'Die blutige Sonne' - Kapitel 05 - 07

  • Bei Kapitel 5 frage ich mich, wer die Frau ist, die Kerwin hier seine Matrix untersuchen lässt. Sie scheint mit dem Verbotenen Turm verbunden gewesen zu sein, da sie von dem "alten Mann" spricht, der sie gelehrt hat, daß jeder fähige Techniker die Arbeit einer Bewahrerin tun kann. Das muß Damon sein. Und Andrew Carr, Ann'dra, kannte sie auch.
    Aber woran stirbt sie hier? Am Schock, der durch die Erinnerungen ausgelöst wird?

  • Da hab ich auch gerätselt wer das sein könnte. Mit "Der alte Mann" ist ja sicherlich Damon gemeint, und das weist ja drauf hin das sie zu der Zeit noch ziemlich jung war. Aber anscheinend hat sie nur ihre Ausbildung im verbotenen Turm gemacht und ist dann nicht dort geblieben, sonst würde sie ja nicht in so einer runtergekommenen Hütte wohnen.... als Todesursache wird ja Herzversagen genannt. Ich überlege ob vielleicht einfach Cleindoris Matrix zu "groß" war und sie überfordert hat....

  • Was ich an dem Buch u.a. so interessant finde, ist daß man hier gemeinsam mit Kerwin zu ersten Mal einen hübschen Einblick in das Leben und die Arbeit in einem Turm bekommt. Natürlich ist das meiste Technobabble, aber es klingt zumindest für mich Laiin nett ausgedacht.


    Kerwin erfährt nun, wer seine Eltern waren, die abtrünnige Bewahrerin Cleidori/Dorilys und ihr terranischer Liebhaber Jeff Kerwin sr. Und daß seine bloße Existenz als Kind einer Bewahrerin ein Sakrileg ist.


    Hier wird auch angesprochen, die Jungfräulichkeit in diesem Zeitalter nicht mehr ist als eine Art Religion, da erwiesen ist, daß es nicht mehr notwendig ist. Das zumindest hat der Verbotene Turm offenbar erreicht.
    Erinnert ein wenig an den Zölibat in der Katholischen Kirche.


    Zu Kerwins Abstammung.


    Wobei es mich eh wundert, daß solche grundlegenden Dinge wie Vaterschaft hier so verwirrt werden konnten. Ist Kennard wirklich der einzige, der weiß, wer Kerwins Vater war? Und keiner weiß die Wahrheit über Auster und Ragan? Das kommt mir schon eigenartig vor. Aber gut, vielleicht ergibt sich das aus dem Zusammenhang später. Oder ich erinnere mich nicht ganz korrekt an die Details.


  • Den Einblick in die Turmkreisarbeit finde ich hier auch recht interessant. Sowieso interessant ist zu lesen wie das ganze seid Leonies Zeiten (was ja nun noch nicht soo unglaublich lange her ist) nochmal zerfallen ist. Da ist ja wirklich gar nix mehr übrig von dem was mal die Türme waren....



    Zitat

    Hier wird auch angesprochen, die Jungfräulichkeit in diesem Zeitalter nicht mehr ist als eine Art Religion, da erwiesen ist, daß es nicht mehr notwendig ist. Das zumindest hat der Verbotene Turm offenbar erreicht. Erinnert ein wenig an den Zölibat in der Katholischen Kirche.


    ich denke den Grundstein haben Damon und Callista zumindest gelegt. Sie haben bewiesen das es geht, auch wenn es ein Sakrileg ist. Und ganz ehrlich, wenn so ein Stein mal ins Rollen gebracht ist lässt er sich glaube ich nur ganz schwer wieder aufhalten, auch wenn es immer mal wieder Rückschläge gibt, wie zum Beispiel Cleindori, die sich ja alles etwas einfacher vorgestellt hat. Sie dachte ja sie wird einfach schnell Bewahrerin von Arillin, ändert die Gesetze und schon ist alles super... war vielleicht etwas blauäugig...

  • Zur Abstammungsgeschichte:



    Ja, Damon und Callista haben es ins Rollen gebracht, Cleindori es fortgesetzt, wenn auch vielleicht zu naiv denkend und ihr Sohn

  • Ich hab mich hier auch mehr als nur etwas über Kennard gewundert... aber der hat ja einen stillschweige-eid abgelegt... aber seltsam ist's ja schon.


    Aber eigentlich hab ich mich am anfang des kapitels noch wegen dem vierten kapitel gejammert, und mich gefragt: Warum verstehe ich Kerwin nicht? Er ist nciht grad flexibel: Er weiss bereits, dass der beamte im heim bestechlich ist. Da reicht man doch einen weiteren geldschein nach, und fragt nach dem verbleib des heimpersonals, an das man sich noch erinnert?
    (Warum hat man überhaupt noch geld? Mir hat neulich die bank erklärt ich wär ein steinzeitmensch, weil ich den besitz einer bankomatkarte ablehne.)


