Bücher über die Unterdrückung der Frauen - ihre Nöte, ihre Ueberlebenskämpfe.....

  • Meine Tochter kommt in keine Übergangsklasse ...


    Die Erzählerin Anja, als 11jährige mit ihrer Familie aus St. Petersburg nach Deutschland ausgewandert, hat ihre ganz eigene Geschichte, die durch Erinnerungen an die russische Kindheit, die Erfahrungen im deutschen Asylantenwohnheim und dem Nebeneinander allerlei russisch-deutscher Eigenheiten geprägt ist. Man selbst mußte nicht mit acht Jahren das Schlange stehen perfektionieren, weil das Erobern von zwei Kannen Milch einem die Auszeichnung "verantwortungsvoll" der Oma einbrachte. Es war nicht von weltbewegender Bedeutung, daß sich nur bei der echten Barbie die Kniebeugen einknicken lassen, der deutschen Sprache war man mächtig, bevor man das erste Kinderbuch las und "zu Hause" verbindet man nicht als erstes mit seinem abgetragenen Flanellschlafanzug. Dennoch erzeugt Lena Goreliks Debütroman erstaunlich vertraute Gefühle. Vielleicht liegt es daran, dass die Erzählerin einem durch ihre offene und entschlossene Art das Gefühl gibt, dazuzugehören, auch wenn man für sie am ehesten eine dieser Schulfreundinnen wäre -die mit dem großen Haus und dem eigenen Zimmer-, der gegenüber Anja lange erfolgreich verschweigt, warum sie nicht auch mal bei ihr zu Hause spielen. Ist der beengte Raum im Wohnheim Anja als Kind noch Anlaß genug, die neue Freundin ihrer Familie vorzuenthalten, so läßt sich die Familie bald nicht mehr davon abhalten fester Bestandteil von Anjas Leben zu sein. Vor allem die sorgenvollen Anrufe der Mutter erinnern Anja mehrmals täglich an ihre russische Herkunft.


    Vielleicht liegt es an der differenzierten Beobachtung der russischen Eigenheiten, die immer im Bewußtsein möglicher deutscher Verhaltensweisen beschrieben werden, daß man meint, Teil dieses Alltags zu sein, und daß man sich von Anjas Familie aufgenommen fühlt. - Man ist sowohl genervt als auch gerührt von der übertriebenen Fürsorglichkeit der Mutter, erfährt, daß "russisch reden" nicht mit deutscher Unterhaltung gleichzusetzen ist und lernt schneller als Anjas Freund Jan, daß man sich in russischen Familien, wenn es ums Essen geht, auf keine Diskussion einlassen sollte. Und wenn die 87jährige Großmutter am frühen Morgen den Besuch zum vierten mal "wie lange bleibt ihr?" fragt und ihm dabei wiederholt ein Stück selbstgemachten Kuchen anbietet, möchte man sich wie Anja die Autoschlüssel schnappen und erst mal wegfahren. - Wäre man nicht so damit beschäftigt, lachend auf und ab zu laufen und dabei sein verdutztes Umfeld darüber aufzuklären, daß die Macken der eigenen Familie neben denen von Anjas ganz und gar harmlos sind.
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  • Als Krankenschwester im Vietnam-Krieg


    An eine Rouenna Zycinski kann die Autorin sich beim besten Willen nicht erinnern, als sie ihren Brief in den Händen hält. In den letzten Jahren, nach Erscheinen ihres ersten Buches, waren viele Briefe bei ihr angekommen, die sie an lange zurückliegende Bekannte, Freundschaften erinnert hatten; um ihr Buch ging es den wenigsten, sie wollten sich in Erinnerung rufen, ihre Geschichte erzählen, vielleicht darauf spekulierend, dass sie sie in ihrem nächsten Buch verwenden würde.


