühlsschwankungen, die Du in der "Realität" gerade eben noch warst.
Dann hat Dich die Geschichte in ihrem Bann....was meint Ihr? -
Eine ziemlich romantisierende Sicht darauf, meine ich.
-
Nee, eigenes Empfinden und Erleben. Ganz persönlich, natürlich nicht allgemeingültig. Und auch nicht immer, eben manchmal - edit - eigentlich recht häufig.
-
@ hef: Vom Prinzip her stimme ich der Beschreibung des Eintauchens und Vergessens bei...
Zum Thread: Um mich in Schreibstimmung zu bringen müssen viele Dinge passieren. Ersteinmal Ruhe. Ist diese geschaffen, sitze ich nervös vor dem Rechner und arbeite alle störende Dinge in meinem Umfeld ab. Blumen gegossen? Gießen. Aschenbecher leermachen. Krümel wegfegen. Anfangen. Nein! Flaschen noch wegräumen, Handy überprüfen. Hat jemand angerufen? Muss ich zurückrufen? Nein. Anfangen. Was war da noch im Internet? Mails abrufen. Keine Mails? Gut. Ruhe.
...usw...
Man könnte das auch ein Ritual nennen...;)
Irgendwann endet diese Kopfgesteuerte Fragestunde dann. Und dann beginne ich, mich in die erdachte Geschichte reinzusteuern!LG
Dirk -
...na ja. Ist eben meine Erfahrung, von der ich gehört hatte und sie nun selbst erlebe.
Schreiben ist tatsächlich zu meinem Leben und meiner Sucht geworden...dabei hatte ich geglaubt alt genug zu sein, um jedweder Sucht langsam entsagt zu haben...
euer hef
-
Be mir ist das wie mit Gedichten:
Ich kann manche Sachen nur in bestimmten Gefühlszuständen schreiben, dies passsiert dann aber meistens ungewollt, bzw. unbewusst.Zum Beispiel hab ich eine Szene geschrieben, wo ich einige Tage später erschrocken bin, weil diese Szene entsprach ungefähr dem, was ich zuvor erlebt und Gedacht habe. Dies war mir im Moment, als ich den Text schrieb nicht so bewusst.