Ideenfindung

  • Mitunter stolpert man über die Idee im täglichen Leben. Man beobachtet einen Menschen, lernt jemanden neu kennen, ist fasziniert von einem Aspekt, von der ganzen Person. Dann taucht der Gedanke auf, "Was würde jemand wie X tun, wenn..."
    Oder man liest einen Artikel in der Zeitung und wundert sich, dass es wirklich so etwas geben kann. Und wieder taucht die "Was wäre aber, wenn..." Frage auf.


    So fangen mitunter Ideen bei mir an.

  • Zitat

    Original von Arill
    Diesen "was wäre wenn" Effekt gibt es bei mir irgendwie nicht. Jedenfalls nicht was meine Schreibarbeit angeht.


    Das hatte ich auch noch nie. Von den Menschen in meiner Umgebung inspiriert werde ich schon, aber die "Was wäre wenn"-Frage habe ich mir noch nie gestellt.

  • Doch. Diese Frage ist auch für mich von alles entscheidender Bedeutung.


    Aber: was wäre wenn ist für mich nicht ausreichend genug. Das wäre mir zuweit hergeholt.


    Ich hänge für mich noch zwei Fragen drann: woher und warum.


    Also die üblichen "W" Fragen. Wohin ergibt sich dann aus dem plot.


    Danach schreibe ich und baue auch meine Romane so auf.


    euer hef

  • Zitat

    Aber: was wäre wenn ist für mich nicht ausreichend genug. Das wäre mir zuweit hergeholt.


    find ich nämlich auch. Bei Fantasy oder SciFi mag das ja noch gehen, aber die W-Fragen sollten wie Hef sagt alle beantwortet werden.

  • Mit dem "Was aber wäre wenn..." ist wo, wie, wer, wann und warum auch inkludiert, wenn man den Satz zu Ende spinnt.


    Kleines Beispiel: Die USA wollen jetzt ölzersetzende Chemikalien benützen, um der Ölpest Herr zu werden. Die Umweltschützer haben keine Ahnung, wie sich das auf das Leben unter Wasser letztendlich auswirken wird.


    Also, was wäre wenn
    ... das zersetzte Öl Klumpen bildet, die zum Meersboden hianbsinken, sich dort Bakterien darüber her machen, diese Bakterien dadurch auch zu Superstarken Ölzersetzern werden und fortan alles angreifen, das aus Erdölprodukten gemacht wurde?
    ... oder wenn sich am Meeresboden unter der Einwirkung dieser Chemikalien und Bakterien langsam eine Art neues Mineral bildet, das in, sagen wir 40 Jahren gefunden wird und sich als wertvoller als Gold herausstellt?
    ... oder wenn es erst den Anschein hätte, als würden die Chemikalien nichts Schlimmes bewirken, das Öl verschwindet, alle sind happy und Monate drauf fangen die Fischer die ersten mutierten Fische...
    usw...


    Nur Gedankespielereien auf die Schnelle (ich liebe Umweltthriller und Katastrophenfilme) aber heißt es nicht, dass das Leben selbst die unglaublichsten Geschichten schreibt?


    Der Threadtitel war "Ideenfindung" und ich meinte mit meinem was wäre wenn nicht, dass ich darin schon den ganzen Plot sehe. Es ist der erste Anstoß zum Brainstorming. Mehr nicht.

  • Der Stein des Anstoßes war die Frage, wie wir Autoren auf unsere Ideen kommen.


    Brainstroming hattest du erwähnt, Mariangela, bezogst es aber auf dich und deine Idee selber.
    Du hast eine Idee, die rockt und rollt durch deinen Kopf, setzt Fleisch an ... Brainstorming eben, aber für dich ganz alleine, ohne Gruppe.


    Mache ich auch so und nenne ich auch so, wenn mich einer fragt, warum ich mit starrem Blick und sabbernd vor dem Lappi hänge :grin


    Hef hat da wohl was falsch verstanden?


    Schmunzelnde Grüße aus dem sonnenüberfluteten Köln,


    Dirk67 :wave

  • Hallo an alle Büchereulen! :wave


    Zitat

    Orginal von LeseRatteKevin Meine Ideen kommen immer, wenn ich Lese! Es kann zwar sein, dass sie dann sehr ähnlich mit anderen Büchern sind, ich sie jedoch so umstrukturiere, dass sie was eigenes werden


    Mhm, das kommt mir doch irgendwie bekannt vor.... :gruebel
    Aber mir ist es auch oft genauso. Entweder kommen meine Ideen wenn ich ein wirklich sehr gutes Buch am lesen bin :lesend


    Oder aber sie kommen mir je nachdem wie ich gerade gelaunt bin - oder auch in den verschiedensten Situationen und seien diese noch so merkwürdig :lache



    LG
    büchergirl90

  • sorry, mich hatte das brainstorming irritiert.


    Bei der Iddenfindung kommt es darauf an, >>was will ich schreiben?<<
    Das sollte irgendwie eine Richtung haben.


    Will ich einen Liebesroman schreiben? Krimi? Historisches....?


    Ich habe mir angewöhnt, die Ideen, die durch die Recherchen zum meinem ersten Roman entstanden, zur weiteren Verwendung zu speichern.


    So habe ich inzwischen einen Fundus an Fakten und Ideen, die vielleicht beim Nächsten einfließen, oder nie benutzt werden können, oder erst beim Übernächsten zur Anwendung kommen.


