Numbers, den Tod im Blick - Rachel Ward

  • Titel: Numbers - Den Tod im Blick
    Autorin: Rachel Ward
    Verlag: Chicken House Deutschland
    Seiten: 368



    Der Verlag ist ein neuer Zusammenschluss des Englischen Verlages Chicken House mit Carlsen.



    Über die Autorin:


    1964 geboren, wuchs sie in der Grafschaft Surrey südlich von London auf und studierte Geografie in Durham. Erst mit 40 Jahren widmete sie sich dem Schreiben. Auf Anhieb landete ihr erster Jugendthriller auf zahlreichen Nominierungslisten. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Bath, England.



    Über den Inhalt:


    Die fünfzehnjährige Jem ist Waise, ihre Mutter starb an einer Überdosis als Jem sieben war und mit diesem Ereignis scheint Jems Leben aus der Bahn geworfen zu sein.


    Bei unterschiedlichen Pflegefamilien aufgewachsen scheint Jem ein typischer Problemteenager zu sein, denn sie ist eine Einzelgängerin, die jegliche Kommunikation mit ihrer Pflegmutter meidet und lieber die Schule schwänzt und allein am Londoner Kanalufer sitzt, als Kontakt zu ihren Klassenkameraden zu pflegen.
    Jem vertraut niemanden und sie schaut auch niemanden ins Gesicht, denn Jem hat ein schreckliches Geheimnis.


    Seit ihrer Geburt bedeutet der Blick in die Augen eines jeden Menschen nur eines: Eine Zahl.
    Eine Zahl die das Todesdatum des jeweiligen Menschen bedeutet. Den genauen Tag, an dem er die Erde verlassen wird.
    Um nicht immer und immer wieder die Todesdaten ihrer Mitmenschen sehen zu müssen, hat sich Jem vollkommen von ihrer Umwelt isoliert.
    Bis sie eines Tages Spinne begegnet, dem riesigen Schulkameraden, der nie stillzustehen scheint, eine fast penetrante Fröhlichkeit ausstrahlt und sich nicht von Jems schroffen Verhalten abschrecken lässt.


    Als sich Jem jedoch langsam für Spinne zu öffnen beginnt, passiert ein schreckliches Unglück und ab sofort sind Jem und Spinne auf der Flucht.



    Meine Meinung:


    Die Grundidee mit den Zahlen hat mir wirklich gut gefallen, das war auf jeden Fall mal etwas Anderes, genauso wie die Tatsache, dass sich Jem die ganze Zeit darüber im Klaren ist und sich diese Erkenntnis nicht in Gleichgültikeit oder Gewöhnung an ihre Gabe wandelt, sondern dass sich Jem stets über die Tragweite bewusst ist, und das sie das Leben eines Menschen ganz plötzlich ändern könnte.
    Daraus erfolgt Beschreibung von Jem als tiefverstörten, mißtrauischen Teenager, der sich völlig eingekapselt hat, die ich authentisch und gut nachvollziehbar fand.
    Das Tatsache, dass Jem einem nicht ans Herz wachsen kann und soll, habe ich als Stilmittel empfunden und es hat mir gut gefallen.
    Nicht immer funktionieren Geschichten ohne Figur mit der man sich identifizieren kann, vor allem im Jugendbuch ist eine lesernahe Figur in der Regel beliebt, umso mehr fiel es mir hier positiv auf.


    Am Besten gefallen hat mir der erste Teil, in dem Jem Spinne kennenlernt und ihr Panzer langsam aufzubrechen beginnt. Der langsame oft mühsame Wandel in ihrem Verhalten ist glaubwürdig und hat mich überzeugt, kann man doch all ihre Ängste und Qualen verstehen.


