Welche Bücher über Demenz?

  • Hallo!
    Ich suche Bücher, die das Thema Demenz behandeln. Aber ich möchte kein Fachbuch oder Lehrbuch, sondern Erzählungen zu diesem Thema. Wer weiß etwas?

  • Alice ist zufrieden mit sich und ihrem Leben. Sie ist glücklich verheiratet, ihre drei Kinder sind bereits aus dem Gröbsten raus, und auch beruflich hat sie ihren Traum verwirklichen können. Als Professorin für kognitive Psychologie ist sie eine anerkannte Größe in Harvard. Doch plötzlich beginnt sie, die immer so zuverlässig war, Termine zu vergessen, sie verlegt ihre Sachen, und beim Joggen weiß sie auf einmal nicht mehr, wie sie nach Hause kommt. Obwohl sie nur wenige Blocks weit gelaufen ist. Ein beängstigender Verdacht schleicht sich in ihr Leben: Ein Hirntumor? Alice rechnet mit dem Schlimmsten. Als sie erfährt, dass sie an einer frühzeitigen Form von Alzheimer leidet, kann sie es zunächst gar nicht glauben. Sie ist doch erst fünfzig! Machtlos muss sie dabei zusehen, wie ihre Erinnerungen ihr mehr und mehr entgleiten ... Eine ergreifende Geschichte einer Frau in den besten Jahren, die ihr eigenes und wohl vertrautes Leben schwinden sieht. Mein Leben ohne Gestern ist ein schmerzliches Porträt und ein Buch, das Sie nicht vergessen werden. Lisa Genova zeigt uns: Wenn die Gedächtnisleistung nachlässt, bleiben immer noch die Gefühle.
    .

  • Dieses Buch ist mir sehr gut in Erinnerung geblieben. Es gibt auch eine sehr bewegende Verfilmung dazu.


    Voller Ungeduld hat Evi auf den Tag gewartet, an dem ihre geliebte Oma ins Haus der Familie einzieht. Vera, Evis Schwester, ist weniger begeistert. Als Oma schließlich da ist, wird sie sofort zum guten Geist des Hauses. Doch dann kommt zum ersten Mal das, was Oma später "die grauen Tage" nennt: die Aussetzer, nach denen sie sich an nichts mehr erinnern kann, Evi soll in einem Tagebuch festhalten, welche die grauen und welche die blauen, guten Tage sind. Als das Wort "Altersheim" fällt, spitzen sich die Ereignisse zu.

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


  • Richard Mason: Minutenwalzer


    Minutenwalzer zeigt sehr eindringlich die eigene Welt, in der eine der Hauptfiguren lebt, die früher Musikerin war. Man erlebt auch die zum großen Teil unsensiblen und pflegerisch ungeeigneten Maßnahmen, die der äußerlichen Ruhigstellung und Sicherung der alten Dame dienen sollen, aber daran scheitern, dass sich kaum jemand dafür interessiert, was in ihrem Kopf vorgeht.


    Eloise arbeitet als Investmentmaklerin in einer erfolgreichen Londoner Firma. Seit vor Jahrne die Beziehung zu dem französischen Wissenschaftler CLaude, ihrer großen Liebe, gescheitert ist, hat sie sich ganz der Karriere gewidmet. Doch Claude hat nie aufgehört, eine Rolle in ihrem Leben zu spielen, und auf schicksalhafte Weise kreuzen sich ihre Wege erneut. Als Eloises Mutter Joan zunehmend dement wird und in ein Altenheim ziehen muss, gerät Eloises Welt ins Wanken. Durch den langsamen Abschied von Joan begreift sie, was in ihrem Leben wirklich zählt. Und sie trifft eine mutige Entscheidung, die ihr den Boden unter den Füßen wegzureißen droht. Gemeinsam mit ihrer Mutter macht sie eine Reise nach Südafrika. Dort stößt Joan auf das Tagebuch ihrer Großmutter, die in Südafrika aufwuchs und im Burenkrieg in einem Lager interniert war. Immer mehr verliert sich Joan in der Geschichte ihrer Familie, und ihre Gedankenwelt oszilliert zwischen Phantasie und Demenz. Doch sie entwickelt noch einmal eine ungeheure Lebenskraft. Eine Kraft, die an Vornehmheit und Lebendigkeit nur der Musik von Chopin gleichkommt.
    amazon-Text

  • Annette Pehnt: Haus der Schildkröten


    Wo das Leben zerfasert – Annette Pehnts eindrucksvoller Roman über ein großes Tabu.


