AUSSCHLIESSLICH englische Bücher lesen

  • Ich habe auch mein Englisch durch englischsprachige Literatur und DVDs (Filme und Serien) wieder aufpoliert, aber so einschränken würde ich mich trotzdem nicht. Obwohl ich überwiegend Bücher deutscher Autoren lese, muss ich mich nicht zwingen, ein englischsprachiges Buch im Original zu lesen, wenn es mir danach ist. Das hat bei mir zum Glück nichts mit Schweinehund zu tun, wahrscheinlich deshalb, weil es ja keine Arbeit ist, sondern Vergnügen.


    Übrigens, das mit den Träumen kenne ich auch, gerade wenn ich mal wieder einen Serienmarathon hinlege und eine halbe Staffel an einem Tag gucke, träume ich anschließend überwiegend auf Englisch. Irgendwie lustig. :grin

  • Ich bin da sehr kosmopolit.
    Als ich nach knapp 10 Jahren Leben in Schottland nach Dänemark weitergezogen bin, hatte ich auch erst Angst, ich verliere den nach einer solchen Zeitspanne doch recht hohen Standard des Englischen. Und habe mir vorgenommen, alles, was möglich ist, auf Englisch zu lesen. Aber das ist Unsinn, habe ich (für mich) festgestellt.
    Ich habe in den 10 Jahren da oben mein Deutsch auch nicht verlernt, obwohl ich ausschließlich englisch sprach und englisch las (abgesehen von Telefonaten mit der Familie, drei oder vier Mal im Jahr :grin).
    Jetzt sprechen mein Mann (Däne) und ich nach wie vor englisch zuhause, weil wir es so gewöhnt sind. Auf der Arbeit spreche ich den ganzen Tag dänisch, außer mit den deutschen Kunden, die sich im Sommer sehr multiplieren werden (Sommerhausgegend). Ich lese, was mir in die Finger kommt, mittlerweile auch schon mal was auf dänisch, aber nicht oft (die meisten dänischen Bücher kommen kostenlos aus dem Entsorgungsfundus einer Bibliothek, daher sind es viele, aber eben so gut wie alle noch ungelesen).


    Es nimmt sich nicht viel. Deutsch und englisch sind bei mir gleichwertig. Oft genug guck ich gar nicht drauf. Letztens hatte ich mal wieder "Gargoyle" in der Hand (als Pausenbuch mit in einen Kurs genommen) und es dauerte eine Weile, bis ich feststellte, dass das ja englisch geschrieben ist. Ich merke das gar nicht mehr. Genauso wenig wie ich merke, ob ich jetzt gerade auf deutsch, englisch oder dänisch denke. Träumen tue ich ohnehin in allen drei Sprachen :lache - das ist sehr witzig, wenn man morgens aufwacht.

  • Da ich in den USA lebe, ist natürlich ein Großteil der Bücher, die ich lese, englisch - zwangsläufig, die Buchhandlungen hier sind phantastisch, da ist es völlig unmöglich, nicht ohne einen Arm voller Bücher wieder hinauszugehen :grin.


    Andererseits bestelle ich mir aber auch immer wieder deutschsprachige Bücher über das deutsche Amazon, auch wenn der Versand Unsummen kostet und mehrere Wochen dauert.
    Aus mehreren Gründen. Obwohl ich Englisch fließend spreche, kostet es mich trotzdem mehr Anstrengung, ein englisches Buch zu lesen. Deutsch ist nun mal meine Muttersprache und läßt sich einfach schneller runterschmökern. Ich lese gern und viel auf Englisch, aber es entspannt mich nicht im gleichen Maße.
    Sodann ist ein deutscher Text für mich genußvoller, vor allem wenn es um feinsinnigen Humor und schöne Sprache geht. Als Nichtmuttersprachler entgehen mir einfach subtile Bedeutungsunterschiede bei der Wortwahl, nicht alle Metaphern erschließen sich mir und ich stolpere doch immer wieder über Worte, die ich nicht kenne und einfach überlese. Kein Drama, wenn man den Sinnzusammenhang verstehen will, aber um besonders elegante Formulierungen zu würdigen, reicht es mitunter nicht.
    Schließlich stelle ich fest, dass das Englische in der Tat meine deutsche Ausdrucksweise beeinflusst, und nicht immer nur auf positive Weise. Ich ertappe mich dabei, Sprachbilder aus der amerikanischen Umgangssprache direkt ins Deutsche zu übertragen, und das tut den Texten nicht unbedingt gut. Letztens habe ich mich dabei ertappt zu sagen: "Die versuchen dich unter den Bus zu ziehen." (throw you under the bus).
    Was ich sagen wollte war: "Die wollen dir den schwarzen Peter zuschieben."
    Der Anglizismus klingt in der Übersetzung total dämlich und jeder, der das liest, braucht erstmal einen Moment, um zu kapieren, was man ihm sagen wollte. Passiert mir aber immer wieder mal.
    Ich lese also auch deshalb Deutsch, damit mein Deutsch auf Dauer nicht zu sehr leidet und einigermaßen frisch und inspiriert bleibt.