    Sprachlich ist zu erwähnen, dass es sich bei den beiden Hauptprotagonisten um Teenager der Londoner Mittel- bis Unterschicht handelt und dementsprechend die Dialoge gestaltet sind.
    Die jugendlich- schnodderige Sprache die gut zu Jem und Spinne passt und natürlich an den Beiden wirkt, wird bis zum Ende konsequent durchgehalten, aber obwohl ich die Sprachwahl als Stilmittel und als Teil der Personen wahrgenommen habe, hat sie mich gegen Ende ein wenig ermüdet. :rolleyes


    Alles in allem hat es mir ganz gut gefallen, vor allem das gewählte Ende war überraschend gut!



    plinkernde Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Danke für die Rezi. Ich hatte gehofft, dass es hier bald eine gibt :-]
    Irgendwie klingt darin aber eine unterschwellige Unzufriedenheit mit und 7 Punkte sind ja nun nicht sooo toll ...
    Was hat Dir denn nicht gefallen/gefehlt?

  • Ich glaube dass ist eine persönliche Sache :grin


    Ich habe einfach festgestellt, dass mich diese hingerotzte Jugendsprache einfach irgendwann anstrengt. (selbst wenn sie glaubwürdiges Stilmittel verwendet wird)


    Daher war ich auch so genervt von dem vielbejubelten Roadkillbuch.
    Daher sind die sieben Punkte und die verhaltene Begeisterung eine subjetive Wahrnehmung...



    spießige Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Zitat

    Original von Elbereth
    Ich glaube dass ist eine persönliche Sache :grin


    Okay, ich verstehe :grin
    Ich werd mal reinlesen und sehen, wie mir der Stil so liegt ...
    Grundsätzlich klingt das Buch jedenfalls spannend.

  • Danke für die Rezi. Ist das auch ein Buch für Erwachsene? Vom Inhalt her erscheint es sehr interessant.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Von der ersten Minute an wird man bei diesem Buch eng in eine Handlung eingebunden, die stets an Tempo zunimmt. Jem spricht ihre LeserInnen immer wieder direkt an, bindet sich ein in das Geschehen durch geschickte Fragen, die sie dazu zwingen, sich mit dem Gelesenen auseinanderzusetzen. Das gelingt auch durch die verwendete Sprache: umgangssprachlich, jugendlich, aber ohne plump zu wirken. Sie passt einfach zu den Figuren und ihren Denkweisen. Vorgestellt wird Jem als Außenseiterin, die sich allmählich Spinne gegenüber öffnet, in dessen Oma eine unerwartete Verbündete findet und an seiner Seite zusehends aufblüht. Sie wird wagemutiger, springt auch mal über ihren eigenen Schatten und riskiert etwas für den Jungen, der ihr mit der Zeit mehr bedeutet als nur ein einfacher Freund. Dadurch wirkt Jem sehr glaubhaft, bekommt sie doch am eigenen Leib – zum ersten Mal in ihrem Leben – zu spüren, was Freundschaft heißt.


    Das wichtigste Thema des Buches, das immer wieder auftaucht, ist die Frage nach der Vorherbestimmung. Steht der Tod eines Menschen wirklich von seiner Geburtsstunde an fest? Kann er nicht verhindert werden? Diese Erfahrung macht Jem, als sie Menschen beobachtet, denn jeder stirbt an dem Datum, das sie von ihm weiß. Ganz egal, was Jem unternimmt. Besonders am Ende wird das bei Jems abschließendem Statement vor einer Menschenmenge sehr gut deutlich. Das Thema ist überraschend jugendgerecht aufbereitet und nimmt nicht zu viel Raum ein neben Freundschaft, Flucht und erster Liebe.


    Spannung ist durchweg vorhanden: Erst durch die schwierige Situation, in die sich Spinne durch ein paar Drogendeals manövriert, dann durch die Flucht der beiden nach dem Terroranschlag und nicht zuletzt durch das Wissen, dass Spinne das Ende des 15. Dezembers nicht erleben wird.


    Spannend bis zur letzten Minute – und darüber hinaus! Tolle Unterhaltung für LeserInnen ab 14 Jahren, ernst und rasant zugleich.