    Ah, die sache mit dem seltsamen Comyn-Mafia-Congress im Sky Harbour Hotel lüftet sich, war doch gut, dass ich keine torte mit einem MG-Mann vorbei geschickt hab...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Jeff soll aus Darkover weggelobt werden - und flieht - mit Hilfe des Legaten. Was meint er mit dem Warten, daß schon 20 Jahre anhält? :gruebel


    Und Jeff findet den Weg zu "seinen"Verwandten mit Hilfe der Matrix. Das Heimkommen wird sehr schön beschrieben, wie auch die Tests. Die Türme scheinen ja wirklich dringend Leute zu benötigen... :gruebel

  • Zitat

    Original von Grisel
    Bei Kapitel 5 frage ich mich, wer die Frau ist, die Kerwin hier seine Matrix untersuchen lässt. Sie scheint mit dem Verbotenen Turm verbunden gewesen zu sein, da sie von dem "alten Mann" spricht, der sie gelehrt hat, daß jeder fähige Techniker die Arbeit einer Bewahrerin tun kann. Das muß Damon sein. Und Andrew Carr, Ann'dra, kannte sie auch.
    Aber woran stirbt sie hier? Am Schock, der durch die Erinnerungen ausgelöst wird?


    Es scheint so - oder durch die Barriere? :wave

  • Abschnitt durch. Bitte nicht falsch verstehen, aber irgendwie ist es ganz angenehm, das Buch zu lesen ohne ständig darauf achten zu müssen, was ich alles posten will, da die eigentliche Diskussion ja schon einige Zeit her ist. Ein paar Zettel und Anmerkungen finden sich aber doch, als da sind:


    Interessant, daß der Legat und einige andere es auf die Flucht von Jeff angelegt, sie sogar gewissermaßen provoziert haben. Was da wohl für ein Plan dahintersteckt? Gutes kann es ja nicht sein, eher klingt es wie ein Spionageprojekt.


    Die Prophezeiung der alten Leronis ist auch nicht gerade deutlich, auf jeden Fall düster; gestorben ist sie mE an einer Art „Überladung“ durch ihre Matrix. Sie war den Kräften nicht (mehr) gewachsen. Da wird im Laufe des Buches wohl einiges passieren.


    Seite 123: Alar, in seiner Schmiede, Alar, in der Hölle angekettet, wo die Wölfin an seinem Herzen fraß (...).
    Das hat mich doch an Prometheus erinnert; da wars zwar die Leber, aber immerhin Innereien.


    Auf Seite 131 eine mMn gute Erklärung, weshalb sich die Comyn so absondern.



    Ansonsten fand ich sein Ankommen und Aufnahme in Arilinn gut beschrieben, auch die Tests. Da bekommt man endlich eine genauere Vorstellung davon. :-)



    Ich hatte damals (zur Zeit der Leserunde), wie ein Blick in meine Leseliste zeigt, ein ziemliches Leseloch. Ich kann im Moment gar nicht mehr nachvollziehen, weswegen mich dieses Buch hier nicht da herausgezogen hat. Na ja, sollte nicht sein. Dafür freut es mich jetzt um so mehr. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Typisch :bonk posting wieder mal gelöscht, statt gepostet...


    Ja, die terraner sind fies und sie spionieren... aber nicht aus der richtung, die man zunächst vermutet


    das mit Prometheus war so gedacht, die leber klingt nur für uns seltsam, die leberkraft - uups lebenskraft und 'lebensmut' saß für die antiken in der leber, nicht im herz, alle 'seelenleiden' kamen von der leber her, ob man schwarzgallig, zorngallensteinig, neidgrün, giergelbäugig war... es hatte was für sich, die antiken haben da genau hingeschaut.
    Auch die leberbeschau, die man ürsprünglich verwendet hat, bevor man ein dorf oder einen bauernhof gegründet hat: man hat sich die tiere dort angesehen, und konnte anhand der lebern feststellen, ob im boden giftige mineralstoffe sind.


    Obwohl das mit Alar und seinem herz, das eine wölfin frisst... das ist etwas unglücklich, denn das, was mit dem männerherz ursprünglich gemeint ist, sitzt eigentlich tiefer, und eine wölfin ist im romanischen sprachgebrauch eine dirne...
    und dann gewinnt diese geschichte eine gaaanz neue dimension...
    :wow :schuechtern *räusper* :ichwarsnicht :schnellweg

    DC :lesend


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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von MagnaMater ()

  • Danke für die Erklärung zur Leber und vor allem der Wölfin und so. Das hat mir an diesem rabenschwarzen düsteren Tag das erste Lächeln entlockt. :wave


    Inhaltlich später bzw. morgen mehr; heute habe ich es nicht so mit dem klaren Denken.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • OT @ MagnaMater