    »Eine abgründige Anmut kennzeichnet Annette Pehnts Prosa. Federleicht kommt sie daher«, schreibt die »Neue Zürcher Zeitung« über sie. Nun legt Annette Pehnt ihren dritten Roman vor, ein Buch über ein großes Tabu, das Ende unseres Lebens und das Sterben: Die meisten kommen am Wochenende, gut frisierte Töchter und Söhne, Schwiegertöchter und Enkel mit geputzten Schuhen. Schuld, Scham, Fürsorge und Peinlichkeit treiben sie her ins Altersheim »Haus Ulmen«, in das Leben zwischen Kirschkuchen und Hohem C. In Haus Ulmen herrschen eigene Spielregeln, vergeht die Zeit anders als in der Welt draußen. Hier, wo das Leben zerfasert, herrscht das endgültige Jetzt. Das spürt auch Ernst, der seinen Vater besucht, den Professor. Immer dienstags kommt er ins Haus Ulmen, genau wie Regina. Überrascht, leidenschaftlich klammern die beiden sich aneinander.
    Verlagstext

  • Edvard van de Vendel: Anna Maria Sophia und der kleine Wim

    Bilderbuch [ab 4]


    Anna Maria Sofia marschiert in flottem Schritt die Strasse entlang; sie trägt ein gemustertes Kleid und eine Handtasche. Wim folgt ihr im Kettcar und bleibt immer in ihrer Nähe. Als Wim und Anna Maria Sofia die schwangere Nachbarin treffen, sagt Anna Maria Sofia "Keksdose" und das Bild, das sie von der Keksdose haben könnte, ist neben ihrem Kopf zu sehen. "Nein, sie bekommt ein Baby", sagt Wim. Wim und Anna Maria Sofia kommen zum Fußballplatz, in den Park und zur Kinderkrippe. Stets bleibt Wim in der Nähe der Frau und stets erzählt er ihr aus ihrem Leben. Als Leser fragt man sich, woher Wim so gut über Anna Maria Sofias Leben Bescheid weiß. Dann gehen beide zweimal nach links, dreimal nach rechts und besuchen auf dem Friedhof ein sehr kleines Grab. Das letzte Stück Weg zurück zu Henk, Anna Maria Sofias Mann, findet sie allein. Anna Maria Sofia schaltet gleich den Fernsehapparat ein, um ihre Sportsendung zu sehen, während Wim sich mit Henk unterhält und die Bilder des Paares betrachtet. Wim kennt die Geschichte jedes Gegenstandes in der Wohnung des alten Ehepaares. "Er wusste hier alles". Schließlich rollt Wim im Kettcar davon und die Leser finden, dass Wim ganz und gar nicht "klein" ist, sondern ein geduldiger, einfühlsamer Begleiter einer an Demenz erkrankten Frau.


    Dass Anna Maria Sofia die Dinge mit falschen Worten benennt, könnte man zu Beginn für ein Spiel zwischen Wim und ihr halten. Die Frau bewegt sich flott, kann im Tempo mit dem Kettcar gut mithalten. Durch ihr holzschnittartiges Gesicht wirkt Anna Maria Sofia äußerlich nicht alt, nur ihr Kleid erscheint altmodisch. Der Besuch des kleinen Kindergrabs ist berührend dargestellt und bietet die Möglichkeit, mit Kindern über Sterben und Trauer zu sprechen und darüber, dass manch kinderlose Erwachsene früher einmal Kinder hatten. Erst bei der Rückkehr zu Henk wird endgültig klar, dass Anna Maria Sofia sich ohne Wim außerhalb ihrer Wohnung nicht allein zurecht finden kann, dass sie seine Fürsorge braucht. Wie alt Anna Maria Sofia ist, scheint nebensächlich, denn auch ein jüngerer Mensch könnte an einer Hirnleistungsstörung leiden. Mich hat an dem Buch am stärksten berührt, wie die Illustratorin Ingrid Godon Anna Maria Sophias Bewegungsdrang darstellt. Er ist charakteristisch für Demenzerkrankungen und bereitet Angehörigen und Betreuern ernste Probleme, wenn der Erkrankte zum Beispiel immer wieder versucht, zum Friedhof oder zu "seiner Arbeit" zu gelangen und sich dabei verläuft. Wims Fürsorge verschafft Henk ein wenig Lebensqualität; denn Henk weiß seine Frau bei Wim in guten Händen.


