Kurzbeschreibung:
Marlene ist eine wilde Räuberhauptfrau. Nur komisch, daß alle anderen das nicht bemerken und sie immer nur "süß" finden. Höchste Zeit also, daß Marlene sich etwas ausdenkt. Da kommt ihr die rettende Idee: Eine Ratte ist es, was sie braucht! Möglichst eklig soll die sein und: Hauptsache, nicht süß...
Meine Meinung:
Marlene ist sauer - alle finden sie "süß"! Dabei will sie überhaupt nicht süß sein, schließlich ist sie eine wilde Räuberhauptfrau! Warum nur erkennt das niemand???
Nur ihr Vater, der nicht mehr bei ihr und ihrer Mutter wohnt und mit dem sie oft telefoniert, hält Marlene eher für einen Rabauken, aber er ist weit weg und kann ihr nicht helfen, wenn ihre Tante wieder einmal "süße" Klamotten mitbringt und ihr Onkel gleich ein Foto von der "Süßen" macht. Von ihrer Mutter hat sie auch keine Hilfe zu erwarten, denn die freut sich über die schönen Sachen für Marlene und denkt gar nicht daran, ihre ältere Schwester an diesen Geschenken zu hindern. Auch sie findet Marlene und ihre neuen Kleider wirklich "süß"!
Auf einer Busfahrt kommt Marlene schließlich die rettende Idee - eine Ratte muss her, und zwar eine möglichst eklige mit langem Schwanz. Das finden Mama und die anderen bestimmt nicht süß...
Die Geschichte um Marlene, die einfach nicht süß sein möchte, ist hinreissend und man hat beim Hören sehr oft ein Schmunzeln auf dem Gesicht. Man schließt die Räuberhauptfrau direkt ins Herz und kann sich die Szenen, in denen sie die schrecklichen Klamotten von ihrer Tante bekommt, sehr gut vorstellen. Kein Wunder, dass Marlene es alles andere als süß findet, wenn sie mit einer Herzchen-Bluse oder Pullovern mit kleinen Känguruhs durch die Gegend laufen soll. Wer hätte das schon als Schulkind gewollt???
So "leidet" man mit ihr, allerdings fand ich ihre "Gegenwehr" in Form einer Ratte auf den ersten Blick eher eklig. Doch auch die Szenen mit der Ratte sind so amüsant beschrieben, dass man selbst die Ratte mit dem außergewöhnlichen Namen "Grauswurzla" schnell lieb gewinnt und gerne weiter zuhört. Ob es Marlene endlich gelingen wird, dass ihre Mutter und ihre Verwandten sie nicht mehr "süß" finden???
Die Sprecherin Doris Wolters hat mir ausnehmend gut gefallen und macht aus der Geschichte ein absolutes Hörvergnügen. Man merkt ihr den Spaß an der Figur Marlene förmlich an und sie passt ihre Stimme jeweils den Figuren an - nicht zu viel, aber so, dass man sie gut unterscheiden kann und immer die jeweilige Person vor Augen hat. Ganz besonders passend liest sie aber die Figur der Marlene - nämlich (tur mir leid, Marlene, wenn ich das jetzt sage!) einfach nur süß!!!
Ein toller Hörspaß für Kinder aber auch für Erwachsene, die gerne Kinderbüchern lauschen