Hochsaison - Jörg Maurer

  • Über den Autor
    Jörg Maurer stammt aus Garmisch-Partenkirchen. Er studierte Germanistik, Anglistik, Theaterwissenschaften und Philosophie und ist Krimiautor und Musikkabarettist. Eine feste Größe in der süddeutschen Kabarettszene, leitete er jahrelang ein Theater in München und wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kabarettpreis der Stadt München (2005) und dem Agatha-Christie-Krimi-Preis (2005 und 2006). Sein Krimi-Kabarettprogramm ist Kult.


    Kurzbeschreibung
    Sterben, wo andere Urlaub machen


    Nach dem Bestseller Föhnlage der zweite Alpenkrimi mit Kommissar Jennerwein.


    Beim Neujahrsspringen in einem alpenländischen Kurort stürzt ein Skispringer schwer und das, wo Olympia-Funktionäre zur Vergabe zukünftiger Winterspiele zuschauen. Wurde der Springer etwa beschossen? Kommissar Jennerwein ermittelt bei Schützenvereinen und Olympia-Konkurrenten. Als ausgerechnet in einem Gipfelbuch per Bekennerbrief weitere Anschläge angedroht werden, kocht die Empörung im Ort hoch: Jennerwein muss den Täter fassen, sonst ist die Hochsaison in Gefahr


    Meine Rezension
    Diesmal ermittelt Kommissar Jennerwein mal wieder im Werdenfelser Land in einer sehr undurchsichtigen Geschichte. Anfangs sieht es nur nach einem tragischen Unglück beim Skispringen aus. Doch dann stellt es sich heraus, dass der Skispringer beschossen wurde. Doch warum und von wem?


    Wie bereits beim ersten Krimi um Kommissar Jennerwein agieren auch hier wieder einige schräge und undurchsichtige Gestalten und schnell stellt sich auch heraus, dass es sich anscheinend nicht nur um einen Täter handelt, sondern dass noch mindestens eine zweite Person sich das Geschehen zunutze macht und seine eigenen Ziele verfolgt.


    Doch mehr möchte ich hier natürlich wie immer nicht über die Handlung verraten! :grin


    Sehr gut gefallen haben mir hier das Cover und die freundliche Kuh, die jedes Kapitel eröffnet. :lache


    Das Buch selbst ist witzig geschrieben und fordert einem Aufmerksamkeit ab, da einem ansonsten tatsächlich wichtige kleine Puzzlesteinchen entgehen. Ein Krimi, der eher witzig als spannend, aber dennoch gut lesbar ist und durchaus auch durch sehr rasante Handlungsabschnitte besticht.


    Mir hat er gut gefallen – der einzige Kritikpunkt für mich ist, dass mich die Auflösung der Identität des Marders nicht überzeugen konnte. Dennoch ein gut unterhaltender Krimi der etwas anderen Art.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Puh, an der Rezension hatte ich ganz schön zu arbeiten. Hier ist sie nun also:



    Highway to hell mal anders



    Da sag mal einer in einem idyllischen Alpen-Kurort ist nichts los. In seinem zweiten Alpenkrimi um Kommissar Jennerwein und sein Team tritt Jörg Maurer den Beweis dafür an, dass dort sogar eine Menge los ist.


    In "Hochsaison" hat Jennerwein alle Hände voll zu tun. Beim Neujahrsspringen, unter den Augen von Sportfunktionären, Lokalprominenz und anderen wichtigen Personen, kommt es zu einem folgenschweren Unglück des einzigen dänischen Skispringers. Was zuerst als Unfall für Aufsehen sorgt, stellt sich bald als Attentat heraus, das von Jennerwein und Team untersucht werden soll. Passend dazu werden an den unmöglichsten Orten merkwürdige Bekennerschreiben gefunden, die die Ermittler noch zusätzlich unter Zugzwang setzen. Doch nicht nur die Jagd auf den "Marder" hält die Polizei auf Trab.