    Nun ja, man kann sich nicht immer alles aussuchen. Damals, also 1992, hat die Katze unserer Nachbarn beschlossen, daß sie künftig bei uns leben will. Im März 2003 kamen dann fünf Junge zur Welt, ich saß neben der Katze und (im übertragenen Sinne) "hielt ihr die Pfoten". Zwei haben wir weggegeben, drei behalten. Die jetzt gestorbene war die jüngste und die, die von Anfang an eher auf mich fixiert war. Hat jahrelang auf meinen Füßen geschlafen, wenn ich im Wohnzimmer saß um zu Lesen oder einen Film zu gucken kam sie an und hat sich auf meinen Schoß gelegt. Da ist es doppelt schwer, wenn so eine vertraute Gefährtin plötzlich nicht mehr da ist. Wobei auch nicht hilfreich ist, daß wir schon am Jahresanfang absehen konnten, daß sie dieses Jahr nicht überstehen würde. Am Ende ging es dann sehr schnell, was mir die Tierärztin für Nierenversagen bei Katzen als typisch bestätigt hat. Ich weiß nicht, als ich der Tierärztin die akuten Symptome aufzählte, ob sie mich überzeugen wollte, daß nichts mehr zu machen ist, oder sie für sich selbst eine Entschuldigung gesucht hat, weil sie eine langjährige Patientin los wurde. Zumal sie (also die Tierärztin) wirklich so ziemlich alles tut, damit ein Tier gesund wird und lange lebt. Aber hier war nix mehr zu machen. :cry


    (Edith ergänzt, daß ich seit Sonntag nicht in der Lage war, in einem Buch zu lesen und darum hier noch nicht weiter bin. Ich schätze, ab morgen, spätestens übermorgen, geht es wieder.)


    So sah sie am Donnerstag letzter Woche aus:

  • OT: wirklich traurig! :-( so eine schöne katze noch dazu, wenn man sie so lang gehabt hat ;-( das ist sooo bitter! warum willst du das bild hier nicht als net-epitaph stehen lassen?

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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    warum willst du das bild hier nicht als net-epitaph stehen lassen?


    Wollen schon, ich war mir nur nicht sicher, weil es hier etwas OT ist. Andererseits nicht so ganz, weil die Sache der Grund ist, weshalb ich die "Blutige Sonne" noch nicht ausgelesen habe. Ich denke, heute oder morgen lese ich weiter (normalerweise wäre ich schon fertig).


    Und ja, es ist bitter, vor allem, weil so sehr viele Erinnerungen daran hängen und quasi ein Teil meines Lebens "mitbegraben" wurde. Aber wenigstens ruht sie neben ihrer Mutter und ihrer Schwester.



    * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *



    Zurück zum Buch, wenngleich jetzt nur mit einer Anmerkung:


    Seite 177 heißt es: Irgendwie schien er mehr Raum zu füllen als sein Körper einnahm.
    So etwas habe ich vor Jahren selbst einmal auf einer Tagung erlebt. Als der damalige Vorsitzende des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels den ziemlich großen Raum betrat, hatte ich das Gefühl, daß der Raum "voll" ist. Er hat so eine raumfüllende Präsenz gehabt, daß ich fast in Atemnot gekommen bin, nur durch seine Anwesenheit. Das war ein Erlebnis, was ich nie vergessen habe und mir beim Lesen gleich wieder einfiel.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Jetzt wo du es sagst, stimmt schon, ist mir auch aufgefallen, es gibt leute, die 'präsenz' haben, eigentlich haben 'alle' leute eine präsenz, die grösser ist, als sie selbst - leute greifen unterschiedlich weit in den raum aus... :gruebel das klingt tatsächlich blöd, aber es ist so.


    - vermutlich durch das auftreten, worte, gesten, geruch, blickweite, sympathie, charisma


    Nun gut, ich fühl mich von ihnen in der regel nicht bedrückt, ich bin in dem fall eher wie eine katze, die sich am rande der präsenzen und den lücken dazwischen durchgeschwindelt...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


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  • Zitat

    Original von MagnaMater
    - vermutlich durch das auftreten, worte, gesten, geruch, blickweite, sympathie, charisma


    Wodurch, weiß ich nicht. Es fällt mir nur immer wieder mal bei Menschen auf, daß manche so eine "Präsenz" haben, um alleine einen Raum zu füllen.


    Ob jeder Mensch eine "Präsenz" hat, die größer ist, wie er selbst, da bin ich mir nicht so ganz sicher. Die meine ist jedenfalls so, als ob ich ständig mit einer wirkungsvollen Tarnkappe umherwandele. Nun, ich habe mich daran gewöhnt, und bisweilen ist das auch ein Vorteil.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • OT: Das tut mir leid SiCollier! Wirklich eine wunderschöne Katze. Und die vielen schönen Erinnerungen... Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn einer unserer Kater (auch schon 12 Jahre alt) auf einmal nicht mehr wären... :knuddel1


    Zum Thema "Präsenz":Es gibt schon Leute, die einen Raum füllen - oder machen, daß der Raum sich plötzlich um sie dreht. Wobei ich für meinen Teil sagen muß, daß das Auftreten nach Draußen anders ist, als ich mich im Inneren fühle (ich kann es nicht anders beschreiben, sorry). :wave