Amazon verlangt „Preisparität“

  • Zitat

    Orginal von Amazon
    Kunden vertrauen auch darauf, dass die Preise und anderen Bedingungen auf Amazon.de im Vergleich zu anderen Einkaufsmöglichkeiten genauso gut (oder besser) sind.



    Also, ich mag Amazon und ich kauf da viel. Aber denken die wirklich, dass ich darauf vertraue, dass ich dort den besten oder zumindest keinen schlechteren Preis bekomme? Quatsch. Ich vergleiche immer mehrere Anbieter und freue mich dann, wenn ich das Buch irgendwo günstiger bekomme.


    Und grad gestern hab ich über Abebooks direkt ein Buch für 10 Euro incl. Porto bekommen und das günstigste Angebot bei Amazon war 17 Euro (incl. Porto). :lache


    Ehrlich gesagt finde ich diese Preisparität blöd. Da fehlt mir dann doch die Freude am Preisvergleich und der Schnäppchenjagd.

  • Zitat

    Original von JASS
    Ich seh bei Amazon mit den Foren einfach nicht durch, ich hab die Diskussion nicht gefunden. :-(


    < Hier > ist die Foren-Übersichtsseite und < hier > geht es (hoffentlich) direkt zur Diskussion zur "Kostenparität".


    Im übrigen hält sich Amazon selbst überhaupt nicht an die Kostenparität. GLEICHE Artikel etwa auf Amazon.de und Amazon.co.uk haben teilweise dramatisch verschiedene Preise. Auf die Schnelle habe ich die richtig dicken Unterschiede nicht gefunden (durchaus mal EUR 20 Unterschie für eine Einfach-DVD), aber prozentual ist das bei der verlinkten DVD auch ganz heftig:


    Preis am 24.03.2010 bei Amazon.de: EUR 8,00
    Preis am 24.03.2010 bei Amazon.co.uk: GBP 4,43, entspricht EUR 5,035, oder rund 59% Aufschlag!
    (Wechselkurs 1 GBP (British Pound) = 1,11437 EUR (Euro); dabei wurde ein Kreditkartenaufschlag berücksichtigt. Sonst sähe das Verhältnis noch ungünstiger aus. Quelle: Währungsrechner des Bankenverbandes).


    Im Übrigen frage ich mich inzwischen, ob das nicht eigentlich eine Angelegenheit für das Bundeskartellamt wäre.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich sehe das eher aus Kundensicht.
    Zwar habe ich auch schon bei amazon verkauft, aber da ich mein Buch nur einmal, also dort anbiete trifft mich die Regelung nicht.
    Ich bin ohnehin verwundert, wenn private Anbieter gebrauchte Bücher, die sie doch nur einmal haben, auf drei verchiedenen Plattformen anbieten können. Das kann doch auch mal ins Augen gehen, oder?


    Ich glaube, dass es in erster Linie um andere Waren geht, als um Bücher. Es geht wohl in erster Linie um die Fälle, wo ein Anbieter eine Digitalkamera bei amazon für 60 Euro, bei ebay für 49,95 und auf der eigenen Homepack 42,00 Euro dafür nimmt.
    Als Kunde verärgern mich solche Händler - wenn ich überhaupt das Glück habe dahinter zu kommen. Ich bin dann froh, wenn amazon versucht solche Händler ein wenig "zur Ordnung" rufen.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Zitat

    Original von janda
    Ich bin ohnehin verwundert, wenn private Anbieter gebrauchte Bücher, die sie doch nur einmal haben, auf drei verchiedenen Plattformen anbieten können. Das kann doch auch mal ins Augen gehen, oder?


    Was soll denn da ins Auge gehen?
    Ein Kaufvertrag kommt durch Angebot und Annahme zustande. Die Einstellung von Büchern bei Amazon Marketplace und anderen Verkaufsplattformen ist allerdings erst die Aufforderung zur Abgabe eines Angebots (Offerte). Erst wenn der Verkäufer nun das Angebot des Kunden (denn der muss das rechtlich bindene Angebot unterbreiten) annimmt, erst dann ist ein Kaufvertrag zustande gekommen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von janda
    Ich bin ohnehin verwundert, wenn private Anbieter gebrauchte Bücher, die sie doch nur einmal haben, auf drei verchiedenen Plattformen anbieten können. Das kann doch auch mal ins Augen gehen, oder?


    Sicher tut es das, die meisten meiner Bücher habe ich bei Amazon.de und booklooker.de angeboten. Nach Verkauf muß ich halt dran denken, es auf der anderen Plattform zu löschen. Bis auf eine Ausnahme hat das bisher gut funktioniert. Im Übrigen haben etwa Antiquariate ihre Angebote auch auf verschiedenen Plattformen weltweit; mit etwas Suche findet man das meist schnell heraus. Ich wähle dann, wo ich bestelle. Was durchaus (und in Zukunft wohl öfters) auch direkt heißen kann.