  • Ich hab das Buch vor ein paar Tagen beendet und fand es sehr gut.
    Mit Jem konnte ich mich auch nicht anfreunden - sollte wahrscheinlich auch gar nicht so sein - aber Spinne fand ich sofort sympathisch und klasse. Vor allem, dass er alles andere als perfekt ist, hat ihn mir irgendwie wirklicher erscheinen lassen.
    Und die ganze Sache mit den Zahlen, ob sie variabel sind, was sie festlegt, ob man es verhindern kann usw. und der Versuch zum Ende hin, ihre Logik zu entschlüsseln - sowas find ich immer gut.
    Und echt jetzt:



    Deswegen kann ichs kaum erwarten, bis der zweite Teil im Juni rauskommt. *ungeduldig wart*

  • Zitat

    Original von Elbereth
    Daraus erfolgt Beschreibung von Jem als tiefverstörten, mißtrauischen Teenager, der sich völlig eingekapselt hat, die ich authentisch und gut nachvollziehbar fand.
    Das Tatsache, dass Jem einem nicht ans Herz wachsen kann und soll, habe ich als Stilmittel empfunden und es hat mir gut gefallen.
    Nicht immer funktionieren Geschichten ohne Figur mit der man sich identifizieren kann, vor allem im Jugendbuch ist eine lesernahe Figur in der Regel beliebt, umso mehr fiel es mir hier positiv auf.


    Das habe ich mir in den letzten Tagen noch mal durch die Kopf gehen lassen. Ich empfinde es gar nicht so extrem. Jem hat Wesenszüge, mit denen sich zumindest die Jugendlichen, die mir begegnen, identifizieren können :gruebel. Da ist zwar niemand dabei, auf den dieses Mädchen 100%tig passt, aber diese "eingekapselten" Teenies gibt es schon, die fallen einem nur seltener auf. Ans Herz wachsen kann sie nicht, das stimmt wohl, aber es gibt Kids, die mit Jems Problemen etwas anfangen können, ohne dass sie gleich Zahlen in den Augen der Menschen sehen. Jem ist lebensnah auf ihre Art und Weise, selbst wenn sie nicht dem Bild des 0815-Teenies entspricht. Besonders in der Anfangsphase, bevor die Flucht beginnt, ist mir das positiv aufgefallen.




    Weshalb ich eigentlich hier bin. Ich musste grad feststellen, dass ich ja gar nicht mehr so lange auf die Fortsetzung warten muss :-]. Schon im Juni ist es laut Amazon soweit. Dann lese ich auf Englisch weiter, was soll's. Dazu hat mir das Buch viel zu gut gefallen.

  • Na ich hab mir doch gedacht, dass es eine Fortsetzung mit Adam geben wird, als ich den Schluß des Buches las. Sehr cool, ich freu mich schon! :-]


    Hier meine Rezi:


    Kurzbeschreibung:
    Immer, wenn die fünfzehnjährige Jem einem anderen Menschen in die Augen schaut, sieht sie eine Zahl – das Datum des Tages, an dem dieser Mensch sterben wird. Unfähig, mit dieser „Gabe“ umzugehen, zieht sie sich von ihrer Umwelt zurück, bis sie eines Tages Spinne begegnet. Der große, stinkende, schwarze Junge schafft es, was bisher niemandem gelungen ist – er dringt zu Jem vor und holt sie ein wenig aus ihrer einsamen Welt. Doch dann erschüttert ein Terroranschlag London, und Jem und Spinne werden zu Gejagten. Verzweifelt versuchen sie zu fliehen, denn ihre gemeinsame Zeit verrinnt unaufhaltbar.