    Mit "Hochsaison" ist Jörg Maurer ein ungewöhnlicher Krimi gelungen. Sind Kommissar Jennerweins Ermittlungsarbeiten der rote Faden durch das Buch, so gibt es noch wesentlich mehr Handlung drumherum zu bestaunen. Nicht nur, dass der Leser in die nordische Sagenwelt entführt wird, auf den Spuren von König Ludwig wandelt, und hinter die Kulissen der Olympischen (Winter)- Spiele blicken darf, er erfreut sich auch am Erfindungsreichtum bayrischer Bäckereien und der bis dahin unterschätzten Vielfältigkeit des Zitherspiels, um nur ein paar Beispiele zu nennen.


    "Hochsaison" ist eine Wundertüte voller witziger Situationen, skurriler Personen und wunderbarer Wortschöpfungen, die der Autor in den unerwartetsten Momenten auf den Leser loslässt.


    Aber Achtung, wer hier nur einen Krimi in Form eines spannungsgeladenen Thrillers erwartet, ein kniffliges Rätselraten um den Täter und blutige Leichenfunde, die den Atem stocken lassen, der ist hier falsch.


    Der Aufbau in mehreren Handlungssträngen sorgt für eine solide Spannung, die fesseln kann. Die Schlitzohrigkeit des Autors ist nicht zu unterschätzen und lässt ihn die eine oder andere Überraschung aus dem Ärmel zaubern. Das Gefühl einer realen Handlung zu folgen, entsteht durch die locker eingestreuten Prominentenauftritte. Wer da alles auftaucht, wird von mir jetzt aber nicht verraten.


    Muss ich jetzt eigentlich noch sagen, dass mich dieses Buch begeistern konnte? Ich denke Nein! :kuh

  • Zitat

    Original von Batcat
    Mir hat er gut gefallen – der einzige Kritikpunkt für mich ist, dass mich die Auflösung der Identität des Marders nicht überzeugen konnte.


    Ach Tiere spielen da auch mit? :lache

  • Den Roman Hochsaison von Jörg Maurer habe ich in einer Leserunde kennengelernt. Obwohl es der 2.Teil einer Serie um Kommissar Jennerwein ist (1.Teil Föhnlage), war es überhaupt kein Problem in den Roman hineinzufinden.
    Das Buch spielt in einem kleinem Alpenkurort. Beim Neujahrsspringen stürzt ein Springer in die Tiefe und verunglückt. Handelt es sich hier wirklich um einen Unfall? Oder hat jemand nachgeholfen, daß der dänische Springer abstürzte? Diesen Fragen muß sich Kommissar Jennerwein stellen.
    Der Krimi ist spannend geschrieben, mit vielen verschiedenen Handlungsträngen (von denen einige schon sehr komisch sind) und Perspektivwechseln, die sich zum Ende hin zu einem interessanten, lustigen, teilweise ironischen Krimi vereinen. Ich habe den Roman mit viel Freude gelesen, habe auch teilweise laut lachen müssen (ich nenne nur mal die Semmeln...). Für mich 9 von 10 Punkte!

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Ach Tiere spielen da auch mit? :lache


    Du böse Frau solltest Dich zurückhalten, wenn Du das Buch nicht liest. :nono


    Ich sprach nicht von einem Mörder. Der Bösewicht in diesem Buch bekommt von der Polizei die Bezeichnung Marder.


