Zeit der Gespenster von Jodi Picoult

  • Ich muß auch sagen- und ich hatte mich ja auch schon über die Geister beschwert-, daß mich das Buch am Ende versöhnt hat.
    Ich fands gut, wünsche mir aber von ihr das nächste Mal wieder ein Buch, was mich gleich von Anfang an so fesselt!

    Liebe Grüße,
    glücksbärchi


    Mein Name bei BT: nutellamaus86



    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne" (Jean Paul) :lesend

  • Kurzbeschreibung:
    Nach dem Unfalltod seiner geliebten Frau Aimee und mehreren gescheiterten Selbstmordversuchen macht sich Ross Wakeman in seiner Verzweiflung auf die Suche nach Geistern. Eines Tages bekommt er den Auftrag, ein Grundstück in Vermont, das einmal ein Indianerfriedhof gewesen sein und auf dem nun ein Einkaufszentrum errichtet werden soll, von spukenden Gespenstern zu befreien. Doch schnell wird klar, dass auf dem Land wirklich ein Geist lebt, der etwas zu suchen scheint. Ross macht sich daran, das Rätsel zu lösen und deckt dabei einen alten Mordfall und dunkle Geheimnisse in der Geschichte Vermonts auf.


    Meine Meinung:
    Auch mit „Zeit der Gespenster“ wagt sich Erfolgsautorin Jodi Picoult wieder an mehrere brandheiße Themen heran. Doch es geht nicht in erster Linie, wie der Titel vermuten lässt, um Geister – Hauptthema ist die amerikanische Eugenik- Forschung in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Aber auch Selbstmord, Pränataldiagnostik, die Erbkrankheit XP, Diskriminierung von Minderheiten und eben paranormale Erscheinungen finden Platz in der Handlung. Ein bisschen viel Stoff für meinen Geschmack, aber der Autorin gelingt es, alles zu einer logischen Handlung zu verweben, in der alles zusammen passt.


    Die Geschichte ist in drei Abschnitte eingeteilt: Abschnitt eins und drei spielen in der Gegenwart und befassen sich mit den Ermittlungen rund um die Erscheinungen auf dem Grundstück. Teil zwei spielt im Jahre 1932 und gibt dem Leser einen Einblick in die Geschehnisse damals, die für die anderen Abschnitte von großer Bedeutung sind.
    Die „Beleuchtung von unterschiedlichen Seiten“ macht die Geschichte spannend. Man rätselt mit und versucht, den Fall zu lösen, kommt aber bis zum Schluss nicht darauf, was vorgefallen sein könnte.


    Typisch für Jodi Picoult ist die Vielzahl an Charakteren, die alle direkt in den ersten Kapitel des Buches auftauchen. Da die Handlung in ihren Büchern immer aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt wird, ist dies ist ziemlich verwirrend und man verliert schnell den Durchblick, wer gerade wer ist und was tut. Im Laufe der Geschichte gewinnt man den Überblick allerdings zurück und kann die Figuren zuordnen. Leider schafft sie es nicht, allen Charakteren die nötige Tiefe zu verleihen. Über einige hätte ich gerne mehr erfahren, allen voran Ruby und besonders Lucy, während beispielsweise die Geschichte um den an XP erkrankten Ethan meiner Meinung nach ruhig weniger im Vordergrund hätte stehen dürfen.


    Mit der amerikanischen Eugenik- Forschung befasst sich „Zeit der Gespenster“ mit einem Thema, dass so in der Unterhaltungsliteratur wohl noch nicht da gewesen ist. Erschreckend anschaulich schildert die Autorin die Versuche, kriminelle und „degenerierte“ Menschen an der Fortpflanzung zu hindern und die damit verbundenen Schicksale. Alleine wegen dieser Informationen ist „Zeit der Gespenster“ lesenswert, aber auch sonst überzeugt Jodi Picoult wieder einmal. Das Ende ist zwar ein wenig kitschig, aber das schadet der Geschichte in keinster Weise. Eher im Gegenteil – es holt den Leser nach vielen schockierenden Tatsachen wieder zurück und zeigt, dass „Zeit der Gespenster“ trotz aller Wahrheiten, die wir darin finden, doch „nur“ ein Roman ist, und der darf ruhig ein wenig kitschig sein.