    Rouenna war, so schreibt sie, die Nachbarin der Erzählerin in der Sozialsiedlung in Staten Island. Sie spricht keinen Wunsch aus in ihren Briefen, doch sie meldet sich immer wieder, und irgendwann weiß die Autorin: sie wird um ein Treffen nicht umhinkommen. Dabei lebt sie ohnehin gerade in einer schwierigen Lage, getrennt von dem Mann, mit dem sie jahrelang zusammengelebt hatte, in einer neuen, noch nicht wirklich in Besitz genommenen Wohnung, die Arbeit an ihrem neuen Manuskript geht kaum voran.


    Auf den ersten Blick ist Rouenna nicht gerade beeindruckend. Überwältigend dick, sehr zurückhaltend und ruhig - die Vermutung, Rouenna würde den Löwenanteil an der Unterhaltung bestreiten, erfüllt sich nicht. Warum, weiß die Erzählerin selbst nicht genau - aber sie treffen sich wieder, und langsam erfährt sie die Geschichte dieser Frau.


    Rouenna war als Kriegskrankenschwester in Vietnam - ein Jahr, das sie als das glücklichste und intensivste ihres Lebens bezeichnet. Wie kann man ein Leben in permanentem Schrecken, mit den Gräueln zerfetzter Körper, Schmerzen, Schreien - wie kann so ein Leben glücklich sein?


    In kleinen Geschichten erzählt sie davon, wie sie diese Zeit erlebt hat; wie es war, ausnahmsweise gebraucht zu werden, für attraktiv gehalten zu werden, ein bisschen Dankbarkeit zu erleben - und zum ersten und einzigen Mal in ihrem Leben echte Frauenfreundschaft kennen zu lernen.


    Rouenna hatte gewünscht, dass ein Buch über ihre Erlebnisse geschrieben sollte - ein Ansinnen, dass von der Erzählerin abgelehnt worden war. Nach ihrem Tod, ihrem Selbstmord, ist es mehr als das schlechte Gewissen, das sie antreibt, die Geschichte nun doch in Romanform zu fassen. Es ist ein letzter Tribut an eine Freundschaft, die sie selbst nicht für möglich gehalten hätte.


    Ob das Buch wirklich, wie die Erzählform nahelegt, einen stark biographischen Hintergrund hat, kann ich leider nicht beurteilen - aber alleine schon, dass man überhaupt darüber nachdenkt, zeigt, wie authentisch der Text auf mich als Leser gewirkt hat.


    Wenn von Krieg die Rede ist, von Vietnam und den Traumen, die die Veteranen erlitten hatten, dann ist fast ausschließlich von Männern die Rede, von den Soldaten, die dort gekämpft hatten. Hier wird die Geschichte aus einer anderen Perspektive erzählt: von einer Frau, einer Krankenschwester, die auf ganz andere Weise in das Geschehen verwickelt war.


    Eigentlich wollte Rouenna durch ihren Militärdienst hauptsächlich ihrem öden Leben zu Hause entkommen, sah sie es als Chance an, sich abzunabeln. Was die Rekrutierungsfilme zeigten hatte allerdings nichts mit der Realität zu tun, mit den schnellen Entscheidungen, die über Leben und Tod entschieden, mit dem unglaublichen Gestank, den ein verkohlter Mensch verbreitet - die Szenen aus dem Film *Der englische Patient* befremdeten Rouenna auch entsprechend - das wird erzählt, ohne auf die Tränendrüse zu drücken, sachlich, aber nicht unbeteiligt. Es waren Voraussetzungen, mit denen man eben fertig werden musste.


    Dass im Laufe der Zeit dann trotz der Kameradie, der Drogen, des andauernden Verliebt-Seins und des Sex das Missbehagen gegen den Krieg wächst, gegen die sinnlose Gewalt, das ist in diesem Buch sehr behutsam geschildert. Hier wird nicht gerichtet, nicht verherrlicht - es wird nur ein kleines Stück Geschichte erzählt, das den Blickwinkel des Lesers wieder ein wenig zu erweitern vermag.