    Edward van de Vendel zeigt in seiner einfachen, bewegenden Geschichte wie wichtig Rituale, Erinnerungen und die Fürsorge vertrauter Personen für an Demenz Erkrankte sind. Das Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren eignet sich nicht nur für Familien, in denen verwirrte Großeltern betreut werden, sondern auch ganz ausgezeichnet für den Einstieg in die Schulung ehrenamtlicher Betreuungspersonen.
    bd.

  • Margit Schreiner: Nackte Väter


    „Nackte Väter“ beginnt mit einem Begräbnis. Vom Ende ausgehend schildert die Autorin episodenhaft das Leben ihres Vaters. In mal lustigen, mal leidvollen Erinnerungen entsteht die eindringliche Geschichte einer Liebe zwischen Tochter und Vater und eine ebenso nüchterne wie innige Huldigung an die Über-Figur einer Kindheit. Margit Schreiner hat ihrem Vater einen brillanten, hintergründigen und liebevollen Nachruf geschrieben und ihren Lesern ein eindrucksvolles Buch geschenkt.
    amazon-Text

  • Martin Suter: Small World


    Das Leben des reichen Fabrikantensohns Thomas Koch und das seines ärmlichen Freundes aus Kindertagen, Konrad Lang, hat sich nie sehr weit auseinander entwickelt.


    Konrad war stets zur Stelle, wenn Thomas nach ihm verlangte. Mittlerweile sind die beiden sechzig und Konrad hat immer mehr Probleme mit seinem Kurzzeitgedächtnis. Nachdem er das Ferienhaus der Familie Koch aus Unachtsamkeit abbrennen ließ, reist er zu Thomas, da ihn immer mehr Kindheitserinnerungen plagen. Die betagte Mutter von Thomas, Haupt der Familie und unumschränkte Alleinherrscherin, möchte um keinen Preis, daß die Vergangenheit nochmals heraufbeschworen wird -- aus gutem Grund.


    Small World ist ein verwickeltes Familiendrama, das bis in die Zeit des Nationalsozialismus reicht, eine medizinische Fallstudie über Alzheimer und nicht zuletzt ein spannender Thriller. --Manuela Haselberger
    amazon-Text

  • Hier ist das Thema auch enthalten, wenn ich mich richtig erinnere:


    Nicholas Sparks - Wie ein einziger Tag


    Kurzbeschreibung
    Nach 14 Jahren der Trennung trifft Noah seine Jugendliebe Allie wieder, und beide erkennen, daß ihre Liebe nichts von der früheren Kraft eingebüßt hat. Jedoch trennt sie noch immer die alte gesellschaftliche Kluft, denn Allie stammt aus einer angesehenen Familie und Noah aus armen Verhältnissen. Außerdem ist Allie inzwischen mit Lon, einem erfolgreichen Anwalt, verlobt. Sie steht vor einer schweren Entscheidung: Soll sie der Stimme der Vernunft oder der ihres Herzens folgen?

  • Hab ich allerdings noch nicht gelesen, steht aber bei mir zu Hause herum:


    "Im Alter von 52 Jahren wird Richardt mit der Diagnose Alzheimer konfrontiert. Die Nachricht ist ein Schock - nicht nur für ihn selbst, sondern auch für seine Lebensgefährtin Berit. Auf berührende Weise beschreibt sie in diesem persönlichen Erfahrungsbericht, mit welchen schwierigkeiten an Alzheimer Erkrankte und ihre Angehörigen zu kämpfen haben"
    (Buchklappentext)

  • Wenn ich mich nicht irre, spielt Demenz auch in "Die Korrekturen" eine Rolle.


    Kurzbeschreibung
    Nach fast fünfzig Jahren als Ehefrau und Mutter ist Enid Lambert entschlossen, ihr Leben ein wenig zu genießen. Alles könnte so angenehm sein, gemütlich, harmonisch - einfach schön. Doch die Parkinsonsche Krankheit hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei Kinder haben das traute Familienheim längst verlassen - um ihre eigenen tragikomischen Malaisen zu durchleben. Der älteste, Gary, stellvertretender Direktor einer Bank und Familienvater, steckt in einer Ehekrise und versucht mit aller Macht, seine Depressionen kleinzureden. Der mittlere, Chip, steht am Anfang einer vielversprechenden Karriere als Literaturprofessor, aber Liebestollheit wirft ihn aus der Bahn, und er findet sich in Litauen wieder als verlängerter Arm eines Internet-Betrügers. Und das jüngste der Lambert-Kinder, die erfolgreiche Meisterköchin Denise, sinkt ins Bett eines verheirateten Mannes und setzt so, in den Augen der Mutter zumindest, Jugend und Zukunft aufs Spiel. In dem Wunsch, es sich endlich e inmal so richtig gutgehen zu lassen - und Alfred aus seinem blauen Sessel zu locken, in dem er immer schläft -, verfolgt Enid nun ein hochgestecktes Ziel: Bald nach der Luxus-Kreuzfahrt, zu der sie voller Vorfreude mit Alfred aufbricht, möchte sie die ganze Familie zu einem letzten Weihnachtsfest zu Hause um sich scharen.

