Notruf 110 Polizeieinsatz in Niedersachsen – Volker Uhl (Hrsg.)

Kurzbeschreibung
Wie bereits in den vorherigen Bänden der Polizei-Poeten kommen auch in „Notruf 110“ wieder Polizisten zu Wort, die Einblick in ihren Alltag und in prägende Erlebnisse gewähren. So berichtet eine Polizistin von ihren Gefühlen und deren Verarbeitung bei ihrer ersten Obduktion während der Ausbildung . Ferner sind auch einige Berichte über Einsätze bei den Castortransporten zu finden und der Herausgeber selbst berichtet über seinen Einsatz beim Amoklauf in Winnenden. Ein anderer, mittlerweile Ex-Polizist, erzählt von seinen Anfängen als ambitionierter Polizist, der in den 60ern an der strengen Hierarchie, die keinen Widerspruch duldete, scheiterte.

Angaben über den Herausgeber
Volker Uhl ist Kriminalhauptkommissar und stellvertretender Leiter der Koordinierungsstelle für Konflikthandhabung und Krisenmanagement an der Akademie der Polizei Baden-Württemberg in Freiburg. Er gründete 2002 die Polizei-Poeten und ist Herausgeber der bisher erschienenen drei Bände „Die erste Leiche vergisst man nicht“, „Jeden Tag den Tod vor Augen“ und „Die Angst ist dein größter Feind“.

Eigene Meinung
Die Geschichten verdeutlichen, in welche Konflikte Polizisten immer wieder und oft auch unerwartet geraten und wie sie damit umgehen oder umzugehen lernen. Es sind einige bedrückende Geschichten dabei, die die Hilflosigkeit in manchen Situationen gut verdeutlichen, sei es, dass trotz erfolgreicher Erster-Hilfe-Maßnahmen der Verletzte später dennoch stirbt oder man zusehen muß, wie ein Teenager aufgrund der familiären Verhältnisse abrutscht und mit dem Leben nicht mehr zurecht kommt. Herzlich gelacht habe ich dagegen bei der Geschichte des auf der Autobahn herumstreunenden Hundes, der nach seiner Rettung den Polizisten nicht mit in das Polizeiauto einsteigen ließ. Mir hat auch dieser Band wieder sehr gut gefallen, auch wenn ich zu Niedersachsen keinen großen Bezug habe (einen „Baden-Württemberg-Band“ fände ich daher klasse, da es immer schön ist, sich ein Bild über die örtlichen Gegebenheiten machen zu können).