Der Autor: Chris Mooney schaffte es recht schnell sich mit seinen Romanen in die vorderste Reihe der Spannungsautoren vorzuarbeiten. Er lebt mit Frau und Sohn in Boston.
Das Buch: Der Tatort bietet ein grauenerweckendes Bild: Eine an einen Stuhl gefesselte Frau, grausam gefoltert, daneben ihr Sohn, vollkommen traumatisiert von dem was er miterleben musste. Bei der Tatortsicherung kommt es zu einem Feuerüberfall, bei welchem Unbekannte - ebenso gut trainiert wie ausgerüstet - das Polizeiteam in Schach halten und einige Beweise an sich bringen können. Wer waren die Unbekannten, und auf welcher Seite stehen sie? Und warum benutzen sie Munition, die es noch gar nicht gibt?
Bei ihren Nachforschungen sticht Darby in ein Wespennest aus alten Geheimnissen und Verbindungen, die immer noch bestehen - viele scheinen alles daran zu setzen das der Fall nie gelöst wird. Doch Darby McCormack ist keine die schnell aufgibt, vor allem dann nicht, wenn alle genau das von ihr fordern!
Meine Meinung: Von Mooney gab es nun schon einiges zu lesen, gutes sowie weniger gutes, allerdings waren alle seine Bücher gute und grundsolide, spannende Thriller. Doch nach der Lektüre von „Enemy“ sind diese Krimis für mich nur ein Vorgeplänkel, eine Fingerübung um einfach mal herauszufinden, wie man denn nun einen Thriller schreibt. Und dieses Training hat sich voll ausgezahlt! Neben „Enemy“ wirken Mooneys andere Thriller tatsächlich als hätte der Autor vorher nur ein bisschen herumprobiert.
Die Handlung ist wesentlich komplexer als seine vorherigen Plots und darüber hinaus auch sehr viel härter. Auch Darby McCormack selbst wird sehr viel mehr persönlich betroffen, sie ist nicht mehr nur Ermittlerin, sie vollstreckt auch das, was einige mutige Männer und Frauen lange vorher begonnen haben. Die Verschwörung, der sie auf die Spur kommt reicht lange in die Vergangenheit zurück, bis hin zu ihrem Vater, dessen Rolle in diesem Stück sie nach und nach enthüllen kann.
Die Geschichte erreich im Jetzt ihren Höhepunkt, und Darby McCormack steht ganz allein inmitten eines Heeres von Feinden – und Freunden, denen sie nicht mehr vertrauen kann.
Mooney legt hier ganz schön vor – nicht nur für andere, sondern auch für sich selber Wenn sein nächstes Buch an dieses heranreichen soll muss er sich wirklich anstrengen!