Landesbühne – Siegfried Lenz

  • Verlag: Hoffmann und Campe, Hör-CDs oder audible Download


    Kurzbeschreibung:
    Rätselhafte Dinge geschehen im Gefängnis Isenbüttel. Während einer Theateraufführung verlassen Häftlinge ungehindert das Gelände. Und kurz darauf feiert ein idyllisches Städtchen talentierte Schauspieler – die gar keine sind. Mit dem Hereinbrechen der Kunst und angetrieben von Gefühl, Leidenschaft und Phantasie entdeckt ein ganzes Gemeinwesen seine Möglichkeiten zu Größerem.
    Und niemand scheint Verdacht zu schöpfen. Oder sind alle – der Intendant der Landesbühne, der Gefängnisdirektor, der Bürgermeister und die Bürger von Grünau – Teil einer grandiosen Inszenierung? Die Ausreißer selbst scheinen keine Ahnung zu haben. Werden Sie zurückkehren in ihre Zellen?
    Turbulent geht es zu auf der Bühne des Lebens. Geradezu labyrinthisch ineinander verschlungen sind die Geschichten, die das Leben schreibt, und die der Phantasie im Roman von Siegfried Lenz, denen man so lustvoll folgt


    Über den Autor:
    Siegfried Lenz, 1926 im ostpreußischen Lyck geboren, zählt zu den bedeutenden und meistgelesenen Schriftstellern der Gegenwartsliteratur. Für seine Bücher wurde er mit vielen wichtigen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Goethe-preis der Stadt Frankfurt am Main, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2009 mit dem Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte. Neben zahlreichen Romanen, Erzählungs- und Essaybänden erschienen aus Anlass seines achtzigsten Geburtstags sämtliche Erzählungen in einem Band (Die Erzählungen) sowie die Essaysammlung Selbstversetzung. 2008 veröffentlichte er die Novelle Schweigeminute, 2009 das Stück Die Versuchsperson und zuletzt Landesbühne.


    Über den Sprecher:
    Burghart Klaußner ist im Kino, im Fernsehen und auf der Bühne gleichermaßen präsent. Nach seiner Ausbildung an der Berliner Max-Reinhardt-Schule war an zahlreichen Theatern in Deutschland und der Schweiz engagiert. 1999 wurde er mit der »Goldenen Maske« des Schauspielhauses Zürich ausgezeichnet. Neben renommierten Fernsehspielen wie »Engholm«, »Die Staatskanzlei« oder »Kinderspiele« wirkte er seit 1995 als Kriminaldirektor Heimeran in der ARD-Fernsehserie »Adelheid und ihre Mörder« mit. Klaußner war darüber hinaus in vielen Kinofilmen zu sehen, wie »Das Superweib« »Rossini«, »23«, »Crazy« und »Goodbye Lenin«.


    Hier geht es zur Buechereulen-Rezension der Buchausgabe: Siegfried Lenz -Landesbühne


    Meine Meinung:
    Obwohl mir Lenz neueste Novelle sehr sympathisch ist, muss bezweifelt werden, dass sie aufgrund der fehlenden Realität zu den besten Werken des Autors gehört. Stilistisch ist das gewohnte Lenz-Niveau zu genießen.

    Es ist der Sprecher Burghard Klaußner, der das Buch aufwertet. Seine prägnante Stimme steht gut im Einklang mit der Handlung. Er verleiht in den Dialogen zwischen dem Professor Clemens und seinem Zellengenossen, dem Trickbetrüger Hannes der Beziehung Tiefe.
    Der perfekt akzentuierenden und gut geschulten Stimme Klausners merkt man die schauspielerische Erfahrung an. Klausners Unaufgeregtheit bedeutet nicht Emotionslosigkeit.


    Andere Figuren, wie die ebenfalls inhaftierten, der Fußballschiedsrichter Mumpert oder der Heiratsschwindler Bolzahn werden nicht genauer betrachtet und bleiben als Nebenfiguren ohne Profil.
    Das liegt meiner Einschätzung nach vor allem daran, dass sie keine Dialoge im Buch bekommen.


    Mit nur 2,5 Stunden Länge empfiehlt es sich, das Hörbuch in ein oder in zwei möglichst zeitnahen Abschnitten komplett durchzuhören. Dann wirkt der Lenz´sche Erzählfluss am Besten.


    „Landesbühne“ kommt nicht an Lenz letzte Novelle „Schweigeminute“ heran, ist aber als Hörbuch noch ein gutes Hörvergnügen.


    ASIN/ISBN: 3455306659

  • "Landesbühne" hat mich anfangs in einige Verwirrung gestürzt, da sie der Realität doch sehr enthoben ist. Nach einiger Zeit hatte ich mich daran gewöhnt und hörte den restlichen Text des insgesamt gerade einmal 2 CDs umfassenden Hörbuchs in einem durch.
    Zwei Aspekte sind es, die dieses Hörbuch trotz des unkonventionellen Inhalts hörenswert machen: zum einen die Stilsicherheit von Lenz, zum anderen der Sprecher Burghart Klaußner, der den Dialogen Leben einhaucht und sich keinen einzigen Patzer erlaubt.
    Ansonsten schließe ich mich dem Abschlußsatz aus Herr Palomars Rezension an: "Landesbühne" kommt nicht an "Schweigeminute" heran, ist aber nicht schlecht.