  • Wenn es spukt ...


    ... dann ist Ross zur Stelle. Denn er glaubt an Geister, er möchte an Geister glauben, weil er hofft, seine verstorbene Frau Aimee (bzw. ihren Geist) eines Tages wiederzusehen. Eine andere Möglichkeit bietet sich ihm nicht, denn er kann nicht sterben. Nach etlichen Selbstmordversuchen hat er es aufgegeben und hofft, auch als 'Sterblicher' eine Verbindung zum Jenseits zu bekommen. Was ihn bei dieser Suche allerdings alles erwartet, ist weit mehr als geisterhaft ...


    Ich habe bisher noch kein Buch von Frau Picoult gelesen, weil mich die Themen ihrer Bücher nie so wirklich interessiert haben. Dieses Buch hier klang allerdings vielversprechend, und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Ich finde es sehr interessant, wie die Autorin die verschiedensten Themen verbindet.


    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und alles andere als blass. Jeder Charakter hat eine eigene Geschichte und die Autorin verknüpft die Gegenwart mit der Vergangenheit, nicht zuletzt deshalb sind die Handlungen der Charaktere immer nachvollziehbar, weil man die Hintergründe kennt oder erahnen kann. Anfangs ist man etwas überfordert, weil so viele Namen auftauchen, die man nicht zuordnen kann, aber das gibt sich nach einer Weile.


    Spannend ist das Buch zwar, aber nicht im eigentlichen Sinne. Es gibt einen kleinen Kriminalfall, die Auflösung ist allerdings recht schnell klar - da wird auch nichts verheimlicht. Es geht eher um das 'Warum' als um das 'Wer' und 'Wie'. Es ist sehr interessant zu lesen und deshalb kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Es sind auch einige überraschende Wendungen vorhanden, die für mich persönlich alles andere als vorhersehbar waren.


    Fazit: Ich kann das Buch bedenkenlos weiterempfehlen! Schreibstil und Ausarbeitung der Charaktere sind echt klasse, und auch der Plot ist sehr interessant. Da der Fantasyanteil nicht allzu groß ist, können auch Leute das Buch lesen, die mit Geistern und sonstigen übernatürlichen Wesen sonst nichts anfangen können. ;)

  • Ein Buch, das genau so wenig fassbar ist wie die Gespenster, um die es darin geht. Es geht nicht nur um Gespenster, es geht auch um Eugenik, es geht um einen lang zurückliegenenden Mordfall, es geht um Schicksal und Wiedergeburt. Es ist nicht nur Belletristik, sondern auch ein Krimi und ein historischer Roman, gekoppelt mit etwas Fantasy, aber auch ein Buch über Philosophie und Ethik.


    So verwundert es nicht, dass sich viele Handlungsstränge in dem Buch treffen. Die große Anzahl an Themen macht das Buch sehr vielfältig, aber auch kompliziert zu lesen. Gerade am Anfang verwirren die unterschiedlichen Geschichten und durch die zu kurzen Erzählteile kam ich in die einzelnen Stränge nur sehr schlecht rein. Bei diesem Buch war ich oft in Versuchung, vorzulesen, um zu erfahren wie es mit X weitergeht, ohne durch Y und Z unterbrochen zu werden. Allerdings muss man der Autorin zugutehalten, dass sie diese sehr unterschiedlichen Erzählteile meisterhaft zu einer großen Geschichte verwoben hat, deren Kreis sich am Ende 100% schließt. Sie hat sich hier sicher sehr viele Gedanken gemacht. Schade finde ich nur, dass mich die Auflösung des Kriminalfalles nicht überzeugen konnte.


    Es gab einige Kapitel in der Vergangenheit und die Geschichte, die dort erzählt wurde, ist mir sehr nahegegangen. Auch in der Gegenwart gab es sehr emotionale Elemente, die für mich aber durch ihre Übertreibung ihre Kraft verloren. Die zahlreichen panormalen Ereignisse, die von den Personen im Buch lediglich als „ungewöhnlich“ wahrgenommen wurden, waren mir ebenfalls zu übertrieben. Ein Leser, der eher an die einzige große Liebe, an Schicksal und Wiedergeburt glaubt, hat an dem Buch sicher noch mehr Freude.


