Taschenbuch 608 Seiten
Verlag: Heyne (November 2009)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Eine wunderbare Reise auf einen atemberaubend fremden Planeten
Dies ist die Geschichte eines Planeten, der unserem ähnelt – und doch ganz anders ist: Kurze intensive Sommer gibt es hier, die in scheinbar endlose Winter übergehen, in denen sich die Tier- und Pflanzenwelt grundlegend verändert und die menschlichen Siedler um ihr Überleben kämpfen müssen. Und es ist die Geschichte des jungen Drove, der einem Geheimnis auf die Spur kommt, das für dieses Überleben von entscheidender Bedeutung ist. Aber Drove hat nicht viel Zeit, das Geheimnis zu lüften. Denn der Winter naht …
Zum Autor
… kann man auf der Phantastik Couch etwas lesen.
Meine Meinung
„Träume von Pallahaxi“ umfasst zwei Romane, „Der Sommer geht“ (Hello Summer, Goodbye, 1975) und „Erinnerungen an Pallahaxi“ (I Remember Pallahaxi, nach dem Tod des Autors in 2007 veröffentlicht). Ersteren Roman gab es bereits in den 80ern in deutscher Übersetzung zu kaufen. Die beiden Romane haben unterschiedliche Protagonisten und nehmen nur wenig Bezug aufeinander, sie spielen aber im selben Universum.
Der Verlag wirbt schon damit, dass es sich um Science Fiction für alle Altersklassen handele. Und hier liegt aus meiner Perspektive auch eines der Probleme dieses Buches. Druv, der Protagonist aus „Der Sommer geht“, ist etwa 13 Jahre alt, Hardy aus „Erinnerungen an Pallahaxi“ immerhin 17. Die Probleme der Erwachsenen werden zwar erwähnt, wurden für meinen Geschmack allerdings nicht genügend behandelt. Besonders Druv beschäftigt sich viel mehr mit seinen Beziehungen zu den Gleichaltrigen Braunauge und Bändchen. Es geht um Freundschaften, erste Liebesbeziehungen und Eifersüchteleien. Und doch hat mich am Ende „Der Sommer geht“ mehr berührt! Der Roman endet sehr bedrückend und geht durchaus nahe – das Gefühl hatte ich bei „Erinnerungen an Pallahaxi“ nicht unbedingt. Hardys Geschichte wirkt aber insgesamt reifer, auch was den Schreibstil des Autors angeht.
Die Lektüre war gute Unterhaltung, aber eben nicht mehr. Im ersten Roman fehlt das Faszinierende für die Besonderheiten Pallahaxis, weil diese überschattet werden von Druvs Beziehungsgeflecht. Im zweiten Roman gelingt es dann besser, die Menschen allgemein in den Mittelpunkt zu stellen. Man erfährt etwas über Hardys besondere Sozialisation und sein Aufwachsen, denn die Menschen in seiner Umgebung geben ihre Erinnerungen von Generation zu Generation bereits bei der Geburt weiter. So erinnert sich Hardy ohne besonderes Zutun an die Erlebnisse seines Ur-Ur-Urgroßvaters, während ein Mädchen, das ohne Erinnerungen geboren wurde, zur Außenseiterin in der Gesellschaft wird. Solche Faktoren fehlen dem ersten Roman, der sich – wenn nicht mit dem Liebesgeplänkel der Kids – mit der Politik rund um Alinka aufhält.
Fazit
Eine interessante Lektüre, die allerdings nicht bahnbrechend ist. Einen weiteren Roman des Autors würde ich nur lesen wollen, wenn die Protagonisten etwas älter wären.
Bewertung
7/10 Punkten