  • Auf dieses hier bin ich eben per Zufall gestoßen. Ich kenne es nicht, finde aber, daß es sich sehr interessant anhört.


    Kurzbeschreibung
    Mrs. McKay, von ihrer Familie liebevoll »Grandma« genannt, ist alt im bittersten Sinn des Wortes. Grandma leidet an Altersdemenz. Ein Leben lang hat sie für ihre Familie gesorgt, nun ist sie auf die Hilfe anderer angewiesen. Es sind die Frauen in der Familie der McKays, die einen großen Teil der Tag für Tag zu bewältigenden Aufgaben erledigen: Bridget, die unverheiratete Tochter und Krankenschwester, Jenny, die pflichtbewußte Schwiegertochter, und Hannah, die siebzehnjährige Enkelin. Die Männer gehen auf Distanz: Stuart, der Polizist, empfindet die Mutter als unzumutbare Belastung, während Charlie, der Börsenmakler, sich damit beruhigt, daß er die Miete für Grandmas Wohnung und die Pflegerinnen bezahlt. Als das mühsam geknüpfte Versorgungsnetz plötzlich reißt, weil eine Pflegerin kündigt, und die andere wegläuft und Bridget mit ihrem Freund Urlaub macht, lebt die alte Debatte um einen Heimaufenthalt wieder auf. Auch verschlimmert sich der Zustand der alten Frau und die Familie fühlt sich in ihren Bemühungen, Grandma nicht »wegzugeben«, schließlich überfordert.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Vielleicht passt auch dieses Buch?


    Alle Zeit - Kathrin Gerlof


    Kurzbeschreibung
    Die traurig-schöne Geschichte von fünf Frauen, die einander sehr viel näherstehen, als sie glauben. Ein beeindruckender Roman über das Altwerden und Neugeborensein, über Liebe, Verlust und neu gewonnenes Vertrauen. Als Juli und Klara einander im winterlichen Park begegnen, ahnen sie nicht, wie ihre beiden Leben verwoben sind. Die eine ist blutjung, hochschwanger und mutterseelenallein. Die andere, alt und gebrechlich, verliert mehr und mehr den Bezug zur Welt und weiß, fürs Erinnern bleibt nicht mehr viel Zeit. Warum nur fühlt Juli sich der alten Frau so nah? Spürt sie, was Klara und das Kind in ihrem Leib verbindet? »Alle Zeit« erzählt, wie ein tragisches Ereignis die ohnehin lose verknüpften Familienbande endgültig kappen konnte und weshalb das Baby und die vergessliche Frau mehr als nur drei Generationen trennen. In den Frauenschicksalen spiegelt sich zugleich die deutsche Geschichte auf tragische Weise. Ein faszinierendes Erinnerungsspiel in einer berührenden Familiengeschichte über das Altwerden, das Neugeborensein und eine Liebe am Ende des Lebens.


    Über den Autor
    Kathrin Gerlof, geboren 1962 in Köthen/Anhalt. Journalistikstudium, Redakteurin bei verschiedenen Tageszeitungen. Lebt als freie Journalistin und Autorin in Berlin. Ihr Debütroman »Teuermanns Schweigen« erschien 2008 im Aufbau- Verlag und wurde von der Kritik gefeiert.

  • Kurzbeschreibung
    Das Thema Demenz taucht in den Medien immer häufiger auf. Es ist das Abbild einer realen Entwicklung: Wir werden immer älter, und die Zahl von gegenwärtig 1,2 Millionen Dementen in den deutschsprachigen Ländern steigt beängstigend rasch. Verlag und Herausgeberin haben zehn Schriftsteller aufgefordert, dem Vergessen literarisch zu begegnen.