    Die Leselust

  • und wie wäre es damit?


    Kurzbeschreibung
    Die Farbe Lila, das ist Celies Geschichte. Die Geschichte einer jungen Schwarzen, die von ihrem Vater jahrelang vergewaltigt und zu einer Ehe mit einem Mann gezwungen wurde, den sie nicht liebt. Aufgeschrieben in ihren verzweifelten Briefen an Gott. Die Farbe Lila hat Millionen Menschen zu Tränen gerührt. Es ist Alice Walkers bekanntestes und beliebtestes Buch, das von Steven Spielberg verfilmt und zu einem sensationellen Kinoerfolg wurde. Denn Die Farbe Lila erzählt, wie Celie es schafft, zu sich selbst zu finden, Stärke zu entwickeln und ihren eigenen Weg in ein neues Leben zu gehen

  • Das hier habe ich grad vor paar Tagen in einem Antiquariat aufgegabelt, aber noch nicht gelesen.
    Dieses Buch zeigt auf, dass es auch Männer gibt - es gibt viele davon - die sich um die Rechte der Frauen Gedanken machen und sich dafür in irgend einer WEise einsetzen....


    Klappentext:
    Seit Anna Göldin hat sich an der Willkür der Schweizer Richter nichts geändert. In Indizienprozessen entscheiden sie anch dem Motto "Im Zweifel gegen die Frau". Zu diesem Ergebnis kommt der Journalist und promovierte Jurist Walter Hauser in seiner Recherche über die grossen Schweizer Mordprozesse des 20. Jahrhunderts. SEine Forderung lautet: Der Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten" muss auch für Frauen gelten.

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    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Und ganz klar gehören in diese Kategorie auch Bücher/Geschichten von und über Kinder, die von ihren Müttern/Eltern weggegeben werden mussten in Pflegefamilien, oder zur Adoption freigegeben oder verdingt werden mussten.....das eine und andere solcher Bücher habe ich in diesem Thread bereits entdeckt.


    Und da gehört die Lebensgeschiche der ROSALIA G. unbedingt auch mit hinein.


    Der Klappentext ist sehr lang, aber ich werde mir die Mühe geben, ihn abzutipseln. Er stammt von der mittlerweile verstorbenen Dois Morf ehemals ein engagiertes Mitglied in unserer Regierung.


    "Vorgestern handelte Literatur von Adeligen (der "ästhetischen Falltiefe" wegen). Gestern befassten sich die Schriftsteller mit der gehobenen Mittelklasse, mit einem verniedlichten Kleinbürgertum (wer schrieb, kannte nichts anderes). Heute, endlich, werden auch jene Menschen dargestellt, welche die Mehrheit von uns ausmachen, welche die längste Zeit nicht zur Kenntnis genommen wurden - jene, die mit unterbezahlter Arbeit unter härtesten Bedingungen die gehobene Existenz aller übrigen ermöglichten: Arbeiter, Kleinbauern und - Frauen.
    Bücher von Bedeutung sind dort entstanden, wo Menschen unter dem Druck von Erlebnissen und Erfahrungen sich ihren Mitmenschen mitteilen wollten - und sich beim Schreiben mehr Einsicht in ihre Welt zu verschaffen versuchten. <Rosalia G., Ein Leben> gehört zu diesen Büchern. Es wurde von einer heute über 70jährigen Frau geschrieben. Rosalia war ein uneheliches Kind, ein Verdingkind in Schwarzenburg, Dienstmädchen anderer Leute im Welschland und in Bern, Dienstmädchen ihres Mannes. Rosalie fragt: Warum sorgen die Menschen für ihre Jungen weniger gut als die Tiere? Rosalia erzählt von ihrer Ausserseiterfamilie, vom Sechzehnstunden-Arbeitstag als Dienstmädchen, Serviertochter, Köchin, Wäscherin, Glätterin, vom überwältigenden Erlebnis des Bücherlesens, von iher Sehnsucht nach Bildung, nach einem Beruf, nach ein wenig mehr Zeit für sich selber, nach verständnisvollen MItmenschen. Sie berichtet von der Wirklichkeit zur Zeit der ersten Autos und Flugzeuge, der Mobilmachung 1914, der Arbeitslosigkeit und der Krise, vom Zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit. Rosalia schreibt wehmütig und lebensfreudig, empört und demütig im Zwiespalt ihrer Suche nach der Vergangenheit und ihres Versuchs, festzustellen, was dabei echt war und was Rollenverhalten. Beim Schreiben über ein halbes Jahrhundert Leben ist Rosalia, mit Hilfe ihrer beiden Tochter, eine emanzipierte Frau geworden. Dennoch fragt sieL: Ist meine Schreiberei nur ein Aergernis für die Welt? Und entschuldigt sich sofort: Aber ich möchte doch so gern mithelfen, die Wahrheit zu finden.
    Wer "Rosalia G." gelesen hat, wird künftig die Augen offen halten für die Röslis unserer Zeit, wird verstehen, warum Frauen mit Frauen solidarisch sein sollten." (Doris Morf)