    Meine Meinung:
    „Numbers“ ist das Debüt der britischen Autorin Rachel Ward, das direkt Lust macht, mehr von dieser Autorin zu lesen. Sie schneidet in ihrem ersten Roman vielerlei Themen an – Verlust der Eltern, Tod durch Drogen, das Aufwachsen als Waisenkind, Depressionen, aber auch Freundschaft und die erste Liebe. Doch trotz dieser Vielzahl an „Baustellen“ ist das Buch nicht verwirren oder undurchsichtig - ganz im Gegenteil. Man findet sich schnell und gut in die Geschichte und Jems Leben ein, auch wenn es manchmal schwer fällt, dieses Mädchen zu verstehen. Sie ist völlig in sich gekehrt, verbohrt und störrisch, lässt niemanden an sich heran und verkriecht sie in ihrer eigenen kleinen Welt aus Trauer, Wut und Einsamkeit. Das macht sie nicht gerade zu einer Sympathieträgerin, aber trotzdem schließt man sie im Laufe des Buches ins Herz.
    Ebenso Spinne, den großen, schwarzen Jungen, von dem man in der ersten Hälfte des Buches immer nur erfährt, dass er sich nicht wäscht und furchtbar stinkt. Man ist froh, dass es keine „Geruchs – Bücher“ gibt, aber kann es trotzdem in gewisser Weise verstehen, dass Jem sich zu ihm hingezogen fühlt.
    Jeder der Charaktere in „Numbers“ hat seine Ecken, Kanten und Geschichten, selbst die Randfiguren. Und genau das ist es, was das Buch realistisch und lebensecht macht, obwohl der eigentliche Hintergrund der Geschichte ja ein recht fantastischer ist. Man hat während des Lesens die ganze Zeit das Gefühl, dass diese Story durchaus wahr sein könnte.
    Ein wenig gestört hat mich zu Beginn des Buches die etwas ruppige Sprache Jems. Besonders in den ersten Kapitel flucht und schimpft sie eigentlich nur, was mir schnell auf die Nerven ging. Man gewöhnt sich aber daran und irgendwann kann man darüber hinwegsehen.
    Ich war „Numbers“ gegenüber anfangs ein wenig skeptisch, da es vielerorts als Thriller bezeichnet wurde, die ich jedoch gar nicht gerne lese. Glücklicherweise hat es mit einem Thriller aber wenig gemein. Es ist zwar durchaus spannend, aber nicht brutal oder blutig, so dass man es guten Gewissens auch jungen Lesern empfehlen kann. Wichtigere Dinge wie Freundschaft und Liebe stehen an erster Stelle, ohne dass das Buch kitschig oder romantisch wirkt.
    Der Schluss hat mir leider gar nicht gefallen, ich hätte mir ein anderes Ende für diese Geschichte gewünscht. Da mir das Buch aber insgesamt sehr gut gefallen hat, ist das nicht weiter tragisch.

  • Hui eine Fortsetzung, sehr schön dann kann ich mich ja schon mal darauf freuen :-]


    Aber nun erst mal zum ersten Teil:


    Wirklich eine Jugendbuch der Spitzenklasse. Allein das Jem die Fähigkeit besitzt in den Augen der Menschen ihren Todesdatum zu sehen war für mich Grund genug das Buch zu kaufen aber auch die restlichen Komponenten die dieses Buch zu einem absoluten Lesevergnügen zusammenschweißen sind mehr als gelungen. Von der ersten Seite an habe ich mitgefiebert und mich immer wieder gefragt ob es möglich ist den Datum derfür einen bestimmt ist zu ändern.



    Eine wirklich packende und geniale Story, die perfekte Hauptfigur, eine zarte Liebesgeschichte und vieles mehr wird einem bei Numbers geboten.


    10 Punkte :-]

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Meine Meinung


    „Numbers“ wird von der Ich-Erzählerin Jem erzählt, sie ist 15 Jahre alt und kann von Geburt an Zahlen bei anderen Menschen sehen, welche ihr Todesdatum bedeuten. Sie freundet sich mit einem Jungen an, der nur „Spinne“ genannt wird. Beide sind zusammen am London Eye (Riesenrad), als es durch eine Bombe zerstört wird. Sie gelten als verdächtige und fliehen, weil sie Angst haben, dafür verantwortlich gemacht zu werden, obwohl sie unschuldig sind.


    Dieser Roman ist in der Jugendsprache abgefasst, so dass es sich schnell lesen lässt. Leider stehen die Zahlen nicht so im Mittelpunkt, wie ich gehofft hatte, aber es war trotzdem ein schönes Leseerlebnis. Das Ende ist für mich gut und glaubhaft, ich brauche nicht unbedingt eine Fortsetzung, kann mir jedoch gut vorstellen, dass es mindestens eine geben könnte.