    [SIZE=7]*murmelt noch was von Möchtegernschlaubergern in ihren Damenbart*[/SIZE] :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Auch ich durfte "Hochsaison" im Rahmen der Leserunde kennenlernen und fand mich prima zurecht, obwohl ich "Föhnlage" ( noch ) nicht gelesen habe.
    Dieser Krimi ist spannend, flüssig lesbar, mit einem wunderbaren Humor gespickt - ohne jemals abgedroschen oder gewollt lustig zu wirken. Das ganze Buch hindurch musste ich immer wieder herzhaft lachen und wenn gerade mal nicht, dann wenigstens schmunzeln.
    Die verschiedenen Handlungstränge wurden zu meiner vollsten Zufriedenheit am endet schlüssig zusammengefügt und bescherten mir - gerade am Ende - noch einen ordentlichen Kicheranfall.
    Die Figuren sind so authentisch, ich fühlte mich mittendrin im Geschehen und hatte das Gefühl ich würde sie persönlich kennen.
    Das perfekte Buch für das Nofretsche Beuteschema - volle 10 Punkte!
    Ich freue mich auf mehr von Kommissar Jennerwein und Team und werde mir dahin die Zeit mit "Föhnlage" verschönern.

  • Ich les ja, ich les ja... aber noch nicht jetzt... ich hab doch Lesestreß... seufz.
    Aber ich les es auf jeden Fall noch.
    Ob mit Marder oder Mörder ist doch egal... :lache

  • Das Buch beginnt eigentlich ganz nett, mit der launigen Beschreibung des Ortes Garmisch und der Kulisse des Neujahrsspringens. Man merkt deutlich, dass der Autor ortskundig ist. Mit liebevoll-ironischen Worten skizziert er den eher dörflichen Charme dieses Kurorts. Auch die Bewohner sind geradezu ein Paradebeispiel an Klischees, die man in jedem Dorfwirtshaus am Stammtisch finden kann.
    Amüsiert haben mich die Bekennerbriefe, in denen der Täter ein ganzes Potpourri an Möglichkeiten zu seiner Person auftischt. Die Dudenauszüge, die zu Beginn einzelner Kapitel stehen, mögen zu Anfang ja noch ganz humorvoll sein, haben mich aber sehr schnell gelangweilt, so dass ich diese dann nur mehr übersprungen habe.
    An Personen werden einem derart viele und immer wieder neue aufgetischt, so dass diese nicht tiefer gehend beschrieben werden. Besonders bei den Dorfbewohnern werden nur Klischees und Skurrilitäten dargeboten. Selbst mit dem Kommissar konnte ich nicht wirklich viel anfangen, stünde nicht ausdrücklich, dass er Hugh Grant ähnlich sieht, hätte ich mir gar kein Bild machen können.


    Nach den ersten, übrigens sehr kurz gehaltenen Kapiteln merkt man schnell, dass dies kein Krimi im herkömmlichen Sinn ist. Vieles wird zu überspitzt und unglaubwürdig dargestellt. Das beste Beispiel: Eine Schusswunde, in der der Arzt herumstochert, die beschädigte Arterie herauszieht, sie mit Heftpflaster flickt und dann in die Wunde zurückschnelzen lässt - ja, klar! Spätestens zu diesem Zeitpunkt erkennt man die kabarettistischen Einschläge und muss die Krimierwartungshaltung umstellen. Soweit kein Problem, dann erwarte ich eben, dass ich humoristisch unterhalten werde. Aber dem ist nicht so - es ist einfach nur langweilig. Die Herumreiterei auf den ewig gleichen Klischees unterhält mich nicht im Mindesten. Und es wird nichts ausgelassen, was es im Krimibereich gibt. Von einbetonierten Leichen bis zur Chinesenmafia ist alles vertreten.
    Der Täter hat mich nicht wirklich überrascht und das will etwas heißen, ich gehöre zu der Fraktion, die für gewöhnlich bis zum Schluss im Dunkeln tappen.


    Auf dem Buch ist ein goldener Aufkleber angebracht, auf dem >Unbedingt lesen!< steht. Dieser Aussage kann ich nicht zustimmen. Hochsaison ist für mich nichts halbes und nichts ganzes, eine Leseempfehlung gibt es von daher nicht, ich war im Gegenteil heilfroh, als ich das Buch endlich zu Ende hatte.