    LG, Andrea

  • Ich lese deutsch und englisch - je nachdem in welcher Sprache das Buch erschienen ist (und ich es auch bekomme). Einige Cosy Crimes gibt es einfach nur auf englisch. Und deutschsprachige Autoren werden natürlich auch auf deutsch gelesen (Ausnahme Tintenherz, da konnte ich die englische Ausgabe sehr günstig kaufen). Aber ich würde nie so weit gehen, nur englische Bücher zu lesen. Einige Bücher haben wir auch auf englisch und auf deutsch... :wave

  • Die meisten Bücher, die ich lese, sind auf Deutsch, zum einen, weil ich viele deutschsprachige Autoren für mich entdeckt habe und da einfach lieber das Original lesen möchte bzw. sie einfach nicht ins Englische übersetzt werden. Daher wäre mir das zu einschränkend, nur auf Englisch zu lesen. Zum anderen habe ich einfach einen großen SuB auf Deutsch, den will ich nicht in die Tonne treten. Doch ich möchte in Zukunt wieder vermehrt versuchen, Englisch zu lesen.
    Mittlerweile kann ich gut Englisch und hätte kein Problem, mich den ganzen Tag auf Englisch zu unterhalten. Wenn ich viel Englisch spreche oder viel in dieser Sprache lese, fange ich auch an, auf Englisch zu denken. Meistens solange, bis mir ein Wort oder eine Formulierung nicht mehr einfällt, dann merke ich, dass es Englisch ist, verdrehe innerlich die Augen und denke auf Deutsch weiter. :grin


    Lieben Gruß
    Larna

  • Ich lese alles auf Englisch. Es sei denn es handelt sich um einen deutschen Autor.
    Aber ich lese viel lieber das Original. Da viel zu oft bei den Übersetzungen Fehler passieren.
    Und die englischen Originale sind immer billiger. :grin

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Ich habe jahrelang ausschließlich englischsprachige Bücher gelesen - schlicht und ergreifend, weil es dort, wo ich lebte, keine deutschen gab. Seit ich wieder hier bin, versuche ich Bücher dieser beiden Sprachen (Für andere sind meine Kenntnisse leider zu rudimentär :-() im jeweiligen Original zu lesen. Vom Verständnis her macht es für mich keinen Unterschied; es geht mir um die oben schon angesprochenen Reibungsverluste bei Übersetzungen. Ein deutsches Buch ohne Not in englischer Übersetzung zu lesen erscheint mir genau wie Nikana hanebüchen.

  • Also ich könnte nicht ausschließlich englisch lesen, da entgehen einem ja ein paar richtig gute deutsche Autoren, die (noch) nicht ins englische übersetzt sind (und selbst wenn, wieso sollte man die englische Übersetzung eines deutschen Buches lesen?), zB Rebecca Gable. Schrecklich!! :yikes
    Ich würde zB auch von einem französisch-sprachigen Buch nur die deutsche und nicht die englische Übersetzung lesen, das ergibt doch irgendwie keinen Sinn...


    Owl
    Deine Fachliteratur ist deutsch?? Meine ist ausnahmslos englisch ;-)

  • Zitat

    Original von Jeanne
    Also ich könnte nicht ausschließlich englisch lesen, da entgehen einem ja ein paar richtig gute deutsche Autoren, die (noch) nicht ins englische übersetzt sind (und selbst wenn, wieso sollte man die englische Übersetzung eines deutschen Buches lesen?), zB Rebecca Gable. Schrecklich!! :yikes


    Die Bücher von Rebecca Gablé und vielen anderen deutschsprachigen Autoren lese ich gerne und diese werden oft nicht ins Englische übersetzt. Außerdem lese ich auf Englisch, weil es mir um die Originalsprache geht, weil beim Übersetzen einiges verloren gehen kann. Würde nie die englische Fassung eines deutschen Buchs lesen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Ich lese auch gern und viel englische Bücher, schon allein weil sie billiger sind als die deutschen Übersetzungen und man auch diese lange Wartezeiten daher oft nicht hat.