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  • Wahrscheinlich kennen viele das Buch schon, aber es fiel mir sofort beim dem Thema ein. Ich habe es unheimlich gerne gelesen. :-)


    Inhalt:
    Mariam ist ein harami, ein uneheliches Kind. Als ihre Mutter sich umbringt, wird sie von ihrem Vater deshalb schnellstmöglich mit einem Schuhhändler aus Kabul verheiratet. Die junge Laila ereilt Jahre später ein ähnliches Schicksal, das sich mit dem Mariams verflicht - sehr zu deren Unwillen. Dann jedoch versuchen beide Frauen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, doch unter dem Terrorregime der Mudschaheddin und später der Taliban bleibt ihnen dazu so gut wie kein Spielraum. Und so bleibt schließlich nur ein Ausweg. "Tausend strahlende Sonnen" ist ein Buch, das den Leser in keiner Weise schont, ihn oft schreckerstarrt weiterlesen lässt, das aber auch außerordentlich behutsam mit seinen Figuren umgeht. Khaled Hosseini malt die Charaktere der beiden sehr unterschiedlichen Frauen nur durch Nuancen aus, schafft es aber, sie einem innerhalb weniger Seiten fest ans Herz wachsen zu lassen. Ein brandaktuelles Thema, verpackt in eine mitreißende Geschichte - unbedingt lesen!

    "Von den vielen Welten, die der Mensch nicht von der Natur geschenkt bekam, sondern sich aus dem eigenen Geist erschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte." (Hermann Hesse)

  • Kinder von Migranten


    Fatma ist acht Jahre alt, als ihre Eltern beschließen, nach Deutschland zu gehen. Es wird zwei Jahre dauern, bis die Eltern sie nachholen. Zwei Jahre, in denen Fatma bei ihrer Großmutter in Istanbul lebt, wo brutale Strafen auf kleinste Vergehen folgen, wo sie seelisch und körperlich gequält wird, bis sie fast stirbt. Als sie endlich den Eltern folgen darf, erhofft sie Rettung. Doch das Deutschland der 1960er-Jahre ist eine graue Welt, in der ihre Eltern sich nicht zurechtfinden. Einzig ihr Tagebuch tröstet sie. Das Martyrium eines kleinen Mädchens, ein bewegtes Zeugnis eines Lebens zwischen zwei Welten.
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  • Dieses Buch ist sprachlich eher recht einfach gehalten, aber gibt doch sehr deutlich wieder, was in manchen Gegenden der Welt noch alles für Grausamkeiten geschehen.