    Zitat

    Original von janda
    Ich glaube, dass es in erster Linie um andere Waren geht, als um Bücher. Es geht wohl in erster Linie um die Fälle, wo ein Anbieter eine Digitalkamera bei amazon für 60 Euro, bei ebay für 49,95 und auf der eigenen Homepack 42,00 Euro dafür nimmt.
    Als Kunde verärgern mich solche Händler - wenn ich überhaupt das Glück habe dahinter zu kommen. Ich bin dann froh, wenn amazon versucht solche Händler ein wenig "zur Ordnung" rufen.


    Wieso ärgern, man muß halt etwas suchen. Es ist wesentlich schwieriger, den "richtigen" Telefon- oder Stromtarif zu bekommen, als den günstigsten Preis für einen Artikel im Internet zu finden, zumal da für mich noch andere Faktoren mitspielen. Oft differieren die Preise zwischen Amazon und Booklooker um eben die Wuchergebühren, die Amazon nimmt. Wie gesagt, wenn man Preisparität fordert, muß man auch gleiche Bedingungen anbieten. Das tut Amazon überhaupt nicht.



    Übrigens habe ich inzwischen eine Antwort auf meinen Kommentar von Amazon erhalten. Eine Art Standardschreiben, in dem mit anderen Worten nochmals die Hilfetexte aufgeführt sind. Auf konkrete Fragen bzw. Hinweise wurde nicht eingegangen. (Habe ich auch nicht erwartet.) Als Nicht-Jurist kann ich das natürlich nur schwer beurteilen, aber für mich sieht das sehr nach Einführung eines (doch eigentlich verbotenen) Preisdiktatsbindung durch die Hintertür aus, da Amazon allen anderen die (Maximal-)Preise vorschreiben will. Ich war bisher der Meinung, solches sei in Deutschland nicht zulässig.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Wirklich interressant als Plattform ist doch der Marketplace nur für die nicht-preisgebundene Ware, also antiquarische Bücher, wo die Preisbindung längst aufgehoben ist - oder gebraucht-Bücher.
    Verkauft man wirklich preisgebundene Bücher, die amazon selbst ohnehin im Angebot hat für Premiumkunden dann aber versandkostenfrei? Mir das vorzustellen, dazu fehlt mir wohl die Fantasie.
    Ich habe noch nie einen preisgebundenen Titel beim marketplace an- oder verkauft.

    Ich kann für mich als Kunde an dieser Regelung nun immer noch kein Nachteil erkennen.


    Ich kenne jetzt booklooker nicht gut, aber was ich auf dem ersten Blick so sehe, bietet booklooker die Plattform an, aber die Zahlungsabwicklung regelt man als Verkäufer selbst. Hier sehe ich dann den gravierenden Unterschied zu amazon und für mich als Verkäufer den entscheidenen Vorteil: ich kann im amazon-Marketplace die Zahlungsabwicklung amazon überlassen und muß weder mein Konto täglich überwachen noch mir Gedanken um Zahlarten wie Kreditkarte machen.
    Ob das nun die höheren Gebühren rechtfertigt, mag jeder für sich entscheiden.


    So kann sich doch jeder die Verkaufsplattform wählen als Kunde und Käufer, die gefällt.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Zitat

    Original von janda
    So kann sich doch jeder die Verkaufsplattform wählen als Kunde und Käufer, die gefällt.


    Genau das ist ja Amazons Problem - daß die Leute auswählen können. Drum soll diese Wahlmöglichkeit nun beseitigt werden. Und das nennt sich dann "kundenfreundlich". :fetch


    Ich habe jetzt mal etwas im Amazon - Diskussionsforum gelesen; ist sehr interessant. Diese Links passen noch zum Thema:


    - < Klick > - Börsenblatt mit Diskussion zum Thema
    - < Klick > - Buchreport zu etwas Verwandtem
    - < Klick > - der Text von § 21 GWB: Boykottverbot, Verbot sonstigen wettbewerbsbeschränkenden Verhaltens. Als Nichtjurist scheint mir hier der Absatz 3.3 zuzutreffen.


    Wenn nur die Hälfte der Verkäufer das, was sie ankündigen, wahr macht, wird das Marketplace-Angebot demnächst drastisch schrumpfen. Ob dies möglicherweise allerdings die Zielsetzung von Amazon ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    < Hier > ist die Foren-Übersichtsseite und < hier > geht es (hoffentlich) direkt zur Diskussion zur "Kostenparität".



    Danke schön :-) Der Direktlink geht zwar nicht, aber ich hab es gefunden. Das ist ja eine seltsame Browseradresse...


    @Mehrfachanbieten: Den Spaß hatte ich mit Verkäufern auch schon. Man freut sich, etwas ergattert zu haben, und dann kommt die Mail a la "Sorry, Artikel ist bereits verkauft". Mag ich persönlich als Käufer gar nicht.

  • also ich verkaufe bei amazon nicht, ist ja noch teurer für mich als ebay.


    Aber woher will amzon denn wissen, wer ich z. B. bei booklooker oder bei ebay bin?


    Irgendwie ist das fast so eine Nummer, wie damals als ebay, den Käufern die Portokosten aufdrücken wollte :gruebel