Ein Fall für Kommissar Hoyer
Origianltitel: Nar det regner pa praesten
Aus dem Dänischen von Paul Berf
Originalausgabe von 1983
Deutsch im grafit-Verlag und in der Reihe Krimi International - Tatort Dänemark des Bertelsmann Clubs von 2004
220 Seiten
Mehrere Sexualmorde an jungen Mädchen, stets nach dem gleichen Schema vor, geben der Polizei Rätsel auf. Trotz intensivster Ermittlungen hat sie nicht den Hauch einer Spur.
Während seines Bereitschaftsdienstes, den er trotz strömenden Regens mit Gartenarbeit verbringt und dem Anruf, er sei Großvater, entgegen fiebert, wird Kriminalkommissar Hoyer zu einem ermordeten Mädchen gerufen. Es scheint das gleiche Muster zu sein bis auf - das Opfer wurde letztendlich mit einem Holzscheit erschlagen. Hoyer und sein Kollege Therkelsen rufen die eingesetzte Sonderkommission zur Hilfe.
Aber am nächsten Tag geschieht ein weiterer Mord. Der als etwas verschroben geltende Gemeindepfarrer wird auf dem nächtlichen Weg vom der Kirche ins Pfarrhaus mit einem Karateschlag getötet.
Hoyer und Therkelsen entdecken schnell mehrere Spuren:
der Neffe des Getöten hat scheinbar ein ausreichendes Motiv und Gelegenheit oder hat es doch etwas mit der Vergangenheit des Ermordete in der Widerstandsbewegung zu tun.
Die Spurensicherung hat jede Menge Arbeit. Dabei entdeckt sie auch noch in der Kirche, im ehemaligen Waffenversteck der Widerstandbewegung ein Haschisch-Lager. Zu dem hat der Pfarrer gerne von der Bewährungsbehörde vermittelte Helfer als Unterstützung für den Totengräber aufgenommen..
Da machte die Spurensicherung eine brisante Entdeckung. Gehören die beide Morde zusammen, war es der gleiche Täter?
Steht er doch schon sechs Jahre im Regal als Teil der Bertelsmann Club-Reihe Krimi International: der kleine aber feine, dialogbetonte Whodunit aus Dänemark, den zu Lesen mir sehr viel Spaß gemacht hat.
Die beiden Kriminalkommissare Hoyer und Therkelsen sind, auch wenn stellenweise etwas knorrig, sehr sympathisch und vor allem kompetent. Der Anteil der Ermittlungsarbeit und des Privatlebens der beiden ist gut ausbalanciert.
Die Handlung geht zügig voran, durchsetzt mit Einblicke in das Leben einer kleinen jütländischen Gemeinde und einer feinen Prise Humor. Verdächtiger auf Verdächtiger wird sich vorgenommen und es schält sich einer als Täter heraus, wenn, ja wenn da nicht Hoyer wäre, der mit seiner Intuition und seinen grauen Zellen den Fall löst und endlich Großvater wird.