Gebundene Ausgabe mit 224 Seiten
Verlag: Kailash (März 2010)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: La sinfonia del tempo breve
Kurzbeschreibung
Ein magisches Buch, das lehrt, die Welt neu zu sehen
"Die Symphonie des Augenblicks" erzählt das phantastische Abenteuer eines Menschen, dessen Leben das von uns allen sein könnte. Green Talbot wird 1919 in Südengland geboren, in Tranquillity, einem Ort, in dem alles langsamer abläuft als anderswo, selbst die Zeit. Noch ist Frieden, eine kurze Atempause vor dem Sturm, der bald über Europa hereinbrechen wird. Green Talbot hat eine besondere Gabe: Er kann zuhören, wirklich zuhören. Und einen Fehler: seine unstillbare Neugier. So macht er sich auf, das sichere Tranquillity gegen die weite Welt einzutauschen: Amerika zur Zeit der Depression, London während der Nachkriegszeit, Italien im Wirtschaftsboom.
Mit offenem Herzen und grenzenlosem Vertrauen stürzt er sich in das Leben dieses zerrissenen Jahrhunderts, hat liebenswert-skurrile Begegnungen, schließt Freundschaften, liebt – und ohne es bewusst anzustreben, verhilft er allen in seiner Umgebung, zu dem Leben zu finden, das sie wirklich leben wollen. Den Schrecken der Zeit setzt er den Mut zu träumen entgegen. Und seine wunderbare Gabe, jedem Moment die ihm eigene Melodie abzulauschen.
Zum Autor
Mattia Signorini wurde 1980 in Rovigo in der Lombardei geboren. Er studierte Kommunikationswissenschaften in Padua. Bereits seine erste Erzählung "Severo American Bar" gewann mehrere Preise, sein zweiter Roman "Lontano da ogni cosa" wurde verfilmt. Mit "Die Symphonie des Augenblicks" betritt Signorini neues literarisches Terrain und gilt inzwischen als einer der vielversprechendsten jungen Autoren Italiens. Er lebt in Mailand.
Meine Meinung
„Beginn und Ende zählen nicht, das, was dazwischen liegt, verleiht ihm Sinn.“ Zu diesem Schluss kommt Green Talbot im Roman über das Wesen des Lebens. Sein Leben passt dabei auf 220 Seiten und beschränkt sich in dieser Erzählung vor allem auf das Wesentliche. Der behandelte Stoff macht den Eindruck, als bräuchte man Zeit, um ihn genießen zu können und Green auf den Wegen seiner Gedanken zu folgen. Leider gibt der kurze Roman dafür kaum Platz her, so dass der Gesamtaufbau wie ein Zeitraffer wirkt, in dem wirklich nur die wesentlichen Stationen von Greens Leben aufgegriffen werden. Das hat natürlich den großen Vorteil, dass keine Langeweile aufkommt, Manches hätte ich aber gerne genauer betrachtet.
Lobenswert hingegen muss Mattia Signorinis Art erwähnt werden, mit der er seine Geschichte erzählt. Sprachgewandt (in der deutschen Übersetzung, die wirklich zu loben ist), leicht, charmant und witzig. Immer wieder regen Green Talbots Erlebnisse zum Lächeln an und bringen ihm damit schnell einige Sympathien ein. Eine Romanfigur, die man trotz der wenigen Seiten, die man mit ihr verbringt, schnell ins Herz schließt, ohne dass sie nur ausschließlich positiv gezeichnet wäre. Green hat durchaus auch Macken, die ihm in seinem Leben Probleme bereiten.
Dieser Roman vermag vielleicht nicht die Sicht auf das Leben komplett verändern, regt aber in der Kürze durchaus zum Nachdenken an und lässt die ein oder andere Frage zurück. Die Umschreibung „Märchenroman“ trifft es dabei gut, wobei ich „Jung und Alt“ nicht unbedingt als Zielgruppe anvisieren würde. Jugendliche und Kinder interessiert eine solche Geschichte sicher wenig, dafür ist sie zu sehr auf ein erwachsenes Publikum zugeschnitten. „Die Symphonie des Augenblicks“ bietet ein modernes Märchen, mitten aus dem Leben genommen. Denn hier geht beileibe nicht alles glatt und von Klischees kann auch nicht die Rede sein.
Fazit
Liebevoll und charmant erzählt, insgesamt etwas kurz geraten, aber nette Unterhaltung.
Bewertung
8/10 Punkten