    Als Zwölfjährige wurde Mende in ihrer Heimat, den Nubabergen im Sudan, geraubt und jahrelang von einer reichen arabischen Familie in Khartoum brutal ausgenutzt. Dann verschickte man sie nach Europa - als Sklavin eines sudanesischen Diplomaten in London. Unter dramatischen Umständen gelang ihr im September 2000 die Flucht. Doch Mendes Martyrium ging weiter: Im Oktober 2002 wurde ihr Antrag auf Asyl in England abgelehnt. Was das sichere Todesurteil für Mende bedeutet hätte, konnte erst im letzten Moment abgewendet werden - durch einen Entrüstungssturm der Medien und durch den Einsatz Tausender erschütterter Leser dieses Buches.

  • Grosses Dankeschön an alle, die Ihr Eure Bücher zu diesem sehr weitgefächerten Thema vorgestellt habt..... macht weiter so. :knuddel1


    Mich persönlich würden im ganz Speziellen noch solche Bücher interessieren, die in die Richtung "Unterdrückung durch kirchliche Instanzen" gehen, egal ob es sich um christliche oder andere Religionen handelt.


    Was die christlichen Religionen betrifft, würde mich besonders interessieren, wie die Kirche mit ungewollten Schwangerschaften in ihren eigenen Reihen umgegangen ist und/oder immer noch umgeht.


    Was frühere Zeiten betrifft, da weiss man aus historischen Quellen, dass es z.B. doch einige Schwangerschaften bei Nonnen in und ausserhalb von Klöstern gegeben hat. Darüber habe ich vor manchen Jahrzehnten mal ein Buch gelesen, weiss aber den Titel nicht mehr. Und immer mal wieder bin ich im Laufe der Zeit über solcherart "kirchengeschichtliche Ereignisse" gestossen.
    Wurde das "Problem" damals von sogen. Engelmacherinnen gelöst, mit dem alles verzeihenden, in allererster Linie der Kirche nützlichen Segen der Obrigkeiten? Und wenn nicht, wohin sie denn dann "entsorgt" worden, diese Kinder?


    Und wie sieht es heute aus? In welche Richtung werden Frauen beraten, die von Priestern schwanger werden? Vor allem dann, wenn sie den verantwortlichen Vorgesetzten das Messer an die Kehle setzen, indem sie damit drohen, dass sie mit ihrer Geschichte an die Oeffentlichkeit gehen? Ueber solcherart Erfrahrungen von betroffenen Frauen gibt es doch auch das eine und andere Buch. Ich habe in diese Richtung mal einen DOK im TV gesehen.


    Beim googeln in dieser Sache bin ich auf DIESE recht interessante Seite gestossen....da wird auch ein Buch angesprochen: EROS & KLERUS von Hubertus Mynarek. Kennt das jemand von Euch? Oder sonst ein Buch in diese Richtung?


    Autorenporträt
    Hubertus Mynarek, geboren 1929, studierte katholische Theologie, Philosophie und Psychologie. Ab 1966 arbeitete er als Theologieprofessor in Bamberg, ab 1968 hatte er den Lehrstuhl für vergleichende Religionswissenschaft in Wien inne. 1971-72 war er Dekan der Theologischen Fakultät. 1972 wurde ihm die kirchliche Lehrbefugnis und der Lehrstuhl entzogen. Er ist Autor vieler Bücher, u.a. "Eros und Klerus", "Ökologische Religion", "Religiös ohne Gott?", "Mystik und Vernunft".