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • "Hochsaison" - auch für den Leser


    "Hochsaison" der zweite Alpenkrimi mit und um Kommissar Jennerwein trifft voll ins Schwarze. Und zwar in jeder Hinsicht. Schon die Leseprobe hatte mich wirklich begeistert - nachdem ich das Buch nun beendet habe, hat sich dieser Eindruck voll und ganz bestätigt.


    Beim Neujahrsspringen in einem Kurort wurde auf einen Skispringer ein Anschlag verübt. Die Hintergründe, Verwicklungen und daraus entstehende Ereignisse sind so genial beschrieben, dass man als Leser einfach am liebsten keine Pause einlegen möchte. Zudem wird sehr deutlich, dass hier ein Kabarettist als Autor tätig ist. Der Humor, diese kleinen Spitzfindigkeiten und wirklich wie kleine Theaterstücke anmutenden Szenen haben mich oft zum Lachen gebracht. Dadurch entstand eine Kurzweiligkeit, die mich begeistert hat. Aber auch der Kriminalfall an sich kommt nicht zu kurz, hier kann der Leser miträtseln und kombinieren.


    Für mich ist "Hochsaison" ein Volltreffer gewesen. Ich freue mich heute schon auf den dritten Band der Reihe.


    Schon allein dafür, wie gut mich das Buch unterhalten hat, bekommt es von mir 10 von 10 Punkten. :anbet

  • Ich hab das Buch auch in der Leserunde gelesen. Meinen Vorpostern der LR kann ich nur zustimmen. Die gekonnten humoristische Einlagen haben mich auch begeistert. Zum ersten Band Föhnlage war es eine gute Steigerung, wobei dieses auch Super war. Das Buch hab ich nun meiner GGin koala gegeben, auch mit der Befürchtung, das ich vor lauter Gelächter nicht mehr schlafen kann. Da wird sie es mir mit gleicher Münze zurückzahlen.... :chen


    Von mir auch volle 10 Points!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Jörg Maurer Hochsaison


    Sterben wo andere Urlaub machen….
    Beim Neujahrsspringen im berühmten Kurort stürzt der dänische Skispringer schwer und alles deutete auf einen Anschlag hin. Kommissar Jennerwein und sein Team ermitteln.


    Das war er nun, mein erster Alpen- oder Allgäukrimi. Ein herrlich skurriler Spaß den ich so nicht erwartet hatte.
    Schon die Aufmachung des Buches mit der Kuh auf dem Cover und zu Beginn jedes Kapitels fand ich gleich ansprechend, solche kleinen Details finde ich immer nett.


    Kommissar Jennerwein und sein Team sind eine bunt gewürfelte Truppe mit einigen außergewöhnlichen Charakteren. Wobei ausgerechnet die Figur des Kommissars für mich etwas blass bleibt während des ganzen Buches, oder liegt das daran das er vom Autor selbst schon als total unauffälliger Durchschnittstyp beschrieben wird?


    Die Geschichte um die Suche nach „dem Marder“ ist oftmals lustig aber auch stellenweise verwirrend durch die vielen falschen Fährten und Andeutungen die geschickt gelegt werden.
    Ein Unterhaltsames witziges Buch das mir ein ums andere mal ein Lachen auf das Gesicht gezaubert, paar nette Stunden beschert hat.

    Halte dir jeden Tag dreißig Minuten für deine Sorgen frei - und in dieser Zeit mache ein Nickerchen.

