Welche Stimmung zum schreiben

  • Zitat

    Original von Helene


    Genau an dieser Stelle befinde ich mich gerade, allerdings ohne Depression. Bei mir hinterlässt ein fertiges Manuskript eher ein Hochgefühl. Ein Zurücklehnen mit der Gewissheit, nun Zeit für allen möglichen "Blödsinn" zu haben, z.B. zahlreiche Filme anzuschauen, die ich bisher verpasst habe.


    Oha - eine Trilogie zu beenden, ist bestimmt auch nochmal etwas ganz Besonderes, oder?
    Ich schreibe ja gerade erste am zweiten Teil meiner Trilogie, aber ich habe schon den letzten Satz im Kopf, und ich werde wohl eine Runde durch Haus tanzen gehen, wenn ich den dann mal niedergeschrieben habe.
    "Traurig" bin ich nach einem MS in keinem Fall. Auch zufrieden und glücklich ... aber in erster Linie bis in die letzte Hirnwindung erschöpft. Quasi emotional ausgesaugt.


    Und dann zupfen schon die nächsten Figuren und Plotbunnys an mir. "Soo - du bist fertig. JETZT hast du Zeit für uns!"
    - Äh. Ich bin aber so müde.
    " Naa gut. Du hast ne Weile frei ... Bis morgen früh."
    - Sehr gnädig.

  • Zitat

    Oha - eine Trilogie zu beenden, ist bestimmt auch nochmal etwas ganz Besonderes, oder?


    Ja, irgendwie schon. Besonders wenn ich daran zurück denke, als ich den Vertrag für einen Dreiteiler unterschrieben habe und nicht mal eine Ahnung vom Ende des ersten Teils hatte. Ich habe mich einfach geweigert, darüber nachzudenken und ließ es auf mich zukommen. Hat funktioniert.


    Herzliche Grüße
    Helene


    P.S. Danke Andrea :wave

  • Nee...also mich sofort auf eine Trilogie einzulassen...wäre nix für mich. Das würde mich sofort blockieren.


    Das raubt mir sofort die Lust zum Schreiben. Ich habe mich mit meinem Dauerprota wenigstens selbst ausgetrickst. Den kann ich in jede Situation stecken, ohne ständig einen Neuen erfinden zu müssen.


    Aber Trilogie :pille mir geht das nicht in den Kopf, was Autoren an einer Trilogie finden. Da muss ja eines besser als das andere sein...und das geht einfach nicht...ohne Psychather :hau


    euer hef

  • Zitat

    Original von hef
    Aber Trilogie :pille mir geht das nicht in den Kopf, was Autoren an einer Trilogie finden. Da muss ja eines besser als das andere sein...und das geht einfach nicht...ohne Psychather :hau


    *Aktuell an Nr. Zwei von Drei schreibend*
    Du hast soo recht :bonk
    Leider hat mir das vorher keiner gesagt und meine Geschichte ließ sich nun mal nicht in einem einzigen Roman erzählen.
    Ich bekomme es auch nur hin, weil ich zwischen den Trilogieteilen Einzelromane schreibe, mit Protagonisten die das reine Gegenteil meiner Trilogiehelden sind. Ohne diese "Pause" würde ich irre werden.

  • Zitat

    Original von hef
    ...und wieviel Seiten hat jeder Band der Trilogie?


    Ich frage das, weil ich schon ab ca. 450 Druckseiten Theater mit dem Lektor habe. Kürzen...kürzen...kürzen :fetch


    euer hef


    Der erste Teil hat 408 Seiten, der zweite wird etwas länger werden, ich rechne mal mit 50-70 Seiten mehr.
    Ich frage immer vorher nach einer ungefähren Zeichenbegrenzung, dann lässt sich auch der Plot schon etwas darauf abstimmen. Ich kann recht gut einschätzen, wie viel Platz ich letztlich für die Umsetzung brauche. (Der zweite Roman, der Einzeltitel, dürfte nach aktuellem Stand ebenfalls auf 408 Seiten kommen, wenn ich mich nicht verrechnet habe *g*)
    Vor'm Streichen hab ich persönlich einen Mordsrespekt, weil es nämlich leicht passiert, dass man eine Information mitstreicht und sich dadurch einen Logikfehler backt. Außerdem hasse ich es, zu streichen, ich schreibe daher von vornerein recht straff, sodass hinterher allenfalls mal Worte oder einzelne Sätze reduziert werden ... können. Meine ersten beiden MS waren nach dem Lektorat länger als vorher.
    Aber das kommt natürlich sehr auf die Geschichte an. ich habe ein MS von 700 Standartseiten, was sich nicht großartig weiter kürzen lässt (zumindest nicht mit meinem Segen :nono). Es wird vermutlich noch ne Weile in der Schublade bleiben ;-(

  • Streichen ist für mich auch ein einziges Horrorszenario :bonk


    Ich hasse es, die Übergänge wieder finden und teilweise neu schreiben zu müssen. Das ist schlimmer, als die ganze Szene gleich neu, und kürzer, zu schreiben. Was ich in der Regel dann auch mache. Geht schneller, als einen verbalen Flickenteppich erneut zu flicken.


    euer hef

  • Zitat

    Original von hef
    ...und wieviel Seiten hat jeder Band der Trilogie?