  • Meine Meinung:


    Ein wirklich außergewöhnlicher Jugendthriller ist mir hier in die Hände gefallen. Jem ist eine problematische Fünfzehnjährige, die nach dem Drogentod ihrer Mutter bei Pflegefamilien aufgewachsen ist und immer weitergereicht wurde. Doch der wahre Grund für ihre Probleme ist die Tatsache, dass sie Zahlen in den Augen der Menschen sieht. Nicht irgendwelche Zahlen. Jem sieht die Todesdaten ihres Gegenübers. Als sie schließlich in dem ungewöhnlichen Spinne einen echten Freund findet, bleibt ihr nur sehr wenig Zeit, denn seine Zahl ist schon furchtbar bald erreicht. In einem verrückten Roadtrip flüchten die beiden Jugendlichen vor der Polizei, Spinnes Drogengeschäften und der zivilisierten Welt, die sie einfangen will.
    Besonders das Ende dieses Romans hat mich überrascht und wirklich berührt. Der Weg, auf dem sich Jem und Spinne von London bis nach Bath durchschlagen, lässt einen das Buch atemlos verschlingen. Nicht nur gelingt es der Autorin, starke, glaubwürdige und zutiefst bewegende Protagonisten zu erschaffen, sie lässt den Leser mit ihnen kämpfen, lieben und leiden und das Leben und den Tod selbst hinterfragen. Kein alltägliches Thema für einen Jugendroman, und eine heftige Sache, ein fünfzehnjähriges Mädchen mit diesen Fragen zu belasten, aber Rachel Ward schafft es, einen tief in Jems Gedankenwelt hinein zu versetzen und die wichtigen Punkte am Ende völlig klar zu vermitteln. Eine große Leseempfehlung, keineswegs nur für Jugendliche!


    Edit: Ergänzung: 9/10 Punkten!


    lg Romana

    "Der Menge gefallen, heißt den Weisen missfallen."

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  • Ich finde die Story sehr gelungen!
    Die Flucht der beiden Jugendlichen wird von Minute zu Minute spannender und man fiebert jede Seite mit!
    Und die Liebe zwischen ihnen wächst- Von Sekunde zu Sekunde!
    Als Jem Spinne zum erstenmal sah war sie ihm gegenüber skeptisch doch spätestens in der Scheune wo sie einander verfallen weiß sie, das sie ihn liebt- Spinne. Der Typ der "seinen Augen nach" bald sterben wird...

  • Story:
    Die 15jährige Jem hat eine Gabe: Sieht sie einem Menschen in die Augen, erscheint vor ihrem inneren Auge eine Zahl. Es handelt sich um ein Datum, nämlich dem Todesdatum des Menschen, der ihr in die Augen sieht.
    Für Jem ist es mehr Fluch als Segen, denn sie wird dadurch ständig mit dem Tod und der Vergänglichkeit ihrer Mitmenschen konfrontiert.
    Irgendwann lernt sie den durchgeknallten "Spinne" kennen, mag ihn zunächst zwar nicht, aber im Laufe der Zeit lässt sie sich auf ihn ein. Die beiden kommen sich näher und verbringen viel Zeit miteinander und ihr Weg führt sie eines Tages zum "London Eye", dem Riesenrad in London. Jem fällt schnell auf, das alle Menschen in der nahen Umgebung das gleiche Todesdatum "in ihren Augen" tragen. Jem weiß, das hier etwas nicht stimmt und überredet Spinne zur Flucht. Damit weckt sie schlafende Hunde, denn die Polizei verdächtigt und verfolgt die beiden von nun an.


    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt in einem Wahnsinnstempo. Rachel Ward macht neugierig auf die beiden Protagonisten, erzählt in kurzen Rückblenden von Jems Kindheit, ihren Problemen in der Schule, ihren Schwierigkeiten mit zwischenmenschlicher Nähe usw.
    Dann kommt es zu oben beschriebenem Zwischenfall am "London Eye" und der Rhythmus des Buches ändert sich komplett.
    Ward nimmt sich viel Zeit für die Flucht von Spinne und Jem, sie schlägt ruhigere und nachdenklichere Töne an und nimmt deutlich das Tempo aus dem Buch. Das hat mich zunächst irritiert, denn eigentlich bin ich eher den umgekehrten Weg gewohnt: Ruhiger Beginn und temporeiches Ende.
    Die Helden der Geschichte sind keine, jede Figur hat Fehler, Ecken und Kanten. Protagonistin Jem war mir über weite Strecken sogar unsympathisch, ohne das es mir den Spaß am Buch hätte verderben können. Die häufig kritisierte Sprache ist eben genau dieser Figur geschuldet, wird das Buch doch aus der Perspektive von Jem erzählt. Ihre Sprache ist keine blumige, die schroffe Wortwahl gehört zu ihrem Charakter und ist Ergebnis ihres verpfuschten Lebens.
    Mich hat "Numbers" gefesselt und auch in den stillen Momenten begeistert. Rachel Ward erspart uns den moralischen Zeigefinger und erzählt in glaubhaften Worten eine sehr spannende Geschichte. Die Fortsetzung ist bereits angekündigt.