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  • Im schönen Bayrischen Land geschieht beim Neujahrsspringen vor den Augen der Masse der alljährlich anwesenden Skisprung-Fans und der Haute Couture des Sportes sowie des prominenten öffentlichen Lebens ein „Unfall“: Der Skispringer Ake Sorensen kommt kurz nach dem Absprung ins Trudeln und stürzt schwer. Schwer verletzt wird er ins Krankenhaus gebracht – seine Überlebenschancen sind sehr gering. Die Skisprung-Elite und die Bewohner der austragenden Gemeinde sind entsetzt. Schließlich sollen doch die olympischen Spiele 2018 hier ausgetragen werden … Doch handelt es sich bei dem Sturz wirklich um einen unglücklichen Unfall oder sind hier fremde Finger im Spiel? Kommissar Jennerwein wird mit der Klärung beauftragt. Schnell kommt man zu dem Schluss, dass Sorensen rein gar nicht aus eigenem Unvermögen gestürzt ist, sondern dass auf ihn geschossen worden ist und er somit das Gleichgewicht verlor. Und dessen nicht genug kommt es im Verlauf der nächsten Tage und Wochen sogar zu noch mehr Anschlägen, die die Truppe um Jennerwein vor allerhand Rätsel stellt. Was bezweckt der Attentäter und stammen die Anschläge aus ein und derselben Hand? Es sieht danach aus, da der mutmaßliche Täter Briefe an Jennerwein schreibt und seine Taten ankündigt. Allerdings gibt es da noch die 2 bzw. zunächst 3 mysteriösen Gestalten mit asiatischem Aussehen: Wong und Shan. Denn der Anschlag auf der Ski-Schanze geht auf deren Konto. Sie haben einen Auftrag: Die olympischen Winterspiele sollen in Choyang stattfinden – koste es was es wolle … Na, das kann ja heiter werden … Kommissar Hubertus Jennerwein und seine Kollegen von der Ortspolizei stehen vor einiger äußerst kniffligen Aufgabe.



    Mensch, dieses Buch ist mal wirklich als herzerfrischend zu bezeichnen. Zunächst war ich ja etwas skeptisch aufgrund der vielen bayrischen Ausdrücke und typischen Namen. Jedoch kam ich dann im Verlaufe des Buches gar nicht mehr aus dem Schmunzeln heraus. Der Schreibstil ist super witzig und doch ist immer für Spannung gesorgt und ein doch ernst zunehmender Handlungsstrang deutlich geworden. Man fühlt sich mitten in der Geschichte zwischen urtypischen Gestalten und bösen asiatischen Meuchelmördern. Ganz toll. Ich vergebe volle Punktzahl und werde mir auf jeden Fall den 1. Fall von Jennerwein zu Gemüte führen müssen

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.


    Heinrich Heine

  • Ich hab beim Lesen des Buchs wirklich viel Spaß gehabt. Viel Wortwitz, skurrile Sitationen und ein ganz eigener Humor zeichnen dieses Buch aus. Wir einen reinen Krimi erwartet und Kabarett doof findet, der wird sicher nicht so viel Spaß haben wie ich ;-)


    Die Auflösung an sich hat mich auch nicht soooo fest überrascht, aber weil der Gesamteindruck rundum positiv ist, kann ich da ganz gut drüber hinwegsehen.


    Ich werde auf jeden Fall auch Teil drei lesen, sobald es ihn gibt :-]
    oder was ich mir noch besser vorstellen kann: Anhören!

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen, deshalb nun hier meine Rezi :)


    Beim Skispringen in einem alpenländischen Kurort, stürzt dein dänischer Skispringer plötzlich ab. War es ein Unfall oder ein Mordanschlag? Kommissar Jennerwein wird zum Einsatz gerufen und plötzlich sieht er sich nicht nur einem abgestürzten Skispringer, sondern auch noch einem Schreiber von Bennerbriefen gegenüber, der sich, wie es zunächst scheint, nur wichtig machen will, doch da haben Kommissar Jennerwein und sein Team ihn unterschätzt. Und auch die beiden Chaoyanger, die sich eigentlich nur für eine Woche in der Pension Alpenrose erholen wollten, halten sich dort hartnäckig. Auf den ersten Blick unscheinbar, treiben jedoch auch sie ihr Unwesen und bringen den Kommissar ganz schön ins Schwitzen...


    Die Idee zu diesem Krimi hatte der Autor, wie er selbst sagt, schon als Kind beim Skispringen in Garmisch-Partenkirchen. Aus Langeweile überlegte er sich, wie es wohl wäre, die Skispringer zu beschießen. Als er diese Idee in einem Schulaufsatz umsetzte, rief man den Schulpsychologen. Doch die Idee, daraus einen Krimi zu machen, behielt er seit je her im Kopf und hat sie nun endlich umgesetzt.