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  • Auf meinem Sub befindet sich dieses Buch


    Misogynie: Die Geschichte des Frauenhasses


    So aktuell wie die neueste Porno-Internetseite: Die Geschichte des Frauenhasses. Jack Holland untersucht die älteste Diskriminierung der Welt, den Frauenhass und beschreibt die Ursprünge und Folgen der Misogynie - von der Antike bis heute. In der griechischen Schöpfungsmythologie bringt Pandora immerwährendes Unheil über die bis dahin glücklich und autark lebenden Männer, in der Bibel ist Eva verantwortlich für die Vertreibung aus dem Paradies: Die Frauen sind schuld am Elend der Menschheit. Und das hat Folgen: In Griechenland und Rom gehörten Frauen zum vererbbaren Besitz erst ihres Vaters, dann ihres Ehemannes, die alle rechtliche Gewalt bis hin zur Verhängung der Todesstrafe über sie ausübten. Noch in der Neuzeit wurden Frauen als Hexen verbrannt, verlieren sie in England und Frankreich noch im 19. Jahrhundert eigenen Besitz bei der Eheschließung an den Gatten. Sein Züchtigungsrecht gegenüber seiner Frau ist gesetzlich verankert. Bis heute kämpfen frauen in hoch entwickelten Industrieländern um gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. Witwenverbrennung und Tötung von weiblichen Neugeborenen in Indien, Klitorisbeschneidung in Nordafrika, Massenvergewaltigung von Frauen in Kriegsgebieten sind traurige Gegenwart. Wie ist die subtile wie gewalttätige Unterdrückung einer Hälfte der Menschheit durch deren andere Hälfte zu erklären? Der irische Autor und BBC-Journalist Jack Holland verfolgt in seinem Buch die frauenfeindliche Grundhaltung des Abendlandes zurück bis zu ihren Wurzeln in Philosophie und Christentum. Er zeigt, wie männliche Denker und Schriftsteller von Platon und Aristoteles bis Rousseau und Weininger die aberwitzigsten Begründungen für ihre Theorie der naturgegebenen Minderwertigkeit der Frau geliefert haben. Und er zeigt, warum Frauen oft entweder als Heilige in den Himmel gepriesen oder als Hure in den Schmutz getreten werden, wie sich dieses Frauenbild bis in unsere populäre Alltagskultur gerettet hat.

  • Hallo :wave


    Dieses hier hat mich sehr beeindruckt. Passt glaub ich auch hierher.


    Kurzbeschreibung
    Joy, 19, vermietet ihren Körper für zehn Euro pro Kunde in Wien: Sie muss 45.000 Euro an die Frauenhandels-Mafia abzahlen. Grace, 23, hat die Prostitution verweigert, nun wurde ihr Bruder zu Hause niedergeschossen. Florence, 23, hat in einem monatelangen Marsch zu Fuß die Wüste durchquert – und endet am Rand einer Ausfallstraße. Drei von 40.000 Frauen aus Nigeria, die in Europa als Zwangs-Prostituierte auf der Straße stehen: bestellt, verkauft, ausgeliefert.


    Mary Kreutzer und Corinna Milborn liefern nicht nur einen fundierten Bericht über Frauenhandel – sie sind auch Dutzenden solcher Schicksale nachgegangen. Gemeinsam mit Joana Adesuwa Reiterer aus Nigeria, die Betroffene berät, berichten sie aus dem Alltag afrikanischer Zwangs-Prostituierter in Frankfurt, Wien, Zürich, Turin. Ihre Recherchen führten sie bis nach Lagos und in nigerianische Dörfer, wo junge Frauen mit falschen Versprechungen nach Europa gelockt werden und ganze Familien von ihren Geldsendungen abhängen. In riskanten Undercover-Recherchen und Gesprächen mit Menschenhändlern decken sie die Methoden der Frauenhändler auf, gehen der Rolle von Polizei und Behörden nach und sprechen mit den Freiern in Europa.


    Ein packender und einfühlsamer Bericht über Ausbeutung, Rassismus und die Hintergründe des größten kriminellen Wirtschaftszweiges der Welt.


