'Buntschatten und Fledermäuse' - Kapitel 18 - 27

  • Irgendwie ist hier ja immer noch nicht wirklich viel los. ?(


    Ich muss sagen, ich bin mir nicht sicher, ob die die Art, wie Axel das Leben sieht, interessant finde oder ob es mich langsam langweilt. Dieser Teil hat sich total hingezogen.


    Nachwievor bin ich von den Wortschöpfungen begeistert... und muss dauernd überlegen, was er mit welchem Wort meint.


    Ich weiss nicht, ob ich was überlesen habe, aber kann es sein, dass niemand genau weiss, dass er Autist ist? Es scheint ja nicht so sehr ausgeprägt zu sein, dass er dauernd in seiner Welt lebt. Er spricht ja mit anderen und interessiert sich für seine Umwelt - auch wenn er sie nicht versteht.


    Heftig fand ich, dass er beim Tod seines Vaters nicht wirklich traurig war. Ich kann mir das gar nicht wirklich vorstellen, dass man keine Gefühle hat und finde es total schrecklich.

  • Ich bin mit diesem Abschnitt noch nicht ganz fertig, aber da ich morgen früh sicherlich noch ein wenig im Bett lesen werde, hier schonmal ein paar Eindrücke:


    Mir geht es ein wenig so wie dir, Booklooker Axels Denkweise ist nun bekannt und nicht mehr so überraschend, immer wieder merkt man die Distanz, die er zu seiner Umwelt hat, und so schockt es auch nicht sehr, dass er beim Tod des Vaters nicht trauern konnte. Es muss schrecklich sein, so in sich selbst gefangen zu sein, mit niemandem richtigen Kontakt aufbauen zu können.


    Ich habe immer mehr das Gefühl, dass niemand weiß, was mit Axel los ist. Würden sie sonst nicht mehr auf ihn eingehen, versuchen, diese Barriere, die um ihn herum ist zu durchbrechen? Allerdings darf man nicht vergessen, dass wir nur Axels Sicht der Dinge erfahren, und in Bezug auf die Wirklichkeit ist er vermutlich nicht der zuverlässigste Erzähler.

  • Ich habe im Laufe des Buches gedacht, dass seine Eltern und auch sein Bruder vom Autismus wissen. Wobei ich glaube, dass sein Bruder das im jüngeren Alter nicht verstanden hat.


    Seine Buntschattenfreunde (ich find die Bezeichnung total toll) werden auch merken, dass er anders ist und akzeptieren ihn so. Immerhin helfen sie ihm sehr oft.


    Ansonsten glaub ich nicht, dass in der Schule jemand davon weiss. Denn er wird ja ausgelacht und gemieden.


    Wäre wirklich interessant zu wissen, wer eingeweiht ist und wer nicht.

  • zum Ende dieses Abschnittes bekomme ich auch mehr das Gefühl, dass zumindest seine Familie qweiß, was mit ihm los ist. Seine Mutter ist so stolz, dass er seine mittlere Reife auf dem Gymnasium gemacht hat und sie betont, wie sehr sie dafür gekämpft hat. Vermutlich wollte sie, dass er trotz seiner Behinderung die gleichen Möglichkeiten hat.


    Anfangs konnte ich mir nicht vorstellen, dass er mit seiner Behinderung auf der richtigen Schule ist, weil dort nicht genug auf ihn eingegangen werden kann, aber seine Mutter wusste ihn vermutlich besser einzuschätzen und hat das richtige für ihn getan.


    Toll finde ich auch, dass er durch seine Kreuzworträtselarbeit so viel lernt.


    Schwer vorstellbar ist immer noch sein Körpergefühl, er scheint seinen Körper nur zu spüren, wenn er Schmerzen hat.


    Interessant ist, dass er sich nicht vorstellen kann, dass auch Buntschatten Gedanken und Gefühle haben, denn wenn sie sie hätten, dann wären sie ja so wie er.

