Colony - Jan A.Henderson

  • Titel: Colony
    Autor: J.A. Henderson
    Verlag: Klopp Verlag
    Seiten : 384 Seiten
    Originaltitel: Colony


    laut Verlag ab 13 Jahren



    Über den Autor:


    J.A. Henderson lebt in Edinburgh, Schottland. Dort leitet er die „City of the Dead Ghost Tours”, also ist er immer etwas melancholisch und trägt nur schwarz. Nachdem er zunächst Sachbücher über seine Heimatstadt verfasst hat, schreibt er seit einigen Jahren auch Kinder- und Jugendbücher. Seine Stärke sind düstere und verwickelte Geschichten, in denen nie das geschieht, was der Leser erwartet – es sei denn, er erwartet das Schlimmste.


    Seine beiden anderen, in England erschienenen, Jugendbücher „Bunker 10” und „Crash” bekamen hervorragende Besprechungen. Diese beiden Titel wurden für den Waterstone’s Childrens Book Prize und den Angus Book Award nominiert. „Bunker 10” erhielt 2008 den Royal Mail Award, „Crash” wurde 2009 für diese Auszeichnung nominiert.



    Über den Inhalt:


    Geheime Experimente – Wie viel ist ein Menschenleben wert?


    Vor etlichen Jahren wurde eine geheime militärische Forschungsstation in der Wüste völlig zerstört. Die zwei einzigen Überlebenden wussten nicht, was mit ihnen aus dieser Katastrophe entkam und warum sie ab diesem Tag gejagte der Regierung sind.


    Die Ereignisse des Buches werden parallel in unterschiedlichen Zeiten von unterschiedlichen Standpunken geschildert und finden an verschiedenen Schauplätzen statt, erst gegen Ende vereinigen sich die losen Fäden zu einem Haupterzählstrang, dessen Mittelpunkt die geheime militärische Forschungsreihe steht, die als "Projekt Wächter" geführt wird geheime Forschungen an Erwachsenen und Kindern zum Inhalt hat, die zum perfekten Krieger gemacht werden sollen.
    Als das Projekt zu scheitern droht und es zu immer mehr fatalen Pannen kommt, soll das Projekt eingestellt werden, doch der Leiter des Projektes hat seine eigenen Pläne.



    Meine Rezension:



    Das Cover mit den abgebildeten Ameisen sprach mich an, zumal die Ameisenoptik im Inneren noch fortgeführt wird.


    Zum Inhalt ist zu sagen, dass es sich um eine actionreiche Militärforschungsgeschichte handelt, bei dem ein geheimes und illegales Menschenforschungsprojekt blutig aus der geplanten Bahn läuft.
    Blutig ist ein gutes Stichwort, denn dieser Faktor durchzieht fast zwei Drittel des Buches, somit würde ich die Altersgrenze von dem vom Verlag angegebenen Alter von 13 Jahren auf 15 Jahre hochsetzen.


    Wird doch vor allem im Showdown auf nichts verzichtet, da wird mit automatischen und halbautomatischen Waffen geballert was das Zeug hält, damit die Blutfontänen spritzen können.
    Da hält ein Helikopter auch mal gern mit den Raketenwerfern auf eine Gruppe von Soldaten um größtmöglichen Schaden unter ihnen anzurichten.
    Auch über einen Mangel an zivilen Opfern, kann der aufmerksame Leser nicht klagen


    Für mich schade, denn die eigentliche Idee, die hinter dem Ganzen steckt, die in meinen Augen ansatzweise auch ganz gut erläutert wird, ist an sich nicht schlecht.
    Wird doch innerhalb des Projekt Wächters auf chemischer Ebene geforscht, um künstliche Botenstoffe, Pheromone herzustellen, mit deren Hilfe Einfluss auf Menschen genommen werden soll.
    Die Ameisen galten hier als Vorbild aus der Natur, daher tauchen sie immer und überall auf und spielen eine wichtige Rolle.


    Leider war mir der Versuch einen schnellen Thriller ohne Längen für Jungs zu schreiben nicht gut genug, zuoft hatte ich einfach das Gefühl, dass der Autor Ballersequenzen als Stilmittel eingefügt hat um Spannung zu erzeugen, die entweder sowieso schon da war, und es daher gnadenlos überladen gewirkt hat, oder mit zu viel Gewalt Szenen zu verpfuschen, die mit mehr Fingerspitzengefühl (und schriftstellerischem Können?) sicherlich gut gewesen wären.


    Aus der Idee hätte man viel machen können! Anfangs fiel der Hang zur übermäßigen Gewalt auch gar nicht so sehr auf, war die Geschichte doch spannend und die Szenenwechsel schnell genug um den Leser bei der Stange zu halten.
    Doch leider ist die Stange immer kürzer geworden als der Autor damit Richtung Showdown gestakt ist,
    als er eine Nebenfigur nach der Anderen damit niedergemäht hat, ist die Stange endgültig zum Span zersplittert mit der ich mir in den Zähnen herumgepult habe, während ich nur noch weitergelesen habe, um zu sehen wie es ausgeht.


    Nachdem ich mir die Vita des Autoren angesehen habe, vermute ich einfach mal, dass der Autor den ganzen Tag über "Doom" spielt, während sich seine schwarzen Klamotten in der Waschmaschine drehen.



    überdrehte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

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  • Hallo,


    gestern Abend wollte ich unbedingt noch dieses Buch zu Ende lesen. Meine Rezi, wird inhaltlich ähnlich ausfallen wie die von Elbereth.


    Auch mir haben die Ameisen, die häufig im Buch "herumkrabbeln" gut gefallen. Das Cover naja ... ich weiß nicht was die Schattenfiguren zu bedeuten haben (auf dem grünen Cover).


    Es ist wirklich nicht unbedingt ein Jugendbuch. Und schon gar nicht ab 13 Jahre. Obwohl die heutige Jugend da vielleicht nicht mehr so empfindlich ist. Also ich würde meinem Kind das Buch erst ab 16 Jahren geben. Aber das ist Ansichtssache. Das liegt einmal an der Gewalt, die ständig in dem Buch auftaucht und auch an der Thematik. Es ist schon etwas beängstigend, zu sehen wie diese Pheromone wirken (auch wenn es nur Fiktion ist).


    Alles in allem fand ich das Buch durchschnittlich. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht und weniger Gemetzel. Der Anfang war noch richtig fesselnd, aber zum Schluss als es dann immer weniger Überlebende wurden, habe auch ich, das Buch nur zu Ende gelesen, weil ich wissen wollte wie es ausgeht. Spaß hatte ich daran, dann nicht mehr viel.


    Viele Grüße aus dem Kraichgau


    Sternle