    Ich wollte schon lange ein Buch von Jodi Picoult lesen und kann jetzt beruhigt feststellen, dass mir ihr Schreibstil sehr gefällt. Sie schreibt anschaulich und ich konnte mich so gut in das Buch einfinden, und trotz der Vielzahl der Charaktere wurden diese liebevoll und detailliert gezeichnet.


    Sehr interessant fand ich die historische Geschichte über die Eugenikbewegung in Vermont, gekoppelt mit der genetischen Embryonenauslese in der Gegenwart. Hier wird einem unwillkürlich die Frage gestellt, welche Grenzen Präimplantationsdiagnostik und Pränataldiagnostik haben muss.


    Fazit: Viele tolle Gedankenansätze, die sicher für zwei oder drei Bücher gereicht hätten. Für mich etwas zu viel des Guten, dennoch ein lesenswertes Buch.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Wäre es nicht ein Jodi-Picoult-Buch gewesen...ich glaube, ich hätte es abgebrochen. Dieses Geister-Getue am Anfang (und das zog sich recht lange...) ging mir mächtig auf den Geist. Ich kann mit Geistern nicht viel anfangen und mir war das einfach zu "abgehoben" und unrealistisch. Ich habe lange gebraucht, um mich darauf einzulassen. Es wurde besser, das muss man dem Buch zugute halten. Und ich habe gemerkt, dass es um mehr geht als einfach nur um Geister. Alles in allem bin ich froh, dass ich das Buch zu Ende gelesen habe und durch Jodi Picoults Sprache (wobei ich sonst viel mehr schöne Sätze in ihren Büchern fand) hat mir das Buch dann doch gut gefallen. Aber mein Lieblingsbuch von ihr wird es sicher nicht und ich würde mir in Zukunft doch etwas andere Bücher von ihr wünschen.


    8 Punkte...glaub ich mal.


    Edit: Ich merke gerade, dass ich schrieb, dass mir das Geister-Getue auf den Geist ging. :lache


    Noch ein Edit: Ich mochte den kleinen Ethan so sehr. Bei der einen Szene (nichts Wichtiges für Verlauf des Buches, aber ich spoilere sie doch lieber) musste ich so lachen.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Gummibärchen ()

  • Nun sehe ich gerade erst, dass ich zu diesem Buch noch nichts geschrieben habe. Ich schließe mich Gummibärchens Worten an, dass dieses Buch definitiv zu Jodi Picoults schwächeren Büchern zählt. Man braucht anfangs schon eine gewisse Zeit/einige Seiten, um mit dem Buch überhaupt warm zu werden. Es war das erste Buch von allen anderen Jodi Picoult Büchern, bei dem ich ernsthaft in Erwägung gezogen habe, es abzubrechen. Die Investition in ein gebundenes Buch und die Tatsache, dass ihre anderen Bücher bisher immer gut waren, verleitete mich dann doch zu Geduld und belehrte mich eines besseren, denn im Verlauf gefiel mit Zeit der Gespenster doch recht gut, doch es bleibt vergleichsmäßig doch eher in durchschnittlich guter Erinnerung. Beim nächsten Mal erhoffe ich mir doch bitte auch ein Buch, welches ihren anderen Büchern gerecht wird. Man ist eben eigentlich Besseres gewohnt.. :grin

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    Nun sehe ich gerade erst, dass ich zu diesem Buch noch nichts geschrieben habe. Ich schließe mich Gummibärchens Worten an, dass dieses Buch definitiv zu Jodi Picoults schwächeren Büchern zählt. Man braucht anfangs schon eine gewisse Zeit/einige Seiten, um mit dem Buch überhaupt warm zu werden. Es war das erste Buch von allen anderen Jodi Picoult Büchern, bei dem ich ernsthaft in Erwägung gezogen habe, es abzubrechen. Die Investition in ein gebundenes Buch und die Tatsache, dass ihre anderen Bücher bisher immer gut waren, verleitete mich dann doch zu Geduld und belehrte mich eines besseren, denn im Verlauf gefiel mit Zeit der Gespenster doch recht gut, doch es bleibt vergleichsmäßig doch eher in durchschnittlich guter Erinnerung. Beim nächsten Mal erhoffe ich mir doch bitte auch ein Buch, welches ihren anderen Büchern gerecht wird. Man ist eben eigentlich Besseres gewohnt.. :grin


