Neubeginn in Virgin River - Robyn Carr

  • Klappentext:


    Raus aus der Hektik der Großstadt – rein in die Natur. Das Angebot, als Arzthelferin und Hebamme in dem kleinen Örtchen Virgin River zu arbeiten, kommt der Krankenschwester Mel gerade recht. Vielleicht kann sie hier die Schicksalsschläge der letzten Monate überwinden. Allerdings stellt sie gleich bei ihrer Ankunft fest, dass die Realität des einfachen Landlebens nicht dem idyllischen Bild entspricht, das sie sich gemacht hatte. Doch ein auf den Stufen der Arztpraxis ausgesetzter Säugling macht ihr einen Strich durch die Abreisepläne. Und als der attraktive Barbesitzer Jack sich dann noch alle Mühe gibt, ihr die Schönheit der Landschaft und die Menschen des Ortes nahe zu bringen, ist Mel beinahe versucht, Virgin River noch eine Chance zu geben.


    Meine Meinung:


    Mel flieht aus ihrer bekannten Umgebung in eine völlig neue Welt, um zu vergessen und neu anzufangen, wo niemand ihren Hintergrund kennt. Ihr Mann Marc ist bei einem Raubüberfall getötet worden und sie kann die mitleidigen Blicke nicht mehr ertragen. Da kommt ihr das Angebot gerade recht, wobei noch ein entzückendes Ferienhäuschen inbegriffen ist. Doch das Häuschen entpuppt sich als verdreckte Bruchbude, der idyllische kleine Ort als weit abgelegen mit tückischen Straßen und der Arzt, den sie unterstützen soll, als granteliger, alter Kauz. "Nichts wie wieder weg", denkt sich Mel und würde am liebsten auf dem Absatz umdrehen und zu ihrer Schwester ziehen, wenn es da nicht ein neugeborenes ausgesetztes Baby geben würde. Und natürlich Jack, den sexy Barkeeper, der einfach alles für sie tun würde. So vergeht ein Tag nach dem anderen und schließlich schafft Virgin River es doch, Mel zu überzeugen.


    Es passiert schon eine ganze Menge in der Geschichte. Mel ist Hebamme und Krankenschwester, in Los Angeles hat sie in der Notfallaufnahme gearbeitet, so bewahrt sie selbst in brenzligen Situationen die Ruhe. Sie kann ihre eigenen Kräfte gut einschätzen und scheut sich auch nicht, um Hilfe zu bitten, wenn sie der Situation nicht gewachsen ist. Als Hebamme hilft sie einigen Babys auf die Welt, völlig auf sich gestellt, denn das nächste Krankenhaus ist Stunden entfernt. Allerdings entschädigen die großartige Landschaft und die wohlmeinenden Mitbürger sie für die Unwegsamkeiten des kleinen Dorfes, das zwar idyllisch in den Bergen liegt, aber Annehmlichkeiten wie Handyempfang oder Kino nicht bieten kann.


    Stadtleben gegen Landleben – beides hat seine Vor- und Nachteile und werden an Mels Fall anschaulich verdeutlicht. Für sie ist es bestimmt das Richtige, dort, wo sie keiner kennt, kann sie ganz sie selbst sein und sich mit ihrem Verlust abfinden. Jack hilft ihr zwar dabei, steckt aber seine eigenen Bedürfnisse zurück und lässt Mel die Richtung bestimmen. Dadurch wirkt er oft ein bisschen zu nachgiebig, denn Mel traut ihren Gefühlen nicht und meint, nie wieder etwas empfinden zu können. Diese Zweifel beherrschen sie sehr lange und werden oft erwähnt, so dass man sich schon ein etwas härteres Durchgreifen von Jack wünscht. Aber es gibt ja noch jede Menge interessanter Nebencharaktere, die gut gezeichnet zum Gelingen der Geschichte beitragen. Typische Kleinstadtbewohner oder die Ex-Marines, die mal eben ihren ehemaligen Chef Jack für ein Wochenende überfallen und das ganze Dorf mit ihnen feiert. In den Bergen blüht der versteckte Marihuana-Anbau, über dessen Sinn es einige Diskussionen gibt. Die Anbauer, Grower genannt, sorgen für Aufregung, es sind Obdachlose, Drogenhändler oder Kleinkriminelle, die sich vor der Polizei verstecken. Sie sind wie Ungeziefer, man kann versuchen, sie zu vernichten, aber sie sind hartnäckig und verschlagen.


