Alexa Hennig von Lange: Leute, das Leben ist wild

  • In Alexa Hennig von Lange vierten Lelle-Roman „Leute, das Leben ist wild“ geht es um Selbstmord und das Verlassenwerden, aber auch um den schwierigen Prozess des Abnabelns von den Eltern


    Lelle wird 17. Und genau an ihrem Geburtstag geht alles drunter und drüber. Ihr Vater zieht aus, ihre Freundin Alina bekommt Probleme mit der Ex ihrer neuesten Eroberung und Lelle hat neben ihrem Freund, dem süßen Naturschutz-Aktivisten Arthur von nebenan, noch immer ihre heimliche Liebe Jonathan – und ganz unausweichlich werden beide zu ihrer großen Party kommen. Doch bevor die Sause so richtig losgehen kann, verschwindet Alina. Lelle hat voll Schiss, dass sie ihre Drohung, Selbstmord zu begehen, wahr macht.


    Alexa Hennig von Langes Lelle - Stories sind immer „voll krass“.
    Magersucht, die erste Liebe, Teenieschwangerschaften – in jedem ihrer Bücher beschäftigt sich die Autorin mit einem anderen kniffeligen Jugendthema. In ihrem vierten Lelle-Roman „Leute, das Leben ist wild“ geht es um Selbstmord und das Verlassenwerden, aber auch um den schwierigen Prozess des Abnabelns von den Eltern. Und wie immer lässt Alexa Hennig von Langes ihre 17-jährige Heldin beherzt und offensiv aus ihrem Leben mit all seinen Unwegsamkeiten erzählen. Ein authentisches Jugendbuch, respektlos und gleichzeitig einfühlsam geschrieben.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    :gruebel Und wie findest du das Buch? Ich bin bei deinen Rezis immer etwas unschlüssig, weil ich deine Meinung vermisse.


    Du sprichst mir aus der Seele. Es ist mehr eine Inhaltsangabe - wäre schön wenn man auch die Meinung der Rezensentin/des Rezensenten erfahren würde. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Leute das Leben ist wild - Alexa Hennig von Lange
    Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
    Verlag: cbt
    2010


    Kurzbeschreibung:
    Eltern in der Krise, Tochter im Stress


    Lelle kann es nicht fassen: Mama flippt ab! Ihre liebe, gute, brave Mutter hat sich von Papa getrennt und »verwirklicht sich«! Jetzt trägt sie stylische Klamotten, trinkt Latte Macchiato im Szenecafé und flirtet wie wild. Das wäre ja noch ganz cool, hätte Lelle, die Helferin von Dienst, jetzt nicht einerseits ihren traurigen Vater am Bein – und andererseits Cotschs schreiendes Baby, dessen Mutter sich ebenfalls selbstverwirklicht. Wie kann denn Lelle sich bei all dem noch verwirklichen?? Dabei zieht ihr Ex-Lover Johannes – ohne seine neue Freundin! – gerade in eine coole WG, wo ALLES erlaubt ist. Wenn Lelle nicht schon ihren Arthur hätte … Ach, hey, Leute, warum ist das Leben bloß immer so kompliziert?


    Der vierte Band der erfolgreichen neuen Lelle-Reihe.


    Über die Autorin:
    Alexa Hennig von Lange wurde 1973 geboren und begann bereits mit acht Jahren zu schreiben. 1997 erschien ihr Debütroman Relax, mit dem sie über Nacht zu einer der erfolgreichsten Autorinnen und zur Stimme ihrer Generation wurde. 2002 bekam sie den Deutschen Jugendliteraturpreis. Es folgten zahlreiche Romane für Erwachsene wie Jugendliche und Kinder, außerdem Erzählungen und Theaterstücke. Alexa Hennig von Lange lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Berlin.


    Mein Eindruck:


    Ich erinnere mich noch, wie ich einmal zu einer Poetik-Dozentur wollte, mich aber im Datum geirrt hatte und stattdessen in einer Lesung von Alexa Henning von Lange landete. Die Autorin stellte dort einen ihrer Lelle-Romane vor. Mein Interesse war geweckt, weil wichtige und brisante Themen behandelt werden.


    Die Reihenfolge der Lelle-Romane ist mir übrigens wie folgt angegeben:


    1. Leute, ich fühle mich leicht!
    2. Leute, mein Herz glüht!
    3. Leute, die Liebe schockt!
    4. Leute, das Leben ist wild


    Aber die früheren Bücher Ich habe einfach Glück und Erste Liebe gehören auch noch dazu du sollte man besser zuerst lesen.
    Hinzu kommt noch ein richtiges Kinderbuch: Lelle. Das ist ab 5 Jahre!


    Das brisante der Themen findet sich auch in diesem Roman, der zwar ein Jugendbuch ist, den ich aber nicht 12jährigen zumuten würde, wie bei Amazon angegeben. Besser 15jährig! Schließlich werden Themen wie Magersucht, Alkohol, Rauchen und sogar Suizid behandelt.


    Lelle wird 17, und hätte sie nicht genügend eigene Probleme, ist ihre beste Freundin Alina völlig von der Rolle. Sie leidet noch mehr unter Magersucht als Lelle. Ihre Eltern sind dabei sich zu trennen, was Lelles Mutter schlecht aufnimmt und immer mehr abdreht, während der Vater schon zu seiner Freundin gezogen ist.


    Wie man sieht, gibt es auch nicht gerade wenig Klischees in den Verhaltensweisen der “Erwachsenen”.


    Lelle steht weiterhin zwischen ihren Freund Arthur und Johannes. Der Roman schildert wie nebenbei die Gefühle beim Enden einer langen Beziehung, aber auch die Beweggründe dazu sind nachvollziehbar.


    Beeindruckend wie viel Alexa Hennig von Lange in dieses Buch steckt, vielleicht etwas zu viel. Einige Szenen werden zu schnell und belanglos abgehandelt. Bei dieser Autorin muss es manchmal schnell gehen. Aber das bildet nur die Ausnahme.


    Die Dialoge sind manchmal ein wenig platt, da finde ich die inneren Gedankengänge Lelles besser gestaltet.