    LG Nala

  • Herzlichen DAnk für all Eure Büchervorschläge....da ist grad wieder einiges an Interessantem reingetruddelt. :wave


    Ein Buch, das hier auf keinen Fall fehlen darf ist FRAUEN IM LAUFGITTER von Iris v. Roten. Ein Buch, welches damals, als es erschienen ist, die Gemüter der Schweiz zum Brodeln brachte, vor allem die der männlichen Schweiz, aber auch von gewissen Frauenverbänden wurde die Autorin ganz massiv angegriffen.
    Iris von Roten hat diese Angriffe (inkl. Morddrohungen) nie mehr richtig verdauen können, sie bekam schwere gesundheitliche Probleme und hat sich einige Jahre später das Leben genommen.


    Ich selber habe dieses Buch nicht gelesen. Auf meinem SuB liegt aber schon seit längerer Zeit ein Buch, welches sich mit dem Leben von Iris v. Roten befasst, vor allem auch mit der aussergewöhnlichen Ehe, die sie mit ihrem Mann führte. VERLIEBTE FEINDE - IRIS UND PETER VON ROTEN von Wilfried Meichtry.

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  • Selbst noch nicht gelesen, aber vielgelobt:


    Aus der Amazon.de-Redaktion
    Das Leben der aus Somalia stammenden Waris Dirie, das sie in ihrer Autobiographie Wüstenblume beschreibt, liest sich wie ein modernes Märchen vor exotischer Kulisse. Zu einem richtigen Märchen gehört auch eine gehörige Portion Grausamkeit und Gewalt und nicht zu vergessen, das Wichtigste: ein Happy-End.


    Geboren wurde Waris in der Wüste Afrikas, zog mit ihrer Familie, einem Nomadenstamm, von Wasserstelle zu Wasserstelle, ständig im Kampf ums tägliche Überleben. Sie hütete die Tiere, und der erste grausame Einschnitt in ihre Welt der Kindheit war ihre Beschneidung mit fünf Jahren. Mit vierzehn wollte sie ihr Vater dazu zwingen, einen viel älteren Mann zu heiraten. Waris rebelliert und sieht keine andere Möglichkeit, als wegzulaufen, um ihrem Schicksal zu entkommen. Sie flieht in die Hauptstadt Mogadischu und bekommt die Chance, als Dienstmädchen mit dem somalischen Botschafter, einem Verwandten ihrer Mutter, nach London zu reisen.


    Mit welcher Schlitzohrigkeit es Waris gelingt, nachdem ihr Onkel wieder zurück nach Somalia berufen wird, in London zu bleiben, sich ihr Überleben zu sichern, sogar britische Bürgerin zu werden, liest sich überaus amüsant. Ein Fotograf, der sie entdeckt hat, bekniet sie tatsächlich zwei Jahre lang, Aufnahmen von ihr machen zu dürfen.


    Sie hat es ihrer ungeheuren Zähigkeit zu verdanken, die sie schon früh als Nomadenmädchen erlernt hat, daß sie mittlerweile zu den Topmodels der Modebranche gehört. Seit einiger Zeit setzt sie sich vehement als UNO-Sonderbotschafterin gegen die Genitalverstümmelung von Frauen ein, die sie selbst schmerzvoll erlitt. --Manuela Haselberger -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
    Kurzbeschreibung
    Vom Nomadenleben in der somalischen Wüste auf die teuersten Designer-Laufstege der Welt - ein Traum. Und ein Alptraum zugleich. Denn Waris Dirie wurde im Alter von fünf Jahren Opfer eines grausamen Rituals: Sie wurde beschnitten. Mit 18 wird Waris Dirie als Model entdeckt. Sie posiert für Levi's, Revlon und l'Oreal, läuft auf Modenschauen in Paris, Mailand und London. Lange kann sie mit niemandem darüber sprechen, was ihr in jungen Jahren geschehen war. In ihrem aufsehenerregenden Buch Wüstenblume bricht sie erstmals ihr jahrelanges Schweigen und erzählt ihre Geschichte.