    Ein gelungener Auftakt einer neuen Serie mit interessanten Charakteren, in einer wohligen Atmosphäre. Nachbarschaftshilfe und Freundschaften bestimmen das Leben, Mel bekommt eindringlich vor Augen geführt, was das Leben wirklich lebenswert macht. Auch in einem kleinen Dorf kann man Spaß haben, die Interessen verlagern sich halt. Manchmal muss man halt sein Herz in die Hände nehmen und etwas Neues wagen, helfende Hände gibt es überall. Das Cover ist auch sehr geschmackvoll, es spiegelt fast perfekt den Geist des Ortes wieder.


    LG
    Patty


    ASIN/ISBN: 3745700805

  • Für Mel verändert sich innerhalb von wenigen Sekunden das komplette Leben, als ihr Mann in einem Supermarkt unschuldig erschossen wird. Von ihrer Trauer überwältigt hat sie nur einen Wunsch: Raus aus Los Angeles in ein ruhigeres Leben.
    Sie kündigt ihren Job im Krankenhaus und verkauft ihr Haus, um ins kleine Dorf Virgin River zu ziehen. Hier möchte sie dem Arzt des Dorfes helfen und neue Kraft tanken. Doch das Dorf sieht nicht so aus, wie auf den Fotos, die sie zuvor erhalten hat. Die Straßen sind holprig und das versprochene Landhaus gleicht einer Ruine. Am liebsten würde sie sofort wieder aus Virgin River flüchten, wären da nicht ein ausgesetztes Baby und Barbesitzer Jack, der sich vom ersten Moment an liebevoll um sie kümmert…


    Robyn Carr war mir vor “Virgin River” gänzlich unbekannt, von daher war ich besonders gespannt, was ich hier zu erwarten habe – und ich bin sehr begeistert. “Neubeginn in Virgin River” ist für mich eine der Überraschungen des Jahres und der erste Band der “Virgin River”-Reihe.


    Der Schreibstil ist unglaublich toll. Robyn Carr erzählt die Geschichte so intensiv, dass ich mir vorkam, als wäre ich selbst ein Teil des Dorfes und des Geschehens. Die Landschaften, Häuser und Menschen sind bis ins kleinste Detail beschrieben, sodass man sich ein sehr gutes Bild von allem machen konnte. Ich wurde nahezu mitgerissen und habe mit den Charakteren gelitten und mich für sie gefreut.


    Vor allem Mel ist eine unglaublich tolle Person, die man einfach ins Herz schließen muss. Sie ist bodenständig, sympathisch, wunderschön und hat ein Herz aus Gold. Ihr Schicksalsschlag wird sensibel thematisiert und als Leserin bin ich mit ihr durch das Bad der Gefühle gegangen. Sehr erfrischend ist ihre Zusammenarbeit mit dem Doc. Er ist der griesgrämige, alte Mann, der sich nötige Hilfe nicht eingestehen möchte und Mel lebt für ihren Job und liebt jeden einzelnen Tag davon.
    Auch Jack ist ein interessanter Charakter. Er ist ein Naturbursche mit sportlicher Figur und verdreht den Frauen im Dorf und der Umgebung den Kopf. Seine Bar ist der Treffpunkt des Dorfes und er ist direkt an der Quelle, wenn es um Gerüchte und Neuigkeiten geht.


    Die Annäherung zwischen Mel und Jack wird gut dargestellt. Sie gehen vorsichtig und sensibel miteinander um und versuchen auf den anderen behutsam einzugehen, denn beide haben ein Päckchen zu tragen, dass sie verarbeiten müssen. Durch ihr Alter (Mel 32, Jack 40) sind sich beide dessen bewusst, welche Verantwortung sie füreinander tragen und wirken alles andere als naiv.


    Sehr positiv überrascht bin ich von der Covergestaltung. Meistens sind die Cover von Mira eher unglücklich gewählt, aber in diesem Fall gefällt mir das Cover deutlich besser als das Original. Die Landschaft und das Landhaus am Waldrand sind perfekt eingefangen und ich konnte mir Virgin River gut vorstellen.