    Aber nur englische Bücher lesen und womöglich noch deutsche Bücher ins engl. übersetzt lesen, obwohl ich deutsch spreche und das Original lesen könnte? Also sorry, aber das finde ich dann doch reichlich albern.

  • Ich lese gerne mal ein englisches Buch, aber leider nicht so viel, wie ich gern wollen würde. Bei mir ist der Grund schlicht, dass ich viele Bücher mit meiner Mutter teile, und die kann kein Englisch. Hin und wieder habe ich trotzdem zu einem englischen Buch gegriffen... und bisher fand ich es immer doof, dass ich es dann nicht an meine Mutter weiterreichen kann, um hinterher mit ihr drüber zu schwätzen. Bücher, die nichst für meine Mutter sind kaufe ich auch auf Englisch. Aber um ehrlich zu sein, lege ich da gar keinen großen Fokus auf die Sprache, wenn es nicht gerade ein englisches Buch ist, wo es natürlich schöner wäre, das Orginal zu lesen. Vom Verständnis her ist für mich eine Sprache so gut wie die andere. Bei mir ist es auch so, dass ich im Kopf zwischen den Sprachen flippe und es oft nichtmal bemerke. Meist bemerke ich es in so einem Fall erst, wenn ich völlig verdutzt versuche, die Worte zu finden, weil mich jemand angesprochen hat. Oder kennt ihr dass, wenn man englisch träumt und dann aufwacht weil einem ein Wort fehlt? :rolleyes

  • Ich bin in den letzten Jahren dazu übergegangen sehr viele englische Bücher zu lesen. Bei manchen Büchern tue ich es, weil ich Angst habe, dass bei der deutschen Übersetzung vieles an Witz und Wortspielen oder überhaupt an sprachlicher Gestaltung verloren geht. Terry Pratchett lese ich z.B. ausschließlich auf Englisch, ebenso wie englische Klassiker.
    Ein weiterer Grund ist, dass ich Englisch von klein auf gelernt habe und recht gut Englisch sprechen und lesen kann. Da fällt es einem deutlich leichter, auch mal zu einem englischen Buch zu greifen. Ich glaube, dass ich fast nur deutsche Bücher lesen würde, wenn ich die Sprache nicht schon gut beherrschen würde.

    "Von den vielen Welten, die der Mensch nicht von der Natur geschenkt bekam, sondern sich aus dem eigenen Geist erschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte." (Hermann Hesse)

  • Zitat

    Original von redator


    Bei mir ist es auch so, dass ich im Kopf zwischen den Sprachen flippe und es oft nichtmal bemerke. Meist bemerke ich es in so einem Fall erst, wenn ich völlig verdutzt versuche, die Worte zu finden, weil mich jemand angesprochen hat. Oder kennt ihr dass, wenn man englisch träumt und dann aufwacht weil einem ein Wort fehlt?


    Ja genau! So gehts mir auch oft. Ich träume immer öfter auf englisch. Und ich denke mal englisch mal deutsch. Und dann wenn ich was sagen will, fällt mir manchmal das deutsche Wort nicht mehr ein, sondern nur das Englische.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • In manchen Monaten lese ich tatsächlich ausschließlich auf Englisch, aber nicht aus Prinzip, sondern da ich Bücher amerikanischer und englischer Herkunft immer in Originalversion lese und ich interessehalber oft und gerne Bücher aus dem amerikanischen / englischen Kulturkreis lese. Deutsche Autoren lese ich natürlich auf Deutsch, Autoren sonstiger Herkunft meist auf Deutsch, es kann aber auch schon mal Englisch sein, da lasse ich mich von den Faktoren Erhältlichkeit des Buches, Covergestaltung und eventuell Preis beeinflussen.


    Bücher, die ich auf Englisch lese, gibt es oft noch nicht in deutscher Übersetzung, einige gibt es vielleicht nie in deutscher Übersetzung, also würde ich nach meinen subjektiven Auswahlkriterien vieles verpassen, wenn ich mich auf deutschsprachige Bücher beschränken würde.