  • Seit ihrem Besuch in Cardiff quält sie ein Albtraum: Das Bett in dem schäbigen Hotelzimmer. Darauf liegend, ein junges Mädchen, festgehalten von vier erwachsenen Frauen. Die alte Frau, die sich zwischen den gespreizten Beinen des Mädchens zu schaffen macht. Furchtbare Werkzeuge kommen zum Einsatz. Das viele Blut und die durchdringenden Schreie lassen Waris Dirie schließlich schweißgebadet erwachen!


    Die UN-Sonderbotschafterin war nicht so blauäugig zu denken, Genitalverstümmelungen junger Mädchen seien nur auf den afrikanischen Kontinent beschränkt. In welchem Maße die unsägliche Praxis jedoch auch in Europa Einzug gehalten hat, war auch für sie ein Schock. Das 10-jährige Mädchen in Cardiff wäre verblutet, hätte nicht ein englischer Arzt sein Leben gerettet. Alle weiteren Nachfragen Diries waren an der üblichen Mauer des Schweigens abgeprallt. Geblieben ist ihr Albtraum -- aber auch der feste Vorsatz, unter der schwarzafrikanischen Bevölkerung in Europa ein neues Bewusstsein zu schaffen. FGM (das englische Kürzel für „Female Genital Mutilation“ ersetzte die verharmlosende „Beschneidung“), durfte in Europa nicht praktiziert werden. „Ich bin jetzt keine Wüstenblume und keine Nomadentochter mehr“ -- Waris Diries drittes Leben hatte begonnen!


    Zurück in Wien, ihrer jetzigen Heimatstadt, beginnt eine ernüchternde Bestandsaufnahme. Die somalische Autorin, im Alter von fünf Jahren selbst ein Beschneidungsopfer, muss feststellen, dass entgegen anderslautender Behauptungen, die Genitalverstümmelung weltweit stetig zunimmt. Schätzungen von UNO und WHO gehen inzwischen von unvorstellbaren 150 Millionen Opfern aus. Dann der Schock: Allein 500.000 betroffene Mädchen und Frauen leben in Europa! Wer sind diese Frauen? Wie und wo leben sie unter uns? Wie ist die Gesetzeslage? Eine Menge Fragen warten auf Waris Dirie, deren Recherche sie quer durch Europa führt. Eine bedrückende Dokumentation entsteht.


    In Waris Diries somalischer Heimat gibt es eine verniedlichende Redensart: „Liebe tut dreimal weh“, heißt es da, „bei der Beschneidung, bei der Vereinigung mit dem Mann und bei der Geburt der Kinder“. Frauen wie Waris Dirie und ihren weltweit beachteten Publikationen obliegt es, solch menschenverachtenden Weisheiten auf immer den Garaus zu machen.

  • "Zeit der Schmetterlinge" handelt von den 4 Miraballschwestern, die sich gegen das Schreckensregime Trujillos in der Dominikanischen Republik auflehnten, und dabei fast alle ihr Leben ließen.


    Mich hat das Buch sehr gefesselt, wobei ich gestehen muss, ich bin womöglich nicht unbedingt ein guter Maßstab, weil ich solche Bücher selten bis nie lese eigentlich. Aber zumindest sehen es die Kunden auf Amazon ähnlich.

  • vor einiger zeit hörte ich texte von einer laura (oder lora?) easton (??), einer in berlin wohnenden deutschen englischer abstammung.
    muss zur der zeit gewesen sein, als der kaiser wilhelm I. noch könig war.
    sie sollte wegen unpassend freigeistiger gesinnung ausgewiesen werden und schrieb an polizei, minister und könig, dass sie gerne in berlin verbleiben würde, weil sie sich nur hier genügend inspiration verspräche, um sich mit ihrem beruf, schriftstellerin, ihren lebensunterhalt selbst zu verdienen.
    unter dem namen wurde ich im internet jedoch leider nicht fündig.
    vielleicht weiß jemand anders mehr?

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)