    In meinem Blog findet Ihr zusätzlich eine Video-Besprechung zu dem Buch. :-)


    LG
    Daniel

  • Zitat

    Die häufig kritisierte Sprache ist eben genau dieser Figur geschuldet, wird das Buch doch aus der Perspektive von Jem erzählt. Ihre Sprache ist keine blumige, die schroffe Wortwahl gehört zu ihrem Charakter und ist Ergebnis ihres verpfuschten Lebens.


    Da stimm ich dir zu Daniel! Genau die Sprache, fand ich, hat das ganze viel echter gemacht!
    Also kritisieren kann ich das nicht ^^

  • Gefesselt hat mich an dem Buch die Idee der Autorin, die Hauptprotagonistin mit einer ganz besonderen Gabe auszustatten. Sobald Jem jemandem in die Augen sieht, weiß sie dessen Todesdatum. Eine –zumindest für mich- neue Idee und auch eine sehr reizvolle dazu.
    Damit ist dann natürlich auch schon ein großer Teil des Romanes festgelegt. Es dreht sich um die Frage, ob der Tod schon mit der Geburt feststeht oder man Einfluss darauf hat seinen eigenen Todeszeitpunkt oder den eines anderen durch bestimmte Aktionen und Taten zu ändern. Und das Buch beantwortet die Frage auch, aber darauf will ich hier natürlich nicht näher eingehen.


    Aber auch die Handlung um diese Grundproblematik ist sehr ansprechend gestaltet. Mit Jem und Spinne hat Frau Ward zwei Figuren geschaffen, die mit ihrer problematischen Herkunft und Situation weit weg von mir sind, was mir eine Identifikation ziemlich schwer gemacht hat, aber die sehr authentisch und realistisch sind und nachvollziehbar agieren. Dazu trägt auch ihre jugendlich-schnoddrige Sprache bei, die sich durch das ganze Buch zieht.
    Die Handlung mit der roadmovie-artigen Flucht durch halb England nimmt einen schnell gefangen und zieht einen in ihren Bann. Man wünscht den beiden ein gutes Ende, glaub aber gleichzeitig selbst nicht daran, dass es wirklich eintrifft.


    Den Epilog fand ich dagegen etwas kitschig und nicht so ganz zu dem Rest des Buches passend. Jem ist darin irgendwie zu glatt und angepasst.
    Ob ich allerdings den zweiten Band wirklich lesen will, weiß ich noch nicht. Zu dem Thema wird für mich im ersten Teil eigentlich alles gesagt und er wirkt auf mich auch in sich rund und abgeschlossen.

  • hmmm also mir hat das buch leider gar nicht gefallen...sorry aber ich kann einfach keine bücher lesen, in dem mich nicht ein einziger charakter anspricht...die grundidee fand ich ja ganz nett, aber warum es da einen zweiten teil geben muss erschließt sich mir nicht.

    ohne träume ist das leben so langweilig wie 7 koffer voller weißbrot (janosch - oh wie schön ist panama)

  • Ist zwar schon eine Weile her, seit ich das Buch gelesen habe, aber ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich ziemlich gespannt darauf war. Danach war ich dann ziemlich enttäuscht. Ich hatte mir mehr versprochen.


    Zitat

    Original von marie-isabel
    die grundidee fand ich ja ganz nett, aber warum es da einen zweiten teil geben muss erschließt sich mir nicht


    Das kann ich nur :write.