    Ich lese seit mehr als zwanzig Jahren Bücher auf Englisch. Als Kind fand ich es immer schon beeindruckend, wenn es hieß, dass jemand mehrere Sprachen fließend spricht und ich hatte mich darauf gefreut, in der Schule endlich Englisch und Französisch zu lernen. Französisch hatte ich auch bewusst gewählt, da ich damit für meine persönliche Zukunftsaussicht mehr anfangen konnte als mit Latein. Die sieben Jahre Schulfranzösisch sind ein bisschen eingerostet, da ich die Sprache nicht regelmäßig genug nutze, ich auch nicht oft unbedingt Bücher französischsprachiger Autoren lesen will oder in Frankreich bin. Wenn ich etwas lese, verstehe ich den Sinn, es ist aber wegen fehlender Übung doch anstrengend. Spanisch und Italienisch habe ich auch ein bisschen gelernt, das geht aber leider nicht über Grundkenntnisse hinaus und ich habe im Moment auch keine Zeit, da "nur zum Spaß", ohne konkreten Nutzen, mehr zu machen, irgendwann mal ...


    Englisch lesen ist für mich aber Spaß und keine Überwindung. Es macht für mich keinen Unterschied, ob ich Englisch oder Deutsch lese. Wenn ich die Zeit stoppen müsste (aber muss ich ja nicht), werde ich Deutsch wahrscheinlich einen Tacken schneller runterlesen, aber das englische Vokabular und gleichzeitig auch Feinheiten der Formulierungen, Redewendungen, Idiome und gegebenenfalls Slang, sind reine Übung. In vielen Büchern finde ich keine unbekannten Vokabeln, für mich ist das inzwischen eigentlich ein Qualitätsmerkmal des Autors, wenn ich auch mal wieder einige neue Wörter oder Begriffe dazulernen kann, er also eine etwas ausgefallenere Sprache nutzt.


    Dass mir manchmal englische Begriffe eher einfallen als die deutschen habe ich auch schon erlebt, aber ich lebe in Deutschland, bei der Arbeit und privat nutze ich vorwiegend Deutsch als Sprache, da besteht schon keine Gefahr, dass ich Deutsch "verlernen" könnte.


    Die Rechtschreibreform ist ja inzwischen schon ein paar Jahre alt, auch durch Freizeitlesen lernt der Leser Rechtschreibung, weil sich das "Wortbild" ins Gehirn einprägt. Ich habe sowieso ein gutes optisches Gedächtnis und oft sieht ein Wort mit Rechtschreibfehler einfach "falsch" aus und dann denkt man darüber nach, was denn falsch ist. Ich habe natürlich noch "alt" gelernt, inzwischen wird offiziell alles "neu" geschrieben, durch das viele Englisch lesen und verhältnismäßig wenig Deutsch lesen, habe ich daher manchmal das Gefühl, dass mir die Übung für "neu" fehlt. Aber ich weiß, dass es nicht nur mir so geht, dass man inzwischen nicht mehr weiß, was denn jetzt wirklich richtig ist, weil man sich auf sein internes "Wortbild" nicht mehr verlassen kann.


    Aber freiwillig schreibe ich Delphin auch nicht mit f.


    .

  • Nur englische Bücher lesen könnte ich nicht. Das ist mir auch ein bisschen anstrengend. Gerade wenn ich müde bin und kurz vorm einschalfen noch ein paar Seiten zu lesen, will ich mich nicht zu sehr anstrengend. Und so flüssig lese ich leider noch keine englischen Bücher!
    Aber ich bewunder jeden der das kann!

  • Ich lese relativ viel Fachliteratur für mein Studium auf Englisch. Obwohl ich das Gelesene relativ gut verstehe, empfinde ich es trotzdem oft als mühsam. Aus diesem Grund lese ich zur Unterhaltung nur deutsche Bücher.


    Es wird ja oftmals erwähnt, dass durch die Übersetzung viel verloren geht. Insbesondere soll der Humor auf der Strecke bleiben. Dies leuchtet mir ein und wäre für mich ein Grund auf Englisch umzusteigen.


    Nur frage ich mich aber, ob ich diesen Sprachwitz überhaupt erkennen würde, mit meinen alles andere als perfekten Englischkenntnissen?