    Dies war mein erster Alpenkrimi und ich bin so begeistert, dass ich mir direkt den ersten nachbestellt habe. Da die Bücher in sich abgeschlossen sind, ist es kein Problem, sie einzeln zu lesen.


    Da auf verschiedenen Ebenen, teils aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, muss man am Anfang zuerst ein wenig sortieren, man kommt aber schnell rein und merkt, dass dieses erzählerische Hilfsmittel, mit kurzen Kapiteln, die Spannung in die Höhe treibt. Ich habe dieses Buch in zwei Tagen durchgelesen, konnte es kaum aus der Hand legen. Und selbst bis zum Schluss, kann man zwar einen kleinen Verdacht hegen, wer der Briefeschreiber ist, weiß es aber nie genau.


    Natürlich zieht man einen Vergleich zu Kluftinger Krimis, die jedoch von der Sympathie und EIgenheit des Kommissares bzw. der Hauptfiguren leben. Dieser Krimi lebt vor allem durch die Nebenfiguren und kleine, überall in die Geschichte eingebaute Details. Gibt es z. B. die Pensionsbetreiberin Margarethe, die ständig Groschenromane liest, oder den Zither Beppi, der auf der Zither Highway to hell spielt und ständig mit VIP`s verkehrt oder Frau Ilse Schmitz, die um auf der Karriereleiter, ständig an Incentive Events teilnehmen muss und nicht zu vergessen Pierre Brice...


    Alles in allem ein spannender, größtenteils unblutiger, obwohl es Tote gibt, gut durchdachter, manchmal auch etwas unrealisticher, Krimi mit Charme.

  • Kurzbeschreibung:
    Beim Neujahrsspringen in einem alpenländischen Kurort stürzt ein Skispringer schwer - und das, wo Olympia-Funktionäre zur Vergabe zukünftiger Winterspiele zuschauen. Wurde der Springer etwa beschossen? Jennerwein ermittelt bei Schützenvereinen und Olympia-Konkurrenten. Als ausgerechnet in einem Gipfelbuch per Bekennerbrief weitere Anschläge angedroht werden, kocht die Empörung im Ort hoch: Jennerwein muss den Täter fassen, sonst ist die Hochsaison in Gefahr…



    Witzig-spritzig ist Jörg Maurers zweiter Alpenkrimi. Und er ist genauso, wie man sich einen Krimi NICHT vorstellt!


    Kommissar Jennerwein ist unauffällig wie Hugh Grant und hat seine Macken und auch einige Probleme.
    Als in der Hochsaison ein Skispringer schwer stürzt, denkt auch er eher an einen Unfall. Erst durch einen verrückten Einwohner des Dorfes, wird er auf die Fährte geschickt.


    Die Handlung ist skurril und voller Sprachwitz, mit Ironie und Sarkasmus bis oben hin gefüllt. Die Figuren sind total schräg aber trotzdem liebenswürdig. Und trotz Allem ist es ein ernstzunehmendes Buch. Originell konstruiert und in mehreren Handlungssträngen erzählt, wird die Handlung komplex und tiefgründig. Spannend und flüssig, lässt sich die Geschichte schnell lesen und die mit viel Raffinesse gelegten falschen Spuren verfolgen.


    Und auch das Cover passt wie die Faust aufs Auge zu Jörg Maurer, der Erzählweise und auch der Geschichte. Die freundliche Kuh eröffnet die knackig kurzen Kapitel, sodass man kaum aufhören kann.