    Ich frage das, weil ich schon ab ca. 450 Druckseiten Theater mit dem Lektor habe. Kürzen...kürzen...kürzen :fetch
    euer hef


    Da mein Verlag broschierte Ausgaben druckt, sind die Seitenzahlen geringer, was aber nicht viel heißt. Der erste Teil hatte 400 TSD Zeichen, was etwa der Dicke eines herkömmlichen Taschenbuchs entspricht. Beim zweiten sollte ich auf 450-500 TSD ausstocken, was ich auch tat. Der dritte liegt im Rahmen.


    Aber du hast recht, mit deinem Einwand zu einer geplanten Trilogie. Besonders nach Beendigung des ersten Teils, macht einen der Gedanke schon ein wenig zu schaffen. Man steht schon unter Druck. Zumindest für eine Weile.
    Ich konnte mir zunächst überhaupt nicht vorstellen, eine weitere und sogar bessere Story zu schaffen. Deshalb habe ich einfach nicht groß nachgedacht und siehe da, die Ideen kamen.
    Letztlich empfand ich es als viel einfacher, mit den schon "fertigen" Protas in einer bereits kreierten Welt, neue Abenteuer zu erleben. Das Grundgerüst stand bereits, ich brauchte nur drauf aufzubauen.


    Mittlerweile ist es sogar umgekehrt. Ich stelle es mir viel schwerer vor, etwas völlig anderes, mit völlig neuen Protas zu schreiben. Aber bis dahin habe ich ja noch Zeit und werde einfach nicht drüber nachdenken. :grin


    Herzlichst Helene

  • Ich schreibe täglich, einfach so als Hobby, und habe festgestellt dass ich mitten in der Nacht, zwischen 1 und 6 in der besten Stimmung bin.
    Tagsüber geht irgendwie gar nicht :gruebel

  • Zitat von Helene


    Letztlich empfand ich es als viel einfacher, mit den schon "fertigen" Protas in einer bereits kreierten Welt, neue Abenteuer zu erleben. Das Grundgerüst stand bereits, ich brauchte nur drauf aufzubauen.



    Genau das war mein anfängliches Problem. Es hat mich verrückt gemacht. Einen durchgängigen Prota....grrr. grausam. Dann muss ich jeden Traum mit dem teilen.


    Ich habs versucht. Nun sind wir alte Freunde und ich muss mir ihn nicht immer neu erfinden.


    Langsam streiten wir uns darum, wer von uns links oder Rechtshirni ist.


    Aber es vereinfacht die Sache doch ungemein und die Leser haben ihren Serienhelden.


    euer hef

  • Wenn man extra eine bestimmte Stimmung zum Schreiben herbei rufen muss, dann wird's im Normalfall sowieso nichts. Klar fällt es einem schwerer, wenn einem tausend andere Sachen durch den Kopf gehen, aber wenn man halbwegs professionell schreiben möchte, dann muss man sich einfach darauf konzentrieren können und die Sache durchziehen.

  • das lustige bei mir ist
    immer wenn ich schreibe, kann man erkenne, sogar außen stehende, wie ich mich gefühlt habe, als ich diese passage geschreieben habe.


    das erkennt man voll gut in meinen gedichten
    hab zwar erst angefangen zu schreiben, aber als ich mir manches nochmal so durchgeleesn hab, konnte ich in etwa sagen was ich wohl in diesem moment gedacht habe, als ich dies schrieb


  • Oh ja. Wenn ich traurig bin hör ich immer Deprimusik während ich schreibe. Wenn ich froh bin hör ich irgendwas fetziges (Pop), aber meistens hör ich immer Soundtracks von diesen Filmen: Inception, Saw, Requiem for a dream, Matrix
    Die passen zu jeder Stimmung :-)

    "Du wartest auf einen Zug, ein zug der dich weit weg bringen wird, du weißt wohin der Zug dich hoffentlich bringen wird, aber du weißt es nicht sicher, aber das ist dir nicht wichtig, weil ihr zusammen sein werdet."


  • Ich brauch auch immer Musik. Wenn ich depri bin, dann hör ich die passende Musik und schreib auch trauriger als sonst

    "Du wartest auf einen Zug, ein zug der dich weit weg bringen wird, du weißt wohin der Zug dich hoffentlich bringen wird, aber du weißt es nicht sicher, aber das ist dir nicht wichtig, weil ihr zusammen sein werdet."

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  • Unter der Woche komme ich so gut wie nie in Schreibstimmung. Die Arbeit und ne Menge zu tun immer -
    Am besten und produktivsten schreibe ich Sonntags morgens - also jetzt - früh aufstehen, wenn alles noch still ist und los. Da bin ich eigentlich immer in der richtigen Stimmung. Entspannt und habe Zeit - aber dann muss es still bleiben. Nichtmal Musik. Dann entstehen schonmal dreißig Seiten, an denen nur noch Tipfehler korriegiert werden. :wave