Erinnerungen an Thomas Mann, Peter Suhrkamp,
S. Fischer, Max Reinhardt, Joachim Ringelnatz, Otto Hahn, Knut Hamsun, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, Karl Barth u.v.a.
Verlag: Edition Apollon
2 CDs, 156 Min. + Bonusaufnahmen
24 S. bebildertes Booklet
Gelesen von Peter Bieringer
Kurzbeschreibung:
"Kleine Begegnungen mit großen Leuten" schildert, mal ernst, mal humorvoll, aber immer auf ganz unverwechselbar Hausmannsche Weise genauso tief- wie feinsinnig Manfred Hausmanns Begegnungen mit Legenden aus Kultur und Wissenschaft. Ob Hausmann die Verleger S. Fischer, Peter Suhrkamp, die Nobelpreisträger Thomas Mann und Otto Hahn, Theaterlegenden wie Max Reinhardt und Arthur Kutscher, die Schriftsteller Joachim Ringelnatz, Knut Hamsun, den Philosoph Karl Barth oder zeitgeschichtliche Größen wie Prinz Louis Ferdinand von Preußen und andere trifft; immer entführt uns Hausmann auf eine einzigartige und unverwechselbare, zutiefst von Menschlichkeit geprägte Reise in die spürbare Nähe von Persönlichkeiten, deren Größe und Leistung sie in der Wahrnehmung längst vom Mensch zur Legende erhoben, aber auch entfernt hat. Exklusives Bonusmaterial: Originallesung von Manfred Hausmann: "Über die Zukunft"
Über den Autor:
Manfred Hausmann wurde 1898 geboren, er starb 1986 in Bremen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Hausmann
Über den Sprecher:
Peter Bieringer war Nachrichtensprecher des NDR.
Neben Hörbüchern hat er auch in Videospielen gesprochen.
Meine Meinung:
Von diesem Hörbuch habe ich etwas anderes erwartet, als letztendlich geboten wird. Manfred Hausmann ist mir vollkommen unbekannt. Dennoch habe ich Gespräche von ihm mit Größen des Literaturbetriebs anfangs des 20.Jahrhundert erwartet, in dem Hausmann als gleichwertiger Gesprächspartner auftritt.
Stattdessen erweist es sich, dass Hausmann mehr ein Fan ist. Einer der beschriebenen Persönlichkeiten, Otto Hahn, verwechselt ihn sogar mit Erich Kästner, und das dauerhaft. Hausmann hat den Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun nur am Bahnhof gesehen, ihn aber weder angesprochen noch wurde er von Hamsun bemerkt. Da bleiben auch Zweifel, ob es wirklich der von Hausmann bewunderte Knut Hamsun war und ob es wirklich unmittelbar nach Hamsuns Besuch bei Hitler war, wie Hausmann behauptet um diesem Moment am Bahnhof aufzuwerten.
Hanns Johst oder Thomas Mann hat Hausmann nur als Student gesehen, Mann las aus seiner Erzählung "Herr und Hund". Also auch keine persönliche Begegnung.
Hausmanns wirre Überlegungen über Thomas Manns Persönlichkeit kann ich nicht nachvollziehen.
Ähnliches gilt über Joachim Ringelnatz, der offenbar Hausmann nicht beachtete.
Zu den besseren Abschnitten gehören die Begegnungen mit großen Verlegern wie S.Fischer und Peter Suhrkamp. Aber auch hier stellt Hausmann mehr Vermutungen an, genaues weiß er nicht. Peter Suhrkamp zum Beispiel äußert sich nicht zu Hausmanns Fragen nach seinem 10monatigen KZ-Aufenthalt in Sachsenhausen.
Hausmann versucht seine Anekdoten durch leichten Humor aufzulockern, der aber krampfhaft wirkt. Das könnte auch an der Art des Lesens liegen. Peter Bieringer liest meiner Meinung nach ziemlich durchschnittlich.
Ein Bonus-Stück wird von Hausmann selber gesprochen: Über die Zukunft
Hier fehlt aber der konzeptionelle Bezug zum restlichen Hörbuch.
Ich halte das Hörbuch für schwach und langweilig, eigentlich Zeitverschwendung.
Lobend erwähnt werden sollte aber das Booklet, dass jeder begegneten Person eine eigene Seite mit Informationen und Daten widmet.