  • „Jörg Maurer beschert uns einen wunderbar unernsten, heiter-ironischen Alpenkrimi.“ - diese „Warnung“ der Westdeutschen Allgemeinen auf der Rückseite des Buches hätte ich wohl etwas ernster nehmen sollte. So bin ich in Erwartung eines „ganz normalen“, amüsanten Alpenkrimis an das Buch herangegangen und war dann erst mal sehr überrascht und auch enttäuscht, als es sich als ganz anders herausgestellt hat. Es ist ein äußerst außergewöhnlicher Krimi.


    Mich konnte dieses Experiment nicht überzeugen und in vielen Punkten kann ich mich Manuela2205 anschließen. Zugegeben, die Ideen waren toll, die Gags witzig und die Personen hervorragend skurril, wenn auch manchmal anstrengend übertrieben. Doch obwohl die einzelnen Episoden so amüsant waren, fehlte mir der Blick aufs große Ganze. Zu viele Personen, die mal öfter, mal seltener auftauchen; zu viele Nebenstränge und zu viele (wirklich witzige) „Hintergrundinformationen“ verwirrten mich. Ich fand es sehr mühsam, mir aus dem ganzen Wust an Informationen herauszusuchen, was wirklich für die Krimihandlung wichtig ist. Das Buch ist gut geschrieben und vergnüglich zu lesen, doch konnte ich die einzelnen Puzzleteile lange Zeit überhaupt nicht zuordnen, geschweige denn, zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Das hat mich beim Lesen dann doch frustriert.


    Die Krimihandlung war an sich sehr originell und komplex. Leider blieb das Ermittlungsteam mit Kommissar Jennerwein zu sehr im Hintergrund. Zu ihm, der eigentlichen Hauptperson, konnte ich keinen wirklichen Bezug aufbauen. Außerdem störte mich, dass viele Ergebnisse zu abrupt und zu unlogisch „herausgefunden“ wurden, so dass ich diese nicht nachvollziehen konnte.


    Spannung kam bei mir lange Zeit überhaupt nicht auf. Erst im Finale, als sich die Handlungsstränge verdichteten und die vielen Einzelteile (endlich) ein Gesamtbild ergaben, wurde es interessant. Zum Glück gabs dann einen schlüssigen Schluss, der mich wieder etwas mit dem Buch versöhnt hat.


    Fazit: Äußerst ungewöhnliches Buch, das mich aber nicht überzeugen konnte. Zwar witzig, aber zu unstrukturiert mit zu vielen Nebenschauplätzen. Dank des überzeugenden Schlusses dann doch noch 6 Punkte.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021


  • Einen blutrünstigen oder klassischen Krimi habe ich bei "Hochsaison" wirklich nicht erwartet, und so habe ich mich vertrauensvoll in Jörg Maurers Hände und Gehirnwindungen begeben und es nicht eine Sekunde bereut.


    Selten habe ich mich so sehr mit einem Buch amüsiert wie mit diesem. Jörg Maurer überzeichnet seine Figuren so skurril, dass es eine Wonne ist, und sein Wortwitz (Dreitütenberg!) und seine herrlich albernen Ideen haben mich von der ersten bis zur letzten Seite lachen lassen - was bei mir überaus selten geschieht. Das war Kabarett pur. :chen


    Volle Punktzahl und noch ein Sternchen obendrauf!

  • Der zweite Alpenkrimi hat mir um Längen besser gefallen als der erste. Die Stimmung des Buches war spannender, die Handlung dichter und die Charaktere waren besser beschrieben.
    Ich habe Jörg Maurer mit diesem Buch eine zweite Chance gegeben und er hat sie genutzt :grin
    Das Buch ist kein oberspannender Krimi, jedoch ein lustiger Zeitvertreib.


    Einen sprachlichen Kritikpunkt habe ich allerdings:
    im Buch wird immer von der Winterolympiade gesprochen. Gemeint sind aber die Olympischen Winterspiele. Die Olympiade bezeichnet die 4 Jahre zwischen 2 Olympischen Spielen. Das hätte spätestens der hochgelobten Lektorin (jaaa, ich habe auch die Danksagung gelesen :-) ) auffallen müssen.