Taschenbuch mit 288 Seiten
Verlag: cbt (Januar 2010)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Century
Kurzbeschreibung
Mitternacht im Haus aus Staub und Eis
Das Haus »Century«, der Landsitz der Vergas, ist in ewigen Winter gehüllt. Die Familie, allen voran die Schwestern Mercy und Charity, erwacht bei Sonnenuntergang und schläft während des Tages. Nie haben sich die Schwestern gefragt, warum sie so leben müssen. Bis zu dem Abend, an dem Mercy im Garten einem Fremden begegnet. Er schickt sie zu einem Ort jenseits der Dunkelheit, an dem der Fluch, der auf den Vergas lastet, seinen Anfang nahm. Doch kann Mercy das düstere Geheimnis ihrer Familie aufdecken, ohne alles zu zerstören, was sie jemals geliebt hat?
Zur Autorin
Sarah Singleton wurde auf dem Land in Northampton geboren und studierte Literaturwissenschaften an der Universität von Nottingham. Sie ist durch Europa, Indien und Nepal gereist und hat als Pferdeflüsterin, Zimmermädchen und in einem Schokoladengeschäft gearbeitet, bevor sie Journalistin wurde. Nach einigen Kurzgeschichten schrieb sie ihr Jugendbuch-Debüt 'Das Haus der kalten Herzen', das mit dem Booktrust Teenage Prize ausgezeichnet wurde.
Meine Meinung
Gleich vorneweg: „Das Haus der kalten Herzen“ ist kein Vampirroman! Und er folgt auch nicht den Klischees dieses Romans. Die Idee, die Sarah Singleton in diese Geschichte einbringt, ist origineller und entfaltet erst etwa auf der Hälfte der Seiten ihre wahre Kraft. Der Einstieg hingegen war für mich befremdlich. Vorgestellt wird eine traditionsreiche italienische Familie, die aber mittlerweile in England lebt. Warum, bleibt vorerst umgeklärt. Im Mittelpunkt stehen die 10- und 12-jährigen Schwestern Charity und Mercy, zugegeben nicht die beliebtesten italienischen Vornamen. Sie wohnen mit Vater, Gouvernante und Angestellten im Haus der kalten Herzen, das eigentlich Century heißt. Das Seltsame an dieser Familie ist allerdings, dass sie tagsüber schlafen und erst nachts aufstehen und in der tiefen Dunkelheit des immerwährenden Winters rund um Century leben. Besonders Mercy wundert sich über diesen Umstand und beginnt die Dinge zu hinterfragen, wodurch sie schließlich einem gut gehüteten Geheimnis auf die Spur kommt.
Was erwartet man also von diesem Buch, wenn nicht Blutsauger? Zumindest eine düstere Atmosphäre, Spannung pur und Gänsehaut. Keines dieser drei Elemente konnte ich in diesem Jugendroman wirklich finden, wurde aber dennoch gut unterhalten. Dadurch dass man mehr als 1/3 des Romans im Dunkeln gehalten wird, um was es überhaupt geht, und selbst dann nur das Nötigste erfährt, wird man zum Weiterlesen gezwungen. Und das fällt auch generell nicht schwer, da sich der Text flüssig lesen lässt. „Das Haus der kalten Herzen“ ist weniger etwas für die typischen Fantasyleser – dafür passiert einfach zu wenig –, sondern eher für diejenigen, die auf originelle Ideen in angenehmer, aber nicht spektakulärer Umsetzung stehen. Die Idee ist es zumindest, die mich wirklich begeistern konnte.
Auch eine Zielgruppe lässt sich schwer feststellen, was am Inhalt des Buches liegen mag. Mercy soll zwölf Jahre alt sein, wirkt aber nicht so. Was letztlich schlüssig ist,
Für den Preis lohnt es sich insgesamt, das Buch zu kaufen, viel mehr hätte ich aber nicht bezahlen wollen. Für Schnellleser bietet es gerade mal einen, maximal zwei Tage Unterhaltung, da die Schrift recht groß und mit viel Platz auf der Seite verteilt ist. Ich hätte mir insgesamt eine noch detailliertere Betrachtung der Familie und ihrer Besonderheit gewünscht, das hängt für mich am Ende so ein bisschen in der Luft.
Fazit
Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, zur vollkommenen Überzeugung fehlt aber das gewisse Etwas. Die Idee zumindest ist toll!
Bewertung
7,5/10 Punkten