    Da sieht Frau mal wieder, wie unterschiedlich doch die Geschmäcker sind.
    Für mich ist es eines ihrer besten Bücher. :-]

  • Von Jodi Picoult habe ich bis jetzt fast alle Bücher gelesen - und immer mit großer Begeisterung. Bei diesem hier hat mich schon der Klappentext nicht so richtig angesprochen und bis jetzt gefällt mir auch das Buch nicht so richtig. Zu viele Gespenster... Es mag schon sein, dass sich die Geschichte noch weiterentwickelt, aber ich habe im Moment keine Lust weiterzulesen und breche das Buch erst mal ab.

  • Die Geschichte handelt von Geistern und romantischer Liebe, von Indianern und der Behandlung Geisteskranker sowie Zwangssterilisationen in den USA in den 1930er Jahren. Eine interessante Mischung also. Jodi Picoult ist es gelungen, alle diese Themen unter einen Hut zu bringen. Herausgekommen ist dabei ein wundervolles Buch, das genau die richtige Balance zwischen tragischem Liebesroman und Spukgeschichte aufweist.
    Unbedingt zu empfehlen für dunkle Herbstabende bei einem guten Glas Wein!

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Von der Autorin hatte ich erst ein Buch mal angefangen, es aber abgebrochen, weil es mich einfach nicht ansprach. Hier hat mich die Thematik aber so interessiert, dass ich es nochmal mit Jodi Picoult versuchen wollte und tatsächlich war ich gleich enorm gefesselt von der Geschichte! Vielen hier war es zuviel mit den ganzen Geistergeschichten, aber mir gefiel gerade das außerordentlich gut und hier und da bekam ich sogar eine Gänsehaut. Wenn unerklärliches in einem solchen Gewand daherkommt, also nicht als Selbstverständlichkeit, sondern auch für die Figuren im Roman unbegreiflich und fast unglaublich, dann lese ich so etwas sehr gern.


    Was ich richtig schön fand, war folgendes: im ganzen Ort geschehen ja plötzlich seltsame Dinge, wie Blütenregen, gefrorener Boden im August, Wasser fängt einfach nicht an zu kochen, egal, wie lange es auf dem Herd erhitzt wird usw. Die Menschen gewöhnen sich daran und als dann plötzlich alles vorbei ist, alles wieder normal ist, da empfinden sie so etwas wie eine Leere, es fehlt ihnen! Wo fast alles mystische und übersinnliche aus dem Denken der Menschen verschwunden ist, wo alles rational erklärbar ist, da sehnen sie sich im Grunde doch nach der Romantik, die das Übersinnliche in sich birgt.


    Was ich auch unbedingt erwähneswert finde, ist, dass es mich überhaupt keine Überwindung gekostet hat, mich auf den plötzlichen Bruch im Buch einzulassen. Auf einmal ist man im Jahr 1932 und alle Figuren, die man kennengelernt hat, sind erstmal weg. Noch dazu ist die Erzählperspektive eine andere. Trotzdem habe ich völlig mühelos auch in diesen zweiten Teil hinein gefunden, weil die Autorin einfach Erzähltalent hat.


    Diese Eugenikgeschichte fand ich sehr interessant, die eingestreuten Zitate irgendwelcher Pamphlete aus der Zeit waren sehr aussagekräftig und beunruhigend. Auch die Sozialarbeiterin hat mich frösteln lassen, wie sie sich Notizen zu allen noch so kleinen Auffälligkeiten der Menschen gemacht hat, welche nicht ahnten, aus welchen Gründen diese Frau sich für ihr Leben interessiert hat.


    Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, man merkt, dass die Autorin das Thema Eugenik sehr aufgewühlt haben muss. Gegen die Nüchternheit der Eugeniker und der Verfechter einer Präimplantationsdiagnostik hält sie all diese wunderbaren Menschen, die schwer an ihrem jeweiligen Los zu tragen haben, die aber letztendlich die sind, die vielleicht besonders intensiv leben, weil sie sich alle so stark nach etwas sehnen und weil sie immer wieder Hoffnung erleben. Das sind die Menschen, deren Leben nach den Eugenikern gar nicht lebenswert gewesen wäre. Dennoch verurteilt die Autorin die Eugenikverfechter nicht einfach, was ich ihr auch sehr zu Gute halte! Auch da wird versucht, deren Sichtweise nachzuvollziehen, auch wenn man sie nicht nachempfinden kann oder will.


    Nur das Ende schwächelt für mich etwas, das war mir dann alles etwas zu langwierig und ich habe ein wenig die Geduld verloren. Da wollte ich dann doch, dass das Buch nun mal endet, weil es doch auch sehr viele Verwicklungen waren, die mir dann etwas zu viel wurden.


    8 Punkte für dieses Buch

  • Nach "19 Minuten" war "Zeit der Gespenster" für mich das zweite Buch von Jodi Picoult, welches ich gelesen habe.
    Schon rein thematisch könnten beide Bücher nicht unterschiedlicher ausfallen, so dass ich wirklich nicht sagen könnte, ob ein Buch besser oder schlechter ist.


    Am Anfang hatte ich natürlich wieder mal Schwierigkeiten mit dem Buch, weil wieder sehr viele verschiedene Personen, teils ohne irgendwelche Beziehungen zueinander, näher erläutert wurden. Mich erinnerte es ganz stark an mein letztes Leserundenbuch von Kate Atkinson "Das vergessene Kind". Aber auch hier fügt sich nachher alles zusammen, obwohl ich beim Auftauchen einiger Personen später noch einmal zum Anfang zurückblättern musste, wer er/sie nun eigentlich ist.


    Die Geschichte an und für sich hat mich gleich in den Bann gezogen. Ein Mann verliert seine Frau bei einem Autounfall und versucht über die Geister Kontakt zu ihr zu bekommen. Da ich eh daran glaube das es zwischen Himmel und Erde noch mehr gibt, hat mich das Thema natürlich angesprochen.


    Im zweiten Teil landen wir dann im Jahr 1932. Dieser Zeitsprung hat mir keine Probleme bereitet und auch nicht den Lesefluß gestört. Hier spielt das Thema Eugenik in den 20/30er Jahren in Amerika eine große Rolle. Die Thematik an und für sich paßt zum Roman, da Lias Vater und Ehemann sich damit beschäftigen und auch Meredith in der Präimplantationsdiagnostik sich im Prinzip mit dem Thema befaßt. Was meinen Lesefluß etwas beeinträchtigt hat waren die teils zu wissenschaftlichen Abhandlungen bzw. die Zitate, Zeitungsausschnitte, Rechtssprüche zum Thema Eugenik.


    Sehr bedrückend war für mich auch Ethan, der auf Grund seiner Krankheit XP nur in der Nacht das Haus verlassen darf und wie isoliert er sein Leben führen muss.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn mir teilweise doch Ross mit seinem Überleben diverser Unglücke doch etwas sehr übertrieben dargestellt wurde. Weniger Unglücke wären meiner Meinung nach mehr gewesen.


    Trotzdem gibt es von mir
    9 von 10 Punkte

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Hallo,


    sehr gut recherchiertes und fundiertes Buch, das ich ohne die Rezis hier im Forum nicht angefangen hätte.
    Das Wort "Geister" im Titel hätte mich abgeschreckt. Das wäre ein großer Fehler gewesen. Nicht nur der sehr interessanten geschichtlichen Zusammenhänge der Eugenik wegen, sondern auch der Darstellung von Phänomen wegen, die sagen wir mal: nicht wissenschaftlich zu erklären sind.


    Inzwischen habe ich bis auf das neueste Buch von Jodi Picoult alle ihre Bücher gelesen. Keines habe ich gelangweilt weggelegt oder unterbrochen.


    LG


  • Na da bin ich ja mal gespannt, wie ich es finden werde.
    Dieses Buch von Picoult hab ich bisher ganz bewusst nicht
    gelesen, weil es mich von der Thematik her so gar nicht anspricht.
    Aber da es mir der Zufall in die Hände gespielt hat, werde ich es
    jetzt lesen. Und die ersen Seiten lesen sich schon mal ganz gut.