    Das vermehrt sich mit jedem weiteren Roman wie die Karnickel. Alles speichern, was interessant zu werden verspricht. Ja nix wegwerfen :nono


    So habe ich mir einen guten Vorlauf von 2 bis 3 Thrillern erarbeitet, die nur darauf warten aufs Papier zu kommen.


    Kurz: ich finde meine Ideen in meinem eigenen Fundus.


    euer hef

  • Hallo :wave


    Zitat

    Kurz: ich finde meine Ideen in meinem eigenen Fundus


    Ja auch das kann bei mir vorkommen...! Ich führe nämlich seit mehreren Jahren ein "Storybook" . :write


    Das ist ein Collegeblock in dem ich meine ganzen Ideen festhalten und immer wieder drauf zurück greifen kann. :grin


    LG
    büchergirl90

  • In mein "Storybook" kommt einfach alles. Jede noch so winzigste Idee, die vllt eigentlich nur eine Szene beinhaltet. Wirklich jeder Hauch einer Idee... Alles was einem so einfällt eben. Kann man prima zusammenklatschen und was draus machen :-]

  • Hi Mariangela.


    Ich kann mal aus meinem Nähkästchen plaudern, dürfte aber ziemlich individuell sein, also von Mensch von zu Mensch verschieden.


    Ein Blick in die Lagerhallen:
    Meine Notizbücher sind randvoll, und überwiegend ungeordnet und unsortiert. Da kommt erstmal alles rein, was mir durch den Kopf geht. Fast wie eine Art Tagebuch. In ruhigen Minuten, wenn auch die Stimmung da ist, werden die Ideen von dort ein wenig sortiert. Das ist Fantasy, das ist Personalbeschreibung, das ist Sci-Fi.
    Durch diese Sortierung ohne Löschung zu einem späteren Zeitpunkt, sind aus manchen Ideen, die nicht mehr als ein Stichwort waren, Sätze oder sogar Absätze geworden.


    Insgesamt habe ich einen Karton mit ... Moment, ich geh mal nachzählen ... 250 kleinen A5 Heften (kariert). 100 sind explizit aufgeteilt in 7 Sparten (Genre, Personal, Handlung, Technik, Zeichnungen / Skizzen, grobe Handlungsabläufe) und auch entsprechend mit geordnetem Aufbau.
    Der Rest ist für Außenstehende sinnloses Gebrabbel ;-)
    Ich habe immer ein A5 Heft dabei, so dass ich überall wilde Notizen machen kann, die ich dann später in die Sparten einsortiere.

    Was geschrieben ist, kann ich nicht vergessen.


    Ein Blick in die Werkstatt:
    Mein aktuelles Projekt bestand z.B. in der Planungsphase aus Skizzen und Ideesträngen, die teilweise 10 Jahre und älter waren. Die eigentliche Grundidee ist ebenfalls schon so alt und nimmt ein eigenes Heft ein, weil sie im Laufe der Zeit immer ... hm ... dichter wurde.


    Vor einigen Monaten habe ich Spaß diese alte Idee ausgebuddelt und war erstaunt, dass ich schon viele Fragmente der anderen, nach Sparten geordneten "Ideen-Bücher" hier eingebaut hatte. Ein Universum im Grunde, dem der Feinschliff fehlte.
    Dem Universum (für eine Space Fantasy Opera) habe ich zunächst weitere Fragmente aus den Sparten Personal etc. zugefügt. Das Ganze lag dann eine Weile auf Papier und in meinem Kopf wie ein Teig, der aufgehen muss.


    Als es dann an die Planung ging hatte ich je einen Grundteig, zu dem entweder spontan Ideen dazukamen, oder "alte" aus den Ideenbüchern hinzugefügt wurden.
    Dabei habe ich mich aber nur auf die nach Sparten sortierten und mein aktuelles wildes konzentriert, da letzteres sich eben auf das aktuelle Projekt
    bezieht. Wenn ich an einer Sache dran bin, dann bleiben "fremde" Ideen weitgehend aus.



    Lieben Gruß


    Dirk :wave

  • Bestes Beispiel für IDEENFINDUNG ist das tägliche Leben.


    Der Eklat im Mittelmeer der Israelis gegen die GAZA Hilfslieferungen entpuppt sich immer mehr zu einer tollen story, aus der ich einen thriller machen werde.


    Bin schon voll bei der Recherche und eifrig die storyline basteln.


    euer hef

  • Ja, das "inspiriert" mich gerade auch sehr.
    Nicht, dass ich mich wagen würde, über dieses Thema zu schreiben - dazu bin ich "viel zu weit weg" und habe zu wenig Ahnung - aber aus den Überlegungen das Thema betreffend, strickt sich gerade das Setting eines Fantasy-Plots zusammen.
    Eigentlich ist das ... pervers, oder? Da leiden Menschen und ich bastel eine Storyline draus.
    Hm, tja. Meine Muse ist ein amoralisches Stück und verwertet alles.

  • ..warum pervers? Die Journalie bastelt sich doch sofort headlines draus, ohne den genauen Zusammenhang überhaupt im Ansatz geprüft zu haben.


    Da habe ich keinerlei Skrupel, das für mich so hinzubiegen, wie ich glaube, dass meine Leser das spannend, unterhalten finden und vielleicht noch ein wenig dabei lernen.


    euer hef