  • Zitat

    Original von Annabellee
    Es wird ja oftmals erwähnt, dass durch die Übersetzung viel verloren geht. Insbesondere soll der Humor auf der Strecke bleiben. Dies leuchtet mir ein und wäre für mich ein Grund auf Englisch umzusteigen.


    Nur frage ich mich aber, ob ich diesen Sprachwitz überhaupt erkennen würde, mit meinen alles andere als perfekten Englischkenntnissen?


    Tja, das ist genau der Punkt :grin.


    In der Tat verlieren viele englische Buecher bei der Uebersetzung, ich habe auch den Eindruck, dass vor allem in den letzten paar Jahren immer schlampiger uebersetzt wird.
    Und Sprachwitz in ein gutes Aequivalent zu uebertragen, ist nun wirklich denkbar schwierig.


    Andererseits setzt das Verstaendnis englischen Wortwitzes voraus, dass der Leser die englische Sprache recht gut beherrscht und auch feine Bedeutungsunterschiede zwischen aehnlichen Woertern beherrscht. Mitunter setzt das Verstehen eines Witzes auch voraus, dass man den kulturellen Background kennt, weil sich der Autor auf Namen oder Traditionen bezieht, die einem Deutschen ueberhaupt nichts sagen. Im US-Englisch gibt es z.B. unheimlich viele Ausdruecke, die aus dem Sport kommen, Baseball und Basketball. Nachdem fast jeder Amerikaner sportverrueckt ist oder mindestens einen Sportverrueckten in der Familie hat, weiss jeder natuerlich sofort, was gemeint ist...
    ... ausser der Deutsche, der den Satz dann einfach ueberliest und ignoriert, weil er den Sinn nicht versteht.

  • Ich lebe seit fast 20 Jahren im anglophonen Ausland. Mein englisch ist im schriftlichen so gut wie bei einem Muttersprachler und ich mache gelegentlich beruflich Uebersetzungen. Ich lese Romane auf englisch genauso leicht wie auf deutsch. Einzige Ausnahme sind gelegentlich britische Romane, wo einiges beim Vokabular doch anders ist (merke ich gerade sehr deutlich bei "We Are All Made of Glue" von Marina Lewycka). Autoren deren Originalsprache eine andere als deutsch oder englisch ist, lese ich auch oft lieber auf englisch. Die Uebersetzungen fliessen einfach besser. Und der Anteil der englischsprachigen Literatur bei meinem gelesenen Buechern erhoeht sich von Jahr zu Jahr, so dass er inzwischen bei ca. 70% liegt.


    Leider. Denn deutsche Autoren haben auch so einiges zu bieten. Sie grundsaetzlich auszuschliessen wegen eines so kategorischen Entschlusses faende ich sehr sehr schade. Ich wuerde gerne mehr auf deutsch lesen, wenn ich einfacher dran kaeme.


    Englische Uebersetzungen deutscher Autoren kommen fuer mich nicht in Frage. Und ja, es ist gerade der Humor, der da oft verloren geht "lost in translation". Hab ich mal vor vielen Jahren bei Jakob Arjounis "Happy Birthday, Turk" gemacht. Nette Geschichte so auf englisch. Aber mehr nicht, dachte ich damals. Ich haette niemals einen weiteren Titel von ihm gelesen, haette ich nicht per Zufall den Film zum Buch gesehen und mich absolut schlapp gelacht. Seitdem les ich Arjouni auf deutsch - und er ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren geworden.


    Ich kann durchaus verstehen, dass jemand bestimmte Genres kategorisch vermeidet und nicht liest. Oder dass jemand ein bestimmtes Genre oder eine bestimmte Sprache besonders mag und diese schwerpunktmaessig liest. Aber saemtliche Genres seiner eigenen Muttersprache links liegen zu lassen finde ich schlicht unverstaendlich und keineswegs bewundernswert.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix
    Denn deutsche Autoren haben auch so einiges zu bieten. Sie grundsaetzlich auszuschliessen wegen eines so kategorischen Entschlusses faende ich sehr sehr schade.


    Ja richtig, die deutschen Autoren. Da gibt es viele, die ich sehr gerne lese, und die dann in der englischen Uebersetzung zu lesen, grenzt fuer mich ja fast an groben Unfug, wenn man selbst Deutsch-Muttersprachler ist (und nicht durch die schiere Nicht-Beschaffbarkeit der Buecher limitiert ist).