    Insgesamt konnte mich “Neubeginn in Virgin River” mehr als überzeugen und ich bin bereits dabei, den zweiten Band zu lesen, indem Preacher, der in Jack’s Bar arbeitet, eine große Rolle spielt. Fans von Susan Mallery, Nora Roberts und Sandra Brown werden auch Robyn Carr lieben. Absolut empfehlenswert.


    5/5

  • Vielen Dank für die schönen Rezis! Für mich ist die Serie um den idyllischen Ort "Virgin River" die romantische Neuentdeckung des Jahres. Jeder Band ist wunderschön zum Abschalten und Eintauchen in die Geschichten. Mir gefällt besonders das Gefühl, liebe Bekannte wiederzutreffen, das man bei jedem Band hat. Die Liebesgeschichten sind warmherzig erzählt. Den grantigen Doc und den wortkargen Preacher muss man einfach lieben. Robyn Carr scheut sich auch nicht, ihren Helden schlimme Erlebnisse zustoßen zu lassen, was die Romane spannend macht, mich aber auch etliche Fingernägel gekostet hat. Mein Bücherregal ächzt schon, denn ich "fürchte", die Bände werden nach und nach alle bei mir einziehen.

  • In den vergangenen 10 Tagen habe ich die ersten 5 Teile der Virgin River-Reihe von Robyn Carrr verschlungen. Da ich zwischendurch was ganz leichtes für Herz und Gemüt brauchte, waren diese Bücher genau das Richtige. Diese romantischen Liebesromane sind richtige Wohlfühlbücher. Ich fand sie sehr unterhaltsam und spannend und ich werde die restlichen 15 Teile dieser Serie bestimmt irgendwann auch noch lesen.


    Zitat

    Original von Leseschildkröte
    Mir gefällt besonders das Gefühl, liebe Bekannte wiederzutreffen, das man bei jedem Band hat.


    :write

  • Mel, die mit ihrem Mann ein hektisches Leben in LA gelebt hat, wird schlagartig ihrem geplanten Lebensweg beraubt, als ihr Mann beim Einkaufen erschossen wird. In einer Art Kurzschlusshandlung verlässt sie als Witwe L.A. und will neu anfangen, an einem Ort wo sie keiner kennt. Mel, von Beruf Hebamme und Krankenschwester, findet durch Zufall eine Möglichkeit alles hinter sich zu lassen. Sie findet eine Stelle als Assistentin eines Landarztes in Virgin River inklusive einem schönen Holzhaus in den Wäldern. Bei ihrer Ankunft muss sie allerdings feststellen, dass nichts ist wie es ihr versprochen wurde. Das Haus ist eine Bruchbude inklusive Vogelnest im Ofen, der Landarzt ein alter Kautz, der sie nicht angefordert hat und auch keine Hilfe wollte. Das geht auf die Kappe von Hope. Mel will nichts anderes als so schnell wie möglich wieder weg, doch ein Findelkind lässt sie verbleiben, und sie freundet sich mit Jack dem Barbesitzer an, der ihr total verfällt. Er sorgt dafür, dass aus der Bruchbude wieder ein schönes Haus wird, wo Mel sich wohlfühlen kann und sich hoffentlich entscheidet in Virgin River zu bleiben.


    Ich habe die Serie zuerst auf Netflix gesehen, und war dort schon von Mels Geschichte gefesselt. Nach ein wenig Rechere habe ich entdeckt, es ist eine Buchreihe. Ich dachte mir also, du kannst auf keinen Fall warten, bis Netflix eine zweite Staffel abgedreht hat, du musst vorher wissen wie es weiter geht. Typisch für mich, ich muss von vorne anfangen, also habe ich mir gedacht, liest du halt Teil 1, auch wenn du weißt was passiert. Jedem dem es so geht wie mir, kann ich nur empfehlen, lest den ersten Teil auch! Er weicht ein wenig von der Serie ab, was nicht verwundert, doch Robyn Carr schafft es, einen mitzunehmen in die bezaubernde Gegend von Virgin River. Mit wenigen Details transportiert sie ihre Leser in die wundervolle Gegend um diesen Ort. Sie hat mir eine wohlige Atmosphäre verschafft in der ich für ein paar Stunden abtauchen konnte.