  • Zitat

    Original von Bookworm


    Interessant ist, dass er sich nicht vorstellen kann, dass auch Buntschatten Gedanken und Gefühle haben, denn wenn sie sie hätten, dann wären sie ja so wie er.


    Stimmt, das ist mir auch aufgefallen. Ich hatte es total vergessen.


    Vielleicht brauchte er einfach einen Grund oder ein Mittel um sich Dinge zu merken. Und was ist da brauchbarer als etwas, was man sich immer wieder bildlich vorstellen kann... :-)

  • ich denke auch, man bekommt einfach nicht mit, was in dem Anderen vorgeht, Gefühle sind einfach nicht sichtbar, außer die eigenen, und daher erkennt er Gefühle anderer nicht.

  • Den Tod von seinem Vater fand ich auch traurig. Vor allem, dass er dafür keine Gefühle hatte.


    @

    Zitat

    Original von Bookworm:
    Zum Ende dieses Abschnittes bekomme ich auch mehr das Gefühl, dass zumindest seine Familie weiß, was mit ihm los ist. Seine Mutter ist so stolz, dass er seine mittlere Reife auf dem Gymnasium gemacht hat und sie betont, wie sehr sie dafür gekämpft hat. Vermutlich wollte sie, dass er trotz seiner Behinderung die gleichen Möglichkeiten hat.


    Schön, dass Axels Mutter für Ihn in der Schule gekämpft hat. Hätte sie ihm nicht bei den Hausaufgaben sowie mit den Nachhilfestunden geholfen, dann wäre er bestimmt nicht so weit gekommen. Ich glaube aber nicht, dass sie wusste, dass er autistisch veranlagt ist.

  • Ich stecke jetzt in diesem Abschnitt und bin wirklich geneigt, abzubrechen... Die ersten 200 Seiten waren angenehm zu lesen, aber irgendwie hat mich auch der Tod des Vaters verschreckt. Jetzt kommt irgendwie der Punkt, hab ich das Gefühl, an dem er langsam immer mehr erste Erkenntnisse über seine Umwelt hat. Aber ich glaube, mir ist es fürs erste genug fremde Weltsicht. Es kann ganz schön erschütternd sein, wie jemand anders die Welt wahrnimmt.


    PS: Während es auf der anderen Seite aber auch viele Wiederholungen gibt, was den Ordnungszwang, Lust an Mustern und Lauten und Verhalten in der Schule betrifft. Kann den Rufen nach Langatmigkeit also auch zustimmen.

  • Ich hab es jetzt doch noch durchgelesen.


    Immer wieder war ich überrascht, wie mir Infos in dem Buch einfach so nebenbei mitgeteilt wurden. Beispiele:


    -Axel arbeitet in der Rätselredaktion für 200 - 300 Mark.
    -Axel spielt seit 3 Jahren Tennis und macht Kampfsport.


    Beeindruckend war das Wissen, dass er durch Lexika in sich aufgesogen hat.


    Ich hab mich sehr gefragt, was Axel unter "Schriftsteller" versteht. Irgendwie hat er da was mit zählen verstanden... (wegen Geschichten erzählen). Und er denkt, als Schriftstelle schweigt man. hm.


    Ungewöhnlich ist das Verhätlnis, dass Axel zu sich selbst hat. "Axel hat ass gemacht und ich..." In Sätzen wurde oft zwischen Axel und ich gewechselt. Am eindeutigsten wird das deutlich, als er bei der Musterung meint "Ich ließ Axel dumm aussehen" oder erwähnt, wie er sich selber spielt, damit er normaler wirkt...


    Was ist wohl mit Kathrin vorgefallen?

    Auf meiner Ausgabe ist glaube ich ein Bild von Axel hinten drauf. Da sieht er eigentlich nicht so schlecht aus. Aber die Bilder bei google sind nicht so hübsch, das stimmt.